Joan Aiken - Du bist Ich

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    Louisa und Alvey, die zusammen zur Schule gehen, sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Diesen glücklichen Umstand will Louisa sich zu Nutzen machen. Ihre Eltern wollen ihr nicht erlauben, als Missionarin nach Indien zu gehen, deshalb soll Alvey, die selbst keine Familie hat, ihren Platz einnehmen. Nach einigem Zögern stimmt Alvey zu und macht sich auf den Weg zur Familie Winship...


    Isa, eine der Winship-Schwestern, sagt selbst über ihre Familie: „Aber das wäre doch ganz uninteressant. Unsere Familie ist nichts Besonderes, sie ist wie jede andere.“ Damit hat sie auch Recht, etwas Besonderes ist die Familie Winship nicht, genau betrachtet sind die meisten Familienmitglieder sogar recht unsympathische Zeitgenossen. Keiner kümmert sich um den anderen, Probleme werden nicht ausgesprochen, oft gibt es Streit, die kleineren Geschwister werden vernachlässigt.


    Und doch war dies für mich eines der seltenen Bücher, bei denen man am Ende traurig ist, die Charaktere verlassen zu müssen, nicht zu wissen, wie ihr Leben weitergeht, obwohl die Handlung abgeschlossen ist. Wer Spannung oder gar Action erwartet, für den ist dieses Buch allerdings nicht das richtige, ein Großteil beschäftigt sich nur mit dem alltäglichen Leben der Familie Winship und doch fiebert man mit und will das Buch am liebsten nicht zur Seite legen.


    Vor allem die liebenswerte Alvey hat es mir angetan. Sie bemüht sich, in der fremden Familie zurecht zu kommen und sich wie die mürrische, egoistische Louisa zu benehmen. Dies gelingt ihr freilich nur selten, da ihr Charakter ganz gegensätzlich ist und so erobert sie die Herzen der Familie Winship und der Leser im Sturm.


    Ich gebe diesem Buch 4ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:
    Die halbe Maus Abzug gibt es dafür, dass es an manchen Stellen ein kleines bisschen kitschig und unrealistisch wirkt.

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Ah, das ist ein wirklich, wirklich schönes Buch, mit dem ich in diesem Jahr nach einer halben Ewigkeit endlich Joan Aiken wiederentdeckt habe (ihre Kinderbücher habe ich damals schon gerne gelesen ...)


    Was ich daran wirklich mochte: diese unwahrscheinliche Konstruktion des Personentausches, bei der man sich sagt: "das kann in Wirklichkeit doch nicht funktionieren" wird von der Autorin selbst mit einem Augenzwinkern durchgezogen - das hatte wirklich was!


    LG


    Susanne

  • Es ist schon "ewig" her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber ich erinnere mich gerne daran. Überhaupt verstand Joan Aiken zu schreiben :ok:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe das Buch vor einem Jahr auch gelesen. Nett, aber nicht so gut wie zum Beispiel "Fanny und Scylla". Mich wundert irgendwie, dass ausgerechnet der Titel in der Spiegel-Edition gelandet ist.

  • Ich habe das Buch auch übers Wochenende gelesen und es hat mir richtig gut gefallen. Ich dachte erst, es wird hoffentlich keine kitschige und unrealistische Verwechslungskomödie, aber das war es nach meinem Empfinden nicht. Natürlich gab es ein paar übertriebene Wendungen, die in diese Richtung gingen, aber die konnte ich verzeihen, denn insgesamt waren die Geschehnisse einfach zu interessant und spannend erzählt, auch wenn ich anfangs nicht so schnell in die Geschichte reinkam, warum auch immer.


    Die Charaktere waren toll beschrieben. Alvey, die Hauptperson, habe ich schnell gemocht. Auch die Kinder waren sehr liebenswert gezeichnet und ihre emotionalen Veränderungen war richtig gut zu spüren. So sehr man die "Positiven" ins Herz schließen konnte, so sehr konnte man auch die Abneigung zu den "Negativen" spüren. Der Pfarrer war mir z. B. zutiefst zuwider. Trotzdem war es möglich, auch zu Personen, die man nicht mochte, eine Beziehung herzustellen oder zumindest Mitleid für sie zu empfinden. Überhaupt empfand ich die Personen gar nicht nicht als schwarz und weiß, sondern konnte aufgrund ihrer Situation und den Geschehnissen mit jedem mehr oder weniger mitfühlen.


    Ich kannte die Autorin bisher nicht und bin froh, noch "Fanny und Scylla" auf meinem SUB zu haben.


    4ratten

  • Ich hab ja heute erst angefangen das Buch zu lesen, aber ich bin jetzt schon verzaubert von der Ausdrucks- und Schreibweise :klatschen:

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • Auch wenn ich nun etwas länger daran gelesen habe, so hat mir das Buch doch sehr gut gefallen.
    Danke Holden fürs Wichteln.
    Joan Aiken versteht es definitiv zu schreiben. Ihr Stil und ihre Ausdrucksweise sind so bezaubernd. Es wird hoffentlich nicht das einzige Buch bleiben, das ich von ihr gelesen habe.
    Ich konnte mich sehr gut in die Geschichte vertiefen und ich hatte immezu Angst, was wohl mit Alvey passiert, wenn Louisa auftaucht, das Ende hatte ich erhofft, konnte mir aber nicht vorstellen das es so kommt.
    Von den Protagonisten sind mir fast alle ans Herz gewachsen, und jeder einzelne war charakteristisch und lebendig dargestellt.
    Über den widerlichen Mr. Thropton, musste ich doch teilweise lachen, nachdem er eine nicht ausgesprochene Abfuhr nach der anderen erhielt, war ja fast klar an wenner sich dann ranschmeisst, und als es dann tatsächlich so kam, ging mein Grinsen von einem Ohr zum anderen.
    Die alte Mrs. Whinship, auf ihre Art ein Drachen, aber wenn man sie zu nehmen weiß, eine tolle alte Dame.


    Die ganze Familie und ihre Angestellten, sind so herzensgut, wenn man sie denn erst mal näher kennt und versteht.
    Sehr schönes Buch das es nicht verdient lange auf einem SUB zu liegen
    5ratten

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten