Jane Austen - Northanger Abbey/Die Abtei von Northanger

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  • Hallo!


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    Inhalt von amazon:


    Catherine Morland, eine siebzehnjährige Pfarrerstochter, ist leidlich hübsch und unbedarft. Ihre Freundin Isabella Thorpe weckt ein glühendes Interesse an den alten Schlössern und romantischen Heldinnen der Schauerromane. In Bath verliebt sich Henry Tilney, ein junger Geistlicher, in Catherine. Als sein Vater, General Tilney, sie auf den alten Familiensitz Northanger Abbey, eine ehemalige Abtei, einlädt, wird ihr gesunder Menschenverstand durch das Rätsel um den Tod der Hausherrin und durch die Avancen des großspurigen John, Isabellas Bruder, auf eine harte Probe gestellt...


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    Teilnehmer:


    Evita
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    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich wollte gestern eigentlich das Buch nur kurz anlesen, tja, und was ist passiert? Die ersten hundert Seiten habe ich schon verschlungen. :redface:
    Ich lese übrigens die Reclam-Ausgabe, die angeblich die beste Übersetzung haben soll, ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, aber es liest sich wirklich sehr gut.


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    Ich musste mich überhaupt nicht einlesen oder mich an den Stil gewöhnen, war wirklich vom ersten Satz an voll im Buch drin. Hach, so lieb ich das. So, nun aber zu den einzelnen Kapiteln.


    Kapitel 1


    Die Charakterisierungen von Catherines Eltern und Catherine selbst fand ich einfach himmlich. Sie strahlen gleich so viel Austen-Flair aus, dass ich mich gleich zuhause gefühlt habe. Wirklich wunderbar und gleich nach ein paar Sätzen gleich der erste Lacher und danach kam ich aus dem Grinsen eigentlich kaum mehr raus. Wirklich, ich amüsiere mich köstlich. Besonders eingeprägt hat sich folgender Satz, da konnt ich einfach nicht mehr. (Seite 5):


    Zitat

    Ihre Mutter war eine schlichte, lebenstüchtige Frau von gleichmäßiger Freundlichkeit und - man höre und staune - unverwüstlicher Konstitution. Sie hatte schon drei Söhne, als Catherine zur Welt kam, und anstatt, wie man doch wohl erwarten durfte, bei ihrer Geburt zu sterben, lebte sie einfach weiter - lebte weiter und gebar sechs weitere Kinder,...


    Catherine scheint eine sehr schlichte, naive Person zu sein, die sich gerade erst entwickelt. Mal schauen, was aus unser nicht typischen Romanheldin wird. :breitgrins:


    Kapitel 2


    Mrs. Allen mag ich gar nicht. Sie ist eine affektierte, schrecklich ich-bezogene und selbstverliebte Person. Jane Austen charakterisiert auch sie so wunderbar, dass ich ein deutliches Bild von Mrs. Allen vor Augen habe.
    Was ich von Catherine halten soll, weiß ich noch nicht, obwohl wir im ersten Kapitel eine Menge über sie erfahren haben. Ich denke, ihr wahres Ich wird sich erst im Laufe des Romans offenbaren und darauf freue ich mich sehr.
    Catherines erster Ball wird eine herbe Enttäuschung. Sie muss sich den Abend in den schönsten Bildern ausgemalt haben und dann war er so eine Pleite. Und Mrs. Allens Gesellschaft ist ja auch nicht wirklich angenehm. Die Frau hätte meine Nerven sehr stark beansprucht.


    Kapitel 3


    Catherine begegnet Mr. Tilney und die Dialoge zwischen den beiden fand ich zu köstlich. Die Episode des angebrachten Vorstellens, die Diskussion über das Führen von Tagebüchern... Ich weiß schon, warum ich Jane Austens Witz so liebe. :lachen: Tilney scheint sehr humorvoll und schlagfertig zu sein, aber ich denke, er weiß auch ganz genau, welche Wirkung er auf Frauen hat. Und Catherine, so unbedarft und unerfahren sie ist, kann sich doch nur in sie verlieben, oder? Ob er wirklich ernsthafte Absichten hegt, bezweifel ich irgendwie noch.


    Kapitel 4


    Arme Catherine. Sie scheint sich ja wirklich Hals über Kopf verliebt zu haben. Ihr Warten auf Tilney wird nicht belohnt und ich kann ihre Enttäuschung fast spüren, verstehen auf jeden Fall. Obwohl der Tag mit einer so großen Enttäuschung beginnt, bekommt er noch eine sehr angenehme Wendung, als Mrs. Allen eine alte Schulfreundin trifft, die auch ihre Töchter dabei hat. Die älteste Miss Thorpe nimmt sich gleich Catherines an und vielleicht wird sie Catherine ja eine gute Freundin.


    Kapitel 5


    Tilney scheint spurlos verschwunden zu sein und Catherine ist zu recht deprimiert. Am Liebsten würd ich sie in den arm nehmen und sie trösten. Ihr neue Freundin Isabella Thorpe heitert Catherine zum Glück auf, so dass sie sich nicht vollkommen ihrem Kummer ergibt.
    Sehr interessant fand ich, dass Mrs. Thorpe und Mrs. Allen so viel Zeit miteinander verbringen, nur um in Gesellschaft zu sein und zeigen zu können, dass sie Bekannte in Bath haben. Dabei haben sie überhaupt keine Gemeinsamkeiten und reden beide nur von sich selbst. Naja, der Schein muss gewahrt bleiben, nicht wahr?
    Spannend fand ich ausserdem, dass der Roman zu Jane Austens Zeit einen richtig miesen Ruf hatte. Das war mir gar nicht bewusst, was man alles so lernt.



    Leider muss ich mich jetzt erstmal ein wenig um haushalt und Familie kümmern, aber später schreib ich noch mehr dazu.


    LG
    Cait

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Hallo :winken:


    Ich bin jetzt im neunten Kapitel und Catherine hat gerade zum zweiten Mal Henry Tilney getroffen (auf dem Ball). Wie immer gefaellt mir der Schreibstil Jane Austens sehr gut. Wie in allen ihren Romanen sind die ironischen Seitenhiebe auf die Rolle der Frau und das Verhalten vieler Maenner herrlich. Mir gefallen immer besonders gut ihre Charakterbeschreibungen. Teilweise muss man sehr genau lesen, um kleine Feinheiten darin zu finden, die den "wahren" Charakter der betreffenden Person beschreiben.


    Catherine finde ich, obwohl vertraeumt und unerfahren, sehr sympathisch (vielleicht weil sie lieber Haselmaeuse grosszieht und Huegel runterrollt, statt mit Puppen zu spielen :breitgrins: ). Genauso wie Henry Tilney. Sein erstes Gespraech mit Catherine sagt schon recht viel ueber ihn aus. Er scheint von Frauen doch eine andere Meinung zu haben, als die meisten Maenner.
    Gespannt bin ich auf Mrs. Allen, die ich anfangs fuer recht oberflaechlich gehalten habe.....bin mir aber nicht so sicher, ob das so stimmt?!
    Bei Isabella bin ich mir allerdings ganz sicher, dass sie zu den unsympathischen Personen gehoert. :rollen:


    Sehr schoen fand ich Austens Seitenhiebe auf die schlechte Meinung vieler Leute zu unterhaltenden Romanen am Ende des fuenften Kapitels. Besonders schoen: "Fuer einen Roman ist das Buch eigentlich ganz nett" und "Bitte stellen sie sich nicht vor, dass ich haeufig Romane lese" :breitgrins: Irgendwie kenne ich diese Art Saetze auch von einigen Bekannten von mir)


    Mal schauen wie es weitergeht.

