Willy Josefsson - In jenen dunklen Tagen

  • Gelesen im Rahmen des „Wir lesen uns rund um die Welt“ Projektes: Schweden


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    Inhalt


    Martin Olsson, ein frühpensionierter Polizist, steht kurz vor seinem sechzigsten Geburtstag und fühlt sich alt, einsam und überflüssig.
    Da erhält er einen Anruf von Kurt Malmberg, der wg. eines Sexualverbrechens an einem Mädchen dreißig Jahre in der geschlossenen Psychiatrie gesessen hatte. Er will sich unbedingt mit Olsson treffen, der ihn damals verhaftet hatte, aber dieser wimmelt ihn ab.
    Doch dann wird erneut eine eine Leiche entdeckt - ein fünfzehnjähriges Mädchen, das offenbar vergewaltigt wurde.


    Über den Autor


    Willy Josefsson wurde 1946 in Ängelholm/Schweden geboren. Er war Kulturjournalist und arbeitet als Hörfunkredakteur im schwedischen Radio. Er hat mehrere Kriminalromane geschrieben.


    Meine Meinung


    Der Einstieg in diesen Krimi ist rasant: bereits auf der ersten Seite nimmt der Mörder Malmberg mit dem ehemaligen Polizisten Kontakt auf und man spürt sofort, das verheisst nichts Gutes. Auch Olsson ist alles andere als begeistert und ich konnte gut nachvollziehen, warum er den ungebetenen Anrufer abwimmelt.
    Überhaupt war mir die Hauptfigur dieses Buches sehr symphatisch, obwohl er manchmal etwas zum Selbstmitleid neigt, gerade, wenn es um das Älterwerden geht. Nochdazu ist er unglücklich in eine Freundin verliebt, was er sich aber selbst gegenüber nicht eingesteht.


    Schnell wird klar, das weit mehr hinter dem anfangs anscheinend leicht aufzuklärenden Mordfall steckt. Als die schwedische Sicherheitspolizei und der Geheimdienst auf der Bildfläche erscheinen nimmt der Roman schon fast politthrillerähnliche Züge an.
    Hin und wieder taucht auch leise Gesellschaftskritik auf, etwa wenn Olsson hilflos mitansehen muss, wie sich ein Lynchmob bildet, der Malmberg pauschal für den Mörder des jüngsten Opfers hält. Da fühlte ich mich als Leserin an der eigenen Nase gepackt, denn solche Voruteile sind wohl leider keinem fremd.


    Die Spannung wurde fast durchgehend hochgehalten und obwohl manche Dinge recht durchsichtig waren, kam doch ein überraschendes Ende.
    Sehr gut gefallen haben mir auch die schönen Beschreibungen des südlichen Schwedens, die richtig Lust machen, diesen Teil des Landes zu besuchen.


    Einziger Kritikpunkt ist für mich der verwirrende Epilog, der aber auch auf eine Fortsetzung ausgerichtet sein könnte.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus: