Lisa Gardner - Schrei, wenn die Nacht kommt

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    In "Schrei, wenn die Nacht kommt" begegnen wir wieder den Helden der vorigen Thriller von Lisa Gardner. Kenntnisse der ersten Bände erhöhen zwar die Nähe zu den Figuren, sind aber nicht zwingend erforderlich für das Verständnis dieses Buches. Rainie und Quincy sind verheiratet, aber die Arbeit als freiberufliche Profiler hat letztendlich ihren Tribut gefordert. Rainie hat sich in den Alkohol geflüchtet und Quincy hat sie schließlich, als letzten Versuch sie aus Alkoholsucht und Depression zu ziehen, in der Hoffnung, dass sie sich dann wieder zusammenreißt, verlassen. In dieser Situation, in der sowieso schon fast alles schief gegangen ist, wird Rainie entführt und so erleben beide eine in der Außenansicht wohlbekannte Situation diesmal als persönlich Betroffene.


    Das Buch ist gut und routiniert gemacht, aber es ist nun mal leider auch nicht die Neuentdeckung des Thrillers. Die Charakterisierung Quincys beispielsweise fand ich eher schwach, die Autorin konnte in mir keine Sympathien für ihn wecken. Es gab natürlich auch interessantere Personen, wie Sheriff Shelly Atkins, die einen sehr sympathischen Eindruck machte und eine eindrucksvolle Persönlichkeit aufwies. Besonders interessant in diesem Buch waren aber die Szenen mit Dougie, einem erst siebenjährigen, aber bereits mehrfach auffällig gewordenen Jungen. Rainie sollte seine Pflegeeltern überprüfen, ob sie ihn womöglich misshandelten und die Beziehung zwischen den beiden ist die vielleicht wichtigste im ganzen Buch.


    Der Plot hat keine auf Anhieb erkennbaren Logiklöcher, der Täter war zwar realistisch aber auch nicht schon nach 5 Seiten erkennbar, genauso wie es sein sollte. Rainie hatte für meinen Geschmack allerdings etwas zu viel zu leiden und der Showdown war leider nur auf Spannung konstruiert und dermaßen typisch für einen (erfolgreich verfilmbaren) Thriller, genau den gängigen Klischees entsprechend, das störte mich durchaus. Leider hat das Buch mich aber auch zwischendurch nicht so in seinen Bann gezogen, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen und da das einen hervorragenden Krimi / Thriller ausmacht gibt es hier logischerweise auch nicht die volle Rattenzahl. Ich hatte Lisa Gardner besser in Erinnerung, hier liefert sie eine ordentliche, aber nicht überragende Geschichte ab.


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

  • An der Landstrasse in Tillamook County wird ein herrenloses Fahrzeug gefunden. Der Motor läuft, die Fahrertüre ist offen, auf dem Sitz liegt eine Damenhandtasche und von der Fahrerin fehlt jede Spur. Sehr schnell stellt sich heraus, dass die Besitzerin des Wagens entführt wurde und eine Lösegeldforderung trifft ein. Die Entführte ist die Ehefrau des FBI Profiler Pierce Quincy und seit kurzem leben die beiden getrennt. Sergeant Detective Carlton Kincaid von der Staatspolizei von Oregon übernimmt den Fall und arbeitet eng mit Quincy zusammen, denn dieser kennt die Entführte nicht nur persönlich, sondern kann auch ein Profil des Täters erstellen.



    Dieser Thriller ist durch und durch amerikanisch und zu Beginn werden viele Figuren, die beim FBI und der Polizei arbeiten mit ihren vielfältigen Rängen, Graden und Funktionen eingeführt. Da hat mir oft der Kopf geschwirrt. Dazu kommt, dass auch die Familie der Entführten fest im Polizeiwesen verankert ist und in der Handlung mitmischen. Vom getrennt lebenden Ehemann bis zur Stieftochter, deren Verlobten und Bekannten. So wird auch die emotionale Seite in den Ermittlungen ausgeblendet und die ganze Sache wird sachlich angegangen. Der Ehemann zum Beispiel arbeitet intensiv mit, um seine Frau zu finden … ob das wohl in der Realität so gehandhabt würde, sei dahingestellt.


    Was zu Beginn eher als eine lange Einführung in die Figuren beginnt, wandelt sich ab der Mitte zu einer spannenden Sache. Was wohl auch auf die Passagen, in denen die Gefangenschaft der Entführten beschrieben wird, zusammenhängt. Denn die ist sehr brutal beschrieben und man bangt und hofft als Leser mit, dass endlich Ergebnisse in den Ermittlungen erzielt werden.


    Schwierigkeiten hatte ich mit den nicht chronologisch geordneten Handlung, die erst gegen Schluss ruhiger wird. Denn zuvor springt die Handlung in den Zeiten hin und her und ich war froh, dass wenigstens klar deklariert wurde, wo in der Geschichte gerade angesetzt wird.


    Eigentlich ist dieses Buch der vierte Fall von Ermittler Pierce Quincy. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man keinerlei Vorwissen benötigt.


    4ratten