    Ein Buchladen ist einer der wenigen Beweise dafuer, dass es noch Leute gibt, die denken. (Jerry Seinfeld)<br /><br /> :leserin: Reread Ernest Cline &quot;Ready Player One&quot;

  • So, dann mach ich mal ein wenig weiter.


    Kapitel 6


    Als Isabella und Catherine ihr Freundinnengespräch führen, musste ich wirklich lachen. Es unterscheidet sich kaum von den Gesprächen, die ich in meiner Jugend mit meiner Freundin geführt habe. Es ist doch schön zu sehen, dass sich dahingehend nicht viel geändert hat. :breitgrins:
    Lustig fand ich vor allem Isabella, wie sie, als sie die beiden Männer entdeckt, so tut, als würde sie es total stören, so beobachtet zu werden und sich dann doch auf die Jagd nach ihnen macht. :lachen:


    Kapitel 7


    Hach, bei diesem Buch, bekommt man so viele Büchertipps, wie schön! Da muss ich unbedingt mal nach stöbern. Meine Reclam-Ausgabe hat einige Erläuterungen im Anhang, über die ich mich sehr freue. Da ich den gotischen Schauerroman nicht kenne, auf den so viele Pfeile von Jane Austen abgeschossen werden, fehlt mir ein wenig das Verständnis für diese Spitzen. Ohne meine Erläuterungen wüsste ich gar nicht, dass es überhaupt darum geht. Ich denke, es wird Zeit, mal so einen Roman zu lesen. :zwinker:


    John Thorpe finde ich einfach nur ekelhaft, in seinem ganzen Auftreten und Gebaren. *schüttel* Ich bete inständig, dass sich Catherine nicht in ihn verliebt, nur weil sie sich von seiner Aufmerksamkeit geschmeichelt fühlt. James Morland scheint sympathischer, aber irgendwie oberflächlich zu sein. Wie sonst kann er John als seinen Freund bezeichnen?! Und, er scheint ein Auge auf Isabella geworfen zu haben.


    Kapitel 8


    Tilney taucht wieder auf! :klatschen: Ich freue mich für Catherine, auch wenn ich ihn noch nicht so richtig einschätzen kann. Diesmal hat er seine Schwester mit dabei. Leider muss Catherine mit dem widerlichen John tanzen und kann sich so nicht ihren größten Wunsch erfüllen und mit Tilney tanzen. Klar, dass sie leidet. Isabella scheint sich ja prächtig mit James zu amüsieren und vernachlässigt Catherine, was ich durchaus verständlich finde. War bei uns doch auch nicht anders, oder? :breitgrins: Obwohl es nicht wirklich Catherines Tag ist, bin ich sehr erleichtert, dass sie zumindest selbst endlich merkt, wie ekelhaft John ist. Ich hoffe, jetzt wo Tilney wieder da ist, stellt John auch keine Gefahr mehr für sie dar.

    Kapitel 9


    Großer Gott, was ist John bitte für ein Aufschneider? Und Catherine hat das auch endgültig begriffen! Leider hat sie durch diese Ausfahrt mit John, James und Isabella ein unverhofftes Wiedersehen mit den Tilneys versäumt. Klar, dass Catherine enttäuscht ist.
    Isabella hat nur Augen für James und ich befürchte, sie hat Catherine nur benutzt, da sie James' Schwester ist...


    Kapitel 10


    Wie unbedarft und unerfahren Catherine wirklich ist, sieht man deutlich, als sie Miss Tilney über ihren Bruder ausquetscht und damit ihr Interesse verrrät und dabei denkt, sie habe sich nicht verraten. Endlich, endlich tanzen Catherine und Tilney wieder miteinander, natürlich nicht ohne, dass John versucht hat, es zu verhindern. Was bilder der sich eigentlich ein? :grmpf: Als sich Catherine am Ende des Abends von den Tilneys verabschiedet, drängt sie sich doch ein wenig auf, finde ich. naja, sie ist halt unerfahren. :zwinker:


    Hazel


    Du hast das schön zusammengefasst und ich bin allen Punkten absolut Deiner Meinung.


    LG
    Cait

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Hallo!


    Ich habe heute früh mit dem Buch angefangen und bis jetzt bin ich noch nicht wirklich begeistert (incl. Kapitel 7). Die Sprache ist etwas gewöhnungsbedürftig (auch wenn ich oft auf Englisch lese) und diese ganzen Charakterisierungen mit Negationen (she did not, she was not...) sind zwar lustig, aber auf die Dauer schon etwas anstrengend.


    Die Gesellschaft ist überspitzt dargestellt und wird doch ziemlich kritisiert, allerdings nerven mich die doch ziemlich sinnlosen Gespräche über Ballkleider, Hüte, etc. etwas. Ich bin wohl einfach nicht für solche Klassiker geschaffen und deshalb bin ich doppelt froh, dass ich das Buch in einer Leserunde lese, denn sonst hätte ich es wahrscheinlich schon längst weggelegt und mich mal wieder Fantasy zugewandt.


    Zitat

    Bei Isabella bin ich mir allerdings ganz sicher, dass sie zu den unsympathischen Personen gehoert. Rollen


    Echt? Ist bei mir garnicht so rübergekommen. Gut, wahnsinnig sympathisch finde ich sie auch nicht und die Wahl der Gesprächsthemen würde mich wahrscheinlich auf die Palme treiben, aber unsympathisch finde ich sie auch nicht.
    Was wohl da zwischen ihr und Catherines Bruder läuft? Die beiden kennen sich anscheinend schon länger, da war bestimmt was :zwinker:


    Zitat

    Spannend fand ich ausserdem, dass der Roman zu Jane Austens Zeit einen richtig miesen Ruf hatte. Das war mir gar nicht bewusst, was man alles so lernt.


    Ja, das wusste ich auch nicht. Wenn es allerdings nur diese Schauerromane und Romane über verzogene Gören, die außer Ballkleidern nichts im Kopf haben, gab dann wundert mich das nicht *g*


    Zitat

    John Thorpe finde ich einfach nur ekelhaft, in seinem ganzen Auftreten und Gebaren. *schüttel*


    Ja das stimmt. Und dann seine Angeberei mit seinem Pferd, oh Gott. Wer keine Uhren lesen kann, sollte lieber den Mund halten :rollen:


    So das wars fürs erste von mir, ciao Andrea

  • Hallo Mobi,


    ui, Du liest die englische Originalausgabe? Mein Respekt! Ich käme damit wohl gar nicht klar.


    Zitat

    Die Gesellschaft ist überspitzt dargestellt und wird doch ziemlich kritisiert, allerdings nerven mich die doch ziemlich sinnlosen Gespräche über Ballkleider, Hüte, etc. etwas.


