Kobo Abe - Die Frau in den Dünen

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 4.020 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von foenig.

  • Hierbei handelt es sich um ein Buch, welches ich im Rahmen des Projektes "Wir lesen uns rund um die Welt" gelesen habe. Es handelte sich dabei um ein Buch von meinem SUB, welches ich irgendwann mal "geschenkt" bekommen habe, weil es der Vorbesitzer wegwerfen wollte.


    Dieser Roman handelt von einem Mann, der für ein paar Tage ans Meer fährt um dort dem Alttag zu entfliehen seiner Insektenjagd nachzugehen. Am Abend übernachtet er dann in einem Haus, welches nur über eine Strickleiter zu erreichen ist, da es in Mitten einer riesigen Sanddüne eingebetet ist. Alles was passiert erscheint ihm merkwürdig und doch macht er sich keine ernsthaften Sorgen. Erst als am nächsten Morgen die Strickleiter weg und er in diesem Sandloch gefangen ist realisiert er die Lage. Er wurde von den Dorfbewohnern "festgesetzt" und soll der Frau und Hausbesitzerin bei ihrer monotonen und sinnlos erscheinenden Arbeit, den Sand vom Haus fernzuhalten, helfen. Über Tage und Wochen plant er Fluchtversuche, die alle schon zu Anbeginn scheitern, selbst als er es einmal aus dem Loch herausschafft, wird er von den Dorfbewohner wieder gefangen und zurückgebracht. Nach diesem letzten Versuch der Flucht beginnt er sich mit diesem Leben zu arrangieren, er baut die Verbindung zu der Frau weiter aus und macht eine ganz grandiose Entdeckung über den Zusammenhang von Sand und Wasser...


    Für mich im Nachhinein ein recht merkwürdiges Buch in dem eigentlich Sand die Hauptrolle spielt. Das Leben, Denken und Handeln der Personen wurde nur von diesem bestimmt. Vielleicht könnte man Gleichnisse finden, der Sand für das Leben, welches dahinrieselt, während der Mensch gegen dieses Rieseln ankämpft. Er arbeitet Tag für Tag auf etwas hin, was er eigentlich nicht erreichen kann, nämlich das Rieseln zu stoppen. Ich frage mich, wollte der Autor unseren täglichen Trott hinterfragen, ist die Hauptperson aus ihrem Alltag geflohen nur um sich in einem anderen, gleichen Alltag wiederzufinden?! Das Buch wirft kleine Fragen auf und es beschäftigt mich, doch kann ich nicht sagen ob ich es richtig toll oder doch irgendwie nicht so schön fand - ich schwanke sehr und gebe deshalb
    3ratten


    Sonnige Grüße
    schokotimmi

  • Hallo Schokotimmi,


    deine Rezension gibt ziemlich genau meine Gefühle zu der Verfilmung von Hiroshi Teshigahara wieder, die ich vor einigen Jahren gesehen habe. Ich habe sie mit einer Mischung aus Faszination und Unverständnis gesehen, und auch ich konnte hinterher nicht wirklich sagen, ob mir der Film nun gefallen hatte oder nicht.
    Seitdem subt jedenfalls das Buch bei mir, und auch den Film werde ich mir noch einmal angucken, wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme.


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    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Bei diesem Buch handelt es sich um eine sehr außergewöhnliche und abstruse Geschichte! Am Anfang konnte ich auch gar nicht richtig einordnen, ob ich das nun lustig finde soll oder ob dieser Quatsch ernst gemeint ist. Der Autor schafft es aber trotzdem diese Geschichte zu einem seltsamen und intensiven Leseerlebnis werden zu lassen. Obwohl ich keine wirkliche Verbindung zur Hauptperson aufbauen konnte, habe ich mitgefiebert und gehofft, dass er sich irgendwie aus seiner Gefangenschaft befreien kann. Das Buch hat mit definitiv in seinem Bann gezogen, jedoch kann ich nicht erklären wie der Autor das geschafft hat. Meist hatte ich nämlich keine Lust weiterzulesen, aber da es nun mal mein Bahnbuch war, habe ich dann doch mehr oder weniger gezwungenermaßen weitergelesen. Dabei musste jedesmal aufpassen, dass ich meinen Ausstieg nicht verpasse, da ich so vertieft in das Buch war. Ich bin sehr fasziniert davon, wie Kobo Abe diesen Bann bei mir erzeugen konnte, denn die Geschichte selbst fand ich nicht besonders gut.


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus: