Neil Gaiman - Niemalsland (Neverwhere)

Es gibt 58 Antworten in diesem Thema, welches 23.604 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von SaintGermain.

  • Ich habe mit Niemalsland angefangen, weil ich ein Buch für die U-Bahn brauche (Das Paulus Evangelium ist mir echt zu schwer zum Mitschleppen). Eigentlich war es nur als Lückenfüller gedacht (habe ich schon gesagt, dass ich nie ohne Buch außer Haus gehe :breitgrins: ). Aber aus dem Lückenfüller hat sich ein echt tolles Buch entwickelt.


    Bei mir steht Niemalsland schon so lange herum, dass ich keine Ahnung wie lange schon und ich wollte es immer lesen, habe mich aber nie durchringen können. Fantasy sollte meiner Ansicht nach nicht im heutigen London spielen. Es sollte überhaupt nie in der Jetztzeit spielen, sondern irgendwann und irgendwo, so wie "Herr der Ringe" oder so.


    Aber bisher, bin gerade auf Seite 83, kann ich es nur weiter empfehlen. Da ich ja noch ein Weilchen mit der U-Bahn durch die Gegend fahre, wird das Buch auch sicher ausgelesen werde.


    :klatschen: Endlich wieder ein Buch weniger auf meinem SUB.


    Katrin

  • Das war mein erstes Fantasy Buch, mich hat zugegeben das Hard-Cover und der Autor angesprochen, dazu noch im dreckig, versifften Untergrund - hat mir gefallen. Obwohl ich jetzt nicht dadurch zum absoluten Fantasy-Fan mutiert bin, fand ich es wirklich interessant und spannend zum Lesen. Die Katzenfrau hat mir am besten gefallen.
    Danach hab ich mir mal sein berühmtes Comic "Sandman" gekauft und war herbe Entäuscht, was vielleicht am Comic im allgemeinen liegt?! Mit dem Comic hab ich schon einen kleinen Teil für die meine Altersabsicherung geschaffen ;) was Liebhaber dafür zahlen, ist echt der Hammer!

  • Zitat von "Chloe"

    Danach hab ich mir mal sein berühmtes Comic "Sandman" gekauft und war herbe Entäuscht, was vielleicht am Comic im allgemeinen liegt?! Mit dem Comic hab ich schon einen kleinen Teil für die meine Altersabsicherung geschaffen ;) was Liebhaber dafür zahlen, ist echt der Hammer!


    Ich kann mit Comics auch nicht anfangen. Ich habe mir einmal von Hohlbein die "Chronik der Unsterblichen" als Comic zugelegt und obwohl ich das Buch sehr gut fand, war der Comic eher nicht meins.


    Aber wenigstens kannst du es mal gewinnbringend verkaufen. :breitgrins:


    Katrin

  • Ich habe "Neverwhere" gerade ausgelesen:


    Die Welt dieses Buches gefällt mir sehr gut (Kein Wunder, die mochte ich ja schon in "Lycidas".), die geheimnisvolle und düstere Stadt unter der Stadt und ihre Bewohner, seien sie freundlich, unheimlich, oder gefährlich. Auch Gaimans Art zu Schreiben mag ich sehr gern, vor allem wegen seines trockenen und leicht geschwärzten Humors, der besonders bei dem Duo Mr. Croup und Mr. Vandemar zum Vorschein kommt, die auch wenn (oder gerade weil) sie zu den „Bösen“ gehören, sich sehr schnell zu meinen Lieblingscharakteren dieses Buches entwickelt haben. Ihre leicht sadistische Ader und die daraus entstehenden Dialoge sind einfach nur genial. Richard ist als Hauptcharakter zwar sympathisch, bleibt allerdings auch ein wenig blass – er stolpert in das Abenteuer hinein und durch es hindurch, ohne dabei allzu viel Eigeninitiative zu entwickeln. Einige andere (Haupt)Figuren (Hunter, Marquis de Carabas...) sind da schon deutlich interessanter, vor allem, weil man oft nicht so recht weiß, woran man bei ihnen ist. Ein wirklich unterhaltsames und spannedes Buch mit vielen phantasievollen Ideen, Schauplätzen und Charakteren und einer schön düsteren Atmosphäre.

  • Ich kann mit Comics auch nicht anfangen. Ich habe mir einmal von Hohlbein die "Chronik der Unsterblichen" als Comic zugelegt und obwohl ich das Buch sehr gut fand, war der Comic eher nicht meins.