    Ich finde, gerade das drückt aus, dass es in der Gesellschaft halt nicht wirklich um etwas anderes ging. genau das war nämlich zu Austens Zeit das wichtigste. Sie kritisiert die Gesellschaft in der sie lebt und ich finde, mit sehr viel Humor und Treffsicherheit. Aber Du hast Recht, entweder das liegt einem, oder nicht.


    Zitat

    Echt? Ist bei mir garnicht so rübergekommen. Gut, wahnsinnig sympathisch finde ich sie auch nicht und die Wahl der Gesprächsthemen würde mich wahrscheinlich auf die Palme treiben, aber unsympathisch finde ich sie auch nicht.


    Tja, so richtig hab ich keine Meinung zu Isabella, aber richtig unsympathisch ist sie mir zu Anfang auch nicht. Sie ist ein wenig nervig, aber ansonsten ganz nett, zumindest bisher.


    Zitat

    Wer keine Uhren lesen kann, sollte lieber den Mund halten


    :lachen: Absolut!

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Hallo zusammen,


    hier scheine ich ja unter Schnellleserinnen geraten zu sein! Da muss ich mich aber ranhalten.
    Ich habe „Kloster Northanger“ jetzt bis einschließlich Kapitel 6 gelesen und es gefällt mir ausnehmend gut.


    Schon der erste Satz: „Wer Catherine Morland als Kind gesehen hatte, wäre nie auf den Gedanken gekommen, dass sie zur Romanheldin bestimmt war“ ist toll und lässt auf eine spannende Geschichte hoffen. Danach zählt Austen alle Klischees auf, wie zur damaligen Zeit Romanheldinnen hätten sein müssen – schön, arm, am besten ein Waisenkind unbekannter Herkunft oder wenn schon nicht Waise, dann wenigstens mit einer kränklichen Mutter gesegnet, hoch begabt u. s. w. Auf bestimmte Genreromane trifft das ja heute noch zu! Aber Catherine Morland ist alles andere als die oben beschriebene Romanheldin, sie stammt aus einem gut situierten Elternhaus, beide Eltern und alle Geschwister erfreuen sich bester Gesundheit, sie hat keine herausragende Begabung und ist auch keine Schönheit – damit bricht Austen die aufgezählten Klischees und schafft es, dass mir Catherine sofort sympathisch ist, weil sie so „normal“ ist.


    Jane Austen muss eine hervorragende Beobachtungsgabe gehabt haben – so wie sie ihre Romanfiguren beschreibt, glaubt man in ihnen sofort andere, einem selbst bekannte Personen zu erkennen. Ich selbst habe im Bekanntenkreis bestimmt zwei „Mrs. Allens“, die ebenso wie die im Roman beschriebene Mrs. Allen eine „tägliche Redensart“ haben. Im Roman ist es das „wie angenehm es wäre, wenn wir hier (in Bath) Bekannte hätten“ – in meinem Bekanntenkreis ist es das gebetsmühlenartige Wiederholen von „ach, wenn wir nur xyz (besseres Wetter, bessere Gesundheit, mehr Gehalt, weniger Arbeit, neues Auto ... bitte Beliebiges einsetzen) hätten / nicht hätten, dann aber ...“ Wobei die Personen, an die ich denke, genauso inaktiv verharren wie Mrs. Allen – schließlich wird diese ja von Mrs. Thorpe erkannt und angesprochen, ohne dass sie selbst etwas unternommen bzw. ihre alte Schulfreundin selbst erkannt hätte.


    Catherine hat sich inzwischen mit Isabella Thorpe angefreundet und sie reden über ihre Lieblingsbücher. Offenbar sind das keine erfundenen Romane, sondern Bücher, die zur damaligen Zeit echte Hits waren, so steht es jedenfalls in den Anmerkungen (ich habe die Reclam-Ausgabe mit vielen Anmerkungen, weiß allerdings nicht, ob die in anderen Ausgaben auch mit abgedruckt sind). In diesen Anmerkungen sind auch kurze Inhaltsangaben der Bücher – weia, das waren aber echte Räuberpistolen! Verwirrende Familiengeschichten, Mord und Entführung, Adelige, geheimnisvolle Mönche und Liebe, Liebe, Liebe, stets mit Happy End. Am Ende von Kapitel 5 hält Austen ein Plädoyer für das Lesen von Romanen, was wohl zur damaligen Zeit recht verpönt war – man kann daraus erkennen, dass die unsägliche U/E-Diskussion wohl schon im 18. Jahrhundert geführt wurde und gar kein so aktuelles Thema ist.


    Jetzt bin ich mal gespannt, wie es mit Mr. Tilney, dem „begehrenswerten Geistlichen“ :zwinker: weiter geht.


    Bis später, viele Grüße von Annabas.

  • Annabas, an diese U\E-Diskussionen musste ich auch sofort denken :breitgrins:


    Ich bin mittlerweile am Ende von Kapitel 11 und es gefaellt mir weiterhin sehr gut. Und meine Meinung zu Isabella hat sich noch mehr verstaerkt :smile: . Auf mich macht sie einen sehr manipulierenden Eindruck und hat natuerlich in der naiven Catherine ein gutes Opfer gefunden. Mir ist nur aufgefallen, dass sie dazu neigt, anderen ihre Meinung unterzujubeln und es dann so darzustellen, dass ja alles die Idee der anderen Person ist und sie ja nur aus reiner Freundschaft mitmacht :rollen: . Schafft sie das nicht, wird sie unleidlich. Ein Beispiel dafuer habe ich am Anfang von Kapitel 10 gefunden, als sie Catherine dazu bringen will zu sagen, dass sie gut mit James zusammenpasst. Catherine, naiv wie sie ist, geht nicht darauf ein und prompt redet Isabella den ganzen Abend nicht mehr mit ihr :rollen: .


    Interessant finde ich, wie unterschiedlich sich Catherine verhaelt, je nachdem, ob sie mit John oder mit Henry zusammen ist. Bei John (was fuer ein Widerling :grmpf: ) ist sie still und traut sich nicht zu widersprechen und bei Gespraechen mit Henry hat sie diese Hemmungen weniger.....ich bin gespannt, was daraus wird.


    Mittlerweile ist auch Henrys Schwester aufgetaucht. Allerdings hat man von ihr noch nicht sehr viel mitbekommen. Irgendwie macht es den Anschein, als versucht sie herauszubekommen, wie Catherine zu Henry steht.


    Die erwaehnten Buecher werde ich mir auf jeden Fall auch mal anschauen.....vielleicht gibt es demnaechst die Leserunde "Udolpho" :breitgrins:

    Ein Buchladen ist einer der wenigen Beweise dafuer, dass es noch Leute gibt, die denken. (Jerry Seinfeld)<br /><br /> :leserin: Reread Ernest Cline &quot;Ready Player One&quot;

  • Hallo zusammen,


    jetzt habe ich die Kapitel 7 bis 10 gelesen.


    Auftritt John Thorpe - wie meine Vor-Schreiberinnen halte ich ihn für einen ausgemachten Angeber. Aber wie ich vorhin schon schrieb, haben sich wohl bestimmte Verhaltensweisen seit dem 18. Jahrhundert kaum geändert. John Thorpe gibt mit seiner Kutsche und seinen Pferden an wie zehn nackte Neger, ein heutiger John Thorpe würde statt mit einer Kutsche mit einem Sportwagen reifenquietschend um die Ecke rasen und dann mit den PS unter der Motorhaube prahlen ... ach, Männer (manche jedenfalls) ... :breitgrins: Witzig ist auch die Szene in Kapitel 9, in der Thorpe Catherine vor dem wilden und gefährlichen Pferd warnt, das seine Kutsche zieht, und das Pferd dann ganz lammfromm lostrabt. Aber Catherine weiß inzwischen, was sie von ihm zu halten hat, Gott sei Dank.


    Von Isabella halte ich inzwischen auch nicht mehr allzu viel. Ich denke, sie ist eine junge Frau, die ihre Freundinnen braucht, um sich in ihnen zu spiegeln. Mir kommt sie sehr oberflächlich und egoistisch vor, mal sehen, wie sie sich im Laufe der Zeit noch weiter entwickelt. In Catherines Bruder James (der bisher ein bisschen blass erscheint) scheint sie verliebt zu sein, wie ernsthaft, muss sich noch rausstellen.


    Catherine hat auch endlich ihren Mr. Tilney wieder getroffen und die Gespräche zwischen den beiden sind jedesmal ein echtes Highlight. Ich freue mich aufs Weiterlesen.


    Gespannt bin ich noch, was der Titel zu bedeuten hat. Von einem Kloster Northanger war bisher nie die Rede.


    Mobi: Hut ab für das Lesen auf Englisch. Ich habe mich mal an "Pride and Prejudice" versucht, bin aber schon nach den ersten Kapiteln an der Sprache gescheitert.



    Die erwaehnten Buecher werde ich mir auf jeden Fall auch mal anschauen.....vielleicht gibt es demnaechst die Leserunde "Udolpho" :breitgrins:


    Hazel: Hab ich mir im ersten Moment auch überlegt, aber als ich die Beschreibungen im Anhang gelesen habe, habe ich doch wieder Abstand genommen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die gotischen Schauerromane (so wie sie beschrieben sind) genießen könnte, ich fürchte, sie sind mir doch zu fremd für die heutige Zeit.


    Bis später, viele Grüße von Annabas

    Einmal editiert, zuletzt von Annabas ()

  • :redface: Ich konnte das Buch einfach nicht weglegen und bin schon bei Kapitel 20. Mehr dazu schreibe ich morgen, hier nur kurz ein herrlicher Teil eines Gespraechs zwischen Catherine und John (wie man sieht, weiss sie ihn sehr gut einzuschaetzen)


    J : "Aber es scheint mir, Miss Morland, Sie und ich denken ueber mancherlei sehr gleich, ich moechte fast sagen, ueber das meiste."
    C : "Vielleicht stimmt das; denn ueber die meisten Dinge bin ich mir auch nicht im klaren." :breitgrins:


    Da ich die Insel-Ausgabe habe (ohne Anhaenge, dafuer aber mit einigen Rechtschreibfehlern :rollen: ) muss ich die Tage mal im Internet stoebern. Udolpho habe ich beim "Projekt Gutenberg" gefunden, da werde ich dann wohl mal reinlesen :breitgrins: . Gehoert nicht "Frankenstein" von Mary Shelley auch zu den gotischen Schauerromanen?


    Puh, alles in allem muss ich sagen, stelle ich es mir grauenhaft vor, als Frau in der Zeit gelebt zu haben. Wie Mobi und Cait schon geschrieben haben, gab es ja gezwungenermassen fuer Frauen keine anderen Gespraechsthemen als Kleider, Huete, Baelle und anderes belangloses Zeug.....wie fuerchterlich :rollen:

    Ein Buchladen ist einer der wenigen Beweise dafuer, dass es noch Leute gibt, die denken. (Jerry Seinfeld)<br /><br /> :leserin: Reread Ernest Cline &quot;Ready Player One&quot;

  • Guten Morgen!


    Jetzt komme ich zu Kapitel 11 bis 17:


    Bei der Szene mit der Kutschenausfahrt, als John Thorpe Catherine nicht mehr aussteigen lässt, habe ich mich mit Catherine geärgert. Obwohl – sie hatte sich ja dazu überreden lassen, nicht länger auf die Tilneys zu warten. James und Isabella fahren auch mit, aber der Streit wird allein zwischen John und Catherine ausgetragen, ich habe beim Lesen immer drauf gewartet, dass James hier einmal die Partei seiner Schwester ergreift oder zumindest versucht zu schlichten, aber nichts kam von dieser Seite. Das hat mir doch gefehlt, ich kann mir nicht vorstellen, dass die beiden wortlos daneben gesessen haben – zumindest kann ich mir das nicht bei Isabella vorstellen.


    Beim nächsten Überredungsversuch zu einer Ausfahrt bleibt Catherine aber Gott sei Dank standhaft, obwohl auch James sie bedrängt – tapfer geschlagen! Immerhin bestärken die Allens sie nachträglich in ihrem Beschluss, nicht zu fahren, was sie mir wieder ein bisschen sympathischer macht.


    Catherines Gespräche auf dem Ausflug mit den Tilneys ist wieder eine großartige Szene. Man unterhält sich über Romane und über Malerei. Ich finde diese Gespräche sehr interessant, sie zeigen mir den damaligen Zeitgeist. Aus Geschichtsbüchern kann ich das nicht lernen.


    James und Isabella haben sich verlobt – ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das von Dauer sein wird, zumal Isabella sich jetzt schon über die zukünftigen Vermögensverhältnisse beklagt und sich auch nicht davon abhalten kann, mit anderen Männern zu flirten. Mal sehen, ob ich recht habe oder ob Isabella sich doch noch ändert. Es wird schon angedeutet, dass John vermutlich auch demnächst auf Freiersfüßen wandeln will, aber Catherine ist hier so herrlich begriffsstutzig (mit Absicht?), das ist köstlich zu lesen.


    Aber jetzt weiß ich, was es mit dem „Kloster Northanger“ auf sich hat!


    Hazel: ich habe mal im Internet nach den „gotischen Schauerromanen“ gesucht, „Frankenstein“ von Mary Shelley gehört auch dazu, du hast recht. Aber ich wusste gar nicht, dass noch so viel mehr dazu gehört, die Autorenliste reicht über Bram Stoker und Sheridan Lefanu bis zu H. P. Lovecraft (Anfang 20. Jh.)! Ich dachte zuerst, der gotische Schauerroman sei eine Spezialität des 18. Jahrhunderts, aber weit gefehlt. Hier die beiden besten Links:


    http://vdeutsch.eduhi.at/literatur2/bieder_schauer_lex.htm
    http://de.wikipedia.org/wiki/Schauerroman


    Jetzt ruft mich aber erst einmal der Haushalt, dann lese ich weiter.


    Viele Grüße von Annabas

  • Hallo liebe Leserundler,


    Zitat von Annabas

    hier scheine ich ja unter Schnellleserinnen geraten zu sein! Da muss ich mich aber ranhalten.


    eigentlich hatte ich nicht vor, das Buch so schnell zu lesen, bin leider auch schon durch, aber bei Jane Austen kann ich mich selten zurück halten. aber ich habe fleissig Notizen gemacht, so dass ich hier trotzdem noch fleissig mitmischen kann. Also keine Sorge, ich bleib hier noch ein Weilchen. :breitgrins:


    Zitat von Annabas

    Jane Austen muss eine hervorragende Beobachtungsgabe gehabt haben – so wie sie ihre Romanfiguren beschreibt, glaubt man in ihnen sofort andere, einem selbst bekannte Personen zu erkennen.


    Gerade deswegen, liebe ich die Romane von Jane Austen so. Sie sind nicht verstaubt und realitätsfremd, sondern so lebendig und glaubwürdig. Ich finde, ihre Charakterisierungen sind einfach einzigartig.


    Zitat von Annabas

    Offenbar sind das keine erfundenen Romane, sondern Bücher, die zur damaligen Zeit echte Hits waren, so steht es jedenfalls in den Anmerkungen (ich habe die Reclam-Ausgabe mit vielen Anmerkungen, weiß allerdings nicht, ob die in anderen Ausgaben auch mit abgedruckt sind). In diesen Anmerkungen sind auch kurze Inhaltsangaben der Bücher – weia, das waren aber echte Räuberpistolen! Verwirrende Familiengeschichten, Mord und Entführung, Adelige, geheimnisvolle Mönche und Liebe, Liebe, Liebe, stets mit Happy End.


    Dann lesen wir die gleiche Ausgabe und ich fand es sehr spannend, diese Informationen zu bekommen. Ann Radcliffes "Udolpho" ist in englisch auch tatsächlich noch zu bekommen.


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    Ich bin mittlerweile am Ende von Kapitel 11 und es gefaellt mir weiterhin sehr gut. Und meine Meinung zu Isabella hat sich noch mehr verstaerkt :smile: . Auf mich macht sie einen sehr manipulierenden Eindruck und hat natuerlich in der naiven Catherine ein gutes Opfer gefunden. Mir ist nur aufgefallen, dass sie dazu neigt, anderen ihre Meinung unterzujubeln und es dann so darzustellen, dass ja alles die Idee der anderen Person ist und sie ja nur aus reiner Freundschaft mitmacht :rollen: . Schafft sie das nicht, wird sie unleidlich. Ein Beispiel dafuer habe ich am Anfang von Kapitel 10 gefunden, als sie Catherine dazu bringen will zu sagen, dass sie gut mit James zusammenpasst. Catherine, naiv wie sie ist, geht nicht darauf ein und prompt redet Isabella den ganzen Abend nicht mehr mit ihr :rollen: .


    Da muss ich dir Recht geben und im Laufe der Geschichte offenbart Isabella noch mehr Gesichter. Am Anfang fand ich sie sehr sympathisch, oberflächlich, aber nett, aber von Kapitel zu Kapitel wurde sie unsympathischer und berechnender.
    So wie sich Stück für Stück die schönen Charakterzüge von Catherine offenbaren, zeigt sich bei Isabella das wahre, nicht so schöne Gesicht. Finde ich sehr gelungen gemacht.


    Zitat von Annabas

    Hazel: Hab ich mir im ersten Moment auch überlegt, aber als ich die Beschreibungen im Anhang gelesen habe, habe ich doch wieder Abstand genommen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die gotischen Schauerromane (so wie sie beschrieben sind) genießen könnte, ich fürchte, sie sind mir doch zu fremd für die heutige Zeit.


    Fremd sind sie sicherlich, aber mich würde schon brennend interessieren, worauf Jane Austen eigentlich eine Parodie schreibt. :breitgrins: E.T.A. Hoffmanns Die Elixiere des Teufels soll laut Nachwort auch mit dazu gehören.


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    Zitat von Hazel

    Gehoert nicht "Frankenstein" von Mary Shelley auch zu den gotischen Schauerromanen?


    Ja, ich denke, das Buch gehört noch mit dazu, allerdings, wenn ich das jetzt richtig erinnere, ist es schon ein später gotischer Schauerroman.


    Zitat von Annabas

    Hazel: ich habe mal im Internet nach den „gotischen Schauerromanen“ gesucht, „Frankenstein“ von Mary Shelley gehört auch dazu, du hast recht. Aber ich wusste gar nicht, dass noch so viel mehr dazu gehört, die Autorenliste reicht über Bram Stoker und Sheridan Lefanu bis zu H. P. Lovecraft (Anfang 20. Jh.)! Ich dachte zuerst, der gotische Schauerroman sei eine Spezialität des 18. Jahrhunderts, aber weit gefehlt. Hier die beiden besten Links:


    http://vdeutsch.eduhi.at/literatur2/bieder_schauer_lex.htm
    http://de.wikipedia.org/wiki/Schauerroman


    Dankeschön für die Links! :winken:


    So, muss mal eine kurze Pause machen und dann werd ich noch was ab Kapitel 11 schreiben. Bis später!

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Hallo zusammen,


    jetzt habe ich Kapitel 18-20 gelesen.


    Offenbar war Catherine doch nicht absichtlich begriffsstutzig, als John Thorpe ihr durch die Blume einen Heiratsantrag machte, während Isabella wohl ihre Verlobung für sich schon fast gelöst hat. Bin gespannt, ob James Reaktion beschrieben wird. Ich finde es ein bisschen schade, das James (bisher jedenfalls) eine so kleine Rolle im Roman spielt, ich würde gern mehr von ihm hören. Aber vielleicht kommt das ja noch.


    Catherines Naivität Isabella und John gegenüber fängt an, mir auf die Nerven zu gehen, ich möchte sie am liebsten mal kräftig schütteln, damit sie aufwacht.


    Lachen musste ich beim Gespräch zwischen Henry und Catherine, als er sie mit ihren Vorstellungen aufzieht, wie das Leben im Kloster Northanger sein könnte. Schade, dass er es nicht bis zu Ende spinnt.


    Zu "Udolpho" habe ich noch zwei Links gefunden, einer hier aus dem Literaturschock:
    https://literaturschock.de/lit….php?thread/3425.msg91206


    und einer aus dem Projekt Gutenberg, die englische Romanversion steht zum Download, leider aber keine Übersetzung - für mich also weniger geeignet, schade:
    http://www.gutenberg.org/dirs/etext02/udolf10.txt


    Leider kann ich erst morgen abend weiterlesen. Bis dahin
    Grüße von Annabas

  • Zitat von Annabas

    Ich finde es ein bisschen schade, das James (bisher jedenfalls) eine so kleine Rolle im Roman spielt, ich würde gern mehr von ihm hören.


    Es wäre bestimmt interessant, das Ganze mal aus seiner Sicht zu sehen, da hast Du Recht.


    Zitat von Annabas

    Catherines Naivität Isabella und John gegenüber fängt an, mir auf die Nerven zu gehen, ich möchte sie am liebsten mal kräftig schütteln, damit sie aufwacht.


    Damit kann ich gut leben, da es doch zeigt, wie unbedarft und rein sie ist, im Gegensatz zu den durchtriebenen Geschwistern Thorpe. Die beiden gehen mir viel mehr auf den Keks. :breitgrins:


    Nun mal ein paar Eindrücke von mir bis einschließlich Kapitel 20 erstmal.


    Kapitel 11


    Wie unverfroren von John und wie gefühl- und verständnislos von Isabella und James. Gerade Isabella weiß doch, wie wichtig Henry Tilney für Catherine geworden ist. Und dann wird da gelogen, dass sich die Balken biegen, nur damit Catherine mit auf die Ausfahrt kommt. Egoistisch!! Was müssen denn die Tilneys nun von Catherine halten, zumal sie sie ja auch noch gesehen haben? Sie hat sie zwar nicht so richtig versetzt, schließlich waren die Tilneys auch nicht pünktlich, aber sie dürfen sich wohl auf den Schlips getreten fühlen.
    Isabella geht mir immer mehr auf die Nerven, so selbstsüchtig und nervtötend!


    Kapitel 12


    Zum Glück haben sich Henry und Catherine im Theater ausgesöhnt. Ich finde, Catherine hat das Herz am rechten Fleck, denn nicht jeder hätte sich solche Sorgen gemacht wie sie. In ihrer Unbedarftheit ist sie mir wirklich sehr sympathisch.
    Was John angeht, befürchte ich, dass er sich noch einiges einfallen lassen wird, um Catherine nicht an Tilney zu verlieren. Er hat in seinem Leben doch sicher imemr alles bekommen, was er wollte und wird nicht so schnell aufgeben, wenn es nun um eine Frau geht.
    Catherines Überschwang während ihrer Begegnungen mit Tilney, müssen ihm eigentlich deutlich zeigen, wie verliebt sie in ihn ist. Sie spielt keine Spielchen, sondern ist erfrischend ehrlich und aufrichtig.


    Kapitel 13


    Ich könnte ausrasten!!! :grmpf: Wie dreist, rücksichtlos und selbstsüchtig John, Isabella und auch James sind, hat mich wirklich sprachlos gemacht. Und dann auch noch Catherine vorwerfen, dass sie genau das ist, was ich über die drei denke! Wie ungeheuerlich! Selbst die gute Catherine ist schockiert! Zum Glück ist sie stark und ehrlich genug, die Angelegenheit zu bereinigen.


    Kapitel 14


    Die Beschreibung des Spazierganges mit Henry und seiner Schwester fand ich sehr schön. Die arme Catherine muss sich ja sehr ungebildet vorgekommen sein. Und erstaunlicherweise sonnt sich Henry nicht in seinem Wissen und zieht sie auch nicht auf. Das macht ihn eindeutig sympathisch und zum Gentleman, obwohl ich ihn oftmals einfach nicht einschätzen kann.
    Wozu gab es eigentlich diesen Aufstand über den gemeinsamen Ausflug, wenn John, Isabella und James nun doch allein gefahren sind?


    Kapitel 15


    Es war ja abzusehen, dass Isabella und James heiraten werden, aber dass er so schnell um sie anhält hätte ich nicht gedacht. Isabellas Getue nervt mich maßlos, aber Catherine scheint sich mit ihr ausgesöhnt zu haben. Sie ist einfach zu gut.
    Ohje, und John macht sich Hoffnungen, dass er Catherine heiraten könnte? Und sie merkt es nicht einmal, na, wenn das mal gut geht...


    Kapitel 16


    Das Essen bei den Tilneys war ja nicht sehr erfreulich. Was könnte vorgefallen sein? Und Isabella? Anstatt Catherine wegen des misslungenen Abends zu trösten, macht sie Henry einfach nur schlecht und lobt ihren Bruder in den höchsten Tönen. Ich befürchte, sie haben irgendetwas ausgeheckt und wollen Catherine mit John verkuppeln. Aber zum Glück gibt Catherine nichts darauf, und beim Ball sind alle Tilneys ja wieder zuckersüß. wir lernen jetzt auch Henrys Bruder kennen und der verliert keine Zeit, Isabella schöne Augen zu machen. Der Brief von James mit der Neuigkeit, dass er in 2-3 jahren eine eigenen Pfarrei bekommt, stößt nicht auf Freude von Isabella, im Gegenteil, sie ist absolut unzufrieden. Auch wenn sie versucht den wahren Grund dafür zu verschleiern, ist deutlich geworden, dass es ihr doch ums Geld geht. Ich befürchte, Hauptmann Tilney wird jetzt erst richtig ins Spiel kommen, schließlich ist er vermögend.


    Kapitel 17


    Ende gut, alles gut. Catherine erhält eine Einladung auf das Anwesen der Tilneys: Kloster Northanger Ihre romantischen Vorstellungen davon, finde ich entzückend.


    Kapitel 18


    Puh, Isabella redet einem ja nur nach dem Mund. wie anstrengend und falsch. Solche menschen kann ich gar nicht leiden, und meide sie tunlichst. Zum Glück ist Catherine bald aus ihrem Dunstkreis verschwunden.
    Hier deutet sich auch an, dass Isabella sich mit James nicht zufrieden geben möchte, sondern nach Höherem strebt: Hauptmann Tilney!
    Erstaunlich, dass Catherine Isabella immer noch vertraut und ihr so ergeben ist. Denn ich finde, Isabella ermuntert den Hauptmann ganz bewusst.


    Kapitel 19


    Catherine beobachtet Isabella und muss sich ihren Befürchtungen nun doch stellen und sucht Hilfe und Rat bei Henry. Natürlich mischt er sich nicht ein. Ich glaube, er weiß um Isabellas wahres Naturell und schont Catherine. Einigermaßen beruhigt verläßt sie Henry und auch Bath, wie einfältig sie manchmal doch ist.


    Kapitel 20


    Hui, der General scheint ja ein sehr strenges Kommando zu führen. Na, hoffentlich wird Catherines Aufenthalt nicht eine Katastrophe!
    Die kleine Schauergeschichte, die Henry auf der Fahrt Catherine erzählt, hat sogar mich in ihren Bann gezogen. Ich fand sie echt köstlich und auch Catherines Eifer hat mich sehr amüsiert. Ich denke, damit haben wir einen eindruck bekommen, wie der Schauerroman wohl sein muss. :breitgrins:
    Über Catherines Enttäuschung, als sie das Kloster das erste Mal sieht, fand ich echt komisch. Sie ist ja doch irgendwie ein verträumtes, hoffnungslos romantisches Mädchen. :lachen:


    So, später gibt es mehr von meiner Seite! :winken:

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Hallo zusammen,


    leider bin ich über das Wochenende nicht in Ruhe zum Lesen gekommen - im Gegensatz zu euch. Bisher habe ich es nur bis Kapitel 5 geschafft, aber ich will mich gleich nachher in eine ruhige Ecke zurückziehen und weiterlesen.


    Wann ich meinen letzten Roman von Jane Austen gelesen habe, weiß ich schon gar nicht mehr, daher war ich von ihrem Witz und Humor positiv überrascht, erst ganz langsam kommt mir wieder in Erinnerung, dass die anderen Bücher ähnlich waren. Die Figuren sind mir alle sympathisch, jeder ist auf seine Weise ein liebenswertes Individuum. Tilney fand ich besonders nett, als er beim Kennenlernen mit Catherine Schritt für Schritt die Gepflogenheiten einer zivilisierten Unterhaltung befolgte :breitgrins:.


    Was mir nicht so gut gefällt, ist die deutsche Übersetzung. Sie erscheint mir ziemlich modern und unpassend für ein Buch aus dieser Zeit. Gerade diese etwas antiquierte und angestaubte Sprache macht solche Erzählungen für mich lesenswert. Leider ließ sich in meiner Reclam-Ausgabe nicht finden, von wann die Übersetzung ist.


