J.K. Rowling - Harry Potter and the Deathly Hallows

Dass Snape gut ist, hat sie bestimmt nicht aus dem Internet übernommen. Der letzte Band beweist das ziemlich schön, weil es ja da das belauschte Gespräch im Wald gibt, wo Snape brüllt: Nein, nein ich tue es nicht! Was ja auch teilweise zu all den Spekulationen geführt hat. Allerdings....dass Dumbledore und Harry von Kimmkorn da eine moralisch etwas verwerfliche Beziehung unterstellt wird...*gulp*...da musste ich schlucken.

Zu Fred's Tod:
Ich denke, es musste eins der Weasley-Kinder sterben - es muss ja jemanden geben, der Bellatrix umlegt und da haben sich ja schon einige die Zähne dran ausgebissen. Einer wütenden Mrs. Weasley, der man ihren Sohn genommen hat und deren Tochter bedroht wird, möchte ich allerdings nicht begegnen... So traurig es ist, ich finde es durchaus passend. Bellatrix war die Nr. 2 nach Voldemort, sie konnte nicht "einfach so" als Nebenhandlung sterben.

Generell ist es "richtig", dass soviele Personen (und andere magische Geschöpfe wie Dobby und Hedwig) sterben, schließlich zeichnen sich Voldemort und die Todesser u.a. durch ihre Mordlust aus. Alles außer einer Menge Toten wäre ziemlich unglaubwürdig.

okay, das hatte ich wohl nicht mehr in Erinnerung, ist auch schon eine Weile her, aber dennoch, ich meinte immer, dass da am Schluss noch 2 seiner engsten Freunde (Hermine, Ron, Hagrid) oder er sterben würde. Bin mit dem Happy End zwar schon zufrieden, aber es hätte auch ruhig ein etwas böseres werden können. Und am Schluss waren ja praktisch alle "Bösen" gut (Kreacher, Dudley, Petunia (sogar Vernon hat ihm ja fast die Hand geschüttelt), Snape, die Malfoys aber nun ja, es war ja ursprünglich auch als Kinderbuch gedacht. Sehr gut hat mir gefallen, dass man da Dumbledore mal ein bisschen von einer anderen Seite gesehen hat, auch wenn er am Schluss wieder seinen obligaten Auftritt hat und alles erklärt

Zu den Malfoys: Wie unrealistisch war das denn? Dass die Frau sehr an ihrem Sohn hängt, weiß man ja, aber bei Lucius hatte sich doch bisher nie so eine Liebe herauskristallisiert oder?
Hmmmm, Petunia und gut? Würde ich nicht sagen. Ihr Hass auf ihre Schwester und alles 'Abnormale' wird einem näher gebracht. Und sowohl sie, als auch Vernon halten ja nicht wirklich zu Harry. Es ist wohl nur ein etwas komisches Gefühl, wenn man weiß, dass man den Jungen nie mehr wieder sehen wird, auch wenn man ihn nicht ausstehen kann. Dudley hingegen...gut, vielleicht hatte der Dementor wirklich einiges damit zu tun und so eine Nahtoterfahrung kann einen Menschen ja auch ziemlich verändern...schieben wir es darauf. Das mit dem kalten Tee war aber irgendwie wirklich süß.

Nach dem ganzen Gemetzel war das doch etwas zu viel Friede,Freude,Eierkuchen, ich hätte mir ein etwas melancholischeres Ende gewünscht.

Die ganzen Erklärungen,warum das Prinzip "neither can live while the other survives" plötzlich jetzt doch nicht gilt und Harry überleben kann, fand ich doch seeeehr weit hergeholt. Und das hin und her mit dem "elder wand"... Scheint mir mehr Mittel zum Zweck um sich rausmanövrieren zu können, damit Harry doch nicht sterben muß.
Zum Ausgleich mußte dann halt ein dutzend anderer Leute das zeitliche segnen.
Von denen hat mich eigentlich nur Snapes Tod berührt (hach er ist halt doch ein romantischer Held *gg*).

Ich hab mir ja den Kopf zerbrochen, nach wem "Rose und Hugo" benannt sein könnten? Aber man muß vermutlich froh sein, daß sie nicht Dobby und Kreacher heißen *g* Die find ich so nervig, war nicht gerade begeistert daß sie plötzlich so heldenhaft sind *g*
Und ich hab eh Probleme mit den Liebesbeziehungen, eigentlich sehe ich die immer noch als Kinder ...

Ein ganz grober Schnitzer, es sei denn ich hab was überlesen:

Harry hat zu Neville gesagt, er solle die Schlange töten. Aber er hat ihm nicht gesagt, daß das nur mit dem Schwert geht. Okay, man kann sich das jetzt so zurechtlegen, daß er es inzwischen von Ron und Hermine erfahren hat, aber wenn die draufgegangen wären, hätte er es ja nicht gewußt und der letzte Horcrux wäre nicht zerstört worden.
Oder sehe ich das falsch???

Snapes "Wandel", der ja eigentlich keiner war, fand ich gut. Überhaupt hat mir das Kapitel "The Prince's Tale" in dem ganzen Buch am besten gefallen. Snape redeemed, sozusagen. Was ich etwas unoriginell fand, ist dass sich eigentlich alle Vorahnungen bestätigt haben... Snape war in Lily verliebt, Harry war der siebte Horcrux - das hinkt für mich am meisten... dieses ganze Sterben-aber-doch-nicht-wirklich-Sterben-weil-Harrys-Blut-in-Voldemort-blabla... das ist mir etwas zu vage um es zu glauben.

Die Toten: Ich dachte, sie hat gesagt, es sterben ZWEI wichtige Charaktere. Gegen Ende hin wurde ja jeder abgemurkst... und ich hab nur noch geheult. Mir war schon um die arme Hedwig leid, aber dann einer der Weasley-Zwillinge, das ist wirklich hart. Und dann gleich Tonks UND Lupin, damit Teddy gleich als Säugling noch zum Waisen wird. Es ist einfach alles zu traurig. Da hilft es auch nicht mehr wirklich, dass das Trio überlebt.

Die ganze Geschichte um Dumbledores Vergangenheit war zwar interessant und beleuchtet diesen Charakter um einiges besser, aber für meinen Geschmack etwas zu lang hinaus gezogen.

Was sollte das denn bitte?? Ich dachte, wir würden erfahren, was aus allen wichtigeren Charakteren geworden ist. Gut, jetzt wissen wir, dass Harry ein sentimentaler Namensgeber ist (wieso er niemanden Sirius genannt hat, frage ich mich zwar auch, aber bitte) und ich gebe zu, dass ich geheult habe, als er Albus Severus erklärt hat, dass Severus der mutigste Slytherin überhaupt war, aber außer, dass Neville jetzt Herbology-Lehrer ist, wissen wir eigentlich gar nichts.
Weder was Ron und Hermione machen, noch wie mit dem Zaubereiministerium weiter geht, noch was aus den restlichen Weasleys geworden ist (Oh, übrigens herzergreifende Szene als Percy zurück kehrt!)... das ärgert mich total.

Da muss ich sagen, hätte ich mir lieber ein Tad Williams 200-Seiten-Ende gewünscht, damit alles ordentlich geklärt ist.

Es wurde doch schon die ganze Zeit auf diese Ginny/Harry und Ron/Hermine Beziehung hingearbeitet, warum sollte das also am Ende nicht auch mal klappen? Natürlich nervt es mich auch, wenn bei allen erstaunlicherweise die erste Beziehung dann für immer hält und sie lebten glücklich ... aber das ist in ganz vielen andere Büchern/Filmen auch so. Ich hätte den Epilog auch nicht gebraucht, weil ich mir das selber alles auch so vorgestellt hätte. Und ich will auch gar nicht so dringend wissen, was aus allen anderen geworden ist. Natürlich wird es schwer für George sein, über den Tod seines Zwillingsbruders hinwegzukommen und auch die anderen Weasleys werden es nicht leicht haben. Aber das ist doch klar, das muss man nicht erzählt kriegen, das kann man sich doch alles vorstellen und schon hat jeder das Ende, das er gerne möchte. Und das hätte doch den Rahmen gesprengt, noch von jedem einzelnen genau zu erklären, was er jetzt macht.
Ich bin glücklich mit dem Epilog, hätte aber auch ohne gut leben können. Aber dann hätte das Buch damit geendet, dass Harry ein Sandwich will...

Neeeein, so ganz detailliert will ich auch gar nicht wissen, was mit wem wie und wo und warum passiert. Aber ich hätte zB schon gerne gewusst, was aus Draco wird... so ganz grob. Bleiben er und seine Familie ihren Todesseransichten treu oder haben sie aus diesem Krieg gelernt?
Überhaupt las sich der Epilog mehr wie ein Ausschnitt aus einem Sequel, in dem es dann um die Potter und Weasley-Kinder geht, nicht, dass ich erwarte, dass sie so etwas schreibt, aber so hat es sich angefühlt. Alles Friede Freude Eierkuchen und dabei blieben aber gewaltige Lücken. Ein kleines Kapitelchen, das solche Dinge aufklärt, hätte das Buch jetzt auch nicht so viel dicker gemacht, aber mir persönlich sehr geholfen.