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Huhu,
ein Buch, das mich im letzten Jahr sehr begeistert hat:
Orkneys Söhne von Anja Thieme
Klappentext
Britannien, zehn Jahre nach dem Tode König Artus' ...
Gwydion of Orkney, einer der letzten Druidenschüler der heiligen Insel Avalion, wird immer wieder von unverständlichen Alpträumen heimgesucht, die seinen Vater Raven betreffen. Er ahnt, dass der Schlüssel zu seinen Visionen in jener Zeit liegt, in der sein Vater zu den Kriegern König Artus' gehörte. Doch als der junge Mann nach der Wahrheit forscht, weicht selbst seine Mutter allen Fragen aus. Dann lernt Gwydion die Witwe von König Artus kennen, und sein Verdacht, dass Raven am Bruch der Tafelrunde und dem Zerfall Britanniens beteiligt war, nimmt Gestalt an.
Fünfhundert Meilen weiter im Norden ringt sich Raven schweren Herzens dazu durch, seine Geschichte noch einmal zu durchleben und für seinen Sohn niederzuschreiben. Er hatte gute Gründe, Gwydion die Vergangenheit zu verschweigen...
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Meine Meinung
Dies ist die Geschichte Mordreds, des Rabenkriegers. Als Bastardsohn von König Artus verschlägt es ihn erst auf die Heilige Insel Avalion, wo er zum Druwid ausgebildet wird. Doch bald verschlägt es ihn an des Königs Hof und an die Tafelrunde und mit seinen Brüdern Agravain, Gareth, Gaheris und Gawain wird er zu dessen Vertrauten. Im Namen der Götter bringt Raven jedoch nicht nur Glück und Frieden, sondern auch Unglück und Tod den Menschen, die er liebt. Die Macht der Götter nimmt mit dem Aufkommen der Christenheit immer weiter ab und Avalion entfernt sich immer mehr von der wirklichen Welt, doch immer noch ist der Alte Glaube im Land stark und sowohl Artus als auch sein Sohn lieben das Land Britannien und würden dafür sterben - oder sogar töten.
Anja Thieme verleiht dem Charakter Mordred, der in vielen Büchern um König Artus immer wieder als der böse Zauberer dargestellt wird, neuen Glanz. Er ist so vielfältig wie kein anderer, durchaus manchmal boshaft, doch meistens liebenswert. So liebenswert, dass ich nun kein Buch mehr lesen kann, in dem er schlechter abschneidet. Die Autorin schreibt im Nachwort "Während ich dieses Buch schrieb, habe ich mit Mordred gelacht und Zoten gerissen, getrauert, geliebt, wenn er es tat, und die Welt war voller Magie, wenn er seine Kraft spürte. Ich war boshaft, listig, gemein und zornig, ich war glücklich, euphorisch und voller Mut. Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass jeder das auch vermag, der dieses Buch in Händen hält. - ich kann sie beruhigen: Mir ging es ebenso. Ich weinte und lachte gemeinsam mit Mordred - und ich habe mich in ihn unsterblich verliebt.
"Die Söhne Orkneys" wird sicherlich eines meiner Highlights in diesem Jahr - und ich vermute sogar, dass es für die meisten Bücher schwer werden wird, überhaupt an dieses wunderbare Werk heranzureichen. Die Autorin schuf tiefsinnige Haupt- und Nebencharaktere, viel Atmosphäre und stellte Artus weniger glorifiziert, als ehrlich dar. Auch der große König Britanniens hat hier Ecken und Kanten und so manch andere Person mutiert zum Fiesling oder zum unerwarteten Sympatieträger. Alle Protagonisten unterliegen einem Wandel, den nur die Zeit und die Wirklichkeit - oder eine besonders gute Erzählerin - schaffen können.
Auch die Aufmachung des Buches hat mich überzeugt. Angefangen vom hochwertigen Papier mit Lesebändchen, bis hin zu den umfangreichen Anhängen mit Stammbäumen, Sach- und Namenserklärungen. Leider wird der stolze Preis viele vom Kauf abhalten, was sehr schade ist, denn dieses Buch ist es allemal wert!
Liebe Grüße
nimue