Arkadi & Boris Strugazki - Picknick am Wegesrand

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.247 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kafka Tamura.

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    "Picknick am Wegesrand" von Arkadi & Boris Strugazki


    Handlung:


    Außerirdische Besucher sind auf der Erde gelandet - und wieder verschwunden. Zurückgelassen haben sie verseuchte Gebiete, Zonen genannt. In diesen Zonen suchen Schatzjäger (Stalker) unter Lebensgefahr illegal nach Alien-Gegenständen. Einer dieser Stalker ist Roderick Schuchart, der in der Nähe einer Zone aufgewachsen ist und sich mit Schmuggel über Wasser hält. Ein älterer Stalker erzählt ihm von der Goldenen Kugel, ein angeblich wunscherfüllendes Gerät, und schlägt Roderick vor, diese Kugel zu suchen. Roderick lehnt zunächst ab, doch der Gedanke an seine Tochter, die mit einem Gendeffekt zur Welt gekommen ist, lässt ihn schließlich wieder in die Zone gehen.


    Meine Meinung:


    Ich hatte schon einiges über dieses Buch gehört, war mir aber nicht sicher, was mich erwartete. Aliens vielleicht, Äktschn etc. Aber darum geht es in "Picknick am Wegesrand" gar nicht. Es geht um Menschen und ihren Umgang mit den Folgen des "Alien-Besuches", und natürlich geht es um die Zone selbst. Ein gruseligerer Ort als diese Zone ist mir noch in keinem Buch untergekommen. Gänsehaut ist beim Lesen garantiert.


    Der Schluß ist sehr offen, darüber war ich im ersten Moment ein wenig enttäuscht. Die Enttäuschung hat aber nicht lange angehalten, dafür war meine Begeisterung einfach zu groß. Ein düsteres, beklemmendes, geniales Buch.


    5ratten


    ***
    Aeria

  • Sehr zu empfehlen dazu die Verfilmung von Andrej Tarkowski "Stalker". Ein absolut irritierender Film.


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    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Der Schluß ist sehr offen, darüber war ich im ersten Moment ein wenig enttäuscht. Die Enttäuschung hat aber nicht lange angehalten, dafür war meine Begeisterung einfach zu groß. Ein düsteres, beklemmendes, geniales Buch.


    Der Schluss, aber auch der Mittelteil und sogar der Anfang, haben mich für ein Buch, das derart gerühmt wurde, sehr, sehr enttäuscht. Pseudo-philosophisches Geschwafel, keine Poesie - nichts. Lem, iirc, hat den Text auch ziemlich verrissen.


    Sehr zu empfehlen dazu die Verfilmung von Andrej Tarkowski "Stalker". Ein absolut irritierender Film.


    Einer der wenigen Fälle, wo ich sagen müsste, dass der Film besser ist als seine Buchvorlage - aber unterdessen habe ich erfahren, dass zwei Texte der Struga(t)zkis hier verarbeitet worden sind.


    Dem Film gäbe ich, wenn ich Ratten vergäbe, deren 10 - dem Buch mal höchstens 1 für die an und für sich gut ausgedachte Ausgangslage.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Eine US-Neuverfilmung? OMG! Können die ihre Finger denn NIRGENDS von weglassen? :grmpf:

  • Inhalt:

    13 Jahre ist seit dem "Besuch" vergangen. Die Ausserirdischen sind gekommen und wieder gegangen. Geblieben sind die Zonen. Es sind Zonen, weil sie gefährlich sind. Weil sie unbekannt sind. Weil der Tod in ihnen lauert.


    Dennoch zieht es Menschen in die Zone. Sie werden Stalker genannt. Red ist einer davon. Er lebt von den Dingen, die er in der Zone erbeutet. Bisher hat die Zone sein Leben ermöglicht, doch wie lange noch, bis es sich umkehrt?


    Meine Meinung:


    "Picknick am Wegesrand" der Gebrüder Strugatzki ist eine kurze Geschichte, die dafür umso länger im Gedächtnis haften bleibt.


    Wer hier grosse Gefechte und epische Schlachten erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Die Geschichte um Red und "seine" Zone ist auffällig ruhig und bedächtig. Es wird sehr viel Wert auf das Innenleben der Figuren, vor allem natürlich von Red, gelegt.


    Auch die Beschreibungen der Zone sind so plastisch und greifbar, dass es mich oft schauderte. Das Interessante dabei ist, dass viele Informationen fehlen. Einfach deshalb, weil die Menschen diese Informationen nicht haben. Und wenn es die handelnden Figuren nicht wissen, wie können sie es dann an den Leser weitergeben? Dennoch konnte ich mir die Umgebung sehr gut vorstellen und mich darin zurechtfinden. Doch ebenso plastisch war auch die Angst der Leute, die die Zone betreten.


    Red ist ein wirklich interessanter Charakter. Er ist kein strahlender Held, sondern ein Kind, das in der Nähe der Zone aufgewachsen ist und das verbotene Gebiet kennt wie seine Westentasche. Dementsprechend verhält er sich auch. Gegen aussen scheint er ein harter Kerl zu sein, doch für seine Familie riskiert er alles.


    Eigentlich hat mich nur eines ein wenig gestört: In jedem zweiten Satz zünden sich die Figuren eine Zigarette an. Ich glaube, ich habe vom blossen Lesen eine Rauchvergiftung aufgeschnappt.


    Fazit:


    Ein Buch, wie man es nicht alle Tage findet. Die Strugatzki-Brüder bedienen sich dieser besonderen russischen Erzähltart, die sich so sehr von der unseren unterscheidet. Auch das Thema, das so viel Stoff bietet und sich nicht kategorisieren lassen will, ist faszinierend. Faszinierend und fremd.


    Es war ein Experiment, welches positiv ausgegangen ist. Ich sollte mehr moderne Russen lesen.


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    4ratten & :marypipeshalbeprivatmaus:

    //Grösser ist doof//

  • Ich fand "Stalker" sehr, sehr schwierig (natürlich grandiose Bilder, Tarkowski ist ein absoluter Meister! aber der Film ist so langsam. und ich mag eigentlich langsame Filme...)


    Hab das Buch aber jetzt endlich gelesen und war begeistert. Viel hat es mit dem Film auch nicht zu tun, finde ich...


    Beim letzten Lukianenko (Weltengänger) habe ich mich übrigens an die Strugatzkis erinnert gefühlt (naja, einmal werden die ja sogar im Buch erwähnt).