Robin Hobb - The Mad Ship (Die Zauberschiffe 3 + 4)

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.805 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mäusedudler.

  • Hallo! :winken:


    Ja, hier bin ich nun am Ende von Band 2 dieser Trilogie angelangt und obwohl mir momentan noch ein wenig die Worte fehlen, versuche ich gleich mal, meine Eindrücke zu schildern. Aber erst mal das Buch, um das es geht:


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    3. Der blinde Krieger
    4. Die Stunde des Piraten


    Inhalt:
    Althea Vestrit hält endlich, nach langer harter Arbeit, ihr Schiffszeugnis in Händen. Dadurch steigen die Möglichkeiten, ihr geliebtes Hexenschiff, die Vivace, zurück zu bekommen. Diese ist allerdings in der Zwischenzeit jemand ganz anderem in die Hände gefallen und um sie wirklich zurück zu erobern, muss Althea Bingtown verlassen und ein großes Wagnis eingehen. Zusammen mit Brashen und Amber, der seltsamen Schnitzerin. Währenddessen stehen auch Malta schwere Entscheidungen und harte Zeiten bevor, denn in Bingtown schläft man nicht. Die politische Situation ist angespannt und die Stadt brodelt...


    Meine Meinung:
    Noch ganz benommen vom ersten Buch dieser Trilogie habe ich mich direkt ohne Pause ins zweite Abenteuer gestürzt. Daher kam mir der Anfang dieses Buches etwas langsam vor, was jedoch nicht heißen soll, dass ich mich gelangweilt hätte. Robin Hobb hat einen so schönen Erzählstil, dass ich immer wieder gerne davon lese, wie Charaktere Tage mit Nichtstun verbringen und sich nur Gedanken über die Welt machen.


    Diese Ruhe, sofern sie überhaupt jemals wirklich einkehrt, hält jedoch nicht lange an. Sowohl Kennit, ehrgeiziger denn je, als auch Althea, verfolgen ihre Ziele unaufhaltsam, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg, aber immer mit dem gebannten Leser an ihrer Seite. In diesem Buch ist mir besonders stark aufgefallen, wie sehr sich die Charaktere weiter entwickeln. Während der erste Band eher eine Einleitung für die Hauptpersonen ist, von denen beiweitem nicht alle, an ihren Aufgaben wachsen, machen in diesem Buch fast alle mehr oder weniger große Veränderungen durch. Ob zum Positiven oder Negativen, sei dem Leser überlassen, aber spannend ist es allemal, mitzuerleben, wie Ereignisse und Gespräche diese Charaktere formen und entwickeln. Man lernt sie alle noch mehr lieben und solche, die ich persönlich am Anfang nicht mochte, sind mir inzwischen auch auf ihre eigene Art ans Herz gewachsen, mit allen Schwächen und schlechten Eigenschaften.


    Das Ende dieses Buches hatte für mich wieder die gewohnte Hobb-Qualität, nämlich viel Action auf den letzten 100 Seiten. Dabei waren wieder einige bewegenden Momente, viel Spannung und Todesängste, die ich, zusammen mit den Charakteren, ausgestanden habe. Schön ist auch, dass einem langsam immer mehr Informationen zugeworfen werden und man langsam durchschaut, was es mit den Hexenschiffen wirklich auf sich hat. Nach diesem fulminanten Ende bin ich mir sicher, dass mich mit Teil 3 nochmal ein ganz anderes Abenteuer erwartet. Und ich kann es kaum erwarten, es zu erleben.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich habe das Buch diesen Monat auch gelesen :winken:



    Robin Hobb hat einen so schönen Erzählstil, dass ich immer wieder gerne davon lese, wie Charaktere Tage mit Nichtstun verbringen und sich nur Gedanken über die Welt machen.


    Dem kann ich nur zustimmen :bang:




    Hier meine Wertung:


    Die Erzählung springt zwischen den einzelnen Handlungssträngen hin und her: Malta und die Regenwild-Leute. Althea, Amber und Brashen auf dem Parago. Kapitän Kennit, der die Viviace gekapert hat und zum "König der Piraten" werden will. Der junge Satrap und seine Beraterin Serilla, die ihn nicht von einer Reise nach Bingtown abhalten kann. Und dann sind da noch die geheimnisvollen Seeschlangen...
    Da ich dieses Prinzip aber schon aus dem ersten Band kannte, habe ich mich diesmal schnell hineingefunden.
    Mehr als 1000 Seiten sind allerdings viel, wenn die Spannung durchgehend gehalten werden soll, aber der Autorin gelingt dies recht gut. Einzig die Episoden mit den Seeschlangen fand ich etwas störend, aber auch sie haben ihren Sinn.
    Besonders fasziniert haben mich die Ruinen der Regenwildnis: Einige Menschen können dort Musik und Stimmen hören und manchmal sehen sie prächtig gekleidete Leute, die durch die Straßen schlendern - nur, um sogleich wieder zu verblassen wie Geister. Das wurde auch schon in der ersten Weitseher-Trilogie erwähnt, hier wird es aber noch deutlicher.
    Es ist eine Gesichte, die so umfangreich und komplex ist, daß man völlig eintaucht. Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, aber die Neuauflage des letzten Bandes erscheint erst im Januar - so lange werde ich mich also gedulden :smile:


    4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    viele Grüße<br />Tirah

    Einmal editiert, zuletzt von Tirah ()

  • Hallo Tirah! :winken:


    Toll, dass du auch gerade die Zauberschiffe entdeckst. Mir haben auch die Szenen in Trehaug sehr gut gefallen. Da kam auch zum ersten Mal so richtig eine Verbindung zwischen Weitseher-Trilogie und diesen Büchern hier zustande. Außerdem bin ich wohl wie Selden. Mir würde es auch so richtig gefallen, durch die Stadt der Regenwild-Leute zu rasen und alles zu entdecken, was es zu entdecken gibt.


    Schade, dass du nicht gleich weiterlesen kannst, sonst hätte ich eine Minieserunde vorgeschlagen. :traurig:
    Ich hab gerade nochmal geguckt, aber von den letzten beiden Teilen gibt es nur Band 6 auf deutsch und Band 5 gebraucht für Unmengen von Geld. :rollen:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich habe das Buch (auf englisch) vor Jahren gelesen und kann daher keine vollständige Rezension mehr liefern. Allerdings weiß ich noch genau, dass sich meine Meinung dazu markant von Wendys und Tirahs unterschied.
    Im Gegensatz zum ersten Band der Zauberschiffe, der mich richtig fasziniert hatte, machte sich für mich in diesem Band immer mehr Langeweile breit. Es waren mir zu viele verschiedene Erzählstränge und immer, wenn einer es schaffte, endlich einigermaßen interessant zu werden, wurde zum nächsten übergegangen. Mir wurde viel zu ausführlich erzählt und trotz aller äußerer "Action" passierte mir subjektiv viel zu wenig.
    Den dritten Band habe ich mir dann nicht einmal mehr angeschafft.
    2ratten

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo Saltanah!


    Du hattest mich ja schon gewarnt. :breitgrins: Ich bin aber froh, dass ich mich (trotz noch mehr Seiten) nicht gelangweilt habe und jetzt will ich endlich wissen, wie die Geschichte um Althea und Co. ausgeht.


    Was mir aber eigentlich noch eingefallen ist: Ich bin ein wenig überrascht über die Namensänderungen. Auf Amazon und auch hier ist mir aufgefallen, dass diejenigen, die auf Deutsch gelesen haben, vom Parago, nicht vom Paragon sprechen. Auch die Vivacia wurde in die Vivace umgetauft. Der Grund dafür ist mir ziemlich schleierhaft, wisst ihr da vielleicht, woran das liegt?


