Hallo,
Arkadi & Boris Strugazki: Milliarden Jahre vor dem Weltuntergang, Phantastische Erzählung, Verlag Volk und Welt Berlin, 1981 (antiquarisch).
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Also, ich muss sagen toll. Die ersten dreißig Seiten habe ich durchgelacht. Der Leser wird erst einmal auf ganz andere Fährten geführt. Dieser Humor, diese Schlacksigkeit fand ich grandios. Irgendwann wird dem Leser aber vor Augen geführt, dass ein Naturwissenschaftler von seinen Forschungen abgehalten wird. Andere Wissenschaftler werden auch mit diesem Phänomen konfrontiert. Warum? Angeblich steckt eine außerirdische Superzivilisation dahinter.
„Warum sie es für notwendig erachten, gerade eure Forschungen zu unterbinden“, fuhr Wetscherowski fort, „ diese Frage ist ebenso kompliziert wie müßig.“
Das ist richtig, schließlich können wir nicht alles wissen.
„Kaum treten rothaarige Wichte auf den Plan, schon glauben wir, daß keine Naturgewalten, sondern irgendeine Vernunft, Gesellschaft, Zivilisation die Hand im Spiel hat.“
„Ich mag es nicht, wenn man für Unwahrscheinliches unwahrscheinliche Ursachen sucht. Versteh doch – das Prinzip des rationellen Denkens. So kann man ja sonstwas zusammenspinnen...“
Wir haben es mit einer phantastischen Erzählung zu tun, die in erster Linie philosophisch angelegt ist. Es geht darum, auch wenn der Mensch irrigerweise alles Wissen will, dass die Wissenschaft doch ihre Grenzen hat. Gewisse Dinge müssen einfach akzeptiert werden, wie sie sind. Das ewige Grübeln nach dem „Warum?“ bringt nichts und ist Zeitverschwendung.
Es ist eben unsinnig
„zu glauben, die stillen Geheimnisse der Natur seien lediglich so etwas wie Juwelen in einem Banksafe.“
Gerade die philosophischen Aussagen machen den Roman wertvoll. Die Autoren zeigen auf, dass man im Phantastik - (und SF –) Genre ohne Actionbrimborium auskommen kann und der Leser auf intelligente tiefsinnige Weise gut unterhalten wird.
Das ist großartige Literatur.
Liebe Grüße
mombour