Die Räuber vom Liang Schan Moor

  • Der Robin Hood der gelben Sümpfe. Neu erzählt von Karlheinz Koinegg


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    Rückentext: Die Räuber vom Liang Schan Moor (chin. Shui hu tschuan) ist eines der großen Volksbücher Chinas. Der Roman ist aus der mündlichen Überlieferung der Geschichtenerzähler hervorgegangen. Der Held des Buches – der Räuber Sung Kiang – lebte im zwölften Jahrhundert und hatte sich mit seiner Bande in den wilden Sumpf- und Dschungelgebieten des Flusses Liang schan po eine uneinnehmbare Bergfestung gebaut. Mit seinen sechsunddreißig Häuptlingen brachte er weite Gebiete des chinesischen Reichs unter seine Herrschaft. Da die Regierungstruppen nichts gegen ihn ausrichten konnten, wurde er schließlich begnadigt. Sein Ruhm lebt in China bis heute weiter.



    Meine Meinung: Eigentlich mehr durch Zufall, nämlich den unverschämten abendlichen Besuch des Steuereintreibers und eine ebenso mysteriöse abendliche Zustellung eines Briefes seines verschwundenen Magisters Listenstern, macht sich Sung Kiang zu den Räubern im Moor auf. Schon auf dem Weg gibt es allerlei Abenteuer und bei den Räubern angekommen belegt deren Anführer Sung Kiang, seinen Bruder Trommelfloh, den Magister und weitere Freunde mit der Aufgabe, den Geburtstagsschatz des Kaisers zu stehlen, bevor sie aufgenommen werden. Das erweist sich zunächst mal als einfacher als angenommen, aber der Räuberführer will den Schatz seinen Leuten unterschlagen und sich selbst bereichern, worauf er zugunsten Sung Kiangs abgesetzt wird. Zu allem Pech ist der Präfekt der den Schatz liefernden Provinz der Sohn des Marschalls am Kaiserhof. Und dieser plant mit dem kaiserlichen Berater bereits ein Komplott, um den jungen Kaiser zu beseitigen, der von den Zuständen im Reich wie der Unterdrückung und Ausbeutung der Bevölkerung gar nichts mitbekommt, außer wenn sein Hofastrologe ein paar unbelauschte Gesprächsmomente mit ihm hat. Mit vereinten Kräften versuchen nun die beiden Hofschranzen, der Präfekt und weitere Fieslinge, Sung Kiang und die Räuberbande zu stellen. Man lockt zunächst Sung Kiang in eine Falle und dann auch seine Freunde. Dabei muß Sung Kiang doch in dringendem göttlichen Auftrag zum Kaiserhof, um den Herrscher zu retten.


    Das ganze rollt flott dahin, und auch wenn natürlich klar ist, wer am Ende gewinnt, sind manche Szenen schon recht spannend, viele aber eher zum Schmunzeln, denn die Bösewichter stellen sich nicht übermäßig intelligent an. Wie immer bei Hörspielen gibt es merkwürdige Szenen, in denen Personen durch Selbstgespräche dem Hörer vermitteln müssen, was ein Leser durch eine vernünftige Beschreibung mitgeteilt bekäme. Das führt zu ziemlich gekünstelten Formulierungen, und das macht mir auch immer deutlich, warum ich einem HörBUCH durchaus etwas abgewinnen kann, mit HörSPIELEN aber zunehmend Schwierigkeiten habe. Aber für Kinder ist das sicher völlig ok so, und das ist wohl auch eher die Zielgruppe dieser Produktion. Die Sprecher sind gut besetzt, manche sogar exzellent, vor allem Dominique Horwitz als kaiserlicher Berater Gelber Wespenstachel ist so was von widerlich, daß man ihm jedes Wort glaubt. Die Geräuschkulisse ist nicht übertrieben und überdeckt vor allem nicht permanent die Sprecher. Insgesamt sind dies zwei durchaus vergnügliche Hörstunden.


    4ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen