Marguerite Yourcenar - Ich zähmte die Wölfin

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.872 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Aldawen.

  • Nun, hier möchte ich euch ein Buch das ich gelesen habe näherbringen:


    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links



    Marguerite Yourcenar:
    Ich zähmte die Wölfin oder die Erinnerungen des Kaisers Hadrian


    Dieses Buch ist ein ungewöhnlicher Fall, schließlich ist es kein gewöhnlicher Historienroman.
    Marguerite Yourcenar schreibt hier aus der Sicht des Kaisers Hadrian, der das römische Reich von 117 bis 138 nach Christus regierte, der sich in verschiedenen Briefe an Getreue rückblickend erinnert.
    Man erfährt alles über sein Leben, dessen wichtigster Punkt sein Geliebter Antinous gewesen zu sein scheint, nach seinem Tod betreibt er sogar einen richtiggehenden Totenkult.


    Yourcenar hat diesen Roman 1951 veröffentlicht.


    Umfangreiches Basiswissen über die antike Welt und die römische Politik ist jedoch unbedingt vorauszusetzen bei diesem Buch, das sich auch so schon mühsam genug lesen läßt :breitgrins:


    Die Sprache wirkt wirklich sehr getragen wie eine Übersetzung aus dem Lateinischen und erfordert eine hohe Konzentration, da Hadrian auch ein sehr aufgeschlossener und reiselustiger Kaiser war und man ständig mit neuen Eindrücken konftontiert wird


    Dies hier ist meine erste Rezension und falls ich etwas nicht gut genug erklärt habe, soll man doch bitte einhaken!



    EDIT
    Huhu, ich habe den Betreff angepasst. LG Seychella

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Marguerite Yourcenar läßt Hadrian selbst zu Wort kommen, in einem langen Brief an den späteren Kaiser Marc Aurel (seinen Nach-Nachfolger, den er selbst noch in diese Position brachte). Darin läßt er sein Leben Revue passieren, weniger als äußerliche Rechtfertigung seiner Taten, sondern mehr als Darstellung seiner inneren Antriebe. Das ist zwar interessant zu lesen, ist auch in der sprachlichen Formulierung durchaus angemessen dargestellt, aber durch die Form des Briefes mit langen Absätzen und somit das Fehlen jeglicher Dialoge auch etwas ermüdend fürs Auge.


    Auch schienen mir einige der Ansichten z. B. über Religiösität und die Würde des Menschen (inklusive der Sklaven) eher modern und weniger zeittypisch für Hadrian zu sein. Ich will gar nicht bestreiten, daß es nicht auch damals schon Menschen gegeben hat, die humanistische Ideale in dieser Form gepflegt haben, ich bezweifle aber, daß sie sich ausgerechnet jemand in der mächtigsten Position der antiken Welt zu eigen machte, auch wenn Hadrian ein „Philosophenkaiser“ war. Glaubwürdig scheint mir aber die starke Ich-Bezogenheit Hadrians, ein Effekt, der vermutlich allein schon in seiner Position unvermeidlich war, wenn es sich nicht sowieso um eine Charaktereigenschaft handelte.


    Zum Buch gehört auch eine umfangreiche Anmerkung, in der historischen Abweichungen erläutert werden, sowie ein umfassender Überblick über die herangezogenen Quellen und die aus ihnen abgeleiteten Vermutungen gegeben wird.


    4ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen