Preis der Leipziger Buchmesse

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 6.950 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Klassikfreund.

  • Ich reihe mich ein unter diejenigen, die lediglich Reemtsma als Entführungsopfer kennen. Wobei ich mich frage, ob man die Nominierten bzw. den Preisträger unbedingt kennen muss.

  • Jaaaaa, Clemens Meyer! :klatschen: Seinen Roman "Als wir träumten" fand ich großartig.


    Obwohl ich es Jenny Erpenbeck ("Heimsuchung" liegt noch auf meinem SuB) und vor allem Feridun Zaimoglu (Wirklich tolle Bücher - "Leyla" zum Beispiel. Und "Liebesbrand" steht auf Platz 2 meiner Wunschliste...) auch sehr gegönnt hätte... :rollen:


    Liebe Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea


  • Ich reihe mich ein unter diejenigen, die lediglich Reemtsma als Entführungsopfer kennen. Wobei ich mich frage, ob man die Nominierten bzw. den Preisträger unbedingt kennen muss.



    kennen muss sicherlich nicht, aber wenn man sich für neue deutsche literatur interessiert, sollte man von clemens meyer schon gehört haben. ich fand " als wir träumten" auch sehr gut und bin schon auf das prämierte werk sehr gespannt.
    einen dicken symphatiebonus hat er bei mir, da er in seinem erstling am ende meinem, leider viel zu früh verstorbenen, lieblingsprof. dankt - das ist aber lokalpatriotismus :zwinker:

  • Ach ja die Buchmesse. ich wollte so gern dort hin und nun liege ich krank zu Hause. Das ist sooo gemein, wo ich doch endlich wieder in LE wohne... :heul: :heul: :heul:


    Vielleicht gibts ja von denen die dort waren einen kleinen Bericht?!


    Grüße
    schokotimmi

  • Moin, Moin!


    Ach ja die Buchmesse. ich wollte so gern dort hin und nun liege ich krank zu Hause. Das ist sooo gemein, wo ich doch endlich wieder in LE wohne...


    So wie bei mir. Mit der schlimmsten Erkältung der letzten Jahre kann ich nur die Angebote der Medien nutzen, z.B. das <a href="http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/449822?inPopup=true">Blaue Sofa</a> oder die <a href="http://www.lauschgut.de/buchmesse.php?p=tvm">Live-Streams</a> bei Lauschgut.de und den <a href="http://www.dradio.de/aod/html/">Sachen beim DLR</a>.

  • Die Nominierten für den diesjährigen Preis der Leipziger Buchmesse stehen fest:


    Kategorie Belletristik:

    [li]Fabian Hischmann: „Am Ende schmeißen wir mit Gold“ (Berlin Verlag)[/li]
    [li]Per Leo: „Flut und Boden: Roman einer Familie“ (Klett-Cotta)[/li]
    [li]Martin Mosebach: „Das Blutbuchenfest“ (Carl Hanser Verlag)[/li]
    [li]Katja Petrowskaja: „Vielleicht Esther“ (Suhrkamp Verlag)[/li]
    [li]Saša Stanišić: „Vor dem Fest“ (Luchterhand Literaturverlag)[/li]


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    Kategorie Sachbuch/Essayistik:

    [li]Diedrich Diederichsen: „Über Pop-Musik“ (Kiepenheuer&Witsch)[/li]
    [li]Jürgen Kaube: „Max Weber: Ein Leben zwischen den Epochen“ (Rowohlt Berlin)[/li]
    [li]Helmut Lethen: „Der Schatten des Fotografen“ (Rowohlt Berlin)[/li]
    [li]Barbara Vinken: „Angezogen: Das Geheimnis der Mode“ (Klett-Cotta)[/li]
    [li]Roger Willemsen: „Das Hohe Haus: Ein Jahr im Parlament“ (S. Fischer)[/li]


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    Kategorie Übersetzung:

    [li]Paul Berf: „Spielen“, aus dem Norwegischen, von Karl Ove Knausgård (Luchterhand Literaturverlag)[/li]
    [li]Robin Detje: „Europe Central“, aus dem amerikanischen Englisch, von William T. Vollmann (Suhrkamp Verlag)[/li]
    [li]Ursula Gräfe: „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“, aus dem Japanischen, von Haruki Murakami (Dumont Buchverlag)[/li]
    [li]Hinrich Schmidt-Henkel: „Jacques der Fatalist und sein Herr“ aus dem Französischen, von Denis Diderot (Matthes & Seitz Berlin)[/li]
    [li]Ernest Wichner: „Buch des Flüsterns“, aus dem Rumänischen, von Varujan Vosganian (Paul Zsolnay Verlag)[/li]


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    Interessante Zusammenstellung. Auf den ersten Blick vermisse ich jedoch einige andere potentielle Kandidaten wie z.B. Hans Pleschinski für "Königsallee" oder Herfried Münkler für sein hochgelobtes Sachbuch "Der große Krieg". Aber ich hab' das Gefühl, die Auswahl der Kandidaten für den Preis der Leipziger Buchmesse war schon immer etwas speziell. Zumindest ist Ursula Gräfe dabei, die ja allgemein gelobt für ihre Murakami-Übersetzungen. :smile:


    EDIT: Amazonbildchen eingefügt und bestehende Threads verlinkt (eventuell allerdings in einer anderen Übersetzung). LG, Saltanah

  • Zitat

    EDIT: Amazonbildchen eingefügt und bestehende Threads verlinkt (eventuell allerdings in einer anderen Übersetzung). LG, Saltanah


    Danke. Sieht gleich viel schöner aus. :smile:

  • Horrido!


    In diesem Jahr habe ich den Preis intensiv verfolgt und alle fünf nominierten Titel in der Sparte Belletristik gelesen. OK, mit Katja Petrowskaja habe ich es nicht bis zur Verleihung geschafft, die habe ich erst danach ausgelesen.


    Meine Hitliste sieht/sah so aus:


    1. Sasa Stanisic: Ein literarisch so ausgefeilter Roman eines so jungen Autors ist wirklich ein Phänomen - thematisch, kompositorisch und stilisich ein echter Genuss, regelrecht musikalisch erzählt, gleichzeitig unheimlich gegenwärtig und doch auch tief in der Geschichte verwurzelt. Absolut fünf Sterne plus. Völlig verdient gewonnen.


    2. Katja Petrowskaja: Ein sehr schönes Buch, literarisch ausgereift und thematisch interessant. Wäre auch ein würdiger Kandidat gewesen, hat mich aber nicht so begeistert wie Stanisic. Die Uckermark ist auch literarisch gesehen eher eine terra incognita als die Geschichte einer russisch-osteuropäisch-jüdischen Familie (was den Wert ihres Buches aber nicht schmälern soll).


    3. Per Leo: Ein tolles Buch, aber leider kein Roman. Eher ein historisch-biographischer Essay. Als solcher lesenswert.


    4. Fabian Hischmann: Das Buch hat mir gut gefallen, trägt aber doch noch sehr deutlich die Züge eines Erstlings. Als Erzähler kann der Autor aber wirklich etwas, thematisch muss er m. E. noch ein bisschen arbeiten.


    5. Martin Mosebach: Dieses Buch war für mich gewissermaßen ein Ärgernis. Tendiert in Richtung substanzloser Schönschreiberei. Es gehörte für mich nicht auf die Nominierungsliste.

  • Die Gewinner sind übrigens:


    Belletristik
    Saša Stanišić - For dem Fest


    Sachbuch/Essayistik
    Helmut Lethen: "Der Schatten des Fotografen"


    Übersetzung
    Robin Detje- übersetzt aus dem amerikanischen Englisch von William T. Vollmann: "Europe Central"


    @klassikfreund
    Da lag Der Freitag ja ziemlich richtig.

  • Der Sieger im Bereich Belletristik ist übrigens am Donnerstag in Heidelberg!


    Gruß, Thomas


  • Der Sieger im Bereich Belletristik ist übrigens am Donnerstag in Heidelberg!


    Gruß, Thomas


    Wenn ihr die Gelegenheit habt, schaut und hört es euch an. In Leipzig war es super - ein sehr sympathischer Autor.
    Im Lesekreis lesen wir nun auch seinen Gewinner-Roman. Bin gespannt wie mir dieser gefällt. Der Erstling war ja schon gut...


    Grüße
    schokotimmi

  • Wenn ihr die Gelegenheit habt, schaut und hört es euch an. In Leipzig war es super - ein sehr sympathischer Autor.
    Im Lesekreis lesen wir nun auch seinen Gewinner-Roman. Bin gespannt wie mir dieser gefällt. Der Erstling war ja schon gut...


    Grüße
    schokotimmi


    Stimmt, Stanisic kam sehr sympathisch und auch bescheiden rüber. Ich habe mich fast ein wenig gewundert, denn ich dachte mir die ganze Zeit, der Kerl muss doch wissen, wie gut er ist. Irgendwo habe ich gelesen, dass er das Buch von Katja Petrowskaja gelesen hat und dann meinte, sie würde den Preis gewinnen. :zwinker:


    Mir hat der 'Soldat' von ihm sehr gut gefallen. Das neue Buch ist in vieler Hinsicht nochmal deutlich ausgereifter und in den Mitteln konzentrierter. Wohl auch, weil er sich thematisch von seiner eigenen Biografie entfernt hat.

  • Gestern war Sasa Stanisic, aufgrund der Ausspracheprobleme des Moderators einfach nur "Sascha" genannt, vor ausverkauftem Haus im Deutsch-Amerikanischen Institut in Heidelberg. Stanisic hat 13 Jahre in Heidelberg gelebt und ist dort auch zur Schule geganggen. So begrüßte er gleich zu Beginn seinen ehemaligen Geschichtslehrer. Man erlebte im folgenden sehr unterhaltsame 1,5 Stunden. Stanisic las Auszüge aus seinem Buch und folgte der Figur des Herrn Schramm, der vergeblich versucht, ein Päckchen Zigaretten zu ziehen. Dabei kommt es immer wieder zu Rückblenden, so dass der Roman weit in die Geschichte der Uckermark zurückschaut. Stanisic stellt sich auch den Fragen des Publikums. Vier Jahre hat er an dem Buch geschrieben.


    Der Ton seiner Figuren ist ein ganz eigener, dieser Ton war für mich vollkommen neu und ich finde nichts Vergleichbares. Seine Dialoge und Szenen neigen dazu zu übertreiben, gleiten ins Witzige und Ironische ab, wenn er beispielsweise bemerkt, dass auf einer deutschen Fernbedienung sich im Schnitt mehr Bakterien als auf einer deutschen Klobrille. Sprachlich gefallen hat mir das dennoch nicht. Seine Stakkato-Sätze klingen oft so, als ob die deutsche Sprache nicht beherrscht wird, da fehlen Artikel und manche Wendungen klingen unbeholfen. Im Vergleich dazu ist mir die geschliffene Sprache Mosebachs dann doch lieber.


    Dem doch überwiegend sehr alten Publikum (warum eigentlich? Stanisic spricht schon von seinem lockeren Auftreten her sicher auch junge Leute an) hat es sehr gut gefallen und der Büchertisch wurde geradezu bestürmt. Ein umsatzträchtiger Abend.


    Schöne Grüße,
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    danke für den Bericht.


    Zitat

    Seine Stakkato-Sätze klingen oft so, als ob die deutsche Sprache nicht beherrscht wird, da fehlen Artikel und manche Wendungen klingen unbeholfen. Im Vergleich dazu ist mir die geschliffene Sprache Mosebachs dann doch lieber.


    Beim Lesen habe ich diese Eigenwilligkeiten auch bemerkt, aber als gewolltes Stilmittel eingeordnet. Das Staccato war für mich Zeichen einer bewussten Reduktion, die fast einen hymnenhaften Ton annahm wie bei antiken oder mittelalterlichen Epen mit kurzen Verszeilen. Insgesamt schienen mir viele seiner kurzen Kapitel geradezu musikalisch angelegt durch die Wiederholung einzelner Motive oder Sätze, gewissermaßen mit Reprisen und Coda. Dazu passte dann auch, dass er manche Begriffe einfach nur als Wortbrocken in den Text stellt und nicht grammatikalisch korrekt mit Artikeln verbindet. Das hat mich ehrlich gesagt sehr überzeugt. Aber ich mag dafür Herrn Mosebach nicht. :zwinker:


    LG
    Tom

  • Beim Lesen habe ich diese Eigenwilligkeiten auch bemerkt, aber als gewolltes Stilmittel eingeordnet. Das Staccato war für mich Zeichen einer bewussten Reduktion, die fast einen hymnenhaften Ton annahm wie bei antiken oder mittelalterlichen Epen mit kurzen Verszeilen. Insgesamt schienen mir viele seiner kurzen Kapitel geradezu musikalisch angelegt durch die Wiederholung einzelner Motive oder Sätze, gewissermaßen mit Reprisen und Coda. Dazu passte dann auch, dass er manche Begriffe einfach nur als Wortbrocken in den Text stellt und nicht grammatikalisch korrekt mit Artikeln verbindet.


    Du charakterisiierst seinen Stil sehr treffend. In der Lesung wurden die Satzwiederholungen deutlich. Da wurden jeweils viele Seiten übersprungen. Und dann ging es wieder um Herrn Schramm, wobei dieser immer mit den gleichen Sätzen eingeführt wurde, so dass man wusste, was er früher beruflich gemacht hat und dass er heutzutage einer Schwarzarbeit nachgeht. Es gibt auch ein Hörbuch, welches vom Autor selbst gelesen wird. In der Lesung gewinnt das Buch.


    Gruß, Thomas