Jennifer Vandever - The Brontë Project

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.734 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wendy.

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    Klappentext
    Young scholar Sara Frost's unsuccessful search for the lost love letters of Charlotte Brontë hasn't won her any favor at her university, particularly now that the glamorous and self-promoting Princess Diana expert, Claire Vigee, has introduced her media-savvy exploits to the staid halls of academia. But it's not until Sara's fiancé suddenly leaves that she begins to question her life’s vocation and is forced to reconcile the mythology of romance with the reality of modern love.


    Along the way, Sara discovers that the life and writings of Charlotte Brontë may have taught her more than she ever guessed about the virtues of being a romantic with the heart of a pragmatist - and she finds the surprising path of her own desire and true happiness.


    Meine Meinung
    So richtig weiß ich nicht, was ich von dem Buch halten soll. Stellenweise ist es urkomisch (einige Betrachtungen der Hauptfigur sind wirklich zum Schieflachen), manchmal nachdenklich oder traurig (immerhin beginnt das Buch ja direkt mit einer Trennung) und gut gefallen haben mir auch der Bezug zur Literatur, sowie die Grundidee, das wir auch "heutzutage" noch etwas von Charlotte Brontë lernen können. Weniger gefallen hat mir im Prinzip der ganze Rest. Ich weiß nicht, ob es an meinen Englischkenntnissen liegt (deswegen würde mich eine Zweitmeinung sehr interessieren!), aber für mich hatte das Buch eine irgendwie merkwürdige Atmosphäre.


    Zum Beispiel diese schrecklichen "Princess Diana Studies", und der immer wieder krampfhaft hergestellte Bezug zwischen Prinzessin Diana und Charlotte Brontë. Ich fand das eher nervig. Sämtliche Nebenfiguren waren mir zu skurril, als das ich sie wirklich hätte mögen können. Von den drei in Frage kommenden Männern war mir kein Einziger sympathisch, geschweige denn hätte ich nachvollziehen können, warum Sara jetzt gerade mit DEM anbändeln sollte.


    Ich würde mich sehr über eine Zweitmeinung freuen! (Wendy? :breitgrins: )

  • Ist das sowas wie der Jane Austen Club? Ich weiß ja nicht, ob ich das gut finde, mit bekannten Namen Werbung zu machen. Ich kenn das Buch aber nicht und halt daher jetzt meine Klappe.


    :winken:

    Liest:<br />Matt Ruff - Bad Monkeys


  • Ist das sowas wie der Jane Austen Club? Ich weiß ja nicht, ob ich das gut finde, mit bekannten Namen Werbung zu machen. Ich kenn das Buch aber nicht und halt daher jetzt meine Klappe.


    Den Jane Austen Club habe ich zwar nicht gelesen, aber es geht, denke ich, in eine andere Richtung. Direkt auf die Bücher wird eigentlich nicht eingegangen, es geht mehr um die Person Charlotte Brontë. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat von ihr (aus ihren Briefen, nicht den Werken) und hat meistens auch etwas mit dem Kapitel selbst zu tun. Da ihre Briefe Forschungsgegenstand der Hauptfigur sind, macht diese sich natürlich auch ab und an mal Gedanken darüber, das Ganze steht aber auch nicht soooo furchtbar im Vordergrund.


    Im Prinzip hätte es ein schönes Buch werden können, nur war das ganze Beiwerk nicht gerade nach meinem Geschmack. Ich hab mich dabei übrigens auch vom Namen ködern lassen, also ist die Strategie wohl aufgegangen. :rollen: :breitgrins:

  • Huhu. :winken:


    Ich bin gerade mit dem Buch fertig geworden.


    Meine Meinung:
    Zu Beginn des Brontë Project habe ich mich noch erstaunlich gut unterhalten. Sara, die Hauptperson, hat einen netten Sinn für Humor und die Trennung von ihrem Langzeitfreund und Verlobten Paul gleich am Anfang, war konfliktreich genug, um mich bei Laune zu halten.
    Danach ging es allerdings beständig bergab. Interessant fand ich alle Passagen, in denen über Charlotte Brontë und ihre Briefe und ihr Leben gesprochen wurde. Allerdings tut Sara Charlottes Leben meistens schon als so langweilig und unspannend ab, dass einem selbst als Fan das Interesse vergeht. Natürlich hat sie Recht und das Leben der Brontë-Schwestern war nicht unbedingt Hollywood-Material, aber man sollte doch meinen, eine Frau, deren Beruf es ist, verschollene Briefe zu finden und sich damit zu beschäftigen, könnte ein bisschen mehr Enthusiasmus zeigen. Ansonsten waren aber die Parallelen zwischen Charlottes Leben und dem von Sara in der heutigen Zeit, recht nett.


    Furchtbar nervig wurde es immer, wenn Nebencharaktere aufgetreten sind - also fast dauernd. Claire, so amüsant exzentrisch sie am Anfang ist, geht einem mit der Zeit so gewaltig auf die Nerven, dass einem die Augen vor lauter Rollen schon fast im Kopf stecken bleiben. :rollen: Das gleiche gilt für so ziemlich alle andere Charaktere wie Saras Mutter (deren Job es ist, die Schränke anderer Leute in Ordnung zu bringen und sie dadurch zu sich selbst finden zu lassen), Mr. Ives und Mr. Burke, die in ihrer eigenen 19. Jahrhunder-Welt leben, Denis, in dessen Gedicht alles und jeder ist, der ihm gerade gefällt, und und und. Ein oder zwei von denen wären in Ordnung gewesen, sozusagen als Comic Relief zu Saras Depressionen wegen der Trennung. Aber hier hatte ich einfach das Gefühl, die Autorin hat einen leichten verrückter-Nebencharakter-Overload. Sorry. Das ist einfach zu viel!


    Mein größter Kritikpunkt gilt jedoch der "Liebesgeschichte". Entweder ich bin mit völlig falschen Erwartungen an das Buch herangegangen, oder aber die Autorin hat es einfach nicht geschafft eine nette Romanze zu schreiben. Denn bis auf die Trennung mit Paul gibt es nichts, aber auch gar nichts in diesem Roman, das es für mich als Leser nachvollziehbar macht, warum Sara sich in diesen und jenen Typ verliebt, oder warum sie mit diesem und jenen Typ in der Kiste landet. Ihre Entscheidungen sind unrealistisch und - so leid es mir tut - oft auch einfach so bescheuert, dass ich mich beim Lesen gefragt habe, wie diese Frau es überhaupt durch die High School geschafft hat.


    Positiv ist zu erwähnen, dass das Buch meistens sehr flüssig zu lesen war. Ich hatte zwar nie das dringende Bedürfnis sofort weiterzulesen, wenn ich mal unterbrochen wurde, aber wenn ich einmal angefangen habe, dann hat es geflutscht. :breitgrins: Mein Gesamteindruck ist also eher Negativ, mit einigen Lichtblicken.


    2ratten

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  • Wunderbarer Verriss! :klatschen:


    Lag wohl doch nicht nur an mir. :breitgrins: Ich könnte jetzt deinen Post zitieren und 'Dito' drunterschreiben, es ging mir wirklich bis aufs i-Tüpfelchen genauso.


    Die Nebencharaktere waren wirklich heftig, oder? :rollen: Gab es überhaupt eine einzige "normale" Person in dem Buch? Wahrscheinlich sind der Autorin beim Schreiben immer bessere Ideen gekommen und die mussten dann auch alle mit rein, oder so. :rollen:


    Die "Liebesgeschichte" - haha - war echt enttäuschend. Das einzige, was mich "emotional ansprechen" konnte, war die Trennung von Paul ganz am Anfang. Von einem Liebesroman erwarte ich mir, ehrlich gesagt, aber schon, dass ich auch mal "Hach, ist das schööön"-mäßig dahinschmelzen kann. :breitgrins: Wenigstens könnte aber nachvollziehbar sein, warum sich gerade diese Personen ineinander verlieben. Und genau das kommt für mich an keiner einzigen Stelle rüber.


    Immerhin bin ich jetzt aber beruhigt, dass mein Englisch so schlecht doch nicht sein kann! :klatschen:

  • Genau so ist es. Es hat einfach diese kleine Prise Normalität gefehlt. Auch die "Arbeit" an der Uni, sowohl die von Claire als auch die von Sara, kam total lächerlich rüber. Und was die drei potenziellen Männer des Lebens betrifft, hatte ich das Gefühl, Sara probiert halt einfach mal durch, was gerade so in ihrem Bekanntenkreis da ist - denn richtig kennen gelernt hat sie ja keinen. Außer Paul natürlich, aber der zählt nicht, der hat sie ja verlassen.


    Also wirklich ein unnötiges Buch, obwohl man aus der Idee sicher etwas hätte machen können.

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