Christoph Marzi - Fabula

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  • Hallo!


    Christoph Marzi: Fabula


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    Inhalt:
    Es gibt Geschichten, die können unser Leben für immer verändern. Es gibt Geschichten, die sind erfunden und zugleich auf magische Weise wahr. Und es gibt Geschichten, in denen man verloren kann, wortwörtlich. So wie in der, die Helen Darcy, eines Nachts ihren Söhnen erzählt …
    (Buch)


    Bewertung:
    Colin Darcys Leben nimmt ein paar unangenehme Wendungen. Erst stirbt sein bester Freund, dann sind plötzlich seine Mutter und sein jüngerer Bruder verschwunden. Er kehrt nach Ravenscraig zurück, wo er aufgewachsen ist, und woran er keine guten Erinnerungen hat. Dort machte seine Mutter einst seinem Bruder und ihm mit Geschichten das Leben schwer, die wahr wurden.
    Colin will herausfinden was geschehen ist, insbesondere mit seinem Bruder.


    An Colin gefiel mir nur seine Ehrlichkeit, ansonsten war er meiner Meinung nach nicht sonderlich sympathisch und vor allem für lange Zeit viel zu passiv. Er ist für mich eine kalte Person, mit der man schwer mitleiden konnte. Umso lieber mochte ich Livia, seine Jugendliebe, was auch daran liegen mag, dass sie ein paar Meinungen vertritt, die ich durchaus teile.
    Richtig gut dargestellt ist auch die Bösartigkeit von Helen Darcy. Schon fast übertrieben, aber glaubwürdig.


    Es gibt immer wieder neue Anhaltspunkte bzw. Spuren, denen man als Leser hinterherwittern kann, weswegen das Lesen viel Spaß macht. Die Seiten fliegen nur so dahin und schneller als erwartet, ist man fertig.


    Der erste Eindruck kann in dieser Geschichte manches Mal täuschen, es kann anders sein als man denkt. Es macht Spaß zu beobachten wie sich durch ein neues Puzzleteil eine andere Wendung ergibt und neue Möglichkeiten des Handlungsfortgangs entstehen.


    Zum Teil bleiben einige Fragen offen, weil ein paar Dinge unlogisch erscheinen.


    Die Atmosphäre überträgt sich auf den Leser, sodass man das Gefühl hat wirklich an den Orten zu sein, bei denen sich auch die Figuren aufhalten.
    Manchmal wird allerdings ein wenig zu oft auf dieses oder jenes hingewiesen, wo ein paar Erwähnungen weniger auch genügt hätten um dem Leser zu verdeutlichen, was verdeutlich werden sollte.


    Es wurden viele schöne Ideen zu einer Geschichte verwoben, die es zu lesen lohnt.


    4ratten


    Liebe Grüße


    Nirika



    EDIT: Betreff angepasst. LG Seychella

    „Jeg ser, jeg ser …<br />Jeg er vist kommet på en feil klode! <br />Her er så underligt …“<br /><br />Sigbjørn Obstfelder - Jeg ser

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Rezension


    Colin Darcy, Enddreißiger, erfolgreicher Berater in einer großen Londoner Firma, ändert plötzlich etwas in seinem Leben. Die Beziehung zu seiner Freundin zu lösen, ist für ihn ein offensichtlicher Schritt, den er wohl schon vorher hätte tun sollen. Bei dieser selbst in Angriff genommenen Veränderung bleibt es aber nicht... Schließlich kehrt er in seine Heimat Schottland zurück und trifft dort auf Orte und Personen aus seiner Kindheit und Jugend. Eine wahrhaft phantastische Geschichte beginnt und nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Welt des einsamen, mit Sprühregen bedecktem, immergrünen und zauberhaften Schottland.


    Fabula ist Phantasie pur, Christoph Marzi hat wieder einmal aus dem Vollen geschöpft und seiner Phantasie freien Lauf gelassen. So bleiben interessante Figuren und Wesen nicht aus. Die Geschichte ist durchgehend spannend, ich hatte nie den Eindruck mich bei der Lektüre zu langweilen. Im Gegenteil - ich freute mich immerzu auf das Weiterlesen und schlussendlich die Auflösung des ganzen Schlamassels. In ein solches scheinen die Brüder Colin und Danny nämlich hereingeraten zu sein. Die Auflösung ist schlüssig und lässt nur wenige Fragen offen. Diese könnten dann in Zukunft in den zwei Folgebänden beantwortet werden, denn Fabula ist der erste Band einer Trilogie. Die Bände in sich sind allerdings abgeschlossen und enden nicht mit einem Cliffhanger.


    Sehr gelungen ist auch der Stilwechsel in der Schreibweise - der nüchterne Stil solange über das "kalte" Leben in London geschrieben wird und der poetisch anmutende Stil, sobald Schottland im Mittelpunkt steht. Die Romantik kommt auch nicht zu kurz, so viel sei verraten.


    Wie schon in der Trilogie der 'Uralten Metropole' (Lycidas, Lilith, Lumen) finden sich auch in Fabula zahlreiche Hinweise und Hommages an Filme, Literatur und diesmal auch recht viel (Rock-)Musik. Diese fließen in die Geschichte ein und man erkennt immer mal wieder einen bekannten Namen, eine Figur aus einem Film oder auch einen Songtitel. Wer schon in der o. g. Trilogie damit seinen Spaß hatte, wird sich auch hier daran erfreuen können. Die Aufmachung des Buches ist sehr schön und von hoher Qualität - so zeigt es auch nach dem Lesen keine Knicke im Rücken. Der Schriftsatz ist etwas groß gewählt, ein paar weniger Seiten und damit verbunden evt. auch ein günstigerer Preis hätten es meines Erachtens auch getan.


    Bis kurz vor Schluss war ich von dem Buch übrigens voll überzeugt und hätte die Höchstwertung vergeben. Jedoch bedient das Ende zu sehr die Rachegelüste der Protagonisten, was mich dann leider enttäuscht hat. Dafür ziehe ich eine Ratte ab.


    Allen mit Spaß an phantastischen märchenhaften und doch erwachsenen Geschichten wird die Lektüre von Fabula viel Spaß bereiten!


    4ratten

  • Gut gefallen haben mir in dieser geheimnisvollen Geschichte die vielen Anspielungen auf alte Filme und Musik. Einige Titel kannte ich zwar nicht, aber das Nachforschen hat Spaß gemacht - und war auf jeden Fall eine Bereicherung. Diese Hinweise waren für mich nicht nur Geschichten in dieser Geschichte, sondern brachten mir auch den ein oder anderen Ohrwurm ein.
    Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und bekommt eine besondere Atmosphäre, sobald Colin in Schottland eintrifft. Märchenhaft-unheimlich, und durch die tollen Beschreibungen der Landschaft hatte ich das Gefühl wirklich dort zu sein. Dann gibt es noch die vielen phantasievollen Ideen, und auch einige dieser wunderbar poetischen Sätze


    Es gab einige interessante und/oder geheimnisvolle Figuren, auch wenn ich gefühlsmäßig nicht so dicht bei ihnen war wie bei anderen Büchern. Ich mochte manche, oder fand sie zumindest ziemlich interessant (im positiven Sinn). Aber ich habe keinen wirklich emotionalen Zugang zu ihnen gefunden, sie waren für mich eher wie gute Bekannte.
    Die Mischung aus unheimlichen und romantischen Szenen fand ich sehr gelungen. Manche Szenen waren für mich (Dank meiner Vorstellungskraft) schon der Horror, aber durch die ausgleichende Romantik wurde mir das nie zuviel, sondern war einfach nur sehr spannend.


    4ratten


  • Ist "Fabula" sprachlich mit "Lilith/ Lumen/Lycidas" zu vergleichen?


    Nur teilweise - Fabula hat wieder einen eigenen Stil. In den von dir genannten Büchern spielt Wittgenstein eine große Rolle, der doch sehr seinen eigenen sprachlichen Stil hat, Wittgenstein gibt es in Fabula halt nicht. Trotzdem ist die Frage für mich schwer zu beantworten, da meines Erachtens auch in Lilith schon zwei Stile zur Verwendung kommen. Der Teil in dem Emily das Tagebuch liest, hebt sich deutlich vom restlichen ab.


    Ich finde Fabula kann man sprachlich eher mit 'Nimmermehr' vergleichen.

  • Den Vergleich zu der Reihe um die uralte Metropole finde ich eher schwierig, aber ich versuche es mal. Fabula hat nicht diese viktorianische Atmosphäre, sondern ist "moderner". Besonders merkt man das in Colins London-Leben: Handy, Computer, Arbeit. Mit seiner Ankunft in Schottland und der Bereitschaft, sich an Dinge aus der Vergangenheit zu erinnern, wird es dann aber märchenhafter - und unheimlicher.


    Diese schönen poetischen Sätze kommen nicht so oft vor wie in Lycidas/Lilith/Lumen. Es gibt nicht so viele kurze Sätze, und der Humor eines Wittgenstein fehlt auch. Und die Art, wie er erzählt (erst eine Andeutung machen, dann beim Anfang beginnen und die Ereignisse erzählen, bis sich Seiten später der Kreis schließt).

  • Hallo Ihr Lieben,


    nach der Leserunde nun auch hier meine Rezi zu dem Buch:


    Meine Meinung:
    Das Leben von Colin Darcy verändert sich von einem Tag auf den anderen, als er erfährt, dass sein Bruder und seine Mutter verschwunden sind. Die Kindheit der beiden Brüder war so schrecklich, dass sie alles dran gesetzt haben, alles zu vergessen und den Kontakt zu Daheim komplett abgebrochen haben. Durch das Verschwinden seines Bruders, muss sich Colin jedoch wieder nach Ravenscraig, auf den Familienbesitz begeben, um heraus zu finden, was passiert ist. Dabei trifft er auf seine Jugendliebe Livia und schön langsam kommen die Erinnerungen und damit auch die Auflösung des Rätsels wieder zu ihm.


    "Fabula" ist das erste Buch, dass ich von Christoph Marzi gelesen habe und mir hat es sehr gut gefallen. Die Übergänge von der realen nüchternen Welt in das Phantastische sind sehr gelungen und der Leser taucht von einem Moment zum anderen in eine Welt ein, die nichts mehr mit der Bekannten zu tun hat. Sehr schön wird dabei vor allem bei Colin gezeigt, wie er sich schön langsam wieder erinnert und damit seiner Fantasy wieder Raum lässt sich zu entfalten. Dabei schafft es der Autor, den Leser daran teil zu haben, in dem immer wieder in Rückblenden von der Vergangenheit erzählt wird. So lüftet sich nach und nach, warum Colin so geworden ist, wie er ist und welche Probleme es gegeben hat. Die teilweise sehr schönen beschriebenen Bilder haben mir sehr gut gefallen und mich so richtig in dem Buch versinken lassen.
    Sehr geschickt baut der Autor außerdem Hinweise auf Lieder oder Filme in das Buch ein, die schon kleine Hinweise auf bestimmte Hintergründe liefern.


    Leider, kam dann das Ende sehr plötzlich und für mich sind noch einige Dinge offen geblieben, die nicht beantwortet wurden. Am Ende hatte ich so ein bisschen das Gefühl, dass das Buch jetzt ganz schnell abgeschlossen sein muss und daher alles ein bisschen rasant abgehandelt wurde.
    Ansonsten ein super schönes Buch, ein sehr schönes Leseerlebnis und ich bin schon sehr gespannt auf den Nachfolgeroman!


    4ratten


    Liebe Grüße
    Tammy

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Meine Rezension:


    Colin Darcy steht mit beiden Beinen und das auch noch höchst erfolgreich im Leben. Seine Kindheit, seine Jugend hat er hinter sich gelassen; sein Interesse an Rückblicken ist gering. Sein Leben verändert sich jedoch mit einem (Pauken)Schlag, als er erfährt, dass sein bester Freund tödlich verunglückt ist und seine Mutter und sein Bruder spurlos verschwunden sind.
    Er begibt sich auf eine Reise in seine alte Heimat und in seine Vergangenheit.


