Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
„Die wilde Gabe“ ist oberflächlich betrachtet ein ziemlich unspektakuläres Buch. Die vordergründige Geschichte ist eigentlich schnell erzählt. Der junge Orrec lebt im Hochland bei seinem Clan und wächst hinein in eine raue Welt in der man nie weiß, welchen Nachbar-Clans man trauen kann, welche hauptsächlich an ihren eigenen Vorteil denken und welche wirkliche Freunde sind.
Hätten die über das Hochland verstreut lebenden Sippen nicht jeweils eine magische Fähigkeit, könnte man gar nicht von einem Fantasy-Buch sprechen. Aber auch hier gibt es nicht den typischen Fantasy-Magier, jede der Fähigkeiten hat eine gute und eine schlechte Seite. Orrecs Freundin Gyr beispielsweise kann mit Tieren sprechen, es gefällt ihr aber gar nicht, dass ihre Familie von ihr erwartet, dass sie diese Fähigkeit einsetzt um bei der Jagd zu helfen.
Orrecs Vater beherrscht das Auflösen, er kann Lebewesen mit einem Blick töten und da sich die Fähigkeiten weiter vererben, erwartet er, dass auch Orrec diese ebenso mächtige wie schreckliche Begabung entwickelt.
Und hier liegt meiner Meinung nach auch die Stärke des Buchs. Es geht nicht um epische Schlachten oder Reisen durch riesige Welten, dafür versteckt sich eine ganz reale Geschichte hinter der Fantasy-Fassade – eine Geschichte über das Erwachsen werden, den Umgang mit den eigenen Kräften und die, vielleicht überzogenen, Erwartungen der Eltern an ihre Kinder.
Die Thematik richtet sich wohl eher an jungendliche Leser, mir hat das Buch trotzdem gut gefallen, die knapp 300 Seiten sind wie im Flug verstrichen.
Gruß
Seoman