Mika Waltari - Sinuhe der Ägypter

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 16.325 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rabane.

  • Der Krokodilschwanz - das 9. Buch:
    Sinuhe ist sehr verwundert über das jetzige negative Ansehen der Ägypter. Sein Haus steht noch so halbwegs, und er beginnt, Patienten zu behandeln. Doch heimisch fühlt er sich dort nicht mehr. Ein Bote holt Sinuhe ab, um ihn zu König Aziru zu bringen. Die wilde Fahrt, das Gehetzt werden, die Vorstellung, dass etwas Furchtbares passiert sein muss und der Sohn des Königs im Sterben liegt, ..... und dann das: der erste Zahn des Königssohnes! :totlach:
    War echt super!
    Doch nun geht´s nach Ägypten. Er behandelt arme Menschen, so dass er eigentlich nichts verdient. Kaptah allerdings hat vorgesorgt. Er will das Gold für seinen Herrn (und sich) arbeiten lassen und hat es somit gut angelegt. In der Schenke "Krokodilschwanz" trifft Sinuhe dann auf Merit, und sie scheint ihm sehr zu gefallen. Kaptah wird Besitzer dieser Schenke! Wow! Er ist wirklich von einem Sklaven zu einem Schenkenbesitzer aufgestiegen. Ob sowas wohl wirklich möglich war? Aber ich schätze, sowas war wohl nur eine Ausnahmesituation. Und dann kommt Haremhab wieder in die Stadt Theben. Auf dieses Treffen bin ich schon gespannt.


    Aber - niemand weiß etwas über den morgigen Tag .....


    LG :smile:
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Hallo


    Ich habe Schwierigkeiten, zu dem Buch etwas zu schreiben, was über die Inhaltsangabe einzelner Kapitel hinausgeht, da eigentlich alles klar beschrieben wird.


    Was mich vor 40 Jahren am meisten betroffen gemacht hat, waren Sinuhes gescheiterte Liebesbeziehungen. Vor allem die Geschichte mit Nefernefernefer, die in völligem Ruin und Desaster endet, hat mir mit 14 sehr zu schaffen gemacht. Andererseits hat man mit 14 Jahren natürlich noch keine klaren Vorstellungen von der Liebe, sondern bezieht sein Wissen aus Büchern und Illustrierten, jedenfalls zur damaligen Zeit. Mit den dezenten Beschreibungen der sexuellen Vereinigung und ihrer Frustration für Sinuhe konnte ich damals überhaupt nichts anfangen. Ich hatte buchstäblich keine Vorstellung davon, was da eigentlich genau passiert ist, und meine Eltern konnte ich auch nicht fragen.


    Später wird Sinuhe ihr noch einmal begegnen.


    Auch die Geschichte mit Minea hat mir sehr berührt. Der Gedanke, dass sie auf dem Altar eines Priesterbetruges geopfert wurde, hat mich in Rage gebracht, wie ja die Priesterschaft in dem Roman nicht sehr gut wegkommt.


    Ralf

  • Ich bin irgendwo im 10. Buch und bin dort gerade auf die Schädeldeformationen gestoßen. Lange habe ich im Netz gesucht, aber nicht eine wirklich detaillierte Beschreibung gefunden. Außer, dass Bandagen bei den Säuglingen angelegt wurden, damit der Kopf in die richtige Form wuchs. Bei Wikipedia habe ich gelesen, dass dies auch bei den Hunnen, den germanischen Völkern, den Maya, Inka und anderen Andenvölkern üblich war.


    Und bei Echnaton vermutet man (nicht bei Wikipedia gefunden) dass er das Marfan Syndrom hatte. Sein Aussehen auf den Bildern wies anscheinend darauf hin.


    @ ralf28: Ich habe auch das Gefühl, dass alles sehr klar beschrieben wird. Ich wünschte aber, ich hätte die Zeit um noch mehr aus der Geschichte der Ägypter der 18. Dynastie heraus zu suchen. Denn dann fände ich den Zusammenhang noch viel plastischer. Über den Schubliumilani - jetzt muss ich erst noch suchen gehen, wie man den schreibt - hab ich zuerst gedacht, der könne nur erfunden sein. Aber dann habe ich auch seinen Namen in den geschichtlichen Zusammenstellungen gefunden! (Weiß aber schon nichts mehr genaues darüber - und gehe jetzt gleich nochmals auf die Suche ..... )


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

    Einmal editiert, zuletzt von Liandra ()

  • So, hab ihn gefunden. Er heißt natürlich: "Schuppiluliuma" und war ein hethitischer Großkönig. Im Buch allerdings hab ich ihn nicht mehr gefunden.
    (Nur der Vollständigkeit halber ..... :smile: )


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Tja, hier tut sich wohl nichts mehr.
    In diesem Falle verabschiede ich mich ebenfalls aus dieser Leserunde.
    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Sorry, Liandra, dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe. Erst hatte ich eine Sinuhe-Lesekrise und dann eine Schreibekrise. Aber immerhin habe ich vorgestern das 11. Buch beendet.


    9. Buch:
    Etwas, das mir bei Sinuhe fehlt, sind genauere Zeitangaben. Mir ist es immer wichtig, den Zeitverlauf verfolgen zu können und damit auch das Alter der Protagonisten zu wissen. Aber zu Anfang des 9. Buches wird immerhin mitgeteilt, dass Sinuhe 3 Jahre aus Simyra weg war. Dort wird er gar nicht mehr so freundlich behandelt wie früher. Innerhalb der 3 Jahre ist die Stimmung umgeschlagen und eindeutig ägypterfeindlich geworden, unterstützt, wie es sich später herausstellt, von König Aziru.
    Das erste Zähnchen seines Sohnes war wirklich amüsant :smile: .


    Sinuhes großes Glücksgefühl, wieder zu Hause zu sein, war sehr schön geschildert:
    "Das Wasser war nicht mehr salzig, sondern war das Wasser des ewigen Nils und schmeckte nach dem Schlamm Ägyptens. Und kein Wein hat mir je so lieblich geschmeckt, wie dieses Wasser." Wunderbar!


    Endlich wird Kaptah auch offiziell freigelassen, aber Sinuhes Sklave war er ja sowieso nur pro forma. Natürlich stürzt er sich sofort in Geschäfte, erfolgreich selbstverständlich und Sinuhe wird wie üblich erst hinterher gefragt.
    Offiziell ist Amon gestürzt, aber in Wirklichkeit wird er verehrt wie zuvor und seine Priester üben weiterhin Macht über das Volk aus. Das lässt für den Pharao nichts Gutes erwarten.


    10. Buch:
    :entsetzt: Oje, hier wird deutlich, dass gute Vorsätze nicht unbedingt Gutes bringen. Echnaton meint es wirklich gut mit seinem Volk, aber unrealistisch wie er ist, versteht er es absolut nicht, seine Pläne geschickt durchzusetzen und über politisches Geschick verfügt er absolut nicht. Er, der Blutvergießen vermeiden möchte, gibt wirklichkeitsfremde Anordnungen und Befehle und das Ergebnis ist ein Blutbad. Auch die letzten Sympathien des Volkes hat er sich so verspielt. Schließlich verlässt er bitter und enttäuscht Theben und lässt sich einen neuen Regierungssitz bauen.
    Seine Pläne - Bildung für alle z. B. - uns seine Vision einer friedlichen Welt, in der alle Menschen (auch die "schmutzigen Syrier" oder die "elenden Neger") gleich viel wert sind, machen ihn mir immer wieder sympathisch, aber leider hat er mehr Geshcick im Träumen als im Realisieren seiner Träume.


    Nochmals :entsetzt: : Sinuhes Rache an Nefernefernefer ist wirklich grausam! Schlimmer als der Tod! Aber, wie er dann ernüchtert feststellen muss: Rache gibt nur ganz kurzfristig ein gutes Gefühl, aber eigentlich ist sie nichts.


    11. Buch:
    Hier haben mich Kleinigkeiten wie der progressive Steuersatz und die Möglichkeit zu Steuerabzügen (die Kaptah natürlich alle kennt und bis ins äußerste ausnutzt) überrascht. Und wieder die Frage: Gab es das tatsächlich schon im alten Ägypten?Falls ja, ist das eine gute Illustration zu Sinuhes Grundsatz "es gibt nichts Neues unter der Sonne". :breitgrins:
    Die Auflösung des Rätsels um Sinuhes Geburt fand ich da weniger passend. War es wirklich nötig, aus ihm

    Das ist mir zu hollywoodmäßig. Hoffentlich geht Merits Geheimnis in eine andere Richtung.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Sorry, Liandra, dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe. Erst hatte ich eine Sinuhe-Lesekrise und dann eine Schreibekrise. Aber immerhin habe ich vorgestern das 11. Buch beendet.


    Ich hatte schon das Gefühl, Selbstgespräche zu führen und das wollte ich dann doch nicht. Aber freut mich, dass es noch weitergeht! - Oder willst du eine längere Lesepause machen? Es ist kein Problem, wenn ich das Buch für mich alleine weiter lese.



    9. Buch:
    Etwas, das mir bei Sinuhe fehlt, sind genauere Zeitangaben.

    - Ja, das kann man wohl sagen. Das fehlt wirklich. Eine Zeittafel, eine kleine Landkarte und Angaben über reale geschichtliche Ereignisse wären nicht schlecht gewesen, das habe ich mir auch schon oft gedacht!



    10. Buch:
    :entsetzt: Oje, hier wird deutlich, dass gute Vorsätze nicht unbedingt Gutes bringen. Echnaton meint es wirklich gut mit seinem Volk, aber unrealistisch wie er ist, versteht er es absolut nicht, seine Pläne geschickt durchzusetzen und über politisches Geschick verfügt er absolut nicht. Er, der Blutvergießen vermeiden möchte, gibt wirklichkeitsfremde Anordnungen und Befehle und das Ergebnis ist ein Blutbad. Auch die letzten Sympathien des Volkes hat er sich so verspielt. Schließlich verlässt er bitter und enttäuscht Theben und lässt sich einen neuen Regierungssitz bauen.
    Seine Pläne - Bildung für alle z. B. - uns seine Vision einer friedlichen Welt, in der alle Menschen (auch die "schmutzigen Syrier" oder die "elenden Neger") gleich viel wert sind, machen ihn mir immer wieder sympathisch, aber leider hat er mehr Geshcick im Träumen als im Realisieren seiner Träume.


    Auch da kann ich dir nur zustimmen.


    12. Buch
    Sinuhe ist irgendwie schon bei allem dabei. Als Arzt lernt er viele verschiede Länder und auch Heilkünste kennen. Als Informant beschäftigt er sich immer wieder auch mit militärischen Möglichkeiten der jeweiligen Länder und ihrer Herrscher. Und nun geht er auch noch als Friedensverhandler für Echnaton zu Aziru. Der Mann ist für alles zu gebrauchen! :smile:
    Und er schafft es tatsächlich, sich den Frieden für Ägypten zu erkaufen. Auch Haremhab ist sogar stolz auf ihn.
    Was denkst du hierzu?


    Zum Rätsel:


    Den Tumult in Theben, als alle Sklaven und Diener frei gelassen wurden, kann ich mir schon vorstellen. Es muss das komplette Chaos geherrscht haben. Da muss ich noch nachschauen, ob das wirklich so überliefert ist, oder weißt du es?


    Der letzte Satz in diesem Buch lässt wirklich nur noch Schlimmes vermuten! Sinuhes Geschichte geht wohl ihrem Höhepunkt und gleichzeitig ihrem Ende zu.


    Liebe Saltanah, lass es mich wissen, ob du eine längere Lesepause einlegen willst oder nicht -


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Nein, für eine Lesepause habe ich keine Zeit mehr. Ich fahre nämlich am Freitag in Urlaub (heim nach Deutschland) und will das Buch bis dahin durch haben. Gestern habe ich das 12. Buch gelesen, gerade bin ich am 13., morgen das 14., Donnerstag das letzte -> passt :zwinker: !


    12. Buch:
    Wirklich geschickt von Waltari gemacht, wie er seinen Sinuhe wirklich alles miterleben lässt. Die "Friedensverhandlungen", die diesen Namen ja nicht wirklich verdienen, bieten außerdem nochmal "Comic relief". Vor allem die Vorstellung, wie Sinuhe im Korb die Stadtmauer hochgezogen wird :breitgrins: . Der letzte Satz des Buches, bei dem es mir auch kalt über den Rücken gelaufen ist, lässt annehmen, dass das nicht noch einmal vorkommen wird.
    Die Parallele zu den biblischen Plagen ist mir nicht aufgefallen, (ich war nur vergeblich am Überlegen, welche Krankheit denn gemeint sein könnte), klingt aber logisch und bringt mich auf was anderes:
    Da ich das Buch ja in schwedischer Übersetzung lese, möchte ich dich was zur deutschen fragen. Der stil der schwedischen ist ziemlich altertümlich, erinnert mich in Wortwahl und Satzbau oft an das Sprache der alten Bibelübersetzung von 1917. Ist das in der deutschen auch so? Ich finde die Sprache sehr passend; oft beeindruckt mich der Inhalt dadurch mehr, als dies in einem moderneren Sprachgewand der Fall wäre.


