Jean Christophe Grangé - Der Flug der Störche

J.C. Grangé - Der Flug der Störche

Meine Meinung:
Es sollte für den jungen Waisen Louis Antioche, nach Jahren des Studiums nur eine kleine Abwechslung sein.
Durch seine Adoptiveltern vermittelt, besucht er den bekannten Ornithologen Max Böhm um für
ihn der Route der Störche zu folgen, die in diesem Jahr aus unerklärlichen Gründen ausgeblieben sind.
Doch als er bei seinem Auftraggeber ankommt, findet Louis eben diesen Max Böhm tot in einem er Storchennester.
Getrieben von einem unerklärlichen Drang macht sich der junge Student trotzdem auf den Weg
um herauszufinden, warum die Störche ausgeblieben sind. Nicht im Traum hätte er sich vorstellen können
auf welche Gräultaten er dabei stößt…

Ein wunderbar verschlungener Thriller, der mit den ersten unbedarften Versuchen eines jungen Studenten
auf der Spur der Störche auf ihrer Zugroute nach Süden beginnt. Schon bald wird Louis klar, dass
auf eben dieser Route eine weitere, viel grauenhaftere Spur zu finden ist. Die Gefahr ignorierend und
mit der Unbekümmertheit eines jungen Mannes, der zunächst von allem unbeteiligt erscheint, deckt
er nach und nach verschiedene Puzzelstücke auf, die tief hinein in einen Albtraum führen.

Waren die Szenen zunächst eine lockere Einführung in die Geschichte selbst, so wird einem
als Zuhörer doch sehr bald klar, dass es nach und nach in Abgründe geht, die einem eine wahre Gänsehaut
bescheren können. Spannend und gut gelesen mit einer enorm passenden Hintergrundmusik und Geräuschen
lief es selbst mir an manchen Stellen eiskalt den Rücken herunter, denn die detaillierten Grausamkeiten und
das zielgenaue Setzen von Spannungseffekten blieben selbst an mir nicht unbemerkt.
Ein Hörbuch welches nichts für schwache Nerven ist.
Es war mein erster Grangé, und es war sicher auch nicht mein letzter...

Von mir:

schaurige Grüssle
Marion

Leider konnte mich das Hörbuch nur mäßig fesseln. Es fängt richtig gut und spannend an. Aber ich habe mich schon am Anfang über Louis gewundert und konnte sein Verhalten nicht immer nachvollziehen. Ich konnte bis zum Ende keine Bindung zu ihm aufbauen. Er war mir irgendwie unsympathisch. Ich vermute mal, dass es auch daran liegt, warum ich nicht allzu begeistert von diesem Hörbuch bin, denn die Story selbst ist sehr spannend und auch mit der Musik gut umgesetzt.
Meist stören mich detailierte und blutrünstige Stellen eher wenig, aber da ich Hörbücher oft bei der Hausarbeit höre, musste ich feststellen, dass Essensvorbereitung nicht die beste Nebenbeschäftigung für dieses Hörbuch ist.

Mein Gesamteindruck war recht ähnlich.

Und hierzu ...

Zitat von foenig

Meist stören mich detailierte und blutrünstige Stellen eher wenig, aber da ich Hörbücher oft bei der Hausarbeit höre, musste ich feststellen, dass Essensvorbereitung nicht die beste Nebenbeschäftigung für dieses Hörbuch ist.

... ich bin da wirklich extrem abgebrüht - ich muss eher über mich selber lachen, wenn ich schnippele und probiere und nebenbei im Hörbuch irgendwelche Leichenteile oder Blutbäder beschrieben werden

Zitat von Valentine

... ich bin da wirklich extrem abgebrüht - ich muss eher über mich selber lachen, wenn ich schnippele und probiere und nebenbei im Hörbuch irgendwelche Leichenteile oder Blutbäder beschrieben werden

Ich bin bisher auch davon ausgegangen, dass ich da ziemlich abgebrüht bin, aber als gegen Ende des Hörbuches

da war ich doch sehr froh, dass ich gerade was vegetarisches gekocht habe...

Zitat von foenig

Ich konnte bis zum Ende keine Bindung zu ihm aufbauen. Er war mir irgendwie unsympathisch. Ich vermute mal, dass es auch daran liegt, warum ich nicht allzu begeistert von diesem Hörbuch bin, denn die Story selbst ist sehr spannend und auch mit der Musik gut umgesetzt.

foenig, das ist natürlich schade. Doch kann ich es generell auch gut nachvollziehen. Geht mir oft auch nicht anders wenn es mit dem Draht zum Protagonisten nicht wirklich klappen will. Grundsätzlich kann man vielleicht sogar behaupten, dass Grangés Hauptfiguren eher selten sympathisch rüber kommen. Dies kann für den jeweiligen Leser natürlich ein Pluspunkt, wie auch ein Minuspunkt sein.

Mittlerweile bin ich von der Kombination "Grangé im Hörbuchformat" auch wieder abgekommen. Dies aber nicht, weil mir seine spannenden Geschichten nicht mehr gefallen, sondern da es mir in diesen Hörbüchern einfach zu detailreich und "kompliziert" gestrickt zugeht. Dies noch unterstrichen durch die vielen verschiedenen Namen innerhalb der jeweiligen Handlungssträngen ist es mir dann bei gemeinen Autofahrten zu viel des Guten. Da habe ich schwupps etwas verpasst, wo ich mir in einem Buch vielleicht ein namentliches Wortbild hätte einprägen können oder im Zweifelsfall auch Mal in ruhe zurückblättern kann.

Zitat von Valentine

... ich bin da wirklich extrem abgebrüht - ich muss eher über mich selber lachen, wenn ich schnippele und probiere und nebenbei im Hörbuch irgendwelche Leichenteile oder Blutbäder beschrieben werden

Kommt mir sehr bekannt vor. Allerdings hatte ich vor kurzem ein Beispiel, da war es mir dann doch mit der emotionalen sowie horrorbildlichen Darstellung nun dann doch wirklich zu viel. Dies allerdings in Cody McFadyens "Blutlinie". Das war, als

So etwas ist für mich als Tierliebhaber dann doch zu sehr unter die Haut gegangen.