Gaston Leroux - Das Phantom der Oper

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  • Jep, hab es angefangen und ich versuche immer noch, es hinauszuzögern, weil ich gar nicht daran denken will, was ich mache, wenn es sich dem Ende neigt (hab nur noch 100 Seiten vor mir *kreisch*).


    Eigentlich hasse ich die Ich-Perspektive, aber bei "Das Phantom" finde ich es einfach nur großartig!


    Mittlerweile bin ich schon so weit zu sagen, dass ich Susan Kay lieber lese als Gaston Leroux, wobei es nur an der Schreibweise liegt. Susan Kay geht gerade weil sie auch aus der Perspektive des Phantoms schreibt, sehr viel auf seine Gefühle, wohingegen Gaston Leroux eher sowas wie einen "Bericht" schreibt. Heißt jetzt aber nicht, dass ich Leroux' Version nicht schätze, ganz im Gegenteil! Beide sind wunderbar!

  • Dann habe ich heute ja wenigstens eine gute Tat vollbracht. :breitgrins:


    Nein, mal im Ernst. Es ist schon eine unglaublich Leistung von Susan Kay so eine riesen Spannung beim Leser zu erzeugen, der eigentlich schon die Geschichte an sich kennt.


    (Vielleicht lässt sich dazu oder zu Leroux eine Leserunde starten; würde nur zu gerne mitdiskutieren! :zwinker: )

  • Zitat von "Lilith"


    (Vielleicht lässt sich dazu oder zu Leroux eine Leserunde starten; würde nur zu gerne mitdiskutieren! :zwinker: )


    ja, also ich wäre dabei, allerdings nicht vor februar, mein imaginärer lese-kalender ist so was von vollgestopft mit leserunden...
    wär schön, wenn man das in angriff nehmen könnte :zwinker:

    smiley-channel.de_lesen020.gif:<br />Zeruya Shalev- Mann und Frau

  • Beim Stöbern bin ich auf diesen Thread gestossen. Ich kenne das Phantom der Oper weder als Buch noch anders (doch das gibt es) und frage mich, ob ich es denn mal lesen sollte........


    Von Gaston Leroux kenne ich nur Das Geheimnis des gelben Zimmers.
    Kennt noch jemand dieses Buch?
    Sind die beiden zu vergleichen? :confused:

  • Als ich mich über weitere Bücher von Gaston Leroux informieren wollte, habe ich gelesen, dass er "Das Geheimnis des gelben Zimmers" geschrieben hat, aber ich finde keine Inhaltsangabe darüber. :sauer:

  • Lilith
    leider habe ich die handlung nicht mehr so ganz im kopf, es sind schon ein paar jahre vergangen seit ich das buch gelesen habe.


    im haus von professor stangerson wird ein mordversuch auf seine tochter begangen. diese befand sich im gelben zimmer, das von innen verschlossen war. da sie sich auf grund ihres zustandes nicht zu den vorkommnissen äußern kann, muss das verbrechen ohne ihre aussage aufgeklärt werden.
    der detektiv in diesem roman ist joseph rouletabille.
    geheimnisse, erpressung, "verkleidung" alles ist dabei
    und ein geheimnis bleibt gestehen....
    ....soviel ich weiß ist daraus ein anderes buch entstanden "das parfum der dame in schwarz"

  • *aus den Untiefen des Forums grab*


    Nicht zu fassen, daß ich hier nicht schon lange mal was reingeschrieben habe.
    Das Buch habe ich zum ersten Mal Mitte letzten Jahres gelesen, nachdem ich erst am Anfang des Jahres überhaupt mal die Geschichte an sich kennengelernt hatte (über die Verfilmung) :redface:. Mittlerweile lese ich es zum dritten Mal und bin sowieso schon zum Phantomismus übergelaufen. Ich finde die ganze Geschichte rund um Erik und sein düsteres Heim unter der Pariser Oper einfach hinreißend schön und traurig :anbet:.
    An den Schreibstil von Leroux mußte ich mich auch erst gewöhnen, obwohl ich schon ein paar ältere Bücher gelesen hatte. Da er sehr wenig bis gar nicht auf Eriks Gefühlswelt eingeht, steht man am Ende vom Buch da und zerbricht sich den Kopf darüber, warum und wodurch Erik so geworden ist wie man ihn kennengelernt hat. Ich finde, es erhöht noch einmal die Rätselhaftigkeit und die düstere Ausstrahlung um seinen Charakter. Ich mag es so wie es ist, weil man sich als Leser unendlich viele Gedanken über seinen vorherigen Lebensweg machen kann. Wenn ich für die nichtbeschriebene Gefühlswelt von Erik eine Entschädigung bräuchte, dann würde ich sie durch die letzten Seiten bekommen. Spätestens da heule ich immer :heul: - wahrscheinlich auch nach dem fünfzigsten Mal lesen. Allein der letzte Satz hat sowas Endgültiges, Trauriges. Insofern glaube ich, daß es Leroux trotz aller ungewohnten Metaphern und seiner analytisch-detektivischen Schreibweise schafft, den Leser zu berühren.


    Von mir gibt es auf alle Fälle
    5ratten


    Zu Susan Kay gibt es noch gar keinen Thread, wenn ich das richtig gesehen habe. Vielleicht schaffe ich es, mal einen aufzumachen...

  • Danke Niniane fürs Ausgraben! :)


    In den alten vorherigen Postings wurde nach einer Leserunde zum Phantom gefragt.
    Hm... ich habe beide Ausgaben auf meinem SUB (Susan Kay und Gaston Leroux) und würde gerne bei einer entsprechenden Leserunde dabei sein.
    Vielleicht einigen wir uns auf Susan Kay, dieses Buch wurde mir von einer bekennenden Phantomianerin sehr ans Herz gelegt.


    Wer hat denn noch Interesse an einer Leserunde? :)

    Liebe Grüße

    SheRaven

  • @ SheRaven: Die Leserunde fand schon vor langer Zeit statt, die Posts sind ja auch schon älter. Aber ihr könnt ja eine neue Leserunde ins Leben rufen, da ich bei der alten nicht dabei sein konnte, würde ich dann evtl auch mitlesen, je nach dem wie es zeitlich klappt! :winken:

    smiley-channel.de_lesen020.gif:<br />Zeruya Shalev- Mann und Frau

  • @ booki
    Und ich hatte beim Schreiben noch kurz daran gedacht, erst mal die Suchfunktion zu bemühen, eben weil der Thread schon älter ist, aber dann... nun ja, die Faulheit hat gesiegt! :morgen:


    Aber eine neue Leserunde ins Leben zu rufen ist eine gute Idee, der ich in Kürze folgen werde. Vielleicht finden sich ja noch einmal ein paar Teilnehmer. :smile:

    Liebe Grüße

    SheRaven

  • :klatschen: Oh, ich hab das Buch ganz günstig in einer sehr schönen Ausführung in einer Bücherbörse erstanden. Ich freu mich schon aufs Lesen, ich bin ja sowieso eher der romantische Typ. Allerdings ist das Buch in einer sehr kleinen, engen und verschnörkelten Schrift gedruckt, es wird also sicher noch dauern, bis ichs durch hab. Aber ich werd euch wissen lassen, wie ich es fand!

  • Hallo,
    hier meine (leider enttäuschte) 9. Rezi im Rahmen des SLW 2007. Endspurt... :jakka:


    Gaston Leroux - Das Phantom der Oper
    Als großer Fan des Musicals und der Verfilmung von Joel Schumacher kam ich um die literarische Vorlage natürlich nicht herum. Doch was ich durch die visuellen Umsetzungen als dramatische Liebesgeschichte kannte, entpuppte sich beim Lesen des Buches vielmehr als eine Art Schauer-/Kriminalroman.
    Mithilfe von Auszügen aus Memoiren, Polizeiberichten und Aufzeichnungen von Augenzeugen rekonstruiert der Verfasser die tragische Geschichte des Phantoms der Pariser Oper; ein entstelltes Genie mit dem Namen Erik, das in den Tiefen der Katakomben unterhalb der Oper lebt und der jungen Christine Daaé unerkannt Gesangsunterricht erteilt. Das Mädchen hält das Phantom zunächst für den Engel der Musik, den ihr verstorbener Vater ihr geschickt hat, doch nachdem sich das Phantom als maskierter Mann zu erkennen gegeben hat, muss Christine erfahren, zu welchen Grausamkeiten ihr Lehrmeister fähig ist. Sie verlobt sich heimlich mit dem Vicomte Raoul, ein Freund aus Kindestagen, doch das Phantom gibt seine „Geliebte“ nicht frei und ein Kampf auf Leben und Tod beginnt...


    Viele französische Namen und etliche Schachtelsätze machten den Einstieg in die Geschichte etwas zäh. Ebenso trug die überhebliche Haltung des Erzählers gegenüber den „Ballettratten“ dazu bei, dass ich das Buch am Anfang nicht gerade mit Freude gelesen habe. Völlige Begeisterung kam zwar auch während der weiteren Lektüre nicht auf, mit der Zeit ließ sich die Geschichte, auch in Anbetracht ihrer Erstveröffentlichung (1911), allerdings wesentlich flotter lesen und bot durchaus schaurige, unterhaltsame und rührende Szenen, auch wenn abrupte, völlig unnötige Zeitwechsel von der Vergangenheit in die Gegenwart meinen Lesefluss leider öfters unterbrachen.


    Die Art der Schilderung mit Bezugnahme auf die diversen Quellen gibt dem Leser zwar das Gefühl, die Geschichte könne tatsächlich so passiert sein, jedoch herrscht eben auch eine gewisse Distanz zu der Gefühlswelt der Charaktere. Obwohl man - über Musical und Film hinaus - etwas mehr über persönliche Hintergründe erfährt, fiel es mir schwer, mit den Figuren warm zu werden. Christine’s Charakter war für mich lange Zeit schwer zu fassen, Raoul ist ständig in Tränen aufgelöst und die Beweggründe des Phantoms lernt man erst zum Ende hin besser kennen.


    FAZIT: Die Geschichte an sich hätte zweifellos die volle Punktzahl verdient, die Umsetzung ist meines Erachtens jedoch weniger gelungen.


    Bewertung: 2ratten

  • So, nun habe ich das Buch also in einem persönlichen Hype auch noch gelesen. :breitgrins:


    Und ich muss sagen, ich war positiv überrascht. Es hat sehr viel Atmosphäre und recht mystische Szenen drin. Die Liebesgeschichte finde ich total romantisch und die Residenz des Phantoms ist einfach nur der reinste Wahnsinn. Ein sehr eindrückliches Buch von dem her, aber mich hat der Stil massiv gestört. Zum Beispiel weist der Autor immer wieder darauf hin, dass er jetzt diese Geschichte erzählt und auf anderes später noch zurückkommt usw. Das ist total nervig, da werde ich immer daran erinnert, dass dieses Buch auch nur irgendjemand erfunden hat, es stört irgendwie den Lesefluss. Auch wird mir stellenweise etwas zuviel gelabert und die krampfhaften Versuche, darzulegen, dass die Geschichte wahr ist, am Anfang und Ende, haben mich mehr genervt als gefreut. Aber ansonsten ist es ein absolut faszinierendes Buch mit fabelhaften Schauplätzen und einem etwas anderen "Geist".


    Deshalb gebe ich solide


    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Habe das Buch gestern gelesen und mag es! :smile:
    Bin nach dem Musical ein Fan von "Das Phantom der Oper" geworden und habe mich deswegen auch wahnsinnig gefreut, dass meine Mitbewohnerin mir das Buch ausgeliehen hat.
    Finde es eine sehr schöne, aber traurige Geschichte, die Oper eignet sich hervorrangend als Schauplatz für eine solche eher geheimnisvoll abgelegte Geschichte. Vor allem durch die zahlreichen unterirdischen Gänge und geheimnisvollen Mechanismen.
    Muss Stormcrow allerdings zustimmen: Fand es auch nervig, dass der Wahrheitsgehalt immer und immer wieder erwähnt wurde.


    4ratten gibt's von mir :smile: