Wolfgang Hohlbein - Die Moorhexe

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    Ich habe allerdings eine andere Ausgabe


    Inhalt
    Liz und ihr Mann Stefan sind von der Großstadt Hamburg auf einen verlassenen Hof in der Nähe eines kleinen Kaffs nahe der Küste gezogen. Dort wollen sie Ruhe vor der Großstadthektik finden (Stefan ist Autor) und ein neues Laben anfangen. Viel Arbeit steckten sie schon in die Renovierung und haben sie noch vor sich, um das Haus wohnlicher zu machen. Doch ihr neues Leben fängt mit Schwierigkeiten an. Die Dorfbewohner sind feindselig eingestellt, sie bekommen erst keine Hilfe für den Hof und Liz hört plötzlich einen Schrei, den nur sie zu hören scheint und spürt etwas Böses um sich herum, das nur sie zu spüren scheint. Plötzlich bietet ein einflussreicher Mann aus dem Dorf, Ohlsberg, seine Hilfe an und übermittelt Peter als Hilfe für den Hof. Doch der soll die beiden beobachten und Informationen über die beiden an Ohlsberg weitergeben. Peter selbst wird von Ohlsberg dafür mit der Wegnahme seiner Tochter erpresst. Da Stefan es sich mit Ohlsberg nicht verscherzen will und Liz Verdacht nicht teilt, bekommen sie Streit und Liz nimmt einiges selbst in die Hand. Und gleichzeitig nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Liz trifft den Schrecken im Wald, die Zeit und die Umgebung scheinen sich zu verschieben und der Hof scheint ein grausiges Geheimnis zu bergen, das Haus nicht das zu sein, was es scheint. Und wem ist noch zu trauen?


    Meine Meinung
    Die Moorhexe ist eines der Bücher, die ich nach kurzer Zeit weggelegt hätte, da es aber ein SUB-Listen-Wettbewerbsbuch war, habe ich es zu Ende gelesen. Vor ewigen Zeiten als Fantasy-Buch (so steht es drauf) gekauft, musste ich jetzt feststellen, dass es in der Originalausgabe als Horror-Buch, was normalerweise nicht mein Genre ist, deklariert ist. Wenn es wenigstens Horror gewesen wäre! Ich bin wirklich froh, dass meine ersten beiden Bücher dieses Genres, die ich vor kurzem gelesen hatte, so gut waren, sonst hätte ich nach dieser Lektüre kein Horrorbuch mehr in die Hand genommen. Ich bin eher ein ängstlicher Typ, was Grusel betrifft, aber hier hat mir nichts Gänsehaut verursacht oder schaurige Stimmung erzeugt. Liz war es zwar dauernd unheimlich und der Schreck saß ihr sehr oft in den Gliedern, mir aber nicht. Die Stimmung, die zwar in vielen Worten beschrieben wurde, habe ich nicht gespürt, die Angst nicht gefühlt, im Gegenteil: die Beschreibung mancher „Figuren“ die sich da im Wald bewegten, waren „unecht“. Ich habe mich gefühlt, wie in einer Geisterbahn, wo die Monster eifrig und erfolglos bemüht sind, die Leute zu erschrecken. :rollen:


    Mit Liz selbst wurde ich überhaupt nicht warm. Sie hat mich bis fast zum Ende des Buches mit ihrer nervigen Art sehr angestrengt und ihre Angst und ihr Grauen konnte ich nicht nachfühlen, war mir sogar egal. Und das ist ein Punkt, der das ganze Buch durchzog: Mir war egal, was da mit den beiden passiert, ich habe das recht unbeteiligt mitverfolgt.


    Die Geschichte selbst war zudem noch sehr langatmig, es passierte einfach lange nichts und ewige uninteressante Beschreibungen zogen das Buch künstlich in die Länge (wahrscheinlich sollte dies eigentlich die Spannung ins Unerträgliche ziehen :rollen: ). Dreiviertel des Buches kamen mir vor wie eine einzige Beziehungskrise eines unzufriedenen Paares.


    Eine andere Sache, die mich sehr gestört hat, war die Brutalität im fortgeschrittenen Teil der Geschichte. Wenn eine Frau schwer geprügelt wird und mit der Faust ins Gesicht geschlagen wird, ist das vielleicht einmal passend, aber wenn sich das mehrmals wiederholt (hat da der Autor keine Ideen mehr gehabt?), hat das zwar was mit Horror zu tun, aber nicht so wie ich es für ein Horrorbuch verstehe.
    Auf die Nerven gingen mir auch die ständigen klaren Erkenntnisse, die Liz immer wieder hatte. Es war ihr zwar alles völlig unverständlich was da vor sich ging, aber so oft, wie sie plötzlich etwas genau wusste und ihr klar war, hätte sie wie ein Kerzenleuchter leuchten müssen. :breitgrins:


    Eigentlich wollte ich keine Ratte vergeben, aber ich vergebe insgesamt ein Mäuschen dafür, dass ich ab den letzten 80 Seiten wissen wollte, wie es ausgeht und für das Ende.


    :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich habe das Buch gelesen, da war ich 15 oder so. Mich hat es damals sehr gegruselt, wie ich es jetzt (ein paar Jährchen später :breitgrins: ) empfinden würde, weiß ich nicht.


    Ich denke mittlerweile: Man sollte Hohlbein lesen wenn man unter 20 ist und dann auch nur ein paar gute und ausgewählte Bücher, denn je älter man wird, desto mehr gehen einem die Beschreibungen auf die Nerven.


    Katrin


  • Ich denke mittlerweile: Man sollte Hohlbein lesen wenn man unter 20 ist und dann auch nur ein paar gute und ausgewählte Bücher, denn je älter man wird, desto mehr gehen einem die Beschreibungen auf die Nerven.


    Da ist was dran. Früher war ich auch begeistert von Hohlbein (z.B. Der Thron der Libelle od. die Heldenmutter). Aber je älter ich wurde,
    desto mehr ließ meine Begeisterung nach. Nach "Das Druidentor" habe ich lange Zeit kein Buch mehr von ihm gekauft. Aber alle paar
    Jahre starte ich wieder einen Versuch. :redface:
    Die Moorhexe habe ich noch nicht gelesen.


    LG, Aurian

  • Ich finde es ja fast schade, dass ich früher kein Buch von Hohlbein gelesen habe, um mal den Vergleich des Lesegefühls früher - heute zu sehen, wie ihr es jetzt so beschreibt. Gerade die vielen Fantasybücher kenne ich überhaupt nicht, da mich das Genre als unter 20jährige noch nicht so sehr interessiert hatte, wirklich schade. Das einzige Buch das ich von ihm vor ein paar Jahren (noch nicht so sehr lange her) gelesen habe, war Das Avalon-Projekt und soweit ich mich erinnere, fand ich das recht spannend, war aber wohl auch eine andere Richtung vom Thema her (ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr, worum es ging :redface: ). Allerdings kann ich mich da auch an ein paar Längen erinnern. Das Druidentor habe ich dann noch angefangen und sehr schnell weggelegt, das ging gar nicht.


    Wenn mir jemand ein gutes Buch empfehlen kann, versuche ich es aber vielleicht nochmal mit ihm. Bin ja nicht nachtragend :zwinker:


  • Aber je älter ich wurde, desto mehr ließ meine Begeisterung nach. Nach "Das Druidentor" habe ich lange Zeit kein Buch mehr von ihm gekauft. Aber alle paar
    Jahre starte ich wieder einen Versuch. :redface:


    Mir geht es genauso. Ich habe noch einige ungelesene von ihm zuhause, aber ich kann mich einfach nicht durchringen sie zu lesen. Dennoch stehen sie weiter auf meinem SUB, denn irgendwann werde ich sie lesen - ich gebe die Hoffnung, dass ich ein Buch von ihm finde, dass mir noch immer gefällt, nicht auf.


    Katrin


  • Wenn mir jemand ein gutes Buch empfehlen kann, versuche ich es aber vielleicht nochmal mit ihm. Bin ja nicht nachtragend :zwinker:


    Die Jugendbücher aus dem Ueberreuter-Verlag sind ganz lesbar. Märchenmond, Drachenfeuer, Der Greif, Die Prophezeiung, Dreizehn usw... Ich würde dir aber eher empfehlen dir die Zeit zu sparen um einen wirklich guten Fantasyroman zu lesen. :zwinker:


    Mit Sechzehn habe ich seine Bücher mit Begeisterung gelesen, heute halte ich Hohlbein keine drei Seiten lang mehr aus. Diese ewig gleichen Phrasen und der Aufbau, der in jedem Buch ähnlich ist, sind irgendwann einfach nur noch nervig.
    Und er nimmt sich selbst einfach zu ernst, dadurch wirkt vieles was gruslig sein soll letztlich nur noch lächerlich. Das ist auch bei der "Moorhexe" so, die ich schon schrecklich fand, als ich noch in meiner Hohlbeinphase war.


  • Ich würde dir aber eher empfehlen dir die Zeit zu sparen um einen wirklich guten Fantasyroman zu lesen. :zwinker:


    Ich glaube ich beherzige deinen Rat. Es gibt wirklich zu viel anderes , was ich noch lesen will. Aber wenn ich wieder in der Stadtbibliothek kann ich ja wenigstens mal in "Der Thron der Libelle" reinschauen wie das so geschrieben ist :zwinker:

  • Ich muss auch so 15 gewesen sein, als mir das Buch in die Hände fiel; ich dachte, es wäre ein Fantasy-Roman. Zu Ende gelesen habe ich es allerdings nicht, weil ich es zu gruselig fand. :angst: Irgendwie war da am Anfang dieser komische, realistische (?) Traum, kurz danach habe ich dann auch schon abgebrochen. :breitgrins:



    Ich denke mittlerweile: Man sollte Hohlbein lesen wenn man unter 20 ist und dann auch nur ein paar gute und ausgewählte Bücher, denn je älter man wird, desto mehr gehen einem die Beschreibungen auf die Nerven.


    Dem kann ich mich nur anschließen. Die ersten Bücher fand ich noch klasse und dann wurde es immer schlechter. Ich weiß gar nicht mehr, was mein letztes Hohlbein-Buch war. Vielleicht "Thron der Libelle" (fand ich, glaube ich, ganz ok) oder "Heldenmutter" (kann ich mich GAR nicht mehr erinnern. Muss mich gleich mal bei Amazon informieren, was ich da gelesen habe. :rollen:).


    Die einzigen Bücher, die ich noch einmal lesen möchte, wären Midgard und Die Bedrohung. (Wobei ich bei letzterem nicht sicher bin, ob es mir heute noch gefällt, habe da schon einige schlechte Stimmen gehört.) Und Märchenmond natürlich, welches ich noch gar nicht kenne.


    EDIT: Da fällt mir ein, dass ich ja auch noch einen Hohlbein auf dem SUB habe. "Der Inquisitor" oder so. Was hat mich nur geritten, als ich das gekauft habe? Das liegt da schon bestimmt 10 Jahre. :rollen:
    Vielleicht können wir ja mal eine Lesenacht der schlechten Bücher machen, da lesen dann alle ihre restlichen Hohlbeins und bauen die Altbestände ab. :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von Thanquola ()


  • Vielleicht können wir ja mal eine Lesenacht der schlechten Bücher machen, da lesen dann alle ihre restlichen Hohlbeins und bauen die Altbestände ab. :breitgrins:


    :klatschen: Ich bin dabei. :breitgrins:


    Der Inquisitor hat mir gar nicht gefallen. Von dem rate ich ab.


    Ich habe aber noch mal über die Moorhexe nachgedacht und eine Szene ist bei mir hängen geblieben (und die hat mit dem Buch gar nichts zu tun): Die Frau steht um fünf morgens auf, öffnet das Fenster und atmet die herrliche Landluft ein.
    Außerdem kann ich mich noch an eine Szene erinnern, als sie mit dem Auto fährt und die Bäume immer näher kommen und sie erdrücken wollen.


    Man sieht also wie "toll" das Buch gewesen ist, wenn bei mir so was belangloses hängen bleibt, denn vom Inhalt weiß ich gar nichts mehr.


    Katrin


  • Der Inquisitor hat mir gar nicht gefallen. Von dem rate ich ab.


    Na bitte! Damit ist es für die Lesenacht der schlechten Bücher ja geradezu prädestiniert. :klatschen:


    Das Gefühl, dass das Buch nichts taugt, beschlich mich leider schon kurz nach dem Kauf, und das ist, wie gesagt, schon 10 Jahre her. *seufz* Ich weiß auch noch, dass ich mich in der ersten Nacht, als das Buch im Regal stand, deswegen gegruselt habe. :breitgrins: (Ich weiß nicht, was ich mir eingebildet habe. Vielleicht, dass die Personen aus dem Buch rausspringen könnten, oder so etwas Ähnliches.)


    Ich habe aber noch mal über die Moorhexe nachgedacht und eine Szene ist bei mir hängen geblieben (und die hat mit dem Buch gar nichts zu tun): Die Frau steht um fünf morgens auf, öffnet das Fenster und atmet die herrliche Landluft ein.


    Das könnte diesselbe Szene sein, an die ich mich auch erinnern kann. :breitgrins: Bei mir öffnet die Frau nach dem Albtraum das Fenster und schaut über ihren Hof.

    Einmal editiert, zuletzt von Thanquola ()

  • Oh ja, Enwor liegt auch bei mir rum. Allerdings nur Band 3 und 6. Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, wann und wo ich die gekauft habe... :hm:

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai


  • Oh ja, Enwor liegt auch bei mir rum. Allerdings nur Band 3 und 6. Ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, wann und wo ich die gekauft habe... :hm:


    Haha, ich hab auch noch die Bände 1-5 irgendwo rumliegen. Teil 1 habe ich sogar gelesen... glaube ich. Wenigstens waren das alles Flohmarkt-Bücher. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Angeregt durch die ganzen Hohlbein - Diskussionen habe ich mir jetzt Die Moorhexe vorgenommen. Mittlerweile habe ich 120 Seiten gelesen. Die Geschichte an und für sich finde ich nun nicht mal unbedingt so übel, abgesehen von dem Wortschwall und den schon erwähnten ewig immer gleichen Phrasen, mit denen alles erklärt wird. Aber auch gewisse andere Dinge sind mir negativ aufgefallen.


    Einmal steht Liz in dem Gemischtwarenladen und sieht das Buch, welches ihr Mann geschrieben hat. Wie heißt das Buch? Türme. Wie der Autor? Stefan König. Hä? Soll das jetzt einfach ein schlechter Scherz sein oder was? Ist Hohlbein kein anderer Name eingefallen? :confused:


    An einer anderen Stelle wird erklärt, dass Liz morgens vor dem Duschen immer Nackt durchs Haus läuft, schon seit sie dort wohnen. Eingezogen sind sie im Herbst. Es ist ein altes Bauernhaus, und hat einen alten Kachelofen. Ich persönlich könnte mir ja vorstellen, dass es dort keine zusätzliche Zentralheizung in dem heruntergekommenen Bau gibt, also dementsprechend kalt sein müsste am Morgen früh. Und die Dame läuft also Nackt rum?


    Dazu kommt, dass ich eine Taschenbuch-Ausgabe habe, in welcher die Druckerschwärze eher an den Fingern haften bleibt als am Buch. Zudem sind nicht alle Seiten gleich stark bedruckt, die einen sind dick schwarz, die anderen kann man kaum lesen. An den äußeren Seitenrändern hat es genug Platz, aber in der Mitte ist nur ein schmaler Rand frei, sodass man dem Buch fast den Rücken brechen muss um es zu lesen. Bei einer Seite waren die hintersten Buchstaben nicht zu lesen... :grmpf:



    Macht insgesamt keinen guten Eindruck!

    Liebe Grüsse Hanni 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Hanni ()

  • Ich schon wieder.


    Nicht genug, dass der Mann von Liz Schriftsteller ist und Stefan König heißt, nein, er schreibt auch noch Horror - Romane. Was auch sonst. :hm:


    Dann noch dieser Satz, der mich irgendwie irritiert, Zitat: "Sie (Liz) versuchte krampfhaft, ihre Gedanken mit Gewalt in eine andere Richtung zu lenken, aber ihre Anstrengung bewirkte genau das Gegenteil. Der Klang des Wortes hinter ihren Augen wurde härter, bedrohlicher."


    Der Klang des Wortes hinter ihren Augen? Ähm, seit wann hört man denn mit den Augen? Soll das Poesie sein oder stehe ich jetzt einfach auf dem Schlauch? :confused:


    Ich habe früher ja oft diese "Groschen Romane" gelesen und bin mich von daher schon einiges gewöhnt. Aber dieses Buch stellt mich vor neue Herausforderungen. Die Geschichte an und für sich finde ich sogar ein wenig gruselig. Daher werde ich es trotzdem weiterlesen. Aber wirklich nur deswegen! :zwinker:

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Hanni
    Bewundernswert, dass du durchhälst. Wenn es kein SLW-Buch gewesen wäre hätte ich es mit Wucht in die Ecke geschmissen. :rollen:


    Und ich fand es noch nicht mal gruselig, obwohl ich bisher keine Horrorbuchleserin war und eher zu der ängstlicheren Sorte Mensch gehöre. Ich musste mir manchmal eher das Lachen verkneifen, besonders über die Beschreibung der sog. Monster :breitgrins:


    Ich bin gespannt auf dein Endfazit!