ZitatWobei er kein eindimensionaler Bösewicht ist: seine Trauer um Patroklos ist echt. Dass er nach dessen Tod völlig außer Kontrolle gerät, ist gut nachvollziehbar
Das stimmt definitiv.
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ZitatWobei er kein eindimensionaler Bösewicht ist: seine Trauer um Patroklos ist echt. Dass er nach dessen Tod völlig außer Kontrolle gerät, ist gut nachvollziehbar
Das stimmt definitiv.
Und ich fand es relativ langweilig. Immer nur dieses Gekämpfe und das Gerangel der Götter.
Für mich war die Ilias wiederum sehr spannend. Die Intrigen der Götter waren das Salz in der Suppe und die Kämpfe - die zugegebenermaßen sehr ausführlich beschrieben waren - waren in all ihrer Brutalität trotzdem fesselnd. Homer gelang es den Helden Leben einzuhauchen und echte Menschen zu beschreiben. Mir hat auch die Übersetzung von Voss sehr gut gefallen, die in ihrer antiquierten Sprache hervorragend zu einem Krieg in grauer Vorzeit gepasst hat.
Die letzten beiden Gesänge handeln über die Totenfeier des Patroklos und Priamos Bittgang bei Achilleus um die Leiche Hektors. Sie lassen die handelnden Helden alle noch einmal auftreten und bilden einen ruhigen Schlusspunkt nach dem großen finalen Kampf von Achilleus und Hektor.
Ich hatte vor dem Lesen großen Respekt vor der Ilias, weil ich mich äußerst selten an Versepen wage und daher diese Art von Lesen nicht gewöhnt bin. In diesem Fall war die Scheu völlig unbegründet, denn die Geschichte entwickelte einen großen Sog und hat mich mitgenommen. Zwar waren die Schlachten sehr detailreich und brutal geschildert, trotzdem wurden sie auf Dauer nicht ermüdend. Da mir die Ilias so gut gefallen hat, werde ich mich bald der Odyssee widmen und bin schon neugierig, ob mich die Irrfahrten des Odysseus auch so fesseln können wie der Krieg um Troja.
Ich habe gestern mal meine Gedanken zu meiner Übersetzung der "Ilias" durchgelesen, ich scheine damals schon sehr viele Probleme mit meiner Übersetzung gehabt zu haben. An die "Odyssee" kann ich mich aber interessanterweise, obwohl mir da das Lesen wesentlich leichter viel, inhaltlich schlechter erinnern. Kurios^^
HoldenCaulfield: Vielleicht waren es die vielen Namen, die dir Probleme bereitet haben? Da war ich immer relativ großzügig, wenn ich einen gefallenen Krieger nicht zuordnen konnte. Ein paar Zeilen später konnte ich anhand der Reaktionen der einen oder anderen Seite immer erkennen, ob das jetzt ein Grieche oder ein Trojaner war.
Alles klar. Mir hat die antiquierte Sprache sehr gut zu diesem Krieg im Altertum gefallen. Ich fand sie passend. Nur bei gerenisch habe ich mir Zähne ausgebissen.
Meine Lektüre ist schon so lange her (2007 wenn ich mich recht entsinne) das ich das gar nicht mehr genau weiß. Bzw. könnte es auch sein, das ich es heute ganz anders sehen würde.
Aber trotzdem ist ja auch vieles sehr intensiv hängengeblieben, weshalb es mich denke ich mal stärker beeindruckt hat, als mir damals gleich nach dem lesen klar war.
Ich vermute tatsächlich es lag an der Übersetzung.
Hast Du die von Voß gelesen? Muss man mögen, zugegeben. Ich liebe sie heiß ...
Hast Du mal Schadewaldt versucht? (Bin jetzt nicht ganz sicher, ob er sich so schreibt...)
Bisher nicht. Aber ich überlege tatsächlich, es mal mit einer anderen Übersetzung zu versuchen. Dodo hat mir jetzt schon Lust auf ein Re-read gemacht.- Danke für den Tip!
Ich finde ja, dass die Vosssche Übersetzung zu dieser archaischen Welt der "Ilias" bestens passt. Sie ist farbig und sprachlich vielfältig, versucht, den Hexameter nachzuempfinden und ist auch heute noch recht verständlich.