Dunsany - der Pegāna-Mythos

  • Ein Phantastik-Unterforum und kein einziger Thread zu Lord Dunsany :entsetzt: ? Das darf nun wirklich nicht sein.


    Eigentlich hätte ein Mann mit dem Hintergrund von Edward John Moreton Drax Plunkett, der 18. Baron von Dunsany, alles andere werden können oder sollen als ein Autor phantastischer Geschichten. Aus uraltem irischem Adel, Absolvent der Elite-Militärakademie Sandhurst, dessen Hobbies u.a. die Jagd und das Pistolenschiessen waren (aber auch Schach!) - nichts hätte darauf hingedeutet, dass dieser Mann auch schreiben konnte. Die Publikation seines ersten Buches musste er zwar noch selber bezahlen - danach aber nie mehr.


    1905 / 1906 veröffentlichte er seine Geschichten um Pegāna. Ein Pantheon, wie es allenfalls die alten Griechen kannten. Ein Hauptgott, der ein einziges Mal im wahrsten Sinne des Wortes am Horizont einer Geschichte auftaucht, MANA-YOOD-SUSHAI der Skarl und die übrigen Götter erschuf, Skarl, der MANA-YOOD-SUSHAI in den Schlaf trommelt und während dieses Schlafes schaffen die andern Göttern die Erde und die Tiere (aus den Tieren die Menschen) und dann entwickeln sich Geschichten, kürzere und längere. Besonders eindrücklich fand ich The Journey of the King. Dunsany lässt verschiedene Propheten verschiedene Szenarien entwickeln, wie es dem König nach seinem Tod ergehen wird. Ein Feuerwerk an Phantasie, das Dunsany hier zündet - aus jeder dieser kurzen Erzählungen hätte ein anderer einen tausendseitigen Fäntäsi-Schinken gebraut und sich auf seinen Ideen-Reichtum etwas zugute getan.


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    In Pegāna versteckt Dunsany auch seinen Atheismus. Denn auch die Götter sind nicht die letzten Herrscher, sondern:


    Then said Fate to Chance: "Let us play our old game again." And they played it again together, using the gods as pieces, as they had played it oft before.


    Und wenn jetzt jemand sagt: "Nietzsche!", so mag er Recht haben ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

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