    Naja, für mich heißt es jetzt wieder auf zum "Ship of Destiny". In nur 900 Seiten werde ich endlich alles wissen. :rollen: :zwinker:


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Nach kurzem Blättern in meiner (alten) deutschen Ausgabe muss ich sage:
    es heißt Viviace und Paragon


    viel Spass noch an Bord
    :winken:


    illy

  • Danke, illy, fürs Nachsehen.
    :hm: Also doch Paragon. Aber Vivacia wurde trotzdem zu Viviace... und noch etwas Verrücktes ist mir beim Internet-Stöbern aufgefallen. Auf Französisch heißen zwar die Schiffe und Charaktere gleich, nur Wintrow nicht. Der wurde auf Hiémain umgetauft. :spinnen:


    Die spinnen, die Übersetzer!


    EDIT: Hab grad mal ein wenig nachgeforscht und der Name Hiémain ergibt insofern Sinn, als er Wintrow nach einem gewissen Ereignis im ersten Buch beschreibt (der Name heißt in etwa so viel wie zerstampfte Hand). Allerdings verstehe ich trotzdem nicht, warum nur sein Name und nicht zB auch der von Althea oder Brashen verändert wurde. Hm... naja, immerhin bin ich jetzt um ein Vokabel schlauer. :zwinkern:

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  • Robin Hobb - Mad Ship 

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    Band 1: Ship of Magic


    Zum Inhalt: Es geht munter weiter bei den Vestrits, bei Kennit und den Piraten, in den Rain Wilds und bei den Seeschlangen. Die Vestrits leiden unter dem Schicksalschlag, der ihnen die Viviacia genommen hat. Ihre Schulden sind erdrückend und die Krise in Bingtown zwischen den Beamten aus Jamaila, den Chalcedianern, den neuen Händlern und den alten Händlern spitzt sich zu. Althea ist zurückgekommen und hat ihre Fähigkeiten als Seemann bewiesen, doch da die Vivacia nun dem Piraten Kennit gehört, waren ihre Mühen umsonst. Verzweifelt versuchen die Vestrits, ihr Schiff zurückzuerobern und bekommen dabei Hilfe von der Schnitzerin Amber, die glaubt, dass es zu ihrem Schicksal gehört, und Breshen Trell. Sie kaufen das verrückte Schiff Paragon, statten es aus und senden Althea, Breshen und Amber mit einer Crew aus entflohenen Sklaven und Abschaum aus, um die Vivacia zurückzuerobern.


    Wintrow ist derweil nach wie vor auf der Vivacia, zusammen mit Kennit und dessen Gefährtin Etta. Als ehemaliger designierter Priester zweifelt er häufig und hadert mit seinem Schicksal, doch kann er sich auch Kennits Charisma nicht entziehen. Vivacia hingegen ist Kennits Charme mittlerweile verfallen und akzeptiert ihren neuen Kapitän fast genauso wie Wintrow als Familienmitglied. Sie beginnt sogar, die Piraten zu aus eigenem Willen zu unterstützen. Doch auch die Piraten werden gejagt, den die Chalcedianer leben vom Sklavenhandel. Die Piraten sind zum einen neues Material für sie und zum anderen auch eine zu bekämpfende Gefahr, denn Kennit greift Sklavenschiffe an, um seinen Machtanspruch bei den Piraten zu untermauern.


    Malta Verehrer Reyn hat in den Rain Wilds seine eigenen Probleme, denn nur seine Familie kennt das Geheimnis des Holzes, aus dem die Liveships angefertigt werden. Es sind Drachenkokons und nur noch ein einziger existiert und der ungeschlüpfte Drachen darin kann gedanklich mit Reyn kommunizieren und treibt ihn in den Wahnsinn. Auch Malta leidet unter der gedanklichen Verbindung zum Drachen seitdem sie mit Reyn einen Traum geteilt hat. Doch Maltas Probleme sind vordringlich anderer Natur, denn in Bingtown kommt es zu Aufständen, nachdem der Satrap von Jamailla unerwartet anreist, um sich ein Bild von der Lage dort zu machen. Dabei ist er selbst längst abhängig von den Chalcedianern, die auf Krieg aus sind und seinen Noblen, die die Macht an sich reißen wollen.


    Parallel zu den Entwicklungen um die Menschen in Bingtown und den umliegenden Orten und Gewässern sind die Seeschlangen immer noch auf der Suche nach ihrer Bestimmung.


    Meine Meinung:
    In Band 2 geht es genauso spannend weiter wie in Band 1, den abschließenden Band 3 habe ich bereits angefangen. Die Personen sind mir ja schon in Band 1 sehr ans Herz gewachsen, bzw. in den unangenehmeren Fällen habe ich sie mit Leib und Seele gehasst, und Band 2 intensiviert das Ganze noch, da alle sich weiterentwickeln und mit mit ihnen mitlebt und mitleidet. Das Handlung entwickelt sich weiter weitgehend spannend. Dabei gibt es wieder mehrere Haupthandlungsstränge, die sich parallel entwickeln: Brashen, Alteha, Amber und Paragon; Kennit, Etta, Wintrow und Kyle; Keffria, Ronica, Malta, Selden; Reyn, Malta und der Drachen und natürlich viele Nebenhandlungen um die Händler und die Aufstände in Bingtown. Neu ist der ausführliche Handlungsstrang um den Satrap von Jamaillia, den man wohl mit Fug und Recht einen verweichlichten und widerlichen Schnösel nennen kann und der sich ausser für seine Gelüste - seien es Frauen, seien es Drogen - für nichts interessiert. Spannend ist aber seine Gefährtin Serilla (in Jamailla sind Gefährtinnen als Beraterinnen und nicht als Bettgefährtinnen zu verstehen, auch wenn der aktuelle Satrap dies gern so hätte), eine Gelehrte mit dem speziellen Fachgebiet Bingtown. Sie ist die einzige in der Umgebung des Satrap die treu zu ihrem Land steht und vor allem auch treu zu Bingtown und dessen Bevölkerung. Die Reise nach Bingtown ist ihre Idee, allerdings nicht in Begleitung des Satrap, sondern einzig mit ihrer Person als Botschafter. Wie alle handelnden Personen muss auch sie Federn lassen. Am Ende des Buches gerät sie leider etwas aus dem Fokus, mal schauen, ob sie in Band 3 wieder auftaucht.


    Das Besondere an Band 2 ist allerdings der Paragon, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Nach und nach kann man sich einiges zusammenpuzzeln, dass zu seinem Zustand geführt haben könnte, ganz hat er sein Schicksal aber nach wie vor nicht verraten. Die Grundidee der Liveships ist sowieso schon spannend und Paragon ist insbesondere eine extrem spannende und geheimnisvolle Figur. Althea, Brashen und vor allem Amber haben alle Hände voll zu tun, mit ihrem launischen Schiff zurechtzukommen. Bei allen Intrigen, Kämpfen, Aufständen und Liebeleien ist es doch das Geheimnis des Paragon, dass mich am meisten antreibt, schnell mit Band 3 weiterzumachen. Abgesehen von Paragon macht Malta die größte Entwicklung durch. Hat man sie in Band 1 angesichts ihrer pubertären Ränke doch häufiger mal am liebsten and die Wand geklascht, so ist sie in Band 2 zu einer der spannensten Figuren geworden. Auch Keffria entwickelt sich und steht nicht mehr nur im Schatten ihrer dominierenden Mutter und ihres Gatten.


    Ein Manko ist eigentlich nur wie in Band 1, dass die Entwicklung um die Seeschlangen immer etwas aussen vor ist und zwischen den spannenden Handlungsträngen zwar für etwas Ruhe, aber auch etwas Langeweile sorgt.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted