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Inhalt: In Kirgisistan 1943. Viele Männer sind im Krieg, die Frauen und Jugendlichen müssen die gesamte Last der landwirtschaftlichen Arbeit übernehmen. Das Leben ist noch geprägt von Sitten und Vorstellungen der nicht lange zurückliegenden Nomadenzeit. Danijar, ein junger Kriegsversehrter, der Erzähler Seït und dessen Schwägerin Dshamilja bekommen den Auftrag, Kornsäcke zur Bahnstation zu fahren, um die Truppen zu unterstützen. Dshamiljas Mann liegt irgendwo im Lazarett, in seinen Briefen gedenkt er immer nur im letzten Satz seiner Frau. So bleibt es vielleicht nicht aus, daß Dshamilja und Danijar sich ineinander verlieben und schließlich gemeinsam das Dorf verlassen.
Meine Meinung: Eine unaufdringliche Liebesgeschichte, die – v. a. angesichts der Kürze der Erzählung – lange zur „Entstehung“ braucht. Für mich war auch diese (angehende) Liebesgeschichte zwischen Dshamilja und Danijar gar nicht das Entscheidende, daher stehe ich Louis Aragons Bewertung als „schönste Liebesgeschichte der Welt“ auch etwas zwiespältig gegenüber. Viel interessanter fand ich den Blick in eine – so heute auch nicht mehr existierende – Gesellschaft im Umbruch. Aitmatow hat es wunderbar verstanden, mit nur wenig Aufwand Bilder von der kirgisischen Landschaft, den Menschen und ihrem Tun heraufzubeschwören. Und auch wenn ich nicht sagen kann, daß der Geschichte etwas Wesentliches gefehlt hat, denn sie ist in sich sehr stimmig und stilistisch schön, so wäre es mir doch an manchen Stellen lieber gewesen, noch mehr über die Menschen zu erfahren. Andererseits wäre es dann ein sehr viel anderes Buch geworden, und es hätte vermutlich einiges von dem Zauber, den es jetzt verströmt, verloren.
Schönen Gruß,
Aldawen
Tippfehler im Titel eliminiert. LG, Valentine