    Aber wenigstens kannst du es mal gewinnbringend verkaufen. :breitgrins:


    Katrin



    Als unwissender ein wirklich ganz netter Nebeneffekt :breitgrins:


    Comics sind auch nicht so mein fall, aber ein paar Mangas gefallen mir ganz gut - "Planets" und "Eden - it`s an endless world"
    wobei ich versuche der Ecke eigentlich eher aus dem Weg zu gehen ...
    sonst ist man schnell bei 1 langen Serie ein paar hunderter los.. :entsetzt:


    ~Chloe~

  • Hallo,


    ich hab das Buch auch vor vielen Jahren gelesen. Dazu muß man wissen, das es zunächst eine Fernsehserie der BBS war, für die Gaiman das Drehbuch geschrieben hat, was er dann zu einem Roman ausgebaut hat.


    Ich fand das Buch seinerzeit auch ziemlich klasse.

  • Das Buch war echt klasse.


    Der Schluss war ein Hammer, hätte nie gedacht, dass es so ausgehen würde. Ich bin von Gaiman super fasziniert. Obwohl ich beim Marquis de Carabas nie so richtig wusste auch welcher Seite er steht, ist er zu meiner Lieblingsfigur geworden. Hunter konnte ich nie leiden und Doors war einfach nur niedlich wenn sie sich Sorgen um alle machte.


    Katrin


  • ich muss zugeben: Ich fand "Niemalsland" auch nicht sooooo toll. Aber Gaiman konnte mich auch mit "American Gods" nicht überzeugen ;)


    Also American Gods fand ich recht toll, aber noch toller fand ich es nachdem ich ein paar Zusatzinfos vom Übersetzer der türkischen Ausgabe (den ich zufällig kennengelernt habe) bekommen habe.


    Odin heißt ja deswegen Wednesday weil Odin auch Woden genannt wird. Und Wodens Day ist halt Wednesday. Und Thor ... naja Thursday ist halt Thors Day.


    Naja alles in allem wenn ich mich an American Gods zurückerinnere ... ziemlich kompliziertes Buch.


    Neverwhere klingt interessant, ich denke ich muss mehr von Neil Gaiman lesen.


    lg Stefan

  • @Teufel: Bist du denn verrückt? Jetzt machst du mir richtig Lust auf American Gods (das bei mir schon auf dem SUB liegt und mich gerade äußerst verführerisch anlächelt), wo ich doch schon so viele Bücher lese und eine Leserunde laufen habe. Hach, stressig diese Bücherwelt. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Eigentlich wollte ich von Gaiman zuerst Stardust lesen, aber wo jetzt hier der Vergleich mit Lycidas aufgekommen ist (was ich ja gerade lese ;) ) und Christoph Marzi in einem Interview selbst von dem Buch berichtet hat, werde ich Neverwhere wohl vorziehen. Ob ich das dieses Jahr allerdings noch schaffe, ist eine andere Frage. :ohnmacht:

  • Ich habe Niemalsland gerade gelesen und bin begeistert!
    Niemalsland hat zwar ähnliche Charaktere, jedoch eine andere Grundgeschichte und auch eine andere Atmosphäre als Lycidas.
    Ich konnte mich jedenfalls ohne weiteres in die Welt von Unter-London hineinversetzen. Richard Mayhew allerdings war nicht ganz so überzeugend. Jemanden, der plötzlich seiner gesamten Existenz beraubt wird und sich in einer unglaublichen, realistisch unmöglichen Welt wiederfindet, stelle ich mir anders vor. Auch blieben einige Fragen offen, die genügend Raum für ein zweites Buch geschaffen hätten; leider gibt es eine solche Fortsetzung nicht. Das Ende war zwar vorhersehbar, aber schön.
    Insgesamt hat mir dieses Buch sehr gefallen und es ist auf jeden Fall ein Buch, das ich sicherlich noch öfter lesen werde!
    Christoph Marzi bezieht sich in Lycidas übrigens auch auf Niemalsland.

    viele Grüße<br />Tirah

  • Ich hab das Buch vor kurzem gelesen. Nachdem ich Lycidas kaufen wollte und hier gelesen habe, dass es Neverwhere ähnlich ist, wollte ich natürlich zuerst das "Original" lesen.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich fand es spannend und auch nicht vorhersehbar (auf einmal sind alle die Verräter, denen ich es überhaupt nicht zugetraut hätte...). Richard hat mich manchmal etwas genervt. Irgendwann waren seine vielen Fragen einfach zu viel. Er hat sich meiner Meinung nach einfach zu dumm angestellt. Am Ende wurde er mir dann aber wieder sehr sympathisch. Croup und Vandemar fand ich eigentlich nicht so fuchteinflößend, aber für meinen Geschmack waren sie etwas zu sadistisch

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Habe das Buch nun auch endlich gelesen und bin ebenfalls begeistert! Die Ähnlichkeiten mit Lycidias waren tatsächlich erschreckend. Nicht, daß mir Lycidias nun gar nicht gefallen hätte, aber an das "Original" kommt es wirklich nicht heran, ganz besonders, da mir der humor etwas gefehlt hat. Oder war der vorhanden und ich habe ihn nicht verstanden? :confused:
    Richard hat mich irgendwie an Arthur Dent erinnert....beide etwas trottelig, widerwillig in eine neue Welt geraten, aber zum Ende haben sie sich dann doch ganz gut eingewöhnt!


    Von mir gibt es also diese Wertung....und die eine Ratte habe ich abgezogen, weil es immer noch keine Fortsetzung gibt! :grmpf:


    4ratten

  • Ich habe gestern Niemalsland beendet und ich hoffe nur auf eines: Bitte keine Fortsetzung!!!


    Und wieso? Weil mir das Buch wirklich supergut gefallen hat! Ich liebe es! Es war perfekt, so wie es geschrieben wurde. Ich brauche keine Fortsetzung, keine künstliche Verlängerung des Buches. Das Ende fand ich großartig und wenn es eine Fortsetzung geben sollte, so werde ich sie nicht lesen, weil ich dieses gigantische Buch so in Erinnerung behalten will, wie es war. Phantastisch und großartig erzählt.


    5ratten

  • Neverwhere ist klasse. Gibt es auch als ziemlich werktreue Fernseh-Serie, glaube vom BBC (hat so nen gewissen Doctor Who-Touch). Gutes Buch, gute Serie. Eines meiner Favoriten. Aber Gaiman ist eh klasse. American Gods war klasse, Neverwhere war klasse und Stardust auch was grade verfilmt wird. Und natürlich Good Omens zusammen mit Terry Pratchett.

    Things that try to look like things look more like things than things. Well known fact Esmerelda &quot;Esme&quot; Weatherwax<br /><br />SLW April :leserin: Jean Rabe - Rebellion

  • Hier ist nun also meine Rezension.


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    Klappentext
    Unter den Straßen Londons gibt es in verlassenen U-Bahnhöfen und Geisterzügen, Katakomben und Kanälen eine bizarre Welt zwischen Wirklichkeit und Traum - bevölkert von Ungeheuern und Heiligen, Mördern und Engeln, Rittern in eiserner Rüstung und leichenblassen Schönheiten in schwarzem Samt. Im Niemalsland erlebt der junge Londoner Geschäftsmann Richard Mayhew, was jemandem passiert, der einem fremden, verletzten Mädchen auf der Straße zu Hilfe eilt. Als er in sein altes Leben zurückkehren will, muss er feststellen, dass er dort nicht mehr existiert.


    Meine Meinung
    Was für eine großartige Idee, die Welt unter London und anderen Städten lebendig werden zu lassen und sie mit den verschiedensten exotischen Gestalten und Persönlichkeiten zu bevölkern. Ein Mädchen, das ihre Familie verloren hat und nun auch selbst zur Gejagten geworden ist, ein einsamer, hasserfüllter Engel und der schusselige Engländer Richard Mayhew, der unwissentlich in diese Geschichte hineinstolpert. Was für eine Voraussetzung für einen spannenden, originellen Roman.


    Doch Neil Gaiman macht nicht so viel aus diesem Stoff, wie er hergegeben hätte, erdenkt sich spannende Charaktere, die blutleer und wenig ausgearbeitet bleiben, genau wie die Welt in der sie leben. Nie habe ich mit den Protagonisten gelitten, ihr Schicksal war mir irgendwie bis zuletzt gleichgültig, die Brutalität der beiden Bösewichte Mr. Croup und Mr. Vandemar war zu übertrieben, zu konstruiert. Der Autor hätte sich mehr Zeit nehmen müssen, um seinem Buch Leben einzuhauchen, mehr erzählen, mehr beschreiben um dem Ganzen mehr Tiefe zu geben.
    Durch die häufigen Szenenwechel nach zu kurzer Zeit vor allem am Anfang konnte konnte überhaupt keine Spannung entstehen, und auch der Sprachstil ist, abgesehen von einigen originellen Szenen, nicht herausragend.
    Trotzdem bekommt dieses Buch von mir 3 Ratten, aufgrund des Humors, der mich doch oft schmunzeln ließ und der sehr guten Idee dahinter. Es war zwar nicht sehr fesselnd und begeisternd, aber auch keine Zeitverschwendung.


    3ratten


    Viele Grüße,
    Phistomefel

  • Zitat

    Durch die häufigen Szenenwechel nach zu kurzer Zeit vor allem am Anfang konnte konnte überhaupt keine Spannung entstehen, und auch der Sprachstil ist, abgesehen von einigen originellen Szenen, nicht herausragend.


    Könnte an der Übersetzung liegen. Im englischen ist es sehr sehr erfrischend zu lesen, vom Sprachstil sehr angenehm und durchaus herausragend.

    Things that try to look like things look more like things than things. Well known fact Esmerelda &quot;Esme&quot; Weatherwax<br /><br />SLW April :leserin: Jean Rabe - Rebellion

  • Hallo zusammen,
    da dieses Buch auch auf meiner Liste für den SUB-Wettbewerb 2007 steht, habe ich es mir die letzten Tage vorgenommen und hier meine Meinung dazu:


    Zusammenfassung


    Der Londoner Geschäftsmann Richard Mayhew findet auf der Straße ein verletztes Mädchen und nimmt es mit nach Hause, um es zu versorgen. Er ahnt nicht, was er damit anrichtet! Denn das Mädchen mit dem seltsamen Namen Door wird von zwei unheimlichen Mördern gejagt, die bereits ihre ganze Familie niedergemetzelt haben. Door ist nämlich ein Öffnerin, sie kann jedes Schloß und jede Tür öffnen. Nachdem Door sich von Richard verabschiedet, stellt dieser fest, daß irgendetwas in seiner Umgebung - und mit seinem Leben - nicht mehr stimmt. Seine Kreditkarte wird am Bankautomaten nicht mehr anerkannt, seine Verlobte kennt ihn nicht mehr und seine Kollegen haben überhaupt noch nie von ihm gehört. Richard macht sich auf die Suche nach der rätselhaften Door und landet in einem Unter-London, eine Welt unterhalb der Stadt. Dort leben Menschen, Vampire, Mönche, Engel und andere Geschöpfe. Zusammen mit Door macht sich Richard auf die Suche nach demjenigen, welcher die Morde an Doors Familie in Auftrag gab. Unterstützt werden die beiden dabei von einem echten Engel, einer ungeheuerjagenden Leibwächterin und einem eher undurchsichtigen Marquis.


    Meine Meinung


    Eigentlich ein sehr stimmungsvolles und spannendes Buch. Leider habe ich mich wohl dazu verleiten lassen es immer wieder beim Lesen mit "Lycidas" von Christoph Marzi zu vergleichen, welches zufälligerweise fast die selbe Thematik hat. Da ich ein absoluter Fan dieses Buches bin und das ganze dort meiner Meinung nach viel besser verpackt und umgesetzt wurde,hatte "Niemalsland" wohl von vornherein schlechte Karten bei mir.


    Alles in allem finde ich jedoch den Schreibstil sehr gut und mitreißend, auch die Figuren sind sehr plastisch und kommen dem Leser schon bald vor wie alte Bekannte, mit denen er eine Reise durch die Geheimen Tiefen Londons unternimmt.


    Fans der Stadt London und alle die Fantasybücher mit einem Hauch Horror mögen sollten ruhig das Geld für die Taschenbuchausgabe investieren, und sich mit dem Buch ein paar gemütliche Stunden machen.

    Lieber barfuß als ohne Buch. <br />(Isländisches Sprichwort)<br /><br /><br />:leserin:


  • Leider habe ich mich wohl dazu verleiten lassen es immer wieder beim Lesen mit "Lycidas" von Christoph Marzi zu vergleichen, welches zufälligerweise fast die selbe Thematik hat. Da ich ein absoluter Fan dieses Buches bin und das ganze dort meiner Meinung nach viel besser verpackt und umgesetzt wurde,hatte "Niemalsland" wohl von vornherein schlechte Karten bei mir.


    Die Ähnlichkeit ist nicht ganz zufällig, Christoph Marzi hat sich nach eigener Aussage unter anderem von "Niemalsland" inspirieren lassen.