Kai Meyer - Der Rattenzauber

Es gibt 53 Antworten in diesem Thema, welches 13.617 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von yanni.

  • Habe fertig. :breitgrins:


    Das Finale war ganz schön atemberaubend und hat doch noch einmal die eine oder andere Wendung gebracht.


    Die Gefangenschaft von Robert


    Was mir gar nicht gefallen hat:


    Nach einem kurzen Besuch bei Maria (hey, beinah wäre er doch schwach geworden!) ist Johannes Hollbeck an der Reihe;


    Der Epilog: :entsetzt:


    Obwohl der Schluss einige Schwächen aufweist, beende ich dieses Buch mit einem zufriedenen Gefühl; es hat mich gefesselt und sehr gut unterhalten, einschliesslich einer Portion Grusel. Schade fand ich, dass Dante nur eine Nebenrolle gespielt hat und nicht tiefer in die Haupthandlung verknüpft war.


    Übrigens hat Kai Meyer das Thema der Kreuzzüge in seinem letzten historischen Roman wieder aufgegriffen und zum Hauptthema gemacht; ich spreche von "Herrin der Lüge", wo es um den Kreuzzug von einigen tausend Jungfrauen geht. Der Roman hat mir sehr gut gefallen und ich meine, erste Ansätze von Interesse des Autors an diesem Thema aus dem Rattenzauber herauslesen zu können.
    So, jetzt bin ich mal gespannt, was ihr zum Ende sagt. :popcorn:


    PS: Arjuna: jetzt weisst du es... :breitgrins:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Meine "großen" Fragen: ich verspoiler das jetzt nicht mehr


    1) Wer war Julia?


    2) Warum hat Robert damals selber keine Pilze gegessen?


    3) Wer genau hat jetzt die letzten 3 Kinder + Baumeister getötet? (Konnte sich Althea einfach vom Lager des Herzogs stehlen??)



    :grmpf: ich hätte doch gestern gleich mitschreiben sollen!


    @ Miramis
    irgendwo erwähnt er ja dass er nur reine Kinder haben will, und er kann ja schlecht dann Kinder doppelt haben. Weil ja die 3 noch leben + 3 Alraunenkinder



    ach ja
    4) Das mit den Alraunen, klar waren die Leute damals abergläubisch, aber so?? Ich meine hat irgendwer schon mal ein Alraunen-Kind gesehen? dass sie den Leuten mit ihren Menschenwurzeln nicht geheuer waren kann ich verstehen, aber glauben dass das mal echte Kinder werden? Nein, nicht wirklich



    Der Epilog hat mir gut gefallen:
    Hat mich irgendwie ein bißchen an "Das Parfüm" von Süßkind erinnert


    Das mit Graf Schwalenberg war auch etwas schlecht gelöst für mich, der Graf fragt und er macht, ohne irgendwie zu argumentieren oder reflektieren.


    5) was war jetzt mit der Fremden aus dem Prolog?
    eigentlich nichts oder? das war einfach eine lahme Fremde, die den Kindern eine Geschichte erzählt hat, oder vielleicht war sie auch wirklich das Mädchen aus Bethlehem?? Sehr geschickt gemacht von Meyer finde ich der Prolog


    So viel erstmal dazu.


    Ihr seid dran mit Beantworten :breitgrins:

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Hier noch mein Senf. :breitgrins:


    Zu Julia:
    Ich glaube ja nicht, dass sie seine Schwester war. Sie war die Tochter von armen Leuten und stand somit auf der Leiter sehr weit unten, warum sollte ein Mann, wie der Bürgermeister sie an Kindes Statt annehmen? Auch wenn er zu diesem Zeitpunkt noch nicht Bürgermeister war, so hätte er sie vielleicht in seinem Haushalt aufgenommen, aber mehr? Julia wollte sich durch ihr Verhalten an ihrem Vater rächen, daraus schließe ich, dass er nicht gerade ein Ausbund an Nächstenliebe ist. Roberts Geschichte muss ihr jemand erzählt haben oder sie hat sie eben mal so gehört und war neugierig.


    Zu Schwalenberg Tod:
    Das fand ich nun auch nicht passend zu Robert. So kaltblütig wird er nämlich nicht dargestellt. Egal aus welchem Grund er es getan hat, es erfordert ein Mass an Mut.


    Zu den Pilzen:
    Das verstehe ich immer noch nicht. Er hat die giftigen(?) Pilze unter die anderen gemischt. Es war keine Absicht. Vielleicht wollte er etwas zu den Pilzen beitragen und hat aus eigenen Antrieb welche gesammelt und zu den anderen gelegt. Manchmal ähneln sich Pilze sehr und seine Mutter hat, weil sie sie unter Umständen selber gesammelt hat, nicht weiter Acht gegeben. Robert war acht Jahre alt. Es kann sein, dass er bereits irgendeiner Arbeit nachging und erst später zum Essen nach Hause kam und seine Familie scheinbar sterbend vorfand.


    Zu den Morden:
    Ich war der Meinung, Althea wäre die ganze Zeit in Braunschweig gewesen. Nun weiß ich nicht wie weit Hameln und Braunschweig entfernt sind, aber zu jener Zeit war auch eine kurze Reise zeitaufwändig. Außerdem müsste Althea doch ständig in Hameln gewesen sein, denn bei der Frau mit dem schwarzen Umhang handelte es sich doch um sie, oder?


    Zu Hollbeck:
    Der Mann ist völlig widersprüchlich. Er glaubt aus Alraunen reine Menschen schaffen zu könne, obwohl er Priester ist. Er gibt Morde in Auftrag und hält sich für unschuldig! Er hat Maria mit den Liebeszauber versorgt, weiß aber dass die Humbug sind - im Gegensatz dazu die Alraunen. Der Mann muss doch verrückt gewesen sein.

    Zur Zeitspanne:
    Seit dem Tod der Kinder sind nur 3 Monate vergangen. In dieser Zeit ist die Kunde davon bis nach Florenz geeilt und Dante hat sich auf den Weg gemacht. Als Robert ankam, war dieser schon eine ganze Weile da? Ist Dante mit dem ICE gekommen, oder was?
    Die gleiche kurze Zeit reichte um Hollbeck über seine Chance klar zu werden, einen Plan auszuhecken, seine Tochter zu informieren, diese sich an Robert ranzumachen, ebenfalls einen Plan umzusetzen und Roberts Anreise.
    :schulterzuck: Sind die zu schnell, oder bin ich zu langsam?


    Der Epilog:
    Von Wetteraus Schicksal war bei genauer Betrachtung zwingend. Der Kerl war viel zu jung und gesund. Was hat er erwartet? Sein Lebensziel hatte er jedenfalls erreicht! :zwinker:


    Die Fremde:
    Sie war wie Dante wohl nur eine Spielerei um die Geschichte aufzumotzen. Und das ist Kai Meyer gelungen.


    Trotz des etwas unbefriedigenden Schlusses hat mir das Buch gut gefallen!
    Was mich noch etwas ärgert, ist, dass ich nun immer noch nicht weiß, welches Gift Althea verwendet hat. :grmpf:



    Falls ihr zusammen ein Gelübde ablegen, ähm lesen wollt, ich wär dabei.
    (Übrigens, Miramis, "Zusammen ist man weniger allein" habe ich eine Zeitlang paralell zum "Rattenzauber" gelesen. :zwinker: )

  • Ich habe noch mal nachgelesen. Althea meinte die Pfote ist getränkt mit Rosenblut: Es verwirrt die Sinne. -> noch nie gehört davon und auch nichts dazu gefunden.


    Das mit Julia finde ich nicht sonderlich befriedigend, aber gut, da können wir ohnehin nur rätseln.



    Braunschweig? Gebt doch mal bei Wiki Braunschweig und dann Hameln ein, die liegen auf der Karte ja meilenweit voneinander entfernt. Außerdem berichtet Robert ja am Anfang, von seiner Reise und fängt mit dem letzten Reisetag seine Erzählung an, selbst an diesem reitet er früh morgens als es noch komplett finster ist weg und kommt mittags an. Minimum 6 Stunden ist er sicher unterwegs.
    Althea müsste also tagelang vom Hof ferngeblieben sein. Gut aber die wussten auch nicht dass Robert nicht da war, vielleicht reiste sie öfter umher (sie stand ja auch in Kontakt mit dem Vater). Allerdings hatte ich so das Gefühl bei Roberts Beschreibungen dass sie sich immer in Nähe des Herzogs aufhielt.


    zu Hollbeck gebe ich Dir recht, der war komplett durchgeknallt


    Zur Zeitspanne:
    3 Monate sind wohl sehr kurz. Aber ist Dante denn direkt von Florenz nach Hameln gekommen? Könnte es nicht sein, dass er sich schon irgendwo in Deutschland aufhielt und irgendwo die Hölle suchte, und gleich von dort nach Hameln geeilt ist. Denn von Florenz nach Hameln braucht man wahrscheinlich schon 2 Monate für die Reise.



    Klar wäre ich beim Gelübde dabei denn:


    Die spontane Leserunde hat mir großen Spaß gemacht! :klatschen:

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh


  • Allerdings hatte ich so das Gefühl bei Roberts Beschreibungen dass sie sich immer in Nähe des Herzogs aufhielt.


    Den Eindruck hatte ich auch.


    Zu dem Begriff "Rosenblut" konnte ich bisher auch noch nichts finden.


    Zum Gelübde:
    Mal sehen, wann Miramis Zeit hat. :breitgrins:

  • Noch mal zu den drei ermordeten Kinder: diesen Aspekt der Geschichte kapiere ich immer noch nicht. Was wäre denn dabei gewesen, wenn Hollbeck einfach nochmal drei Alraunen gepflanzt hätte? Warum mussten die Kinder dafür sterben? Nirgendwo stand, dass jede Alraune ein Kinderleben erfordert. Aus meiner Sicht ging es also rein um die Anzahl an toten Kindern und Alraunen, die für Hollbeck unbedingt übereinstimmen musste. Er hätte doch aber auch seinen Kreuzzug mit den Alraunenkindern durchführen können, und sagen können: das sind die verschwundenen Kinder von Hameln. Bestimmt hätte niemand sie nachgezählt, viele Leute konnten damals doch gar nicht soweit zählen. Theoretisch hätte er auch mit 150 Alraunen auftreten können, das wäre doch niemandem aufgefallen. Ne, also hier krankt für mich die Logik etwas. Insofern schliesse ich mich yannis Meinung an, dass auch die Figur des Hollbeck nicht ganz bis zum Schluss durchdacht ist.


    Über eure Überlegungen zum Thema Reisezeit und ob der Plot so möglich ist, wie Kai Meyer das geschrieben hat, habe ich mich amüsiert; mir ist so etwas natürlich wieder überhaupt nicht aufgefallen. *g* Ich werde aber nochmal nachlesen, um auf eure Spur zu gelangen.


    Rosenblut ist bestimmt eine Erfindung, ich habe das auch noch nie gehört. Werden da wohl Rosen in Blut eingelegt? Hm, eigentlich könnte ich das mal nachfragen, ich bin nämlich im Kai-Meyer-Forum angemeldet. :zwinker:


    Ja, und ich erkenne bei euch die gleiche Skepsis hinsichtlich der Hauptfigur Robert, die ich selbst auch empfinde; er wird durch dieses Buch gehetzt, mit einer unlösbaren Aufgabe, wird verfolgt, gefangengenommen, mehrmals *g* befreit - kurz gesagt, er spielt eigentlich eine ziemlich passive Rolle und ist für uns Leser der Beobachter, der durch seine Ermittlungen die Story Stück für Stück offenlegt. Da passt dieses Wechseln in eine aktive und dazu noch so menschenverachtende Rolle einfach nicht ins Bild. Ich empfinde seine Morde am Ende als Bruch, der mir die Person zum einen unsympathisch, zum anderen unglaubwürdig macht.


    Trotz allem möchte ich nochmal wiederholen, dass mir das Buch recht gut gefallen hat; es war immer spannend und ich sehe es auch als kleines Leseexperiment an - in dem Sinne, dass ich nun weiß, dass Kai Meyer nicht als der brillante Erzähler, der er heute ist, geboren ist, sondern dass auch er eine Entwicklung durchgemacht hat und heute seine Plots und Figuren sehr viel raffinierter anlegt. Der Sprachstil hat sich nach meiner Einschätzung innerhalb des Romans schon gesteigert, er gefiel mir am Ende besser noch als am Anfang. Oder ich habe mich daran gewöhnt, wer weiß.... :zwinker:



    Falls ihr zusammen ein Gelübde ablegen, ähm lesen wollt, ich wär dabei.
    (Übrigens, Miramis, "Zusammen ist man weniger allein" habe ich eine Zeitlang paralell zum "Rattenzauber" gelesen. :zwinker: )


    Ist ja witzig, da habe ich den Nagel auf den Kopf getroffen. :breitgrins:



    Klar wäre ich beim Gelübde dabei denn:
    Die spontane Leserunde hat mir großen Spaß gemacht! :klatschen:


    Ja, mir auch! War echt sehr unterhaltsam mit euch :smile:



    Zum Gelübde:
    Mal sehen, wann Miramis Zeit hat. :breitgrins:


    Ab Dezember bin ich für alle Termin offen. Nur November geht nichts mehr, SLW und Leserunden halten mich auf Trab. :zwinker:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Rosenblut ist bestimmt eine Erfindung, ich habe das auch noch nie gehört. Werden da wohl Rosen in Blut eingelegt? Hm, eigentlich könnte ich das mal nachfragen, ich bin nämlich im Kai-Meyer-Forum angemeldet. :zwinker:


    Auf den Ausdruck "Rosenblut" bin ich schon öfter gestossen, allerdings eher in Gedichten und niemals in Zusammenhang mit etwaiger giftiger oder berauschender Wirkung.
    Wenn du mal Langeweile hast und im Kai-Meyer-Forum nachfragen würdest, ich hätte immer ein offenes Ohr ... :breitgrins:


    Zitat

    Ab Dezember bin ich für alle Termin offen. Nur November geht nichts mehr, SLW und Leserunden halten mich auf Trab.


    Im Dezember hab ich bis etwa 20. Zeit, dann bin ich bis Ende der Ferien erst mal weg.

  • ja bitte frag wegen dem Rosenblut!!


    Von mir aus gerne auch erst im Dezember, ich bastle eh auch noch am SLW. Allerdings müsst ihr mich dann bitte bald genug erinnern, ich vergesse nämlich das sonst :redface: Das Buch ist ja eher dünn gut 200 Seiten, vielleicht eher am Anfang gleich, auf Weihnachten hin ist in der Arbeit Stress pur angesagt.


    zu den Alraunen:
    1) Hollbeck war ja verrückt (darüber sind wir uns einig oder :breitgrins:) Er meinte selbst am Schluss er will kein Kind missen, auch diese drei nicht, er hatte wahrscheinlich Angst sonst aufzufliegen wenn jemand doch nachzählt.


    Wobei die Hamelner hätten ihn sowieso auffliegen lassen können, weil die wussten ja wo die Kinder waren :rollen:



    Die Überlegung zur Reisezeit kamen von yanni, mir fällt sowas auch eher schwer auf,

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Also, meine Anfrage bei Kai Meyer wegen des Rosenblutes läuft, und ich lasse mich mal überraschen, ob er antwortet.


    Außerdem habe ich eine Rezi zum "Rattenzauber" eingestellt.


    Ich fand unsere Leserunde echt klasse :bang: und würde sagen, dass wir uns Anfang Dezember nochmal kurzschliessen wegen des "Gelübdes". Ich freu mich schon!


    :winken:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Also, meine Anfrage bei Kai Meyer wegen des Rosenblutes läuft, und ich lasse mich mal überraschen, ob er antwortet.


    Danke, Miramis. Da bin ich ja gespannt, ob wir noch genaueres erfahren werden.


    Das Buch für die nächste Leserunde habe ich schon mal bereit gelegt. :zwinker:

  • Sehr schön, bei mir liegt das Buch eh auch schon bereit.


    lg
    Arjuna

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Hallo,


    leider hat Kai Meyer meine Frage nach dem Rosenblut nicht beantwortet - vielleicht weiß er selbst nicht mehr so genau, wie er sich das Rosenblut damals beim Schreiben gedacht hat. :schulterzuck:


    Naja, macht auch nichts, dann bleibt es eben unserer Phantasie überlassen, was genau Rosenblut ist. :zwinker:


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • danke trotzdem fürs Nachfragen.


    Meine Theorie:


    Rosenblut = wenn man eine bestimmte Rosenart extraktiert also quasi das Blut der Rose gewinnt. In Italien habe ich mal an einer Rose gerochen, und war fast ein bißchen berauscht davon, der beste Duft den ich je gerochen habe. Da Altheas Vater sich ja mit Pflanzen auskannte, hat er vielleicht auch "giftige" Rosen gezüchtet, da oben im Wald.

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh