Michael Nava - Goldjunge

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    Kurzbeschreibung
    Los Angeles. Der junge Kellner Jim Pears ist angeklagt, einen Kollegen erstochen zu haben: Man fand Pears bewusstlos neben dem Opfer, die Tatwaffe in der Hand. Ein klarer Fall? Anwalt Henry Rios übernimmt die schier aussichtslose Verteidigung zwei Tage vor der Verhandlung. Trotzdem fördert er noch Ungereimtheiten zutage. Im Rahmen seiner mühseligen Recherchen verliebt sich Rios ernstlich - und lernt die Kehrseite der Glitzerwelt von Hollywood kennen.


    Meine Eindrücke
    Henry Rios übernimmt kurzfristig einen Fall, an dem sich die bisherige Verteidigerin nicht die Finger verbrennen will: Jim will trotz der erdrückenden Beweislast gegen ihn keinen Handel mit der Staatsanwaltschaft eingehen, sondern weiter auf unschuldig plädieren lassen, schließlich sei er das auch. Hinzu kommt: Jim wurde zuvor vom Opfer öfter als schwul bezeichnet - ein absolut perfektes Mordmotiv - und in den USA der 1980er Jahre haben Homosexuelle keine Lobby. Die Verteidigung hofft, dass Rios, selber homosexuell, Jim gegenüber ein besseres Arbeitsverhältnis aufbauen kann. Fehlanzeige. Jim aber kommt mit seiner gesellschaftlichen Rolle nicht klar und sorgt für ein plötzliches Ende der Verhandlungen.


    Passiert das nach ungefähr einem Viertel oder Drittel, bedeutet das: Das ist noch lange nicht alles. Jims Verfahren ist zwar eingestellt, aber ein Mörder läuft weiter frei herum. Rios findet mit Hilfe eines Detektivs kleine Unstimmigkeiten, die ihm langsam aber sicher zeigen, dass Jim tatsächlich unschuldig sein könnte. Ein Schlüssel fehlt, das Mordopfer war nicht der "Goldenboy", zu dem ihn die Medien machen und vielleicht waren die Zusammenhänge am Mordabend doch ganz anders als zunächst geglaubt.


    Den Krimi fand ich sehr gut konstruiert und zugleich mit einem richtigen Maß an Emotionen bepackt. Rios innere Kraft gefällt mir: Er wird z. B. während des Prozesses von den Medien gehetzt - aber nicht etwa, weil er einen potenziellen Mörder verteidigt, sondern einfach, weil er sich offen zu seiner Homosexualität bekennt.
    Wie so oft in Krimis darf sich der Ermittler verlieben, bekommt es mit halsstarrigen und vorurteilsbeladenen Polizisten zu tun und deckt einen gefährlichen Schmelztiegel heimlicher Leidenschaften auf. Summa summarum eine absolut runde Sache.


    3ratten

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa