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Anna Strong ist erfolgreiche Kopfgeldjägerin. Doch bei diesem einen Einsatz geht plötzlich alles schief. Der Verdächtige entkommt ihrem Kollegen und überfällt Anna, die später ohne Erinnerung im Krankenhaus erwacht. Sie hat am ganzen Körper Verletzungen, vor allem durch die Bisswunde am Hals hat sie viel Blut verloren und man sagt ihr, sie wäre vergewaltigt worden.
Dass etwas nicht stimmt, merkt Anna ziemlich schnell. Irgendwie heilen ihre Wunden extrem schnell, so dass sie früher als gedacht aus dem Krankenhaus entlassen wird. Von Knoblauch wird ihr plötzlich übel und warum macht ihr gutaussehender Arzt Avery plötzlich Hausbesuche?
Und noch eine Ich-erzählende übernatürliche Heldin, die durch die Welt der Vampire geistert. Alles in „Verführung der Nacht“ hat man irgendwo schon einmal gelesen und zwar besser.
Sprachlich ist das Buch extrem schwach, schnell wird eine dominante Vorliebe zu 5-Wort-Sätzen erkennbar. Was einem umso mehr auffällt, weil das Buch im - anfangs recht ungewohnten - Präsens geschrieben ist. Dazu kommt, dass wirklich jeder Sachverhalt so entnervend genau erklärt wird, dass man seine Denkleistung getrost auf 0 herunterfahren kann.
Inhaltlich strotzt das Buch vor Nachlässigkeiten, die so offensichtlich sind, dass ich es schon fast eine Frechheit ist. Schon einen Tag nach ihrem Überfall kann man Anna im Krankenhaus mitteilen, dass sie weder schwanger ist, noch AIDS, Hepatitis oder eine andere durch Blut übertragbare Krankheit hat. Entweder die Medizin hat in den letzten Monaten Fortschritte gemacht, die ich nicht mitbekommen habe, oder das ist einfach nur absoluter Unsinn, der aus Unwissenheit und schlechter Recherche oder einfach nur Nachlässigkeit herrührt.
Gedankenlesen lernt Anna weil sie sieht, dass ein anderer Vampir dabei die Augen zusammenkneift. Oh, na wenn das so ist.
Nicht zu vergessen, dass die Charaktere alle so wunderbar flach und unsympathisch sind. Ein Highlight ist für mich noch immer die Szene in der Anna darüber nachgrübelt, dass sie ja eigentlich ihren Lebenspartner Max, den sie ja (angeblich) liebt, mit Avery betrügt. Ihre Gedanken werden von Avery unterbrochen, der den Raum betritt und die ohnehin kaum vorhandenen Hüllen fallen lässt. Und huch (ganz ohne Averys weiteres Zutun), plötzlich ist Max komplett aus ihren Gedanken verschwunden und sie macht sich an den Herrn Doktor ran. Muß ich das verstehen?
Die Autorin hat ganz offensichtlich keine Lust gehabt sich über irgendetwas mehr Gedanken zu machen als nötig. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Hintergründen und Leben. Was bleibt ist das hohle Gerüst eines mäßig spannenden Vampirkrimis, der zum Ende hin auch noch reichlich vorhersehbar ist.
Und da Frau Stein natürlich auch ihre Fortsetzungen verkaufen möchte, bleibt eine der entscheidenden Fragen am Ende unbeantwortet. Nur, dass die Geschichte mich so unberührt gelassen hat, dass auch die Antwort auf diese Frage mich nicht brennend genug interessiert um mir noch einen Band dieser Reihe anzutun.
(weil ich noch schlechtere Vampirromane kenne)
Weitere Bücher der Reihe:
Band 2: Lockruf des Blutes (ab Juni 2008)
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Okay, du hast mich überzeugt: es kann noch (viel) schlechter werden! 
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und Anna war mir auch sympathisch.