Volker Klüpfel/Michael Kobr - Milchgeld

Es gibt 45 Antworten in diesem Thema, welches 14.895 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Andreas Tombrink.

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    Milchgeld von Volker Klüpfel und Michael Kobr


    Maximilian Dietrich Verlag
    310 Seiten


    Inhalt


    Das Telefon reisst Kommissar Kluftinger aus seinem abendlichen Kässpatzenessen. Ein Mord ist in seinem beschaulichen Heimatort Altusried geschehen, das Opfer ist ein Lebensmittelchemiker der alteingesessenen Molkerei. Schnell stellt sich heraus, dass das Motiv in der Vergangenheit des Toten zu suchen ist, doch gerade, als Kluftinger den Hauptverdächtigen festnehemen will, geschieht ein zweiter Mord, und nichts ist mehr so, wie es schien!


    Fazit


    Dies ist der erste Regionalkrimi des Autorenduos, das aus dem Allgäu stammt. Die Liebe zu dieser Landschaft merkt man dem ganzen Buch an. Auch die teilweise herrlich verschrobenen Figuren muss man einfach gern haben, obwohl mit einem Augenzwinkern immer wieder deutlich gemacht wird, dass die Allgäuer wohl nicht gerade zum einfachsten Menschenschlag gehören. Dementsprechend verzwickt erweist sich auch der Mordfall, der allein schon durch den Umstand, dass er in der Lebensmittelbranche spielt, eine gewisse Brisanz erhält. Geschickt wird man immer wieder auf falsche Fährten gelockt, denen man als Leser genauso siegessicher folgt wie der gute Kommissar, bis dieser am Ende doch noch eine überraschende Lösung findet.


    Empfehlen kann ich dieses Buch allen, die humorvoll ein paar spannende Stunden verbringen wollen, auch wenn sie das Allgäu (noch) nicht kennen.
    Ein zweiter Band dieser Reihe ist bereits erschienen, ein dritter Fall erscheint in Kürze.


    Von mir gibt es
    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

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    Zum Inhalt:


    Ein Mord in Kommissar Kluftingers beschaulichem Allgäuer Heimatort Altusried – jäh verdirbt diese Nachricht sein gemütliches Kässpatzen-Essen. Ein Lebensmittel-Chemiker des örtlichen Milchwerks ist stranguliert worden. Mit eigenwilligen Ermittlungsmethoden riskiert der liebenswert-kantige Kommissar einen Blick hinter die Fassade der Allgäuer Postkartenidylle – und entdeckt einen scheinbar vergessenen Verrat, dunkle Machenschaften und einen handfesten Skandal.


    Meine Meinung:


    Eigentlich kann ich meine Meinung ganz einfach in ein Wort fassen, nämlich „Primel“. Wer nun aber meint, ich suchte nach einem floralen Ausdruck um meine Begeisterung für dieses 309-Seiten-Buch kund zu tun, der irrt. „Primel“ ist ein Lieblingsausdruck des Kommissar Kluftinger und soll ganz einfach „prima“ bedeuten.


    Kluftinger ist ein guter Kommissar, er hat seinen Job, der ihm normalerweise wenig Aufregendes bietet, im Griff. Auch ein Mordfall vermag daran nichts zu ändern. Stück für Stück kommt Kluftinger dem Täter auf symphatisch-grummelige Weise auf die Spur.


    Da dies ein bayrischer Krimi ist, darf auch der entsprechende Dialekt nicht fehlen. Dieser wird allerdings nur benutzt, um die Persönlichkeit einzelner Protagonisten zu unterstreichen. Auch wer, wie ich, der bayrischen Sprache nicht mächtig ist, hat keinerlei Verständnisprobleme. Auf sehr amüsante Art und Weise werden die kleinen Ehestreitigkeiten des Kommissars geschildert und seine kleinen Befindlichkeitsstörungen als Strohwitwer.


    Besonders die Vorbereitungen Kluftingers auf eine nächtliche Observation haben mich zum Lachen gebracht:


    „Die wichtigste Grundlage für alle Aktivitäten war für ihn immer noch eine gute und vor allem reichliche Brotzeit. Also packte er ein, worauf er möglicherweise in der Nacht Appetit bekommen könnte: Ein Paar Schüblinge mit Semmel, ein Paar Landjäger mit Semmel, Senf für die Schüblinge und die Landjäger, eine Semmel mit geräuchertem Schinken und ein mit einer eineinhalb Zentimeter dicken Schicht aus Bauernsalami belegtes Brot (mit Wurst sollte man beim belegten Brot nicht sparen, das machten seiner Ansicht nach die meisten Menschen falsch), zwei Käsesemmeln, falls er keine Lust auf Wurst haben sollte, und außerdem, weil Käse den Magen schließt, eine Banane, um etwas Leichtes für zwischendurch zu haben, und eine Tafel Schokolade für den Nachtisch.“


    Diese Szene ist der Einstieg in weitere ausgesprochen amüsante Verwicklungen mit Kluftingers nächtlicher Brotzeit, ebenso wie der Einstieg in die einzige wirklich spannende Szene. Auch wenn sich jetzt die Frage stellt, ob ein guter Krimi, welches dieser zweifellos ist, nicht Unmengen spannender Szenen braucht, kann ich nur sagen, ich habe Entsprechendes nicht vermisst. Es fügt sich harmonisch Eines zum Anderen, wir begleiten Kluftinger bei seinen Ermittlungen ohne „Action“, sehen den 56-jährigen jedoch immer in Aktion.


    Fazit:
    Ein sehr unterhaltsamer Krimi, der Lust auf mehr macht. Schade, dass ich den zweiten Band nicht schon hier liegen habe!


    4ratten

    Liebe Grüße

    SheRaven

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • SheRaven: Danke für die schöne Rezension! :klatschen:


    Das Buch liegt bei mir seit ein paar Wochen auf dem SUB. Deshalb freue ich mich riesig über deine
    positive Bewertung. Interessant ist auch deine Info, dass es einen zweiten Teil gibt!


    LG


    Aurian

  • Hallo Aurian,


    inzwischen gibt es noch zwei weitere Fälle mit Kommissar Kluftinger:


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    Seegrund hat bei Amazon allerdings nur schlechte Kritik geerntet, schade eigentlich...
    Wahrscheinlich werde ich mir trotzdem noch beide Bücher kaufen. :breitgrins:

    Liebe Grüße

    SheRaven

    Einmal editiert, zuletzt von SheRaven ()

  • Nachdem ich das Buch nun auch gelesen habe, kann ich mich der Meinung von SheRaven voll und ganz anschließen.



    Fazit:
    Ein sehr unterhaltsamer Krimi, der Lust auf mehr macht. Schade, dass ich den zweiten Band nicht schon hier liegen habe!


    4ratten


    Als ich das Buch zur Hand nahm, suchte ich eine Lektüre, die mich aufheitert. Da hatte ich genau zum richtigen Buch gegriffen!
    Während ich las musste ich oft grinsen und manchmal sogar laut lachen.


    Am besten hat mir Kommissar Kluftinger gefallen. Ich liebe kauzige Typen wie ihn! Er isst gerne (deutsches Essen), mag keine Fremdwörter
    (Flipchart = Tafel mit Papier drauf :breitgrins:) und liebt sein Allgäu über alles.


    Zum Großteil stehen mehr die Ermittler und ihr Umfeld im Vordergrund. Erst im letzten Drittel kommt der Kriminalfall etwas
    in Schwung, es wird spannender und es kommt zu einigen unerwarteten Wendungen. Das war endlich mal wieder ein Krimi, bei dem man nicht
    schon nach der Hälfte des Buches wusste, wer der Mörder ist!


    Mein Fazit:
    Es hat mir Spaß gemacht das Buch zu lesen und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit Kommissar Kluftinger im zweiten Band!


    4ratten

  • Was für ein Buch! Was für eine Hauptfigur! Dieser Kommissar Kluftinger ist Allgäuer Schwabe, durch und durch, und er ist es gerne. Ich bin ursprünglich aus einem Nachbargebiet, lebe aber schon seit über 30 Jahren hier im Schwabenländle, und obwohl nicht im Allgäu, konnte ich doch die schwäbische Volksseele – so es selbige überhaupt gibt – in Kluftinger und den anderen Personen im Buch zweifelsfrei erkennen. Und das ist mit so viel Sympathie und vor allem Witz geschrieben, dass ich oft geschmunzelt und noch öfter Tränen gelacht habe. Ich musste meinem Mann (auch ein Reingschmeckter wie ich) ganze Passagen des Buchs vorlesen, denn er wollte mitlachen: Kluftinger beim Überschlagen der Rechnung für spanischen Wein und spanischen Käse, die seine Frau im Delikatessengeschäft gekauft hat; Kluftinger, der „Bub“, auf Besuch bei seinen Eltern; Kluftinger bei einer Fast-Auseinandersetzung am Flughafen wegen des Preises für eine Tasse Kaffee dort; und für mich der absolute Höhepunkt – Kluftinger landet bei der Suche nach etwas Essbarem an einem Dönerstand und traut sich nicht, wieder zu gehen, obwohl er es nicht so mit dem ausländischen Essen hat. Und nichts davon ist übertrieben, ich kenne das alles aus dem wirklichen Leben.


    Außer dass dieser Krimi sehr gesundheitsfördernd ist wegen des vielen Lachens während des Lesens, macht er auch noch so richtig Lust aufs Allgäu und könnte somit auch noch den Tourismus fördern.


    Ach ja, und es ist ja auch ein Krimi, ein sehr guter sogar. Mit einer gut aufgebauten Krimihandlung und einer glaubhaften Lösung. Und weil’s so schön war, habe ich auch die Nachfolgebände bereits bestellt. Und freue mich auf neue Krimis mit diesem sympathischen Kommissar.


    Ich vergebe 5ratten

  • Volker Klüpfel; Michael Kobr - Milchgeld

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    Klappentext:


    Ein Mord in Kommissar Kluftingers beschaulichem Allgäuer Heimatort Altusried - jäh verdirbt diese Nachricht sein gemütliches Kässpatzen-Essen: Ein Lebensmittel-Chemiker des örtlichen Milchwerks ist stranguliert worden. Mit eigenwilligen Ermittlungsmethoden riskiert der liebenswert-kantige Kommissar einen Blick hinter die Fassade der Allgäuer Postkartenidylle - und entdeckt einen scheinbar vergessenen Verrat, dunkle Machenschaften und einen handfesten Skandal.



    Meine Meinung:


    Kluftinger, der bereits die 50 überschritten hat, hat es mit einem Mord zu tun - zum ersten Mal in seiner Karriere. Der Lebensmittel-Chemiker Wachter wurde stranguliert in seiner Wohnung aufgefunden. Nach guter Recherche wird schnell ein Verdächtiger gefunden, der auch ein passendes Motiv für die Tat hat. Doch alles kommt ganz anders, als plötzlich eine zweite Leiche auftaucht und Kluftinger Fotos von einem angeblichen verlassenen Bauernhof findet, auf dem aber nachts noch allerhand zu tun ist. Man gerät leicht auf eine verkehrte Spur - so ist es zumindest mir ergangen.
    Ein sehr spannender Krimi mit unerwarteten Wendungen bei dem der Humor auch nicht zu kurz kommt. Schließlich fliegt Kluftingers Frau, nach einem kleinen Streit, mit einer Freundin in den Urlaub und der Kommissar bleibt allein daheim und muss sich Ratschläge von seinem penionierten Vater, der auch Kommissar war, anhören, der allerdings nie einen Mord aufzuklären hatte.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Figuren, Handlung und das Ende waren super und ich hab an dem Buch nichts auszusetzen und bekommt daher 5ratten

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Ist mir gerade bei der Suche nach Krimis mit Kommissar Kluftinger aufgefallen:


    Es gibt 2 Threads für den 1. Fall Milchgeld :winken:


    Jetzt nicht mehr! LG, Saltanah

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Kommissar Kluftinger, Mitte 50, ein heller Kopf mit ausgesprochener Abneigung gegen Fremdwörter und den Anblick von Leichen, wird von seinem geliebten Kässpatzen-Essen zu einem Mordfall gerufen - da bleibt ihm sein Lieblingsgericht schier im Hals stecken: ein Lebensmittelchemiker aus dem örtlichen Milchwerk ist in seiner Wohnung erdrosselt worden.


    Im kleinen Städtchen Altusried ist das natürlich die große Sensation, und so muss Kluftinger nicht nur einen Mörder finden, sondern Lokalpresse und Dorfklatsch Herr werden. Neben der Frage, warum Philip Wachter sterben musste, ist auch zu klären, wieso der urplötzlich von Köln ins Allgäu gezogen ist, denn nicht einmal seine Töchter scheinen das zu wissen.


    Nebenbei ist Kluftinger erstmals in seiner Ehe Selbstversorger, weil seine Frau, frustriert von seiner kurzfristigen Absage wegen der Ermittlungsarbeiten, den bereits gebuchten Urlaub dann eben mit einer Freundin antritt. Das führt zur einen oder anderen Panne, zur Belustigung der Kollegen ...


    Dieser Kluftinger-Krimi gehört zum Besten, was die deutsche Krimiszene in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Meist mangelt es in Krimis entweder an Tiefenschärfe bei der Personenzeichnung oder aber am roten Faden und der Logik in der Handlung. Hier ist beides gelungen: ein unglaublich lebensechtes Porträt eines waschechten Allgäuers, das jedoch nicht zur Karikatur gerät, weil die beiden Autoren selbst Allgäuer sind und wissen, worüber sie schreiben, und ein spannender, stringenter und gut aufgelöster Kriminalfall. An Situationskomik und Dialogwitz wird nicht gespart (so viel habe ich beim Lesen schon lang nicht mehr gelacht), viele Szenen sind einfach aus dem Leben gegriffen und haben einen sehr hohen Wiedererkennungseffekt, und überdies ist der Krimi mit ziemlich genau 300 Seiten sehr kompakt geraten, keine überflüssigen Schleifen in der Handlung, flott erzählt und einfach ein riesiger Krimi-Lesespaß.


    5ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Nachdem ich überrissen hatte, dass es sich bei diesem Buch weniger um einen spannenden Krimi mit Abstechern in das Privatleben des Ermittlers als vielmehr um die humorvollen privaten Erlebnisse eines Kriminalbeamten mit Einblicken in seinen beruflichen Alltag handelt, konnte ich das Ganze genießen. Bis zu diesem Punkt aber waren mir seine ausführlich behandelten Vorlieben oder Abneigungen etwas suspekt.


    Im letzten Viertel des Buches kommt ja doch noch das richtige Krimi-Feeling auf und obwohl sich Kluftinger manchmal schon sehr tollpatschig anstellt, löst er den Fall auf glaubhafte Weise. Seine kleinen Eigenheiten machen den Kommissar zu einer eigenwilligen, aber liebenswerten Figur. Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Verfilmung nicht lange auf sich warten lässt.


    Wahrscheinlich wird mir der zweite Fall besser gefallen, weil ich weiß, was auf mich zukommt, aber für diesen ersten reicht es gerade mal zu


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich hatte eine andere Ausgabe, nämlich die hier:


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    Klüpfel & Kobr - Milchgeld


    Meine Meinung:


    Ich bin mit "Milchgeld" in Kommissar Kluftingers kleine und fast immer heile Welt eingestiegen und wurde von dem Buch sehr gut unterhalten. Das Allgäu als Schauplatz für kriminelle Machenschaften bis hin zum Mord, das klingt zunächst recht unwahrscheinlich, aber durch die Verknüpfung des Milleus und dem Geschäft mit der Milch und ihren Endprodukten wird der Fall durchaus glaubhaft.


    Wobei die Krimihandlung nun nicht gerade die Raffinierteste ist, die mir jemals unterkommen ist, aber trotzdem ist doch ein gehöriges Spannungspotential vorhanden und ich rätselte gerne mit Kluftinger und seinem Ermittlungsteam mit. Die Stärke des Romans liegt eindeutig in der Figur des Kommissars, der wohl einerseits einen typischen verschrobenen Allgäuer repräsentieren soll und andererseits darüber hinaus noch einige spezielle Macken von seinen Schöpfern angedichtet bekommen hat, so dass ein wirklich interessanter Charakter gezeichnet wird, der mal erfrischend anders gegenüber dem üblichen Krimipersonal erscheint.


    Natürlich nimmt auch hier das Privatleben des Kommissars einen breiten Raum ein, was mir bei manchen Krimis schon zum Stolperstein wurde; hier dagegen stimmt die Gewichtung und durch den Blick auf das häusliche Leben des Herrn Kluftinger werden auch so einige Allgäuer Eigenarten und Gewohnheiten näher beleuchtet. Schön, dass hier auch immer ein gewisser Schmunzelfaktor mit eingebaut ist, der sich durch die ganze Handlung zieht und uns auch die humorvolle Seite des gemeinen Allgäuers näherbringt. Insbesondere in Kombination mit anderen Landleuten, zum Beispiel dem Chef aus Niederbayern, der Sekretärin aus dem Osten und dem Kollegen aus Baden-Württemberg ergeben sich witzige Dialoge und kuriose Situationen, mit denen die Autoren gewitzt und gekonnt spielen.


    Alles in allem fand ich den Einstieg ins Kluftiversum sehr gelungen und da ich mich inzwischen schon bis einschliesslich Band 3 vorgearbeitet habe, weiß ich, dass Klüpfel & Kobr noch einiges mehr auf dem Kasten haben; deswegen gibts für diesen ersten Fall, den ich gut, aber nicht spitzenmäßig fand,


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Ich fand die Story sehr gut und spannend. Bald kommt ja der nächste Band von ihm raus.
    Alles in allem ist ja bereits alles geschrieben worden: ein Buch, das man sicherlich weiter empfehlen kann...

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Ich habe Milchgeld im Rahmen des SLW 2009 gelesen und bin recht angetan von Kommissar Kluftinger.
    Der Allgäu als regionaler Krimihintergrund ist gelungen, wirkt das Ganze doch recht gemütlich und bodenständig.
    Mir kam es beim Lesen fast schon vor als handelte es sich hier um das regionale Gegenstück von Commisario Brunetti. Das mag zum einen an der Figur liegen, zum anderen aber auch daran, dass der Krimi recht beschaulich daher kam, ähnlich eben wie die Geschichten von Donna Leon.


    Die kauzige Figur Kluftinger ist wunderbar menschlich und real gelungen, dies gilt aber auch für seine Frau Erika und die anderen Figuren.
    Legt man als Leser den Schwerpunkt auf das Zwischenmenschliche in einem Krimi, so ist man hier gut beraten. Wer einen "schnellen" Krimi erwartet wird jedoch enttäuscht sein, da der Spannungsbogen eher gering ist.


    Dies tat der Lektüre jedoch keinen Abbruch und ich bin froh, dass Band 2 schon im Regal darauf wartet gelesen zu werden.


    3ratten

  • Kurz gesagt: quadratisch, praktisch gut....

    Opa Pittschikowski aus dem Ruhrrevier, kennt die Blauen Knappen schon seit 1904 - niemals tat er fehlen, nur einmal war er krank - Oma tat er quälen wenn er schon morgens sang:<br /><br />Ob ich verroste und ver

  • Bis jetzt habe ich von Volker Klüpfel / Michael Kobr leider nur Erntedank und Leinenspiel gelesen.
    Aber weil ihr hier Milchgeld alle recht gut bewertet habt, werde ichs mir doch bald mal in der Bücherei holn :smile:

    [center]:leserin:[size=3]&nbsp; Ein Buch ist ein Garten den man in der Tasche trägt.&nbsp; [/size]:leserin: <br />-arabisches Sprichwort-[/center]

  • Sodala, jetzt hab ichs auch gelesen:


    Autoren: Volker Klüpfel, Michael Kobr
    Original: Milchgeld (2005)
    meine Bewertung: 3 von 5



    Es ist Montag. Das Wochenende ist gerade vorbei, am Abend steht eine Musikprobe an, und bis zum nächsten Wochenende ists noch weit hin. Keine guten Voraussetzungen also für einen Tag, um schön zu werden. Doch Montags gibt es die von Erika Kluftinger selbst gemachten Kässpatzen, der einzige Lichtblick weit und breit. Und vielleicht auch das Einzige, was den Montag erträglich macht. Dieser Montag unterscheidet sich jedoch von den Montagen davor: Das Telefon läutet, als Kluftinger bereits in der Tracht für die Musikprobe ist und seine Kässpatzen verspeisen möchte.


    Kluftinger wird zu einem Tatort gerufen. Ein Mord. Und das bei ihm in Altusried, wo sonst doch nie etwas passiert. Der Kommissar verspeist hektisch den letzten Rest seiner Mahlzeit, ist froh über die verpasste Musikprobe und schon am Weg zum Tatort. Dort wird er mit einem toten Lebensmittelchemiker aus einem größeren Milchverarbeitungsbetrieb konfrontiert, der mit einer Ikea-Vorhangschnur erdrosselt worden war.


    Zwar kann Kluftinger keine Toten sehen und muss auch gleich gegen die Übelkeit ankämpfen, dennoch arbeitet sein beinahe fotografisches Gedächtnis aber einwandfrei und prägt sich alle Einzelheiten des Tatortes ein. Kluftinger ist aufgeregt. Er freut sich über den spannenden und wichtigen Fall, weiß aber schon, dass es mit seiner Frau daheim Stress geben wird. Die beiden haben einen Urlaub gebucht, nach Mallorca. Kluftinger ist froh, dass auch dieser Kelch an ihm vorüber geht, doch seine Frau ist natürlich wütend und beschließt, ausgerechnet mit der Frau seines Erzfeindes zu verreisen.


    Kluftinger wird also zum Strohwitwer, was ihm aber auch ganz gelegen kommt. So kann er seine ganze Energie in die Aufklärung des Falles stecken, der ihn schon bald in die Vergangenheit führt. Es wird spannend, ein wenig gefährlich und schließlich mysteriös…


    „Milchgeld“ ist der erste Fall von Kommissar Kluftinger, er spielt im schönen Allgäu, das in wunderbaren Szenen beschrieben wird. Der Kommissar ist ein sympathischer Mensch, auch wenn er zu Wutausbrüchen und zum Fluchen neigt, doch das macht ihn nur menschlicher. Nett ist auch, dass man einiges über sein Privatleben erfährt, das zwar halbwegs harmonisch zu verlaufen scheint, dem man aber auch anmerkt, dass es sich um ein langjähriges Eheleben handelt.


    Es war gute Unterhaltung, die Charaktere sind plastisch geschildert und auch die Landschaftsbeschreibungen sind so verlockend, dass man gerne seine Wanderschuhe einpacken und sich auf den Weg durch die grünen Wiesen machen möchte. „Milchgeld“ ist nett, humorvoll und spannend, für Fans von Regionalkrimis durchaus lesenswert. Auch ich werde Klufti weiterverfolgen!


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    Taschenbuch: 309 Seiten
    Verlag: Piper; Auflage: 19., Aufl. (September 2007)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3492242162
    ISBN-13: 978-3492242165


    3ratten

  • Nachdem ich die Verfilmung des zweiten Teiles gesehen hatte, dachte ich mir ich könnte es ja mal mit einem Kluftinger probieren. Normalerweise habe ich eher eine Abneigung gegen Regionalkrimis, aber hier muss ich sagen haben die Autoren es geschafft eine gute Mischung hinzubekommen. Sie halten sich nicht mit unnötigen Beschreibungen der Gegend auf, sodass man sie auf jeden Fall wiedererkennt sondern konzentrieren sich aufs Wesentliche: Käsespätzle mit Zwiebeln. :breitgrins: Ja ich gebe es zu, ich habe mir daraufhin abends in einem Lokal selbige bestellt. :breitgrins: Andererseits verliert man nicht aus dem Blick das man sich im Allgäu befindet. Gerade die Beschreibungen die es dann schon auch gibt sind sehr gut und man hat vieles dadurch vor Augen. Wenn man ab und an im Allgäu war hat man auch das Gefühl dem ein oder andren schon begegnet zu sein. :zwinker:


    Der Kriminalfall ist eine gut konstruierte Sache und die Auflösung war in sich schlüssig. Aber im Grunde lebt Milchgeld vor allem durch seine Hauptfigur. Kluftinger ist schon eine Figur für sich. Er ist kauzig, grummelig, eigenbrötlerisch, würde nie chinesisches Essen auch nur probieren, neigt zu Wutausbrüchen und ist trotz allem irgendwie liebenswert und sympathisch. Man kann ihm einfach nicht böse sein. :zwinker: Mir gefällt er glaube ich deshalb so gut, weil er einerseits sehr realistisch wirkt und andererseits nicht der fünfhundertste Kommissar mit tausend Problemen ist - gut seine Frau hat ihn einfach so allein zu Haus gelassen :elch: aber das ist dann auch schon alles^^ also nichts was eine große Portion Käsespätzle nicht wieder hinbekommen würde.
    Auch der Humor war genau auf meiner Wellenlänge. Einerseits also ein schöner Krimi, aber eben auch einer, der sich nicht immer allzu ernst nimmt und so manche Eigenheit der Bevölkerung aufs Korn nimmt und dann mit einem Augenzwinkern kommentiert. Ich finde es lohnt einen Blick, auch wenn man sonst mit Regionalkrimis nicht so viel am Hut hat. Der zweite Teil wird bei mir jedenfalls nicht lange warten müssen.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: