James Joyce - Finnegans Wake

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 5.313 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Elfriede.

  • Hallo,


    hier ist sie also (oder zumindest der Versuch) einer Rezension zu meinem wohl schwersten Brocken des SLW07:


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    Wie soll man an ein Buch heranangehen, dessen Einleitung so beginnt "Das erste, was man über Finnegans Wake sagen kann ist das es ...unlesbar ist"? Dieser Satz hat mich jedes Mal aufs Neue abeschreckt wenn ich es von meinem SUB holen wollte und ohne den Wettbewerb 2007 würde es dort wahrscheinlich immer noch liegen. Und es schien lange Zeit so, als ob die Einleitung recht behalten sollte. Selten ist mir ein Buch so schwer gefallen wie das hier. James Joyce hat es in einer eigenen Sprache geschrieben, die mich manchmal richtig erschlagen hat. Manche Abschnitte habe ich mir laut vorgelesen müssen weil ich alleine mit dem geschriebenen Wort nichts anfangen konnte. Ich habe das Buch als sehr dunkel empfunden. Es kam mir so vor, als ob die gesamte Handlung nachts stattfinden würde. Viel mehr kann ich dazu nicht sagen denn ganz ehrlich- ich habe dieses Buch nicht verstanden :sauer:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Trotzdem Glückwunsch, das Du durchgehalten hast. :winken: Ich habe letztens an Dich gedacht und mich gefragt, wie weit Du wohl bist.
    Hast du das Buch auf Deutsch oder Englisch gelesen?

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Ich habe grade mal ein bisschen amateurmäßig recherchiert (also bei Wikipedia :breitgrins:) und bei amazon deutsche Ausgaben gesucht. Aber dieses Werk scheint ja nur in Englisch lesbar zu sein, wenn es denn überhaupt Sinn machen soll.
    Schade :sauer: Ein eh schon schwer verständliches Buch tue ich mir bestimmt nicht auch noch ein einer Fremdsprache an.


    Dabei hört sich das alles so interessant an, was Hintergrund und Umsetzung dieses Werkes betrifft.


    Sehr lustig und interessant fand ich übrigens auch dieses Detail:
    Der Satz „three quarks for Muster Mark“ aus Finnegans Wake ist der Grund, weshalb Murray Gell-Mann diese Kleinst-Elementarteilchen, Quarks nannte, da sollte es auch drei geben (dachte er jedenfalls).

  • Wow, Kirsten, du hast dich tatsächlich bis zum Ende durchgekämpft? Hut ab!
    Es dürfte übrigens nicht nur dein schwerster SLW-Brocken sein, sondern der schwerste überhaupt.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo!


    Sehr lustig und interessant fand ich übrigens auch dieses Detail:
    Der Satz „three quarks for Muster Mark“ aus Finnegans Wake ist der Grund, weshalb Murray Gell-Mann diese Kleinst-Elementarteilchen, Quarks nannte, da sollte es auch drei geben (dachte er jedenfalls).


    Auf diesen Satz hatte ich die ganze Zeit gelauert... er war quasi das Highlight.


    Saltanah: danke :smile:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.


  • Ich habe grade mal ein bisschen amateurmäßig recherchiert (also bei Wikipedia :breitgrins:) und bei amazon deutsche Ausgaben gesucht. Aber dieses Werk scheint ja nur in Englisch lesbar zu sein, wenn es denn überhaupt Sinn machen soll.


    Es gab mal eine Übertragung (Übersetzung kann man es nicht nennen), die bei Zweitausendeins herauskam. Links der Originaltext, rechts die Übertragung.


    "Finnegans Wehg: Kainnäh ÜbelSätzZung des Wehrkess fun Schämes Scheuss" von Dieter H Stündel


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    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Ich habe lange gezögert, Finnegans Wake zu lesen, und es nun doch getan. Ich habe es nicht bereut, würde es aber doch wohl so schnell kein zweites Mal lesen wollen...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Ich habe es nicht bereut, würde es aber doch wohl so schnell kein zweites Mal lesen wollen...


    Ausnahmsweise sind wir uns mal einig. Bei Ulysses kann ich mir eine zweites Mal vorstellen, bei diesem nicht.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Finnegans Wake ist eines jener Bücher, die mich über die vielen Jahre hinweg immer wieder begeistert haben.
    Zugegeben, es ist etwas schwer, den ersten Zugang zu finden. Ich kann hierzu Joseph Campbells "Skeleton Key" sehr empfehlen.
    Dieses Buch ist ein ganz besonderer Schatz, der aber eben erst ausgegraben werden will. Ich kann aber versprechen, dass die Beschäftigung und die investierte Mühe lohnt (erst recht, wenn man sich selbst viel mit Sprache beschäftigt!)

    Aus einiger Entfernung betrachtet, schrumpft der gesunde Menschenverstand ein und sieht einem Gran Stumpfsinn zum Verzweifeln ähnlich<br />- Ingeborg Bachmann