Gabriella Wollenhaupt - Grappa im Netz

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    Der Bierstädter Oberbürgermeister ist verschwunden; im Jemen entführt worden, heißt es. Darüber würde Journalistin Grappa natürlich liebend gerne berichten, wenn sie nur nicht gerade an einen TV-Sender ausgeliehen worden wäre, für den sie eine Date-Show vorbereitet. Dabei ist sie gezwungen, sich viel im Internet herumzutreiben, vornehmlich in Chat-Rooms für Singles, in denen sie Kandidaten für die Show zu finden hofft.
    Kontakt bekommt sie dort auch mit dem Strammen Hengst, einem User, der mit Grappa flirtet, aber auch erstaunlich viel über eine Welle an Morden weiß. Mehrere Männer wurden in ihren Hotelzimmern von einer unbekannten Frau mit Gift ermordet. Der stramme Hengst sagt einen weiteren Mord dieser Art ausgerechnet in Bierstadt voraus, und Grappa macht sich an die Arbeit.


    Mein erster Grappa. Ob es auch mein letzter bleibt, hängt davon ab, ob mir weitere in der Bibliothek oder bei Freunden in die Hände fallen.
    Denn einerseits wurde ich schon gut unterhalten; der vorhandene Wortwitz, einige schöne Dialoge vor allem mit Kater Eberhard und einige treffsichere satirische Beschreibungen der Arbeitsweise in einem Fernsehsender oder dem Umgangston in einem Chat-Room ließen mich immer wieder breit grinsen.
    Andererseits konnte ich der eigentlichen Krimihandlung nicht viel abgewinnen. Zu abgehackt wurden die einzelnen Ermittlungsschritte dargestellt, zu plump war mir das Motiv der Mörderin, zu wenig überzeugend erschien mir die Ermittlungsarbeit der Polizei und Grappas.
    Auch der zweite Erzählstrang um den verschwundenen Bürgermeister konnte mich nicht überzeugen. Zwar war auch er für einige Grinser gut, aber wirklich ergreifen konnte er mich nicht. Mir war es schlicht egal, was mit dem Bürgermeister geschehen war, oder ob er überhaupt wieder auftauchen würde. Die "Auflösung" dieser Geschichte hingegen gefiel mir gut, wenn ich mir auch vorstellen könnte, dass gerade sie Protest hervorrufen könnte. Und, so muss ich mit ein wenig Abstand hinzufügen, befriedigt sie auch mich nicht ganz. Zu viele Fragen bleiben offen, auf zugegebenermaßen witzige Weise wurde sich vor deren Beantwortung "gedrückt".


    Ein also schon sehr unterhaltendes Buch, gut für einen regnerischen Nachmittag auf dem Sofa, dessen Handlung mich aber erstaunlich kalt ließ.
    3ratten

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()

  • Grappa verdient sich sauer Brötchen, wahrlich. Eine Flirt-Show für TV Fun zu konzipieren, ist nur solange lustig, wie man keinen Kontakt zu möglichen Kandidaten hat. Diese erst machen den Brötchenerwerb so richtig schwierig und nerven Grappa mit ihren erotischen Wünschen und eindeutigen Fotos. Da braucht man Nerven aus Stahl - oder die Aussicht, dass man nach langen sechs Monaten wieder zurück an den geliebten Schreibtisch darf. Immerhin, ein bisschen Zeit bleibt ja, um die Spekulationen und Aktionen um den verschwundenen Oberbürgermeister Nagel ins Fernsehen zu bringen. Was macht der im Jemen und warum kommen so skurrile Forderungen auf Dortmund zu? Gleichzeitig sind auch die Morde an untreuen Ehemännern wesentlich aufregender als die Flirt-Show, zumal Grappa von einem Unbekannten auf dem Laufenden gehalten wird ... und ausgerechnet Grappas Chat-Partner Opfer des Mörders werden.


    Grappa ist wieder voll da, mit einem Krimi voller Biss und Humor. Das Buch lebt ganz entscheidend von seinen urigen Dialogen, von Grappas verbalen Gefechten mit ihrem Kater Eberhard, potenziellen Liebhabern und Kollegen. Die Krimihandlung selber führt immer wieder auf zahlreiche falsche Fährten, die sich am Ende erst vollständig auflösen. Selbst die Ahnungen, wer mit alledem zu tun haben könnte, liefern keinen Grund für die Taten - und damit bleibt's bis zum Ende spannend.


    Bemerkenswert ist, dass sich Wollenhaupt dank ihres so spöttischen Stils sehr originelle Details erlauben kann. Kater Eberhard fordert zum Beispiel das Rausschreiben einer Person aus der Handlung (Wollenhaupt gehorcht dem Kater auch noch) und der verschwundene Oberbürgermeister selbst lässt Grappa (inklusive Leser) am Ende des Buchs gehörig nach Luft schnappen (einmalig, dieses Ende!).


    Am Ende meines zweiten Grappas sage ich dasselbe wie nach meinem ersten: Das war nicht mein letzter.
    4ratten

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • "Grappa im Netz" von Gabriella Wollenhaupt

    Die temperamentvolle Reporterin Maria Grappa sieht sich diesmal gleich von mehreren Herausforderungen umgeben. So kämpft sie einerseits mir ihrem Aushilfsjob bei einem kleinen, regionalen Fernsehsender in dem sie eine Live-Singel-Show gestalten soll. Leider macht ihr das so gar keinen Spaß, zumals es mit der ominösen Entführung des Bierstätter Bürgermeisters Jakob Nagel ins ferne Jemen viel mehr Spannendes zu erforschen gibt. Doch dann geschieht auch noch eine Mordserie, in welche Grappa ungewollt durch ihre Internetrecherchen zur Vorbereitung auf ihre Flirtshow hineingezogen wird...

    "Grappa im Netz" von Gabriella Wollenhaupt war für mich ein amüsant, spritziger Krimi der es stets schaffte meine Laune aufzuhellen und sich durchweg locker und flockig-leicht weglesen ließ.
    Wie auch der Vorgänger "Grappa und die acht Todsünden" glänzt diese Geschichte vor allem über seine beschwingten Dialoge und den Wortwitz, die es tatsächlich immer wieder schaffen die Handlungsstränge selbst in den Hintergrund geraten zu lassen. Dabei ist das Ende keinesfalls absehbar. Für mich eine super Reihe, die sich jederzeit und unbeschwert zwischendurch lesen lässt und dabei den enormen Unterhaltungswert unterstreicht. Sicher nichts für Krimifans, die nur nach Spannung und Blut gieren, aber so will dieser Krimi auch gar nicht sein.


    Von mir: 4ratten
    mit dem Verweis darauf, das es sich um ein Buch der leichteren Kost handelt.


    Grüssle
    Marion :winken:

    "Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt." Mahatma Gandhi

  • „Grappa im Netz“ ist ein spannender, witziger Krimi, der sich selbst und auch den Leser nicht so ganz ernst nimmt.


    Maria Grappa, bekannt als Reporterin des Bierstädter Tagblatts, macht einen Ausflug ins Fernsehen und konzipiert für den örtlichen Sender eine neue Flirt-Show. Dumm nur, dass ihre ausgewählten Gäste nacheinander tot in Hotelzimmern aufgefunden werden und Grappas Chatpartner „Strammer Hengst“ scheint von den Dingen mehr zu wissen, als er preisgibt. Also begibt sich Grappa auf die Suche nach dem Mörder, begleitet von ihrem Kater Eberhard, der ihre Ermittlungen mit stets passenden Ratschlägen unterstützt. Grappa erhält auch Hilfe von Kollegen und von der Polizei, die sogar einen Profiler einschaltet, der Grappas Hormone mächtig in Wallung bringt. Begleitet wird die Suche von Nachrichten über den Bierstädter Oberbürgermeister, der im Jemen verschollen ist und für dessen Freilassung sehr eigenartige Forderungen gestellt werden.


    Das Buch liest sich sehr leicht und flüssig, man wird nur von den eigenen Lachattacken unterbrochen. Allerdings schwächelt die Geschichte am Ende – Die Lösung der Mordfälle erscheint etwas weit hergeholt und auch die Umstände der Entführung des Bürgermeisters lassen viele Fragen offen. Hier hätte ich mir doch etwas mehr Tiefe gewünscht.


    Trotzdem war es ein Lesevergnügen!
    Ich gebe 4ratten


    Viele Grüße von Annabas

  • Maria Grappa, eigentlich Journalistin eines Tagesblattes, soll aushilfsweise für einen lokalen Fernsehsender eine Flirtshow auf die Beine stellen. Dazu hat sie so gar keine Lust, da die Suche nach Kandidaten sie nach Feierabend in Chatrooms führt, in denen manch gruselige Spezies mit ihr Kontakt aufnimmt. Da würde sie doch lieber den entführten Bürgermeister im Jemen suchen. Doch dann geschehen Giftmorde und eines der Opfer hätte Grappa eigentlich gerne für ihre Show gecastet. Und wieso weiß ein anderer Chatpartner so viel über die Taten? Grappas Spürsinn ist plötzlich hellwach und mit gewohntem Eigensinn stürzt sie sich in die Fälle.


    Ich habe mich wieder sehr amüsiert mit diesem Krimi. Es war mein drittes Grappa-Buch und es hat Spaß gemacht, wieder Grappa und ein paar weitere bekannte Personen zu treffen. So lässt einen die Bäckerin, mit der Grappa die vertrauten Dialoge führt, gleich wieder wie zuhause fühlen.


    Hervorstechend sind wieder die spritzigen, humorvollen Dialoge, besonders zu erwähnen ihre Zwiegespräche mit ihrem Kater Eberhard. Grappas direkte und vorpreschende Art bringt sie und andere schon mal in unangenehme Situationen ist aber immer wieder ein Grund, laut aufzulachen. Nebenbei ließ sich hier bis zum Schluss rätseln, wer mit den Morden zu tun haben könnte. Ich hatte zwar verschiedene Ahnungen, aber doch keine sichere Idee und das erhielt die Spannung und machte viel Spaß.


    Für mich sind diese Krimis immer wieder eine lustige und erfrischende Abwechslung zu herkömmlichen Krimis und Thrillern, bei denen der Fall im Vordergrund steht und vielleicht mehr Ernst und Nägelkau-Spannung in der Handlung sind. Beides finde ich gut.


    Dies war auf jeden Fall auch nicht mein letzter Grappa. Zum Glück gibt es ja noch einige Fälle, so dass ich immer wieder zwischendurch danach greifen kann.


    4ratten

  • "Grappa im Netz" ist ein leicht zu lesender und unterhaltsamer Krimi. Die oft witzigen Dialoge und Beschreibungen
    sind für mich das eigentliche Highlight dieses Buches, auch wenn nicht jeder Gag bei mir landen konnte, so musste
    ich doch oft beim Lesen schmunzeln.
    Sehr gelungen finde ich auch die Beschreibung von Grappas Lebensgefährten "Eberhard", einem Kater, mit dem
    sie unterhaltsame Gespräche führt.


    Als Einstieg in die Reihe ist das Buch meiner Meinung nach nicht empfehlenswert. Wenn man die Personen nicht schon
    von den vorangegangenen Bänden kennt, bleiben sie einem fremd und man kann sich nur schwer in sie hineinversetzen
    und mit ihnen mitfühlen.


    Die Auflösung der einzelnen Handlungsstränge war zwar orginell, aber für mich nicht zufriedenstellend. Zu viele Fragen
    bleiben unbeantwortet.


    3ratten