Arkadi & Boris Strugazki - Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein

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    "Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein" von Arkadi & Boris Strugazki


    Handlung:


    Düstere Zeiten herrschen im Land Arkanar. Ein Minister, der undurchsichtige Don Reba, manipuliert den König und die Bevölkerung. Seine Soldaten machen Jagd auf jeden, der lesen und schreiben kann. Don Rumata versucht einige Gelehrten in Sicherheit zu bringen, obwohl er das eigentlich gar nicht tun dürfte - denn Don Rumata ist ein Beobachter von der Erde und "Nichteinmischung" ist das höchste Gebot der Beobachter. Da er aber täglich das Leid der Menschen um sich herum mitbekommt, kann er nicht anders handeln.


    Meine Meinung:


    Ich weiß gar nicht, wie ich diesen Roman bewerten soll, spontan würde ich sagen, die volle Rattenzahl, aber ich "befürchte", die anderen Romane in meinem Sammelband sind noch besser :zwinker: .


    Es fiel mir ein wenig schwer, in die Handlung reinzukommen, nach dem Prolog, der in einer ganz anderen Welt - der Erde - spielt, war ich erstmal ziemlich verwirrt. Aber nach einigen Seiten hatten mich die Geschichte und der sympathische Don Rumata gepackt und mich sogar in den Schlaf hinein verfolgt.
    Dies war mein erster Ausflug in die Welt der Strugazkis, und die ganze Zeit hatte ich nur einen Gedanken: "Wer liest schon freiwillig einen Lukianenko, wenn es doch die Strugazkis gibt?" :zwinker: Der Schreibstil ist sehr angenehm, die Autoren verstehen es, ihren Lesern die Gedanken des Helden nahe zu bringen, sie im mittelalterlichen Arkanar herum zu führen, ihnen die Zustände dort vor Augen zu führen, und die Figuren so zu charakterisieren, dass man diese entweder abstoßend findet oder über sie schmunzeln muss.
    Ich bin begeistert von diesem Roman und werde mich gleich über den nächsten Strugazki hermachen.


    5ratten


    Das Buch scheint auf Deutsch so gut wie vergriffen zu sein, beim amazonischen Marketplace sind die Preise ziemlich hoch, schade.


    Ach ja, weiß jemand, warum es zwei verschiedene Schreibweisen des Namens Struga(t)zki gibt?


    ***
    Aeria

  • Habe zwar eine andere Ausgabe des Buches gelesen, aber meine Meinung ist ähnlich wie deine:


    Zitat von "Kringels Homepage"

    Dieser relativ kurze Roman, den man thematisch dem Maxim-Kammerer-Zyklus zuordnen könnte (siehe Ein Käfer im Ameisenhaufen und Die bewohnte Insel), wurde im Jahre 1989 unter dem Titel "Es ist nicht leicht ein Gott zu sein" verfilmt. Es fällt nicht schwer, im von Don Reba angezettelten Umsturz Parallelen zum Dritten Reich zu erkennen. Tatsächlich werden diese sogar explizit genannt. Allerdings könnte man auch Parallelen zu ganz anderen politischen Systemen erkennen, aber die durften beim Erscheinen dieses Romans aus nahe liegenden Gründen nicht so deutlich herausgestellt werden. Ein Ablenkungsmanöver also?


    Wie dem auch sei: Das ist nicht der eigentliche Kern des Romans. Es geht wohl eher um die Frage, inwieweit die äußeren Verhältnisse geeignet sind, Werte und Überzeugungen von Menschen zu verändern. So muss auch der scheinbar moralisch gefestigte Anton feststellen, dass er sich an seine Umwelt angepasst hat: Grobheiten gegenüber sozial schwächer gestellten Menschen sind für ihn schon selbstverständlich geworden, und als er persönlich von dem betroffen ist, was er eigentlich nur beobachten sollte, ist es vorbei mit seiner Zurückhaltung. Interessant finde ich auch den Zwiespalt, in dem er sich befindet. Teilnahmslosigkeit und Mitläufertum der Menschen machen ihn zornig, denn sie sind seiner Meinung nach die Gründe, warum Don Reba überhaupt Erfolg haben kann – aber genau so verhält er sich eigentlich auch selbst. Vielleicht soll damit ja ausgesagt werden, dass jeder Einzelne eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft hat, und dass es keine Gründe geben kann, sich dagegen abzugrenzen.


    Trotz dieses ernsten Themas hat der Roman einen satirischen, humorvollen Ton und ist natürlich auch wegen der abenteuerlichen Geschichte sehr unterhaltsam.


    Das mit der unterschiedlichen Schreibweise des Namens ist wahrscheinlich in der Übersetzung aus dem Russischen begründet.


  • Es fällt nicht schwer, im von Don Reba angezettelten Umsturz Parallelen zum Dritten Reich zu erkennen.


    Jep, hätte ich vielleicht in meiner Rezi erwähnen sollen :smile: . Die Parallelen sind ziemlich deutlich, spätestens nach der Erwähnung der Bücherverbrennungen dürften sie einem auffallen. Ich habe sie allerdings nach einer Weile ausgeblendet und einfach nur die Geschichte genossen.



    Das mit der unterschiedlichen Schreibweise des Namens ist wahrscheinlich in der Übersetzung aus dem Russischen begründet.


    In der russischen Variante gibt es kein -t, deshalb war ich ein wenig überrascht, als ich bei Amazon nach "Strugazki" suchte und so gut wie nichts fand. Aber ok, wer will sich schon an so einer Kleinigkeit hochziehen :zwinker: .


    ***
    Aeria