Charles Todd - Kalte Hölle

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    Inhalt
    Auf einer Farm im Nordwesten Englands wird eine ganze Familie brutal ermordet. Nur Josh, Graces Sohn aus erster Ehe scheint entkommen zu sein. Doch er ist verschwunden und da die ganze Gegend unter einer dichten Schneedecke begraben wird ist die Suche fast unmöglich. Es gibt jede Menge Verdächtige: der erste Ehemann, Joshs Onkel und Alleinerbe des Hofs und auch Graces Schwester. Oder ist vielleicht doch Josh der Täter, denn warum sollte der Killer nur ihn verschont haben? Wieder einmal macht sich Ian Ruthledge auf um einen scheinbar unlösbaren Fall doch noch aufzuklären. Und wieder erwarten seine Vorgesetzten sein Versagen, um endlich den ungeliebten Inspektor loszuwerden...


    Meine Meinung
    Genauso kalt wie die Temperaturen die in dem Dorf herrschen ist die Stimmung des Buchs. Inspektor Ruthledge kämpft einmal wieder gegen die negativen Erwartungen seiner Vorgesetzten und gegen die Stimme in seinem Kopf. Aber auch die Nachbarn und Freunde der ermordeten Familie stehen ihm negativ gegenüber. Er ist der Eindringling in ihrer Gemeinschaft, der dazu noch einen der ihren verdächtigt. Sie dagegen sind nur zu gerne bereit, Aussenstehende zu verdächtigen. So galt der erste Ehemann der ermordeten Grace im Krieg als gefallen, worauf sie wieder heiratete. Als der vermeintlich Gefallene doch zurückkommt steht er dem neuen Glück angeblich nicht im Weg und gibt seine Frau bereitwillig auf. Und was ist mit der Schwester von Grace, von der man sagt dass sie den Mann ihrer Schwester geliebt hat? Schließlich traf Ruthledge sie in nur wenige Meilen vom Tatort. Doch der eigentliche Schlüssel ist Josh und Ruthgledge weiß dass er den Fall nicht lösen kann solange er nicht wieder auftaucht.
    Die Geschichte ist spannend erzählt und nimmt einige unerwartete Wendungen. Das Ende ist wie so oft (zu) dramatisch, was ich persönlich unnötig finde und was mir den Spaß an der Geschichte ein kleines bisschen verdorben hat. Deshalb ist meine Bewertung
    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Meine Meinung:


    Inspektor Rudledge ist mal wieder auf der Spur eines Mörders^^ inzwischen, nach dem ich schon mehrere Romane der Reihe gelesen habt, zeigt sich das bestimmte Handlungsmuster sich mehr oder weniger wiederholen. Da ich den Stil und die Hauptfigur aber sehr mag, stört mich das nicht besonders. Außerdem finde ich das Charles Todd es immer wieder schafft einerseits die Spannung zu halten, andererseits die Figuren die im Roman vor kommen nicht aus den Augen zu lassen, so erfährt der Leser immer wieder aufs neue Dinge aus ihrer Vergangenheit und so ganz nebenbei werden Hinweise ausgestreut die zum Mörder führen.


    Irgendwie war das Wetter fast Du schön, ein Roman der in den Winter passt, wenn es eiskalt ist. Der Inspektor stößt auf eine Mauer des Schweigens und die Mentalität der Leute ist sehr gut eingefangen worden. Man spürt richtig das sie ihn als Eindringling empfinden und sich ihm daher verschließen wo sie nur können.
    Rudledge hat langsam gelernt mit der Stimme in seinem Kopf umzugehen und nimmt sie als gegeben hin. Er unterhält sich mit Hamish wie mit einer lebendigen Person, interessant sind auch dessen Einwürfe, die Rudledge durchaus auch zu weiteren Schlussfolgerungen führen. Selbst als Leser nimmt man Hamish so als eigenständige Persönlichkeit wahr.


    Alles in allem fand ich die Suche nach dem Mörder sehr spannend zumal es diesmal recht viele Verdächtige gab die alle ein einleuchtendes Motiv gehabt hätten. Die Aufklärung hat mich sehr erschüttert, überhaupt zeigt sich im Ganzen Fall eine Tragik, die man auch schon aus anderen Bänden der Reihe kennt. Hier wird vor keiner Tür halt gemacht, nichts beschönigt. Mich konnte dieser Band jedenfalls überzeugen!


    4ratten

  • Wie praktisch, dass Inspektor Rutledge schon im Norden weilt, so ist er ganz in der Nähe als nach einem Schneesturm in einem Bauernhaus die Leichen der Familie brutal ermordet aufgefunden werden. Nur der 10jährige Sohn der Familie fehlt, doch bei den Wetterverhältnissen kann er draußen nicht lange überleben. Das ganze Dorf ist auf der Suche nach ihm, inklusive seines leiblichen Vaters.


    Ursprünglich habe ich die Serie ja wegen Hamish begonnen, dem Kriegskameraden, der regelmäßig Kommentare in Rutledges Kopf abgibt, aber entweder habe ich mich mittlerweile vollkommen an ihn gewöhnt oder sein Einsatz innerhalb der Geschichten wird immer geringer, hier hatte er nämlich kaum etwas zu sagen und was er sagte, nahm meiner Meinung nach keinen Einfluss auf die Entwicklung der Geschehnisse. Er kommt mir langsam überholt und überflüssig vor und so fehlt mir ein bisschen das Besondere an der Geschichte, die die Rutledge-Reihe aus der Vielzahl existierender Krimis hervorhob.


    „Kalte Hölle“ ist fast schon ein „Locked Room“-Krimi, der Schneesturm schränkt die Anzahl der Personen, die die Gelegenheit hatten, die Morde zu begehen, schon ziemlich ein, auch wenn so einige Zeit offen bleibt, wer wirklich zum passenden Zeitpunkt im Tal war. Die meisten von ihnen verschweigen etwas und beschuldigen im Gegenzug jemand anderen - entweder der Morde oder anderer Untaten. Die Suche nach dem Jungen stockt sehr schnell, Rutledge versucht herauszufinden, was wirklich geschah, aber dadurch, dass es keine weiteren Zeugen und kaum zusätzliche Informationen herauszufinden gibt, passiert in „Kalte Hölle“ noch weniger, als ich es von den generell schon eher gemächlichen bisherigen Rutledge-Krimis gewohnt bin. Die winterliche, bedrückende und einengende Stimmung des eingeschneiten Tals schildert der Autor zwar gut, aber das reicht nicht, einen Favoritenplatz innerhalb der Serie bekommt dieser Band nicht von mir.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ein fünffacher Mord, begangen während eines Schneesturms in einem abgelegenen Tal schränkt die Verdächtigen doch stark ein. Inspektor Rutledge ist ebenso ein Aussenstehender wie zwei Angehörige der toten Familienmitglieder. Während Rutledge herauszubekommen versucht, wer ein Motiv und die Gelegenheit hatte, beschuldigen die Angehörigen vermeintliche Täter und die Bewohner des Tales bewahren ihr Wissen und ihre Geheimnisse nach Möglichkeit vor neugierigen Fragern.

    Im Nachhinein stelle ich fest, dass es bereits zu Beginn der zweiten Hälfte des Buches Hinweise auf die Person, die an den Morden schuld war, gab. Aber bei so vielen möglichen Verdächtigen...

    Wie bereits in den Vorgängerbänden ist auch hier Hamish stets als mahnende Stimme im Hintergrund. Inspektor Rutledge wird wie gehabt von seinem Vorgesetzen unter Druck gesetzt und dadurch in Zeitnot gebracht.

    Die Atmophäre ist gut beschrieben, wenn es sich für meinen Geschmack auch teilweise etwas zu lange hinzog.


    3ratten

  • Die Atmophäre ist gut beschrieben, wenn es sich für meinen Geschmack auch teilweise etwas zu lange hinzog.

    Das kann Charles Todd beides gut. Ich habe schon lange kein Buch mehr von ihm gelesen, aber daran kann ich mich auch erinnern. Trotzdem gefällt mir die Reihe sehr gut.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Das kann Charles Todd beides gut. Ich habe schon lange kein Buch mehr von ihm gelesen, aber daran kann ich mich auch erinnern. Trotzdem gefällt mir die Reihe sehr gut.

    Ich mag die Reihe auch sehr gern. Zwischen diesem und dem letzten Buch sind allerdings einige Jahre verstrichen, aber die Erinnerungen daran sind so gut gewesen, dass ich keinerlei Probleme hatte. Im Zuge der Serien-Challenge hoffe ich, sie jetzt rascher hintereinander zu lesen.