Marion Zimmer Bradley - Herrin der Stürme

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  • Hallo zusammen,


    wenn ich das richtig gesehen habe, wurde dieses Buch schon öfter erwähnt, hat aber noch keinen eigenen Thread. Da ich finde, dass es einen verdient, lege ich mal los:


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    Klappentext:
    In der alten Burg der Familie von Rockraven wird ein Mädchen geboren, vor dem die Welt eines Tages erzittern wird. Kaum ist Dorilys zehn Jahre alt, beginnen sich in ihr die geheimnisvollen Fähigkeiten ihrer Vorfahren zu regen - sie kann, allein mit der Kraft ihrer Gedanken, die Naturgewalten beherrschen. Doch wer wird in der Lage sein, die Herrin der Stürme zu kontrollieren?


    Meine Meinung:
    Dorilys Geburt steht unter keinem guten Stern: Ihr Vater wird verflucht und die Mutter stirbt dabei und auch ihre weitere Geschichte erinnert ein wenig an eine antike Tragödie. Aber auch wenn Dorilys eine entscheidende Rolle in diesem Roman spielt, so ist es doch auch die Geschichte ihres Halbbruders Donal, der Leronis Renata und vor allem auch die Geschichte von Allart, der die besondere Fähigkeit hat, Geschehnisse in der Zukunft sehen zu können ohne zu wissen, ob es sich nur um Möglichkeiten oder Tatsachen handelt. Die besondere mentale Fähigkeit vieler Bewohner von Darkover, Laran genannt, spielt in ihren verschiedenen Ausprägungen und ihren Möglichkeiten und Gefahren eine große Rolle. Hier wie auch in der Schilderung der Kriegsparteien und einzelner Charaktere zeigt sich besonders der Unterschied zu vielen anderen Romanen des Genres: auf einfache Schwarz-Weiss-Malerei wird verzichtet, vieles, was zunächst einfach und eindeutig zu sein scheint, stellt sich im Verlauf der Handlung dann doch anders dar.
    Interessant ist die Verbindung von SF-Elementen mit einer mittlalterlichen Fantasy-Welt: die Matrix-Technik ermöglicht es Energie zu produzieren, Waffen und andere Technologien herzustellen (z. B. Luftwagen, eine Art von Telekommunikation). MZB gelingt es, diese Themen ganz natürlich in die Geschichte einzuflechten, so dass die Handlung stimmig bleibt.


    Da ich die Personen in "Herrin der Falken" einen Tick lieber mochte vergebe ich jetzt ganz subjektiv und nach meiner persönlichen Abstufung


    4ratten


    Viele Grüße
    christie

  • Klappentext:


    Dorilys, ein zehnjähriges Mädchen mit übernatürlichen Kräften, wird zur Schlüsselfigur in der Auseinandersetzung verfeindeter Clans auf Darkover. Sie ist die Herrin der Stürme und in der Lage, wahre Urgewalten zu entfesseln.
    Durch bewußte Zuchtwahl hat sich inzwischen die Gabe des "Laran" unter der herrschenden Schichte ausgebreitet. Mit Hilfe der Matrix-Kristalle werden die Geisteskräfte noch verstärkt.
    Aus der Verbindung zwischen Lord Aldaran und Aliciane geht eine Tochter hervor, deren "Laran" übermächtig ist. Obwohl erst ein Kind von zehn Jahren, kommt ihr in der Auseinandersetzung der Clans eine Schlüsselrolle zu.


    Meine Meinung:


    "Das Schwert der Amazone" (https://literaturschock.de/lit….msg574817.html#msg574817) scheint glücklicherweise nur ein Ausrutscher von Marion Zimmer Bradley gewesen zu sein, denn die "Herrin der Stürme" hat wieder alles, was ein mitreißender Fantasy-Roman braucht: mit fein charakterisierten Hauptpersonen und spannend geschrieben, dreht er sich letztlich um die großen Themen wie Liebe, Verrat, Hass und Tod und um die Frage, was mehr zählt: das Glück des einzelnen oder die (scheinbare) Pflicht der Gesellschaft und der Tradition gegenüber.


    Nicht nur Dorilys, die "Herrin der Stürme" und einzige Erbin von Lord Aldaran, ist die Hauptperson; es geht auch um Allart, der jahrelang zurückgezogen in einem Kloster gelebt hat, da ihn seine Ausprägung des Larans fast verrückt werden ließ. Jetzt jedoch wird er von seinem Vater in die "echte" Welt befehligt, da sein Bruder an vierter Stelle in der Thronfolge Thendaras steht und der alte König wohl ohne einen geeigneten Erben sterben wird. Auch Donal, Dorilys Stiefbruder, besitzt Laran und er wird, wie Allart und letztlich auch Dorilys, von den Herrschenden wie eine Schachfigur eingesetzt, um ihren Machtanspruch fortzuführen. Auf echte Liebe und wahre Gefühle wird da keine Rücksicht genommen, doch nicht alle der Betroffenen erfüllen freudig ihre "Pflicht" und schließlich kommt es zum Krieg...


    Meine Bewertung:
    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Anja ()

  • Die Herrin der Stürme war schon immer eins der wenigen Bücher, die mich einfach nicht wirklich mitreißen konnten aus der Reihe.


    Es gibt viele Aspekte im Buch, die mich sehr interessieren, die mich nachdenken lassen und die mich inspirieren, diese Passagen lese ich gern und freue mich immer wieder, wenn sie endlich dran kommen. Aber die Geschichte um Dorilys selber fand ich einfach nur anstrengend und nervtötend.
    Mich hat Allart mit seiner Kraft und seinem Fluch viel mehr interessiert, schließlich wurde hier mit einem Menschheitswunsch aufgeräumt und zwar rigoros. Selbst das ganze technische Gerede über Laran, Zucht, rezessiven und dominanten Kräften, die Macht, die inzwischen im Laran steckt, all das war viel interessanter und informativer.


    Die Geschichte legt einen weiteren Grundstein für das Verständnis von Darkover und seinen Bewohnern, trotzdem empfinde ich das Buch als eines der schwächsten.

    Bücherwurm - naher Verwandter der Lindwürmer<br /><br />Wenn es sein muss, trete ich auch Zwerge! - Hildegunst von Mythenmetz<br /><br />:buecherstapel:

  • Es ist schon eine Weile her, dass ich "Herrin der Stürme" gelesen habe. Es war mein erster Roman von Marion Zimmer-Bradley und er bleibt für mich unvergessen, denn er gibt einen sehr guten Eindruck ihres Stils, der auf subtile Weise intensive Gefühle vermittelt und das Dramaturgische bevorzugt. Mir persönlich hat er in Charakterdarstellung und Handlung ganz hervorragend gefallen.

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    Klappentext:


    Dorylis, ein zehnjähriges Mädchen mit übernatürlichen Kräften, wird zur Schlüsselfigur in der Auseinandersetzung verfeindeter Clans auf Darkover. Sie ist die Herrin der Stürme und in der Lage, wahre Urgewalten zu entfesseln. Durch bewusste Zuchtwahl hat sich inzwischen die Gabe des "Laran" unter der herrschenden Schicht ausgebreitet. Mit Hilfe der Matrix-Kristalle werden die Geisteskräfte noch verstärkt. Aus der Verbindung von Lord Aldaran und Aliciane geht eine Tochter hervor, deren "Laran" übermächtig ist. Obwohl erst ein Kind von zehn Jahren, kommt ihr in der Auseinandersetzung der Clans eine Schlüsselrolle zu.


    Meine Meinung:


    Diese Geschichte spielt ungefähr 1200 Jahre noch der Landung der Menschen auf Darkover. Aus einer gleichberechtigten Gesellschaft hat sich ein streng hierarchisches patriarchalisches Gesellschaftssystem entwickelt, in der der Einzelne mit seinen Wünschen und Zielen nichts zählt. Obwohl es auf den ersten Blick so wirkt, sind auch die Männer nicht wirklich freier als die Frauen. Sie werden genauso gezwungen aus dynastischen Motiven zu heiraten oder zu handeln, ob sie wollen oder nicht.
    Der ganze Roman behandelt eigentlich den Konflikt des Individuums gegen die ihm auferlegten Pflichten gegenüber Familie, Clan und das Königreich. Ausbruchsversuche funktionieren nur bedingt, beziehungsweise im kleinsten Rahmen. Letztendlich entscheidet keine einzige der tragenden Personen nach dem, was sie für richtig hält, sondern nach dem, was durch die Umstände und/oder von anderen Autoritäten aufgezwungen wird. Marion Zimmer Bradley gelingt es bis auf wenige Ausnahmen ganz gut, die inneren Konflikte ihrer Charaktere und die Beweggründe ihres Handelns glaubwürdig zu schildern. Das ganze verpackt sie eine mittelalterliche Welt, die allerdings bereits hoch technologisiert ist. Ohne es genauer benennen zu können, bin ich trotzdem nicht ganz zufrieden nach der Lektüre. Daher vergebe ich


    3ratten

    Einmal editiert, zuletzt von dodo ()