    Eure Kommentare habe ich nur überflogen, denn da ich mich von der Handlung überraschen lassen möchte, kann ich sie nur langsam lesen, wenn ich jeweils auf dem jeweiligen Stand angekommen bin. Ich hoffe, dass ich nicht nachher dann ganz alleine als letzte posten muss :rollen:


    Liebe Grüße
    Doris

  • :klatschen: Zuerst einmal Danke Annabas fuer die Links!! Da werde ich dann mal stoebern gehen.
    Dass Romane von Bram Stoker auch zu den gotischen Schauerromanen gehoert kann ich mir vorstellen, mit Lovecraft haette ich allerdings nie gerechnet (dann habe ich ja doch schon mehr gelesen, als ich dachte).


    Cait Deine Kapitelzusammenfassungen sind wirklich klasse und decken sich fast 100%ig mit meinen Gedanken, die ich mir dazu gemacht habe (ich glaube nur meine Empoerung ueber das Verhalten der drei in Kapitel 13 wegen des Ausflugs war noch groesser als deine :breitgrins: )


    Nachdem wir heute den ganzen Tag unterwegs waren, habe ich mich heute abend noch ein Stuendchen hingesetzt und das Buch noch zu Ende gelesen. Bei der Schauergeschichte, die Henry auf der Fahrt erzaehlt, musste ich auch grinsen (und muss gestehen, dass ich danach den Sekretaer im Zimmer bestimmt auch genauestens untersucht haette :breitgrins: ).
    Und Catherines Vermutungen zu Mrs. Tilneys Schicksal waren einfach zu schoen.


    Durchgehend am besten gefallen hat mir eigentlich die Charakterentwicklung Catherines vom naiven, vertraeumten Maedchen zu einer recht vernuenftigen jungen Frau mit einer eigenen Meinung. Entzueckend fand ich immer ihre komplette Verwirrung, wenn andere Personen unehrlich waren oder mal dies und im naechsten Moment etwas ganz anderes behaupteten. Aufgrund ihrer grundehrlichen Art, konnte sie das nie verstehen und hat jedesmal versucht eine "vernuenftige" Erklaerung dafuer zu finden :breitgrins: .


    Zu den anderen Personen: Dass James so blass bleibt finde ich auch schade, da haette ich mir auch gewuenscht etwas mehr zu erfahren. Dafuer fand ich es schoen, in den letzten Kapiteln etwas mehr ueber Mr. und Mrs. Morland zu erfahren, die ich sehr sympathisch fand. Danach wusste man auch, woher Catherines ehrliche und natuerliche Art kommt.
    Zu Isabella muss ich ja nichts mehr schreiben....was fuer ein Biest. Geschieht ihr recht, dass sie im Endeffekt ganz ohne jemanden dasteht!
    Und Mr. Tilney? Sehr sympathisch war er mir nicht gerade. Schon allein wegen seiner Geldgier, obwohl es damals wahrscheinlich einfach ueblich war, auf so etwas zu achten. Dafuer gefiel mir Henrys Schwester natuerlich sehr gut. Was fuer ein Glueck fuer Catherine, dass sie doch noch eine vernuenftige Freundin gefunden hat und von Isabella wegkam! Und natuerlich bekommt auch die gute Eleanor, wie bei Austen ueblich, einen netten und guten Mann :zwinker:


    Doris Welche Ausgabe liest du denn? Mir ist das mit der Uebersetzung gar nicht so aufgefallen und ich fand sie eigentlich ganz gelungen (ich lese die Insel-Ausgabe uebersetzt von Margarete Rauchenberger)

    Ein Buchladen ist einer der wenigen Beweise dafuer, dass es noch Leute gibt, die denken. (Jerry Seinfeld)<br /><br /> :leserin: Reread Ernest Cline &quot;Ready Player One&quot;

  • Zitat von Doris

    Ich hoffe, dass ich nicht nachher dann ganz alleine als letzte posten muss


    Auch wenn ich schon durch bin, werd ich hier auf jeden Fall noch mitmischen, also keine Sorge. :smile:


    Zitat von Doris

    Tilney fand ich besonders nett, als er beim Kennenlernen mit Catherine Schritt für Schritt die Gepflogenheiten einer zivilisierten Unterhaltung befolgte


    :lachen: Ja, das fand ich auch wirklich gelungen. Allerdings fand ich Tilney sehr lange recht undurchsichtig und ich wusste nie so recht, was ich von ihm halten soll.


    Zitat von Doris

    Was mir nicht so gut gefällt, ist die deutsche Übersetzung. Sie erscheint mir ziemlich modern und unpassend für ein Buch aus dieser Zeit. Gerade diese etwas antiquierte und angestaubte Sprache macht solche Erzählungen für mich lesenswert. Leider ließ sich in meiner Reclam-Ausgabe nicht finden, von wann die Übersetzung ist.


    Ich lese ja auch diese Ausgabe und mir geht es ab und zu auch so wie Dir, obwohl ich die meiste Zeit eigentlich sehr zufrieden bin. Nur manchmal rutscht da etwas zu modernes rein.


    Zitat von Hazel

    Cait Deine Kapitelzusammenfassungen sind wirklich klasse und decken sich fast 100%ig mit meinen Gedanken, die ich mir dazu gemacht habe (ich glaube nur meine Empoerung ueber das Verhalten der drei in Kapitel 13 wegen des Ausflugs war noch groesser als deine


    Meist Du? :breitgrins: meine Empörung kam vielleicht nicht so rüber, aber als ich an der Stelle war, hab ich nach Luft geschnappt wie ein Fisch auf dem Trockenen. :zwinker:


    Zitat von Hazel

    Durchgehend am besten gefallen hat mir eigentlich die Charakterentwicklung Catherines vom naiven, vertraeumten Maedchen zu einer recht vernuenftigen jungen Frau mit einer eigenen Meinung. Entzueckend fand ich immer ihre komplette Verwirrung, wenn andere Personen unehrlich waren oder mal dies und im naechsten Moment etwas ganz anderes behaupteten. Aufgrund ihrer grundehrlichen Art, konnte sie das nie verstehen und hat jedesmal versucht eine "vernuenftige" Erklaerung dafuer zu finden


    Da kann ich Dir einfach nur zustimmen. Mir gefiel diese langsame Entwicklung auch ausserordentlich gut.


    Zitat von Hazel

    Doris Welche Ausgabe liest du denn? Mir ist das mit der Uebersetzung gar nicht so aufgefallen und ich fand sie eigentlich ganz gelungen (ich lese die Insel-Ausgabe uebersetzt von Margarete Rauchenberger)


    Wir lesen beide die Reclam-Ausgabe. Von wem es übersetzt wurde ist herauszufinden, nur nicht, wann es übersetzt wurde.