    Zu Merits Geheimnis:

    Zitat von "Spoiler 13. Buch:"

    Er ist nicht nur Merits, sondern auch Sinuhes Sohn! Irgendwie hatte ich den Jungen nicht wirklcih wahrgenommen, und daher auch nicht weiter über ihn nachgedacht. Im Nachhinein war es ja offenbar, aber bei mir wollte der Groschen einfach nicht fallen. :redface:


    Schlimm fand ich auch zu lesen, wie der es doch so gut meinende Pharao immer unmenschlicher wird. Verständlich ist es ja schon, vor allem nach dem

    an ihm, aber trotzdem tut es mir weh zu lesen, wie er Amungläubige immer härter verfolgen lässt, dass er "keinen Widerspruch mehr duldet", dass er vor allem den Kontakt zur Realität, der ja schon von Anfang an nicht besonders stark ausgeprägt war, immer weiter verliert.



    Den Tumult in Theben, als alle Sklaven und Diener frei gelassen wurden, kann ich mir schon vorstellen. Es muss das komplette Chaos geherrscht haben. Da muss ich noch nachschauen, ob das wirklich so überliefert ist, oder weißt du es?


    Nein, leider weiß ich es auch nicht. Die Beschreibung, wie sich zwei gegnerische Parteien bis aufs Blut bekämpfen, um eines (eigentlich zweier) Gottes Willen, ist nicht schön, aber glaubwürdig. Jeder muss Stellung nehmen, auf mäßigende Worte wird nicht gehört, Andersgläubige sind auf einmal Feinde, und eine staatliche Instanz, die für Ruhe und Ordning sorgt, gibt es nicht mehr. Schlimm!


    Letztes Jahr habe ich übrigens das Buch "Echnaton" von Nagib Machfus gelesen, in dem er seinen Ich-Erzähler einige Jahre nach Echnatons Tod nach der Wahrheit über diesen rätselhaften Menschen suchen lässt. Es hat mir sehr gut gefallen, aber auch da habe ich mein mangelndes Hintergrundwissen beklagt. Ich glaube, ich werde mir das Buch bald wieder vornehmen. Kennst du eigentlich ein gutes, aber nicht zu ausführliches Geschichtsbuch über das alte Ägypten?

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Also mit der Bibelübersetzung kann ich grad gar nichts anfangen, ich hab zwar kurz bei Wikipedia reingeschaut, aber mit der Fülle der Informationen dort bin ich heillos überfordert. Aber ich habe einen schönen Absatz gefunden - die Seitenzahl wird dir wohl nicht viel sagen (S. 432) - der die durchgängige Sprache im Buch wiedergibt:

    Zitat

    Denn alles dem Pharao Echnaton Mißliebige wurde vor diesem verborgengehalten. Wenn irgendeine Angelegenheit unausweichlich seinen Beschluß erforderte, wurde sie in weiche Schleier eingehüllt und mit Honig und duftenden Gewürzen durchsetzt, um ihm dann mit äußerster Behutsamkeit vorgebracht zu werden, damit sein Kopf nicht krank davon werde.


    Echnaton wird oft so kränklich und schwach beschrieben, doch aus heutigem Verständnis kann man das nicht ganz nachvollziehen. Auch hier muss ich mal wieder nachschauen gehen, denn ich meine, ich habe ihn von den geschichtlichen Aussagen eher als stark, mächtig, einflussreich, geheimnisvoll zwar aber clever - in Erinnerung. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein Roman, der den Pharao darstellen kann, wie er die Geschichte eben haben will.


    Die Sprache passt gut zum damaligen Ägypten - in meiner Vorstellung zumindest. Wie ich anfangs schon gesagt habe, ich finde auch die Details, die Waltari sehr ausführlich beschreibt, nicht übertrieben sondern vervollständigen das Bild bzw. den Film im Kopf.


    Den Spoiler vom 13. Buch hab ich noch nicht gelesen, da ich Merit´s Gehimnis noch nicht erfahren habe. Ich werde das 13. wohl erst im Laufe der Woche fertig lesen, denn ich habe am Freitag eine schlimmmmme und fuuurchtbare Mathe-Prüfung. Ich belohne mich aber immer mit einer halben Stunde lesen, wenn ich es geschafft habe, eine ganze Stunde zu lernen. :smile:

    Ich hab mal schnell geschaut, was ich so für Bücher denn empfehlen könnte:
    ich habe 3 Bildbände, solche hast du aber sicherlich selbst -
    ansonsten habe ich nur noch von Ceram: Götter, Gräber und Gelehrte - welches du wahrscheinlich auch kennst.
    Aber ich schreib trotzdem die Unterteilung des Buches:

    Das Buch der Statuen
    Das Buch der Pyramiden
    Das Buch der Türme
    Das Buch der Treppen


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links



    :klatschen: Freut mich für dich, dass du Urlaub hast! Wie lange bleibst du denn in Deutschland? Und ----- wieviele Bücher kommen denn mit??? -


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:


  • Ich werde das 13. wohl erst im Laufe der Woche fertig lesen, denn ich habe am Freitag eine schlimmmmme und fuuurchtbare Mathe-Prüfung. Ich belohne mich aber immer mit einer halben Stunde lesen, wenn ich es geschafft habe, eine ganze Stunde zu lernen. :smile:


    Oh, dann wünsche ich dir viel Erfolg bei der Prüfung. Übrigens eine schöne Methode, sich zum Lernen zu bringen :smile: .

    Ceram: Götter, Gräber und Gelehrte - welches du wahrscheinlich auch kennst.


    Stimmt, ich kenne es - allerdings nur so sehr, wie ich bisher schon den Sinuhe kannte. Will sagen, vor ewigen Zeiten circa Mitte der 70er mal gelesen. Außer dem Titel ist mir da nichts mehr präsent. Und da das Buch aus der Bib stammte, steht es nicht einmal in meinem Regal.



    Freut mich für dich, dass du Urlaub hast! Wie lange bleibst du denn in Deutschland? Und ----- wieviele Bücher kommen denn mit??? -


    Drei Wochen Deutschland. Hin fährt nur ein Buch mit, als Reiselektüre. Zurück werde ich dann einiges mehr zu schleppen haben :ohnmacht: . Meine Einkaufsliste ist sehr lang und einiges ungeplantes kommt sicher auch mit zurück nach Schweden.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich verfolge die Leserunde ja mit und bin bei einigem etwas erstaunt, bei einigen Sachen.




    Saltanah: Zu Ägypten gibt es eine Menge guter Bücher, Du kannst aber auch gratis viele Infos auf guten Internetseiten bekommen.
    Die hier ist eine der besten:
    http://www.egyptianmuseum.gov.eg/


    Ist die offizielle Seite vom Kairoer Museum, leider komplett in englisch, aber das dürfte für Dich ja kein Problem sein :zwinker:


    und hier eine schöne deutsche Seite:
    http://www.selket.de/index.htm


    LG
    Maren

  • Danke für die Links, Maren.
    Zu deinem Spoiler (Buch 13):

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • So, wenn ich mich mal richtig an ein Buch setzt, dann "flutscht" es auch!


    13. Buch: Das Reich Atons auf der Erde
    :entsetzt: Der Titel ist ja bitter! Der reine Hohn, wenn man liest, was geschieht, wenn ein Gott die Welt regiert! Sinuhe hatte wirklich recht mit dem letzten Satz des 12. Buches: "und von nun an habe ich nur noch Unheilvolles zu berichten." In der Tat.


    Das Land befindet sich in einer tiefen Krise, der Pharao wird angefleht, etwas zu unternehmen, bzw. andere etwas unternehmen zu lassen. Seine Antwort darauf ist, auch alle anderen Götter zu entfernen. Nur noch Aton soll regieren. Während das Land zusammenbricht, ist ihm das Wichtigste, dass die Namen aller Götter von allen Inschriften entfernt werden.
    Währenddessen herrscht nur noch das Recht des Stärkeren. Es kommt zu brutalen Metzeleien und Übergriffen, gegen die niemand gefeiht ist. Auf "Religionszugehörigkeit" wird kaum mehr geachtet. Sinuhe wird angefleht, sich doch bitte in Sicherheit zu bringen, lehnt das aber ab, mit schlimmen Folgen:



    Aber auch andere Opfer gibt es zu beklagen:


    Noch schlimmer:


    Als Nachruf auf Echnaton können vielleicht die Worte Sinuhes vom Anfang dieses Buches stehen: "Die Folgen seiner Güte waren schlimm und seine Liebe säte Verderben." Trotzdem hatte er einen Traum einer anderen, besseren Weltordnung, die vielleicht, vielleicht irgendwann einmal doch verwirklicht werden kann, wie gegen Ende des Buches der Fischausnehmer sagt.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Gestern abend habe ich es tatsächlich zu Ende gelesen. Auch wenn es eine Weile gedauert hat - vor allem bedingt dadurch, dass es sich wegen seiner Proportionen als dickes, gebundenes Buch so schlecht mit sich rumschleppen lässt - hat es mir richtig gut gefallen!


    14. Buch:
    Krieg ist Krieg, auch wenn es ein "heiliger" ist. Damit verbunden ist vor allem Horror. Sinuhe nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, die Furchtbarkeiten des Krieges zu schildern. Nicht nur in den Schlachten selbst wird grausam gemetzelt, geschlachtet, auch hinterher geht es der zivilen Bevölkerung eroberter Städte an den Kragen. Dies mit dem guten Willen Horemhebs, denn eine ordentliche Plünderung macht seine Soldaten noch eifriger, wenn es um die Einnahme der nächsten Stadt geht. Dass dabei auch das letzte Quäntchen Menschlichkeit verloren geht, ist nebensächlich.


    Erfreulich unter all dem Elend aber immerhin, dass


    Aber dann das Ende des Buches: :entsetzt:

    und der letzte Satz ist wieder ein ganz schlimmer!


    15. Buch:
    Ein beeindruckender Abschluss eines guten Buches. Sinuhe schließt mit seinem Leben ab, schreibt seine Erinnerungen am Ufer des Mittelmeeres sitzend, womit sich der Kreis schließt. Vorher geschieht natürlich noch einiges in Theben, das erklärt, weshalb er so bitter geworden ist, wieso er nicht an die Möglichkeit einer besseren Welt glaubt. Sinuhe hat wirklich "sein Maß gefüllt" bekommen. Alles hat er miterlebt und nur weniges davon war wirklich gut. Und auch er selbst hat sich schuldig gemacht, was er sich nicht verzeihen kann.
    Aber ein wenig versöhnlich klingt der letzte Absatz doch: "Denn ich, Sinuhe, bin ein Mensch, und als Mensch habe ich in jedem Menschen gelebt, der vor mir war, und als Mensch werde ich in jedem Menschen leben, der nach mir kommt. Ich lebe in dem Weinen und Lachen des Menschen, in seiner Trauer und Furcht lebe ich, in seiner Güte und Bosheit, in Gerichtigkeit und Ungerichtigkeit, in Schwäche und Stärke."
    Und wenn er auch sein ganzes Leben lang einsam war, ist er doch ein Teil der Menschheit. Punkt.


    Ich bin gespannt, was du noch zu den letzten Büchern zu sagen hast, Liandra. Allerdings bin ich ja urlaubsbedingt erst mal nicht im Forum und werde auf deine Kommentare erst Mitte Juni reagieren können.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Oh, dann wünsche ich dir viel Erfolg bei der Prüfung. Übrigens eine schöne Methode, sich zum Lernen zu bringen :smile: .


    Vielen Dank!


    13. Buch:
    Pharao Echnaton ist wirklich unmöglich! Am liebsten würde man ihn schnappen und ihn wachrütteln! Er tut seinem Volk nichts Gutes!


    Das Land befindet sich in einer tiefen Krise, der Pharao wird angefleht, etwas zu unternehmen, bzw. andere etwas unternehmen zu lassen. Seine Antwort darauf ist, auch alle anderen Götter zu entfernen. Nur noch Aton soll regieren. Während das Land zusammenbricht, ist ihm das Wichtigste, dass die Namen aller Götter von allen Inschriften entfernt werden.
    Merit und Thot, von dem er zu spät erfährt, dass er sein Vater ist, werden vor seinen Augen ermordet.


    In diesem Kapitel geht es wirklich wild zu. Die Leichen liegen in den Straßen oder im Nil, es geht nur noch um den Kampf zwischen "Hörnern" und "Kreuzen", grausame Szenen spielen sich ab. Auch Merit und Thot mussten sterben. Schlimm!!
    Sinuhe hat "sein Maß voll". Er ist so geschockt, dass ihm das eigene Leben nichts mehr wert ist.


    Eje und Haremhab - verbrüdern sich (immer noch verstritten) zur Machtübernahme, Kaptah tot (?), der nächste Pharao ohne eigene Kraft, Wissen um Macht und Stärke, ... die Zustände sind katastrophal!!
    Und jetzt zum 14. Buch - Der heilige Krieg ...


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Ich wünsch dir einen schönen Urlaub!!
    Meine Prüfung hab ich bestanden, und gestern hab ich dann genüsslich das Buch fertig lesen können.


    14. Buch:
    Hier kommt wieder mal ´ne Anspielung auf die Bibel ins Spiel - Haremhab erinnert sich an den brennenden Buam, den er einst auf dem Berge Sinai gesehen hatte. Der große Kampf in der Wüste ist von Gräueltaten (nicht mehr Greueltaten, wie ich im Thread der neuen Rechtschreibung gelesen habe) gezeichnet, aber wirklich so gut geschrieben, so dass man die Schlacht wirklich vor sich hat. Dass Sinuhe nur über die "Schwanzriemen" in die Höhlen hinabstieg, war spannend. Denn als Leser keimt die Ahnung zuerst im Kleinen auf, wächst dann über das Gespräch mit dem Alten heran und wird sogar noch zur freudigen Gewissheit: Kaptah lebt !!!! Juchu!
    ("Joppe" hab´ ich auch noch kurz nachgeschaut, weil ich es überhaupt nicht zuordnen konnte: Tel Aviv - Jaffa.)
    In Joppe war auch die Hölle los - Brandschatzung, Plünderungen, Vergewaltigungen und Ermordungen ohne Ende. Das Gespräch in der letzten Nacht des Königs Aziru fand ich gut erzählt. Aber gewundert hat es mich, dass Aziru Sinuhe bittet, auch ein Bett zu opfern, denn "im Gras zu liegen" ziemt sich nicht für einen König. Dass Lebensmittel und Alltagsgegenstände geopfert wurden, hab ich schon gewusst, aber ich hätte nicht gedacht, dass diese Opferungen so wörtlich zu nehmen sind. Aus dieser Begebenheit heraus also dachten die Ägypter wirklich, dass sie alle diese Dinge im Land des Westens 1 : 1 übernehmen könnten. Dass also ein Bett aus dem Diesseits wirklich ins Jenseits mitgenommen werden konnte. :schulterzuck:


    15. Buch:
    Das Ende der Geschichte. Es ist so viel passiert. Sinuhe ist in der Verbannung und schreibt sich sein Leben von der Seele.


    Aber ein wenig versöhnlich klingt der letzte Absatz doch: "Denn ich, Sinuhe, bin ein Mensch, und als Mensch habe ich in jedem Menschen gelebt, der vor mir war, und als Mensch werde ich in jedem Menschen leben, der nach mir kommt. Ich lebe in dem Weinen und Lachen des Menschen, in seiner Trauer und Furcht lebe ich, in seiner Güte und Bosheit, in Gerichtigkeit und Ungerichtigkeit, in Schwäche und Stärke."
    Und wenn er auch sein ganzes Leben lang einsam war, ist er doch ein Teil der Menschheit. Punkt.


    Da kann ich dir nur zustimmen. Ein beeindruckender Abschluss des Buches und der letzte Absatz ist gut gewählt. Die Menschen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft haben Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten miteinander. Es wird immer wieder einen Haremhab, einen Sinuhe und einen Kaptah geben. Den Umständen bzw. den jeweils herrschenden gesellschaftlichen Umfeld entsprechend, aber ein wenig von den Charakteren schlummert wohl auch in Menschen der heutigen Gesellschaft.


    @ Saltanah: Kommt im englischen Buch auch der Begriff "Stuhlgang" vor? (beim Prinz Schubattu). Darüber hab ich mich gewundert, den Begriff hätte ich in diesem Buch nicht erwartet. Und den Ausdruck fand ich auch witzig (v.a. weil er wahrscheinlich ernst gemeint war): "

    Zitat

    Alsdann verließ ich sie, und sie hieß ihre Sklaven bis zur Schwelle des goldenen Hauses den Fußboden hinter mir kehren."

    :breitgrins: Sollt´ ich das auch mal ausprobieren? Nach einem deftigen Streit einfach den Besen herausholen!?! :breitgrins: Ich behalte es auf alle Fälle im Hinterkopf!


    Insgesamt gesehen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte ist sehr umfangreich, aber nicht übertrieben ausgeschmückt geschrieben. Ein ganzes Leben wurde mit vielen Verknüpfungen dargestellt. Sinuhe war Arzt, Informant, Schüler, Lehrer, Liebender, Friedensstifter, .... . Er hat viele Varianten des Lebens kennen gelernt und sich - was menschlich ist - nicht immer richtig verhalten. Aber dafür geht er auch mit sich ins Gericht und urteilt über sein Leben. Vieles würde er anders machen, hätter er die Möglichkeit. Verbittert erinnert er sich seiner unguten Taten und Handlungen.
    Wie gesagt, am Buch selbst fehlten Zeitangaben o.ä., da hätte ich gerne eine Hilfe zum Nachschauen gehabt. Andererseits ist der letzte Satz, bzw. die letzte Seite ein toller Abschluss. Somit wird die Darstellung als Geschichtsroman vielleicht auch nochmals bekräftigt.


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Ach - und etwas hab ich noch vergessen - wusstest du, dass es eine Verfilmung dazu gab? Ist aber schon etwas älter. Ich würde den Film gerne sehen, vielleicht stoße ich ja mal drauf.


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Hallo Liandra!


    Freut mich, dass auch dir das Buch gut gefallen hat. Unsere Meinungen darüber scheinen ja gut übereinzustimmen. Auch wenn in der Leserunde an sich etwas der Wurm drin war, bin ich froh, dass sie stattgefunden hat, denn ohne sie hätte ich das Buch wohl nicht noch einmal gelesen.


    Zitat

    @ Saltanah: Kommt im englischen Buch auch der Begriff "Stuhlgang" vor? (beim Prinz Schubattu).


    Weißt du noch, wo genau der Ausdruck vorkommt? Dann könnte ich in meiner schwedischen Ausgabe nachgucken.


    Zitat

    Gräueltaten (nicht mehr Greueltaten


    Ja, genauso wie auch das


    Quäntchen

    sein e verloren hat :zwinker: .


    Von der Verfilmung habe ich erst durch Wikipedia erfahren, als ich etwas über das Buch nachguckte. Sollte sich mir je die Gelegenheit bieten, werde ich den Film natürlich angucken.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo Saltanah!


    Ich hoffe, dass du einen schönen Urlaub hattest! Freue mich, von dir zu hören!


    Gut, dass ich mir Notizen zur Leserunde gemacht hatte, denn sonst hätte ich den Begriff niemals wieder gefunden. Er kam im 15. Kapitel - Haremhab, im 2. Unterkapitel vor (8 Seiten weiter). An der Stelle hatte Prinz Schubattu Sinuhe um eine Arznei gebeten.

    Zitat

    Aber ich war nicht so dumm, wie er annahm, sondern hob die Hände mit nach außen gerichteten Innenflächen und sagte:" Erlass mir diese Verpflichtung! ........ Dein eigener Arzt wird seine Sache so gut wie ich, ja besser machen, weil er deinen Körper und deine früheren Krankheiten kennt, und er braucht dir auch nur eine einfache Arznei zu geben, die deinen Stuhlgang verstopft."



    Ja, Sinuhe hat mir wirklich gut gefallen. Im Nachhinein hab ich noch oft an dieses Buch gedacht, wenn ich etwas über Ägypten im TV gesehen hatte, oder wie heute, jemanden getroffen habe, die die Kette mit Nofretete als Anhänger um hatte.
    Ich habe den Eindruck, dass man wirklich viel über die Zusammenhänge im alten Ägypten erfahren konnte.


    LG
    Liandra

    :leserin:<br />Anonymus - Das wahre Bildnis des Dorian Gray<br />:leserin:<br />Kevin Leman - Geschwisterkonstellationen<br />:leserin:

  • Hallo Liandra!


    Oh ja, ich hatte einen wunderbaren Urlaub. Danke.


    Die besagte Stelle habe ich eben gefunden. Wörtlich übersetzt heißt es da "...eine Medizin, die deinen Magen härter macht". Ein "harter Magen" ist der normale schwedische Ausdruck für eine Verstopfung. Also kein "Stuhlgang" dort, allerdings gibt es diesen Ausdruck im Schwedischen so auch nicht. Tja, jetzt wäre es natürlich interessant zu wissen, wie es auf finnisch heißt. (Und ob es den Ausdruck "Stuhlgang überhaupt in anderen Sprachen gibt.) Auf welche Gedanken man beim Lesen eines harmlosen Romans kommen kann :zwinker: .

    Wir sind irre, also lesen wir!