Tom Petsinis - Die Buchliebhaberin

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.631 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Anne.

  • Hallo liebe Leseratten,


    ich lese gerade das Buch "Die Buchliebhaberin" von Tom Petsinis. Das ist das erste Buch von diesem Autor, das ich lese.
    Würde mich freuen, wenn ich mit jemandem in Kontakt treten könnte, der es auch schonmal gelesen hat, da mich neben der Rahmenhandlung vor allem die Dialoge begeistern, ich aber nicht alle sofort verstanden habe, will sagen, die Figuren, besonders im dritten, sind mir ein wenig fremd und da es ja berühmte Dichter, Schriftsteller und Philosophen sind, die da zu Wort kommen, wüsste ich überaus gerne, wer das ist.


    Würde mich sehr freuen, wenn dieses Thema einige Beiträge bekäme.


    Viele Grüße
    Apollo86

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    "Die Buchliebhaberin" handelt von einer solchen. Sonya hat aus Liebe zu Büchern eine kleines Antiquariat eröffnet und nicht nur wegen der allgemeinen Rezession, sondern auch, weil die Buchleidenschaft gegenüber dem Geschäftsinn viel zu häufig die Überhand gewinnt, läuft der Laden eher schlecht. Während Sonya die Existenzsorgen erfolgreich verdrängt, tauchen im Abstand einiger Tage bis Wochen immer wieder Umschläge in ihrem Laden auf, ohne einen Hinweis darauf, von wem sie stammen. Darin befinden sich handschriftliche Manuskriptseiten mit Dialogen (z. B. eine amüsante Diskussion zwischen den Büsten von Moses und Marx über Religion im Vergleich zu Kapitalismus/Kommunismus oder ein Gespräch zwischen Kafka und Hemingway) und immer wieder taucht sie selbst in den Geschichten als Nebenfigur auf. Die Dialoge und schließlich auch ihr Autor werden immer mehr zum Lebensinhalt von Sonya und bieten ihr eine Flucht aus der Realität.


    Der Klappentext klang toll, ich hatte daraufhin ein Buch erwarte, welches Liebe zu Büchern und zur Literatur ausstrahlt und deren Hauptfigur meine eigene Leseleidenschaft widerspiegelt, fand aber nur ein einige wenige einzelne Sätze, bei denen der Begeisterungsfunke übersprang. Im Großen und Ganzen war das Buch für mich langweilig und ermüdend, zum Ende habe ich hin den Text mehr und mehr nur noch überflogen und darauf gewartet, dass endlich etwas passiert.


    Die Dialoge behandeln teilweise schwierige und komplexe Themen der Religion, Philosophie und Ideengeschichte und erfordern eine Menge Konzentration, wenn man bei der Sache bleiben will, ein eher schwieriges Unterfangen, wenn man den Eindruck hat, dass diese Dialoge, obwohl sie soviel Raum einnehmen, nichts zum eigentlichen Fortgang der Geschichte beitragen. Ich kam mir irgendwie vor wie bei einem Kurs für „Kreatives Schreiben“: Aufgabe war es, ein Dutzend Dialoge zwischen verschiedenen Personen zu schreiben, die einen Bezug zur Literatur haben, und eine Rahmengeschichte zu erdenken. Wenn man natürlich gezielt philosophische Exkurse lesen will, ist dieses Buch vielleicht sogar empfehlenswert, Titel und Klappentext führen jedenfalls komplett in die Irre und nur zu Enttäuschungen, ich fand das Buch dementsprechend furchtbar langweilig.


    2ratten

  • Will mir scheinen, ich sollte da mal einen Blick drauf und drein werfen, wenn ich das nächste mal in der Buchhandlung meines Vertrauens stehe ... :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Klingt interessant, aber scheinbar ist es ja nur noch gebraucht erhältlich, noch dazu nur als Taschenbuch. :rollen:
    Also *wenn* gebraucht, dann doch bitte Hardcover. :zwinker:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • da verreiße ich mal ein Buch und alle Welt will es haben :verschwoerung:


    Schlecht fand ich es eigentlich aus 2 Gründen:
    1) fühlte ich mich vom Klappentext verarscht. (Ich hätte da auch ein klein wenig Romantik, ein "schönes, gemütliches" Buch erwartet.)
    2) fehlte mir häufig das Hintergrundwissen: Moses<->Marx war cool, weil ich mir unter beiden "Theorien" etwas vorstellen kann, Plato, der Homer erklärt, warum er und seine Bücher in seinem perfekten Staat nichts verloren haben, gefiel mir auch gut, :breitgrins: aber von Nietzsche, Kierkegaard, Kleist, Ibsen, Tolstoi, ... kenne ich nicht viel mehr als die Namen, das ist zu wenig um sich an den Gegensätzen in den Dialogen zu erfreuen. Die Personen werden in den Geschichten häufig auch nur mit Vornamen genannt, so dass ich mir nicht immer 100% sicher war, ob meine Identitätsvermutung denn nun stimmt.


    :winken:
    illy

  • hab mir das Buch gerade bestellt. Ein Verkäufer bei amazon bot es als neu an. Ich bin gespannt. Klingt wirklich klasse. Wenn ich es erhalten habe, dann trete ich gern mit euch in Austausch darüber,



    herzliche Grüße,
    Judith

  • Ich bin beim Lesen und bin begeistert. Ich kann illys Verriss nachvollziehen, wenn solche Ankündigungen auf dem Klappentext standen.
    Ich habe das Buch unter anderen Voraussetzungen angefangen und war sozusagen vorgewarnt.
    Ich finde sowohl die Rahmenerzählung über die Buchliebhaberin toll, weil ich mich in der Beschreibung der Liebe zu den Büchern wiederfinde. Und ich finde es genial, dass mit der Rahmengeschichte Dialoge von Philosophen und Schriftstellern miteinander verwoben sind. Diese Dialoge sind sehr lehrreich. Ich kenne leider auch nicht von allen den Hintergrund, aber ich bin angespornt mich im Literturlexikon zusätzlich zu informieren.
    Mit einer gewissen Arroganz setzt Tom Petsinis ein großes Hintergrundwissen seiner Leser voraus, das habe ich nur teilweise, aber es macht mir Spaß dann in anderen Quellen nachzuforschen.
    Ich kann mir aber schon vorstellen, dass sich manche Leser auch ärgern, weil man zunächst nicht damit rechnet so gefordert zu werden.
    Insofern kann ich illys zwei Ratten verstehen, werde aber auf jeden Fall 4ratten vergeben.


    Judith :winken:

  • ich hab' das buch vor einigen monaten in der bibliothek entdeckt, mitgenommen & reingelesen.
    bin aber nicht weit gekommen, es hat mir überhaupt nicht gefallen.


  • ich hab' das buch vor einigen monaten in der bibliothek entdeckt, mitgenommen & reingelesen.
    bin aber nicht weit gekommen, es hat mir überhaupt nicht gefallen.


    ich galuebe, dass man bei diesem Buch nicht reinlesen kann. Und von "gefallen" würde ich auch nicht sprechen, denn es gefällt tatsächlich nicht, sondern ist ziemlich hartes Ringen um den Sinn des Lebens.

  • Autor

    1953 wurde Tom Petsinis in Griechenland geboren. In Australien aufgewachsen, studierte er an der Uni Melbourne Mathematik. Er entdeckte früh seine Liebe zur Literatur. Romane, Gedichte und Theaterstücke von ihm wurden in viele Sprachen übersetzt.

    Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Melbourne.


    Inhalt

    Sonya quittiert mit 30 ihren Job als Lehrerin. Ihre Schüler waren eh „mehr an McDonalds als an Macbeth interessiert“. Sie wagt den Sprung in die Selbstständigkeit und eröffnet ein Antiquariat (laut Buchbeschreibung macht sie eine Erbschaft, aber das stimmt nicht, sie nimmt für den Laden eine zweite Hypothek auf ihr Haus auf).


    Eines Tages, mitten in einer Wirtschaftskrise, als die Geschäfte nicht mehr so gut liefen, findet sie einen Brief vor ihrer Tür, ein goldener Umschlag. Ohne Absender, ohne Anschreiben. Es handelt sich um einen Dialog zwischen Marx und Moses. In unregelmäßigen Abständen folgen weitere Briefe mit Dialogen zwischen großen Dichtern, Denkern und Propheten. Und sie scheinen direkt für sie gemacht, denn in jedem Dialog findet sie sich auf die eine oder andere Weise wieder.


    Eine Wende nimmt ihr Leben, als sie eines Tages den Überbringer der Dialoge kennenlernt.


    Als die Geschäfte immer schlechter gehen, erhält sie von einem ehemaligen Klassenkameraden ein Angebot, das sie zuerst strikt ablehnt, aber dann doch überlegt, ob sie es annehmen soll.



    Meine Meinung

    Ich hoffe, ich konnte Euch ein wenig neugierig auf dieses Buch machen. Gegen Ende der Geschichte wollte ich nur noch wissen, wie es ausgeht, es wurde ja immer spannender. Aber fast interessanter zu lesen waren die Dialoge, die immer eine kleine Geschichte für sich waren.


    Schön, dass es Schriftsteller gibt, die so toll über die Liebe zu Büchern schreiben können.


    5ratten

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

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