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    Später schreib ich dann noch meine Eindrücke zu den letzten 11 Kapiteln. :winken:

    Liebe Grüße<br />Melli

  • :spinnen: Ich Blindfisch hab das mit der Reclamausgabe im Post von Doris total uebersehen.....brauch wohl doch eine neue Brille :redface:

    Ein Buchladen ist einer der wenigen Beweise dafuer, dass es noch Leute gibt, die denken. (Jerry Seinfeld)<br /><br /> :leserin: Reread Ernest Cline &quot;Ready Player One&quot;

  • So, dann mache ich mal ein Stück weiter. :breitgrins:


    Kapitel 21


    :lachen: Da hat Henry ja was angerichtet, mit seiner Geschichte und ich vermute, dass er auch genau so etwas beabsichtigt hatte. :zwinker:
    Mich hätten die Truhe und der Sekretär nach Henrys Geschichte auch unheimlich neugierig gemacht.


    Kapitel 22


    Macnhmal hab ich ein wenig das Gefühl, dass der General Catherine den Hof macht. Geht Euch das auch so? Oder steh ich damit allein auf weiter Flur?
    Catherines Vermutung, dass er sehr grausam zu seiner Frau war, teile ich nicht. Vielmehr glaube ich, dass ihn die Erinnerung an sie einfach zu sehr schmerzt.


    Kapitel 23


    Meine Güte!! Catherine hat aber eine sehr blühende Phantasie! :entsetzt: Jetzt unterstellt sie dem General sogar, seine eigene Frau umgebracht zu haben oder schlimmer, sie seit 9 Jahren versteckt zu halten... Das kommt davon, wenn man zu viele Schauergeschichten gelesen hat. *g* Vielleicht will uns Jane Austen ja genau das damit sagen?!


    Kapitel 24


    Oh wie peinlich!! Nicht nur, dass Catherine von Henry ertappt wird, als sie heimlich aus Mrs. Tilneys Zimmer kommt, nein, sie gesteht im auch noch ihren Verdacht!! Henry rückt das Bild sehr schnell und auch glaubwürdig zu Recht. Ich an Catherines Stelle hätte im Erdboden versinken wollen.... :redface:


    Kapitel 25


    Henry ist wirklich ein Gentleman und bringt Catherine nicht noch mehr in Verlegenheit. James schreibt, dass er und Isabella die Verlobung gelöst haben. Erstaunt hat mich das ja nicht gerade, auch wenn er mir wirklich Leid tut. Er vermutet, dass es bald eine Verlobung zwischen ihr und Hauptmann Tilney gibt. Ihr geht es doch nur ums Geld!! Henry und seine Schwester teilen Catherines Entsetzen und zweifeln, ob sie gut genug für ihren Brüder ist. Sie hat keine so hohe Stellung und kein Vermögen, leider ähnlich wie Catherine....


    Kapitel 26


    Die Familie besucht Woodston. Hier könnt ich auch leben. *seufz*
    Irgendwie werde ich aus dem General nicht schlau, will er Catherine für sich oder für Henry?


    Kapitel 27


    Isabella schreibt Catherine? Welch Unverfrorenheit!! :grmpf: Catherine reagiert genau richtig. Beachtung hat diese Person wirklich nicht mehr verdient und dass der Hauptmann sie wie eine heiße Kartoffel hat fallen lassen, geschieht Isabella mehr als recht!! :grmpf:


    Kapitel 28


    Großer Gott? Was ist vorgefallen, dass der General Catherine so unhöflich rausschmeißt? Ich befürchte John Thorpe steckt dahinter. Hat er vielleicht dem General gesagt, er sei mit Catherine verlobt?


    Kapitel 29


    Catherine ist wieder zuhause und ihre eltern ahnen nichts von ihrem Kummer (wegen Henry). Die Eltern finde ich auch sehr nett. Nur, warum schreibt Mr. Morland nicht an den General und stellt ihn zur Rede? Gehörte sich das damals nicht?


    Kapitel 30


    Arme Catherine, glückliche Catherine. :breitgrins:
    Henry erscheint wie der geölte Blitz und erklärt sich, leider wenig romantisch, Catherine. Und, er erklärt das Verhalten seines Vaters, und wie vermutet, steckte John hinter der ganzen Geschichte. Aber hier sieht man mal wieder, dass auch der General es nie ernst meinte, als er sagte, Geld sei nicht wichtig. Catherine nur vor die Tür zu setzen, weil sie nicht vermögend ist? Schon eine Frechheit!! :grmpf:
    Catherines Eltern sind sofort mit der Heirat einverstanden, sollte der General sein ja geben....


    Kapitel 31


    Eleanor heiratet einen Grafen, den sie auch noch liebt. Hach, wie schön. :smile: Und diese Heirat über ihren Stand hinaus macht den general zum Glück so versöhnlich, dass Henry und Catherine heiraten dürfen. Ende gut, alles gut.
    Das Ende war mir leider wie bei fast allen Austens einfach wieder viel zu schnell angehandelt und ein bisschen romantischer hätte es ruhig sein dürfen. :zwinker:
    Ansonsten hab ich wieder einmal einen wunderschönen Jane Austen-Roman gelesen, der mich hingerissen hat. Meine Rezi ist schon fertig und Ihr findet sie hier.


    LG
    Cait

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Was seid ihr schnell! Ich bin immerhin schon bis Kapitel 16 vorgedrungen, aber meine Lesezeit ist mit zwei kleinen Kindern leider etwas eingeschränkt :sauer:.


    Über den Inhalt habt ihr ja schon ausführlich geschrieben, deshalb nehme ich jetzt nicht zu jedem einzelnen Kapitel Stellung. Aber ein paar Sachen muss ich doch noch loswerden. John Thorpe entwickelt sich zunehmend zum Kotzbr... Die Art und Weise, wie er sich über Catherines Entscheidungen hinwegsetzt und sie fast schon bevormundet, indem er für sie Entscheidungen zu seinen Gunsten trifft - z. B. als sie in der Kutsche an den Tilneys vorbeifahren - ist wirklich übel. Und die arme naive Catherine ist damit beschäftigt, seine Fehltritte auszubügeln. Annabas' Beschreibung von ihm trifft den Nagel auf den Kopf. Mit einer leichten Gänsehaut habe ich gelesen, was am Ende des 15. Kapitels geschah, wiederum aufgrund der Naivität von Catherine. Wie das wohl endet?


    Schön zu lesen war dagegen, wie Catherine im 13. Kapitel endlich auf ihrem Willen beharrt. Man sieht richtig, welche Entwicklung sie durchmacht. Jane Austen lässt die Protagonisten sehr schön wachsen. Der Eindruck, den ich von manchen am Anfang gewonnen hatte, ändert sich zunehmend, und nicht immer nur vom Postiven ins Negative. Mir gefällt gut, wie sie quasi von jedem Charakter einen Vertreter aufbietet: Die naive Catherine, die eigennützige Isabella, der zurückhaltende Tilney, und schließlich Thorpe, der Macho. Eine interessante Mischung, und interessant ist auch, wie sie mit- und gegeneinander agieren.


    Ein bisschen kritisieren muss ich aber auch, denn mir fehlt es etwas an Tiefe in der Handlung. Ich bin erst bei der Mitte des Buches angelangt, aber ich glaube, ich könnte jetzt schon vorhersagen, wie es endet. Es ist alles etwas vorhersehbar, wenn auch trotzdem schön zu lesen.


    Ich frage mich nur, warum Austen als Schriftstellerin immer anonym bleiben wollte. Mit ihrem Talent musste sie sich wirklich verstecken :rollen:


    Grüße
    Doris