    Fabula erscheint zweigeteilt: Zum einen Colins London-Leben, zum anderen das in Ravenscraig. Das London-Leben ist gradlinig, von Erfolg gezeichnet, realistisch bis ins letzte Bisschen, Ravenscraig hingegen lebt vom Phantastischen, vom Unglaublichen. Die Trennung dieser Bereiche wird von Marzi sehr deutlich unterstrichen durch den Sprachstil. Ist er in London sachlich-nüchtern, so wird in Schottland die Sprache und das Erzählerische poetisch-mystisch.
    Was sich auch in diesem Marzi wiederfindet, ist die Erzählweise, die auch schon in der 'Uralte Metropole'-Trilogie in den Bann gezogen hat. Es geht von hinten durch die Brust ins Auge; er startet mit einer kleinen Andeutung, die neugierig macht und nicht loslässt, kommt dann über bisweilen mehrere, aber immer nicht unspannende, Umwege zur Auflösung der Andeutung. Langweilig war es so nie.


    Schade vom Sprachlichen her: Den Heyne-Lektoren scheinen einige grammatikalische Fehler nicht aufgefallen zu sein; auch hier wieder (nach der 'Uralten Metropole') finden sich Zeitformen, die die deutsche Sprache so nicht hergibt. Etwas á là "hatte gemacht gehabt" findet sich leider auch in Fabula.


    Christoph Marzi macht auch in Fabula wieder viele, viele Andeutungen zur Film- und vor allem Musikwelt. Andeutungen, aus denen man sicherlich eine Menge schöpfen kann, die einen zum Googlen und Nachlesen/Nachhören bewegen können (so die Zeit des Lesers das zulässt). Das macht Fabula zu etwas Besonderem. Man hat das Gefühl, man hat neben dem Weiterlesen noch Hausaufgaben zu machen.


    Die Hauptcharaktere haben Tiefgang, und gewinnen im Lauf der Erzählung immer mehr, man gewinnt den Eindruck, dass aus einer anfänglichen groben Skizze zu ihnen ein detailgetreues Portrait entsteht. So kann man sich in die Figuren sehr gut hineinversetzen, auch wenn sie nicht wirklich die unbedingten Sympathieträger sind.


    Nun kommen wir zum Aber. Und davon gibt es zwei:
    Zum einen ist das Ende zu schnell, zu kurz, es fehlt mir der Tiefgang. Die Auflösung kommt zu schnell, liegt zu schnell zu platt direkt vor der Nase. Die Spannungskurve fällt fast senkrecht und dümpelt dann noch eine Weile kurz über Null weiter, bis kommt, was kommen muss. Die letzten Seiten vor dem (winzigen und nicht als solchem gekennzeichneten) Epilog sind leider völlig absehbar, es findet sich kaum Überraschendes.


    Zum anderen baut Fabula meines Erachtens auf einem logischen Fehler auf, der nicht nur sauer aufstößt, sondern auch die Charakterisierung von Mme Redgrave und Mr Moon als auch den Verlauf der Erzählung ad absurdum führt.


    Deswegen von mir hier nur 2ratten :marypipeshalbeprivatmaus: .

    Einmal editiert, zuletzt von Tintinnell ()

  • Meine Meinung:


    Fabula ist ein phantastisches Märchen für Erwachsene, das mich von Beginn an gefesselt hat.


    Zunächst steht das langweilige, unerfüllte Leben der Hauptfigur Colin Darcy in London im Mittelpunkt der Geschichte, das in einer eher nüchternen und sachlichen Sprache geschildert wird. Nach und nach bekommt der Roman einen mystisch-bizarren Anstrich, und während sich die Handlung mehr und mehr nach Schottland verlagert, wird auch der Schreibstil zusehends poetischer und bildhafter, so dass auf diese Weise der Kontrast zwischen der realen und der märchenhaften Welt sehr gut zum Ausdruck kommt. Insbesondere die Beschreibung des Meeres und der schottischen Landschaft habe mir gut gefallen und die Atmosphäre sehr gut einfangen.


    Ein Großteil der Handlung wird in Rückblicken erzählt, so dass man die Situation, in der Colin sich befindet, erst nach und nach voll begreifen und einschätzen kann - diesen Erzählstil fand ich sehr außergewöhnlich und toll gelungen. Gegen Ende überwiegen die phantastischen Elemente und sorgen für eine überraschende Auflösung, wobei der Schluss ein bisschen kurz geraten ist.


    Sehr viel Spaß hatte ich mit den vielen Anspielungen auf Songtexte, Filme und Romanfiguren; hier wurden viele Erinnerungen bei mir wach und die Gedanken füllten sich mit Bildern, die mit den Bildern des Romanes im perfekten Einklang standen. "Fabula" hat mir einige sehr schöne Lesestunden bereitet und ich empfehle das Buch gerne allen Phantastik-Freunden weiter.


    4ratten

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Klappentext:
    Es gibt Geschichten, die können unser Leben für immer verändern.
    Es gibt Geschichten, die sind erfunden und zugleich auf magische Weise wahr.
    Und es gibt Geschichten, in denen man verloren gehen kann, wortwörtlich.
    So wie in der, die Helen Darcy eines Nachts ihren beiden Söhnen erzählt...




    Meine Meinung:
    Es gibt keine Zufälle.
    Einmal trifft man in Fabula auf einen beliebten Satz aus der Lycidas-Trilogie. Auch die Anspielungen auf die Medienwelt sind wieder vorhanden und es gibt auch immer wieder kurze prägnante Sätze. Sprachlich finde ich es schon mit der Trilogie zu vergleichen, leider ist es viel weniger umfangreich. Ich finde, man hätte aus der Geschichte viel mehr machen können, viel tiefer gehen. Stellenweise erschien es mir wie zusammengerafft. Auch hätte ich mir noch mehr Beschreibungen von Anwesen und Landschaft gewünscht.


    Trotzdem war es ein großes Lesevergnügen, weil die Geschichte sehr flüssig war und einen sofort in den Bann gezogen hat. Colin, Livia und Danny waren mir sehr sympathisch und auch gut ausgebaut. Das Häuschen von Livia hat es mir sehr angetan. Auch die wirklich bösartige Mutter konnte überzeugen. Die fantastischen Aspekte waren mir persönlich fast ein wenig zu kurz gekommen, da hätte ich mir auch mehr gewünscht.


    Ja, insgesamt wirklich gut, aber eben zu kurz gefasst.
    Eine Bewertung finde ich daher etwas schwierig.
    Etwas weniger als 4ratten würde ich sagen.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Ah alles klar. War ein bisschen verunsichert: Auf der letzten Seite steht "lesen Sie weiter in Nimmermehr". Habe auch ein Buch von Marzi bei Amazon gefunden. Das sind aber Kurzgeschichten und das Cover passt auch so gar nicht... also als Fortsetzung.

  • Christoph Marzi - Fabula

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    Colin Darcy wohnt zusammen mit seiner Verlobten in London und arbeitet dort an der London Business School. Er führt ein ganz normales Leben, womit er zufrieden ist. Mit seiner Familie hat er keinen Kontakt, seinen Bruder Danny hat Colin zuletzt vor sieben Jahren bei der Beerdigung von seinem Vater gesehen – ebenso wie seine Mutter.
    Doch als Colin plötzlich ein Anruf ereilt, dass seine Mutter verschwunden ist und als Danny davon erfuhr extra in ihren Heimatort gefahren ist und nun selbst unauffindbar ist, macht sich Colin auf den Weg in die Vergangenheit, in eine Kindheit, in der vorallem die furchtbaren Geschichten und Strafen von Helen Darcy präsent waren.
    In Ravenscraig angekommen, trifft Colin auf das Friedhofsmädchen Livia, seiner Jugendliebe. Mit ihrer Hilfe will er versuchen, herauszufinden, was mit Danny und Helen passiert ist…


    Nachdem ich von der Uralten Metropole und auch den anderen Romanen von Christoph Marzi sehr begeistert war, habe ich mir nun “Fabula” geschnappt. Anfangs war ich noch sehr skeptisch, aber bereits nach wenigen Seiten konnte ich auch diesen Marzi nicht mehr aus der Hand legen.


    “Fabula” empfinde ich als wesentlich anders als seine restlichen Romane. Es ist deutlich der Erwachsenenfantasy zuzuordnen, aber besitzt dennoch nicht diesen schönen poetischen Schreibstil wie bei der Uralten Metropole. Das war zwar anfangs sehr ungewohnt, aber dennoch auch sehr passend. Das London, das hier geschildert wird, erscheint eher hektisch und trüb, zudem eine “heitere” Schreibweise eher nicht gepasst hätte. Auch die Atmosphäre ist hier eher düster und trist, und mir kam es ab und zu wie in einem “Schauerroman” vor.
    Aber auch wenn das “poetische” etwas fehlt, spielen auch hier wieder Anspielungen auf Lieder, Filme oder Bücher eine große Rolle.


