Tanith Lee - Trinkt den Saphirwein

  • Tanith Lee – Trinkt den Saphirwein
    (leider gibts bei Amazon wieder kein Coverbild)
    Hier der Link zur Rezi des ersten Bandes Beiss nicht in die Sonne


    Klappentext:
    „Vier-BEE war eine utopische Stadt. Eine Stadt, in der man lange lebte und wo man die Körper nach Belieben wechselte, auch nach Geschlecht und Rasse. Alles war erlaubt, nur eines nicht: das Töten. Als Strafe wurde man in die Wüste verbannt. Und dort konnte man beweisen, ob man als Bewohner von Vier-BEE nicht doch schlauer war als der beste Roboter ...“


    Inhalt:
    Das Buch wird aus Sicht der gleichen Person erzählt wie in Band eins – nur ist diese Person zur Abwechslung männlich.
    Der Erzähler hat sich scheinbar damit abgefunden, sein Leben im Rahmen der Bedingungen in der Kuppelstadt Vier-BEE weiter zu leben, mit einer Ausnahme: er besucht oft den „Turm der Geschichte“ und liest hier über vergangene Zeiten nach. Überraschenderweise ist er nicht der Einzige, der das tut, denn als er mit einer seiner Freundinnen zusammenzieht, wird er von einem Rivalen zu einem altmodischen Duell bei Morgengrauen herausgefordert. Der Erzähler tötet den Rivalen im Duell – eine ungeheuerliche Tat für den Rat der Stadt, die ihn nach einer chaotischen Gerichtsverhandlung, bei der auch der Getötete in seinem neuem Körper als Zeuge auftritt, in die lebensfeindliche Wüste außerhalb der Kuppelstadt verbannt. Er bekommt als Starthilfe einen neuen Körper (und entscheidet sich für einen weiblichen), Lebensmittel und Hilfsroboter.
    Nun richtet sich die Erzählerin also in ihrem neuen „Wüstenhaus“ ein. Was sie nicht weiß, ist, dass sich um ihr Leben schnell eine Legende bildet und immer mehr „Auswanderer“ zu ihr stoßen, die vom Leben gelangweilt sind. Der Rat der Stadt erkennt die Gefahr, die von der kleinen Kolonie in der Wüste ausgeht und beschließt, etwas dagegen zu unternehmen ...


    Der erste Satz:
    "Hergal", sagte ich, "wenn du das noch einmal sagst, haue ich dich persönlich durch die Wand."


    Meine Meinung:
    Zuerst eine Anmerkung zur Übersetzung: Dieses Buch ist in einem anderen Verlag erschienen als der erste Band und wurde auch von jemand anderem übersetzt. Das hat zur Folge, dass die Slang-Ausdrücke (die im ersten Band im englischen Original belassen wurden) diesmal eingedeutscht wurden, was mich am Anfang sehr gestört hat. Zum Beispiel heißt der Begrüßungsausdruck im ersten Band „Attlevey“, im zweiten Band „Eddlwi“. Da habe ich schon schwer geschluckt. Aber sonst ist es genauso flüssig und gut zu lesen wie Band eins.


    Auch dieses Buch hat mir gut gefallen, wenn auch der erste Band etwas besser war.
    Die Attitüden der Stadtbewohner haben mich hier doch sehr genervt, und auch mit der technischen Hilfe aus der Stadt würde ich den "Aussteigern" in der Wüste maximal zwei Tage zum Überleben geben. Die Geschichte an sich ist sowieso schon sehr skurril und überdreht, doch jetzt wird sie komplett unglaubwürdig.
    Aber davon mal abgesehen (schließlich handelt es sich um einen SF-Roman, da muss nicht immer alles ganz glaubwürdig sein) habe ich auch wieder öfters lachen müssen, denn unter der ganzen Albernheit der Stadtbewohner schimmert satirisch unser eigenes Verhalten durch. Die Autorin muss eine sehr gute Beobachterin sein, sie nimmt ihre Mitmenschen ganz schön auf die Schippe. Ich als Städterin habe nämlich manchmal auch völlig hirnvernagelte Ideen, wenn ich zum Ausflug „aufs Land“ gehe. :breitgrins:


    Also gebe ich 4ratten

    Viele Grüße von Annabas