Eigentlich wollte ich mich um diese Rezi drücken, aber nachdem ich keine ausführliche Rezension zu einem Buch von P. D. James hier im Forum gefunden habe, kann ich das nicht verantworten:
P. D. James – Tod an heiliger Stätte
Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Inhalt:
In St. Anselm, einem kleinen, aber feinen Priesterseminar an der Küste von Suffolk ereignen sich merkwürdige Todesfälle. Der Seminarist Ronald Treeves wird von der Haushälterin Margaret Munroe tot am Strand liegend aufgefunden. Die offizielle Todesursache lautet auf Unfall, evtl. käme auch Selbstmord in Frage, was man aber aus Gründen der Pietät nicht weiter verfolgen will. Treeves einflussreicher Vater besteht aber auf einer genaueren polizeilichen Untersuchung, und so wird Commander Adam Dalgliesh nach Suffolk geschickt, um diskrete Nachforschungen anzustellen.
Schon vor seiner Ankunft in St. Anselm hat sich dort ein weiterer Todesfall ereignet: Margaret Munroe, die Ronald Treeves Leiche gefunden hatte, ist ebenfalls tot, verstorben an Herzversagen, ein natürlicher Tod – scheint es.
Doch schon bald nach Dalglieshs Ankuft gibt es noch einen Toten und diesmal war es eindeutig Mord: Archidiakon Crampton wird erschlagen aufgefunden. Nun wird Commander Dalgliesh offiziell mit den Ermittlungen beauftragt.
Der erste Satz:
„Die Idee stammt von Pater Martin.“
Meine Meinung:
Ich hatte dieses Buch schon vor etwa fünf Jahren gekauft, es dann aber nicht lesen wollen, weil es in den Sog der diversen Vatikanverschwörung-Romane geraten war und ich keine Lust mehr hatte, über weitere ermordete Priester etc. zu lesen. Damit habe ich dem Buch aber Unrecht getan.
Es handelt sich in keiner Weise um einen Verschwörungsthriller, sondern es ist, wie ich es bei P. D. James auch erwarten lässt, ein traditioneller englischer Kriminalroman.
Commander Adam Dalgliesh kenne ich aus anderen Romanen der Autorin schon gut und ich mag seine ruhige, besonnene Ermittlungsarbeit. Hier wird nicht die Handlung über die Reflektion gestellt; in realistisch wirkenden Vernehmungen und in intelligenten Dialogen zwischen den Protagonisten werden Erkenntnisse herausgeschält, die den Leser dazu animieren, mit den Polizisten zu ermitteln.
Alle Personen sind sehr gut und tief charakterisiert, man lernt sie und ihren Hintergrund mitsamt ihren Verhältnissen zu den anderen Handelnden kennen.
Insgesamt ist diese Geschichte sehr glaubwürdig, nichts wirkt übertrieben oder ist nur deshalb vorhanden, um Spannung zu erzeugen. Die Spannung baut sich zunächst langsam auf und mündet in einem dramatischen Finale, das keine Krimiwünsche offen lässt. Besonders gefällt mir, dass die Geschichte so wirklich nicht vorhersehbar ist.
P. D. James schreibt in einer wunderbaren, bilderreichen Sprache, am besten lässt diese sich in der Tatsache beschreiben, dass ich ihre Romane im Original nicht lesen kann, weil mir zu viel vom verwendeten Wortschatz fehlt. Bei vielen anderen englischen oder amerikanischen Krimis habe ich dieses Problem nicht mehr, aber hier habe ich meine Grenze erreicht.
Fazit: Krimikunst vom Feinsten