    Colin Darcy ist kein einfacher Charakter. Er wirkt in seinem Handeln sehr passiv und erst durch die “Rückkehr” in seine Vergangenheit scheint er langsam aufzutauen.
    Dagegen ist das Friedhofsmädchen Livia eine schöne Abwechslung. Sie habe ich sofort ins Herz geschlossen.


    Helen Darcy scheint in ganz Ravenscraig nicht gerne gesehen zu sein. Anstelle sich zu fragen wo sie ist, freuen sich die Bewohner über ihr Verschwinden und können nicht verstehen, dass Colin sie suchen und finden will. Als Leser fragt man sich dort sofort, was wohl das für eine Frau, Mutter sein soll und auch die Häppchen, die man aus der Vergangenheit erfährt, lassen einen nichts gutes ahnen.
    Obwohl das Buch bereits ein paar Jahre alt ist, hatte ich dennoch ab und zu die Befürchtung, dass eventuell auch hier Vampire mit im Spiel sein können, was allerdings, zum Glück, nicht der Fall war. Trotz Rätseln bin ich dennoch nicht auf ihr wahres Geheimnis gestoßen.


    “Fabula” ist der Anfang einer Reihe und erzählt die Vergangenheit und das Leben um Colin Darcy. Mittlerweile ist auch der zweite Band erschienen, mit dem Namen “Lyra“. Dort scheint es dann mit dem Leben von seinem Bruder Danny weiterzugehen.


    Mit “Fabula” hat Christoph Marzi einen weiteren spannenden, wunderbaren Fantasyroman geschrieben und wäre ich ihm nicht bereits schon verfallen, wäre ich es jetzt auf alle Fälle!


    5ratten

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Inhaltsangabe:


    Kurz nachdem Colin Darcy seine Beziehung beendet hat, erfährt er, dass seine Mutter verschwunden ist. Das alleine wäre für ihn noch kein Grund zur Besorgnis, denn sein Verhältnis zu ihr ist sehr kühl, wenn nicht schon gleichgültig. Doch leider ist auch sein Bruder Danny verschwunden, der sie suchen wollte. Colin fragt sich nun, warum Danny nach ihr gesucht hat, denn auch Dannys Verhältnis zu ihr ist nicht besser. So kehrt er an den Ort zurück, den er Jahre zuvor schon fast Fluchtartig verlassen hat und der ihm immer noch Unbehagen bereitet. Dort trifft er seine alte Jugendliebe wieder und gemeinsam machen sie sich auf Spurensuche…


    Meine Meinung:


    Die Geschichte plätschert leider so vor sich hin. Man lernt Colin und sein Leben oberflächlich kennen und erfährt ziemlich viel über seine Jugend, die geprägt war von den Märchen, die seine Mutter den beiden Jungs aufgetischt hat. Ihre Art, sie zu bestrafen, war ihnen ein böses Märchen zu erzählen. Und zwar so, dass sie es am eigenen Leib erfahren und daraus lernen. Man könnte Mitleid mit den beiden Brüdern bekommen, wenn man sie denn besser kennenlernen und mögen würde. Aber über ihr Leben erfährt man eigentlich nicht viel, mehr dafür über die Märchen, die sie zu hören bekamen.


    Als ich mich dann etwas eingelesen hatte und endlich mal ein bisschen Spannung aufkam, dachte ich, die Geschichte könnte noch echt gut werden. Doch leider eierte sie dann wieder auf der Mitleidsschiene herum, Colin tut sich Leid und es werden jede Menge Märchen erzählt, an die er sich erinnert. So richtig warm wurde ich mit keiner der Personen. Das Ende der Geschichte hat mich dann doch noch etwas versöhnt, weil es mich überraschen konnte. Allerdings zählt dieses Buch für mich eher zu den schwächeren von Marzi.


    Das Cover des Buches finde ich sehr ansprechend, auch die Schrift im Buch war schön gross und angenehm zu lesen. Alles in allem gebe ich dem Buch: 3ratten

    Liebe Grüsse Hanni 8)