Hansjörg Betschart – Unruh

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    Inhalt: 1786 taucht in der Nähe von Bern ein Findelkind auf, das auf den Namen Laurent getauft wird. Dieser murmelt schon als Baby Primzahlen, altert ungewöhnlich rasch und erweist sich im weiteren Verlauf als mathematisches und feinmechanisches Genie. Dies erlaubt ihm, hergebrachte Bauweisen von Taschenuhren zu optimieren und wundersame, mechanische Spielzeuge und -uhren zu konstruieren. Damit bringt er aber auch den Uhrmacher Jacquet-Groz ums Leben. In Paris, beim Wettbewerb um die Konstruktion einer Dezimaluhr für die „revolutionäre Zeit“ taucht er wieder auf, um genauso überraschend wieder zu verschwineden. Am ehesten findet er Freundschaft, vielleicht auch Liebe, bei Marie Grossholtz-Curtius, die nach einer „Karriere“ als Säuferin und Hure als Madame Tussaud die Wachsfiguren ihres Vaters zum bekannten Kabinett umwidmet.


    Meine Meinung: Die Kurzbeschreibung des Buches klang sehr ansprechend. Leider hält es davon praktisch nichts. Die Erzählung ist zwar einigermaßen chronologisch, aber so anekdotenhaft, daß sich der Zusammenhang nur selten erklärt. Zur weiteren Verwirrung des Lesers werden dafür durch den Rahmenerzähler immer wieder auch noch langweilige, gewollt-philosophische Betrachtungen eingeschoben und der historische Kontext ergibt sich höchstens aus kurzen, abstrakten Seitenblicken, beides ergänzt um sieben Seiten „Anmerkungsapparat“, damit der Leser die Anspielungen auch ja nicht übersieht.


    Das Personal des Buches scheint mit den äußeren Ereignissen nur wenig zu tun zu haben. Auch werden die Personen wenig ausgestaltet, erstaunlicherweise von den Protagonisten Laurent auch noch am wenigsten (kein Wunder, er führt kein einziges Gespräch). Von einigen Szenen und Personen frage ich mich immer noch, was sie mit der Story überhaupt zu tun hatten ...? Andererseits gibt es ein paar wirklich gelungene Szenen, die zwar nicht unbedingt wesentlich zur Handlung beitragen, aber eine Auflockerung darstellen.


    Schade, die zugrundeliegende Idee ist toll, aber der Autor hat die Möglichkeiten grandios verschenkt. Das einzige, was man Betschart zugute halten kann, ist sein flüssiger Stil, der durchaus auch schöne Ansätze von Ironie zeigt. Damit (und mit den wenigen guten Stellen) rettet er sich immerhin auf ein Niveau, für das ich so gerade eben 2ratten vergeben kann (anderthalb sieht irgendwie völlig bescheuert aus ...). Aber ich hätte absolut nichts verpaßt, hätte ich nicht gelesen.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Dieses Buch liegt auf meinem SUB seit ich es am Anfang meiner Ausbildung als Leseex bekommen habe. Irgendwie macht mir die Rezi auch nicht mehr Lust es zu lesen. Vielleicht packe ich es doch noch auf den Stapel mit Büchern die ich demnächst weggeben werde.
    Danke für diese Rezension.

  • Meine Meinung:
    Ehrlich gesagt frage ich mich immernoch was das Ganze sollte. Ich werde aus dieser Ansammlung von Blödsinn (meiner Meinung nach) einfach nicht schlau. Kurz gesagt: es hat mir absolut nicht gefallen!


    Das Lag zum einen sicherlich daran das mir der Stil des Autors von Anfang an nicht gefallen hat. Ich Emfpand ihn als sehr lieblos und etwas dahingeschludert. Ich wurde damit einfach nicht warm. Keine der Figuren war mir auch nur eine Sekunde nahe, jede von ihnen blieb mir gleichgültig. Irgendwie waren sie mir fremd.
    Der Roman wird in mehreren Perspektiven erzählt, leider sind diese Übergänge zuweilen etwas plump. Den Figuren selbt nehme ich keine Gefühle ab und ich hatte nicht nur einmal das Gefühl, das auch die Figuren miteinander nicht so recht warm werden. Sie passten nicht so recht zueinander.


    Die Handlung... ich emfpand sie als plump zusammengeschustert, außerdem hatte ich mehr als einmal den Eindruck eine Variante, einer schon vorher gelesenen Situation, wiedervorgekaut zu bekommen. Oft war das Ganze nur aneinandergereit und viel zu hastig erzählt. Der Autor versucht sicherlich in Seinem Schreibstil auch das rast und ruhelose Laurents mitzugestalten, das hätte er mal lieber lassen sollen... so entsteht nämlich ein Chaos durch das auch der Leser nicht wirklich mehr hindurchblicken kann. Die Historischen Begebenheiten in der Handlung waren meinem Eindruck nach, wahllos eingestreut und waren irgendwie fehl am Platz. Im Grunde habe ich mich allerdings einfach nur gelangweilt.


    Ich hätte den Roman mehr als einmal am liebsten in die Ecke geworfen... weiterzuempfehlen ist er nach meinem empfinden absolut nicht!


    1ratten