Deutscher Buchpreis 2007

Hallo,

gerade wundere ich mich, dass noch niemand über die Shortlist 2007 geschrieben/diskutiert hat!

Seit Mitte September steht sie fest:

[li]Julia Franck, Die Mittagsfrau (S. Fischer)[/li]
[li]Thomas Glavinic, Das bin doch ich (Hanser)[/li]
[li]Michael Köhlmeier, Abendland (Hanser)[/li]
[li]Katja Lange-Müller, Böse Schafe (KiWi)[/li]
[li]Martin Mosebach, Der Mond und das Mädchen (Hanser)[/li]
[li]Thomas von Steinaecker, Wallner beginnt zu fliegen (FVA)[/li]

Bleibt festzustellen, dass Hanser gleich mit drei Autoren dabei ist... Naja, ich bin weiterhin für Herrn Glavinic.

Liebe Grüße
dubh

Ich habe bisher keines der oben genannten Bücher gelesen. (Was auch daran liegt das mich die meisten davon nicht wirklich interessieren) Aber "Das bin doch ich" interessiert mich sehr ebenso wie der andere Roman des Autors.

Zitat von dubh

[li]Michael Köhlmeier, Abendland (Hanser)[/li]

Zumindest von dem Buch habe ich in der Zwischenzeit auch was gehört, resp gelesen - nämlich eine Rezension im "Tages-Anzeiger". Seither schleiche ich (geistig) darum herum und überlege mir, ob ich es wohl kaufen und lesen möchte... Allerdings ist es mir suspekt, da es viele gute Kritiken bekommen hat und jetzt noch auf dieser Buchpreis-Shortlist ist. Solche Bücher finde ich meist schrecklich...

Alfa, wie siehst du denn aus?!? Man erkennt dich ja gar nicht mehr! Aber eine zweikätzige Motorhaube war ja schon lange fällig :smile: .

Damit mein Beitrag nicht ganz off-topic wird:
Die Shortlist zum Deutschen Buchpreis konnte ich heute sogar in meiner schwedischen Tageszeitung lesen; bin mal gespannt, ob sie auch den Gewinner präsentieren.

And the winner is....

Julia Franck - Die Mittagsfrau

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PS: Ich persönlich finde es ja schade dass nicht Michael Köhlmeier das Rennen gemacht hat ...... :sauer:

Nie gehört, nie gesehen, bin beruhigt, dass es aber einigen anderen auch so geht, sonst wäre ich mir wieder blöd vorgekommen.

Ich habe auch keine Ahnung, wer das ist, habe aber immerhin auch noch gerade im Radio davon gehört.
Aber da ich meinem Mann gerade bei einer technischen Übersetzung helfe, habe ich die Begründung für die Wahl nur halb mitbekommen Es geht offensichtlich um eine Frau, die ihren Sohn verlässt. Mehr aber wie gesagt, ging zwischen Prägestempeln und Wendeplattenwerkzeugen und ähnlichen Dingen unter.

Na sowas! Von Julia Franck habe ich zufällig sogar ein Buch auf dem SuB (Lagerfeuer). Ansonsten hätte ich nur noch Thommie Bayer gekannt. Allerdings bloß, weil ich Das Aquarium 2-3 Mal als Mängelexemplar in der Hand hatte und dann doch nicht mitnehmen wollte.

Schade, die Stockholmer Stadtbibliothek hat von Julia Franck nur drei andere Werke, aber dieses aktuelle nicht. Ich werde ihnen mal einen Einkaufsvorschlag machen.

Zitat von Alfa_Romea

Zumindest von dem Buch habe ich in der Zwischenzeit auch was gehört, resp gelesen - nämlich eine Rezension im "Tages-Anzeiger". Seither schleiche ich (geistig) darum herum und überlege mir, ob ich es wohl kaufen und lesen möchte...

Hallo,

meine Meinung wäre: Schleiche lieber weiter und kaufe nicht.

In "Die Zeit" wurde Abendland hoch gelobt, in der Südd.Zeitung nicht gerade verrissen, aber doch ziemlich abgewertet.
Man sagt es als kleiner Leser ja nur ungern - ganz gegen die Fachjuroren Meinung - , aber ich fand es so grottenschlecht, daß ich das letzte Zehntel einfach nicht mehr zu lesen bereit war. Buch ist bereits im Spendenkarton.
Die Personen wurden mir an keiner Stelle lebendig und nachvollziehbar. Die Dialoge reine, häufig völlig abstruse Kunstprodukte, deren ev. Aussagegehalt sich mir jedenfalls nicht erschloss, die retrospektive Haupthandlung ein einziges Namedropping um der Namen willen - von Edith Stein, über die emigrierten Physiker und Mathematiker Größen der Weimarer Republik und alles was Rang und Namen hatte im Jazz verbindet sich auf's wunderbarste mit dem polyglotten Treiben eines Innsbrucker Professors aus Wiener Delikatessen Dynastie. Dann gibt's noch Beziehungen von behaupteter Intensität, Komplexität und schwierigen (mein schlichtes Leben sagt mir: gänzlich absurdem) Machtgefüge, was alles wir erfahren, während wir den Ich-Berichter bei seinem detaillierten Kampf mit postoperativer Inkontinenz begleiten. Letztere liest sich als der normale Bericht eines Patienten bei der Wiedervorstellung, keinerlei (durchaus doch mögliche) literarische Ausbeute. Wozu also?
Einiges disparate aber durchaus Interessante in einem Möchtegern-Bildungswälzer. Goethen im Tasso: Man merkt die Absicht und ist verstimmt. Und so ging es mir und zwar ziemlich!

Der Thomas Glavinic ist dagegen herrlich! Nicht notwendig aber nett, wenn man den Bezug kennt, sein vorangegangenes Buch: Die Arbeit der Nacht.
Das bin doch ich! ist mal was bei dem man sich wunderbar amüsieren kann.

Der Menasse, ganz anders wiederum, sehr präzise mit dem zeitgeistigen, introspektiven Geforsche des Berufs-Intellektuellen umgehend und auch, wenn auch nicht ganz so lustig wie der Glavinic.

Mond und das Mädchen zählt für mich leider nicht zu den besonderen Büchern des sonst geschätzten Mosebach. Dann lieber Das Bett oder Westend und seine Essays. Alles ergiebiger, finde ich.
Den Rest kenne ich nicht und schleiche meinerseits nun um Die Mittagsfrau herum.......eher nicht?

Gruß
g.

Hallo gantenbeinin!

Zitat von gantenbeinin

Hallo,

meine Meinung wäre: Schleiche lieber weiter und kaufe nicht.

Oje, leider zu spät... Ich habe es vor wenigen Tagen bestellt. Danke trotzdem für deine Meinung :smile: Ich werde mir in den nächsten Wochen/Monaten selber ein Bild von "Abendland" machen. Darauf gekommen bin ich übrigens wegen einer begeisterten Rezension im "Tages-Anzeiger".

Lieber Gruss

Alfa Romea