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Inhalt
Nikoline Pratt sucht im Krankenhaus einen jungen Mann namens Jürgen Godeysen. Sie bringt ihm das Erbe seines Vaters, ein Pferd und seine Tagebücher.
Godeysen ist vor nicht allzu langer Zeit aus der Kriegsgefangenschaft (2.Weltkrieg) heimgekehrt und schwerkrank. Er steht vor einer entscheidenen Operation, aber sein Lebenswille hat ihn verlassen. Als sein Arzt Dr. Gunthermann Nikoline und die Tagebücher sieht kommt ihm eine Idee.Das Mädchen soll dem Kranken die Lebensgeschichte seines Vaters vorlesen...
Meine Meinung
Eingebettet in diese Rahmenhandlung erfährt man die wichtigsten Stationen im Leben Kaspar Godeysens. In Episoden erzählt er seine Sohn aus seinem Leben, das von 2 Leidenschaften geprägt wird..die Pferde und die Frauen.
Kaspars Geschichte ist traurig, teilweise sogar dramatisch, doch der Gedanke kam mir erst gegen Ende des Buches, denn Godeysen ist ein "Soldat des Lebens". Trotz aller Schicksalsschläge rappelt er sich immer wieder auf und findet sogar im Schmerz Glück, denn sein Leid liegt im Verlust dieses erlebten Glückes und daß er es genießen durfte macht ihn zu einem reichen Mann. So seine Philosophie.
Die Sprache des Romans ist ziemlich altbacken, gestört hat mich das allerdings nicht. Kaspars Liebe zu den Pferden, der Humor, all die kauzigen Gestalten und vor allem sein Lebensmut machen die Geschichte für mich aus. Die Rahmenhandlung wirkte dabei manchmal fast störend und auch unglaubwürdig. Zum Glück ist sie aber recht kurz.
In fast jeder Episode aus seine Leben geht es um ein besonderes Pferd, eine ungewöhnliche Frau und einen guten Freund, die ihn beeinflussen und sein Handeln bestimmen.
Stellenweise ließen mich die Geschehnisse wirklich schlucken, aber genau wie Kaspar lächelt man einige Seiten später schon wieder und das ist das Beste und die eigentliche Aussage des Buches. Hinfallen ist keine Schande, liegenbleiben dagegen schon, könnte Godeysens Wahlspruch sein :smile:
Bewunderungswürdig finde ich seine Gabe in noch so kleinen Momenten sein Glück zu erkennen und es in vollen Zügen zu genießen, ohne daran zu denken, daß es wahrscheinlich nur zu schnell vorbei sein wird.
ZitatVielleicht zählte das Glück nach Tropfen, aber wenn einer fiel, dann füllte er den Eimer bis zu Rand.
Umso erstaunlicher war es für mich im Nachhinein zu erfahren, daß der Autor Selbstmord beging :sauer:
Wen die altmodische Sprache nicht stört und wer auch noch ein Faible für Pferde hat, dem dürfte der Roman gefallen. :smile: Bei mir war beides der Fall und deswegen gibt es
Abzug von einer Ratte, wegen der Rahmenhandlung, die hätte besser sein können.