Erich Kästner – Emil und die Detektive

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    Zum Inhalt: Emil Tischbein darf zu seiner Großmutter und weiteren Verwandten nach Berlin fahren. Seine Mutter gibt ihm von dem mühsam ersparten Geld einiges für die Großmutter mit, doch wird es ihm, als er im Zug einschläft, von einem Herrn mit Hut gestohlen. Die 140 Mark sind weg! So kann er nicht zu Tante, Onkel, Cousine und Großmutter gehen. Zum Glück sieht er den Mann aussteigen und hechtet hinterher. Aber wie soll er sein Geld wiederbekommen? Freiwillig wird der Mann es nicht herausrücken. Aber da trifft Emil Gustav, den Jungen mit der Hupe, der sofort seine ganzen Freunde alarmiert. Die Detektive nehmen unter Führung Emils und des „Professors“ die Jagd auf, und natürlich kommt alles zu einem guten Ende.



    Meine Meinung: Da ich als Kind viel Kästner gelesen habe, bin ich ziemlich sicher, daß auch dieses Buch dabei war, aber es kam mir jetzt beim Hören über weite Strecken ziemlich fremd vor, wahrscheinlich wird mein Gedächtnis löchrig. Die Geschichte hat jedenfalls für mich den typischen Kästner-Charme, den ich auch z. B. an Das fliegenden Klassenzimmer und an Der 35. Mai so geliebt habe. Es stört auch irgendwie überhaupt nicht, daß alles reichlich altmodisch wirkt, weil in Neustadt noch eine Pferdebahn fährt und nicht alle Familien Telefon haben, im Gegenteil. Gerade das macht mich auch etwas wehmütig, ich werde wohl wirklich alt :breitgrins: Der Vorleser Hans-Jürgen Schatz ist nicht herausragend, aber er macht seine Sache ordentlich mit genügend Akzentuierung in den Stimmen für die verschiedenen Personen, daß man gut folgen kann. Alles in allem eine recht vergnügliche Auffrischung von Kindheitserinnerungen.


    4ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Hallo,


    auch ich habe dieses Hörbuch nun gehört. Ich glaube das Hörbuch ist sogar besser als die eigene Lektüre des Buches sein könnte, wobei ich jedoch das Buch nicht gelesen habe. Warum? Zum einen wird der Berliner Dialekt gut herübergebracht. Zum anderen ist das Lesetempo genau richtig, es passt zu der altmodischen Zeit. Jungens waren damals noch Lausebengel und Mütter haben darauf bestanden, dass man gut angezogen herumläuft. Telefon und Autos waren noch nicht selbstverständlich, was heute auch den erwachsenen Leser schmunzeln lässt.


    Die Geschichte selber ist recht einfach gestrickt, die Figuren sind vielleicht etwas zu pointiert. Emil ist so gut erzogen, wie es wohl in der Wirklichkeit auch früher nicht vorkam. Aber mit der Zeit verliebt man sich doch in die Figuren und in die Atmosphäre, ich fand es einfach zu schön, wenn der Vorleser von Emils Cousine "Ponyhütchen" sprach.


    Auf der ganzen Geschichte liegt der Staub der Zeit, aber genau dies macht sie heute so liebenswürdig und hörenswert.


    4ratten


    Gruß, Thomas

  • :laola:
    Ich bin begeistert! Mir hat dieses Hörbuch ganz ohne Abzüge gefallen :breitgrins:


    An das erste Kapitel konnte ich mich gar nicht erinnern und war etwas verwundert. Aber es war ein recht guter Einstieg um mit der Wortwahl Kästners vertraut zu werden und auch um mit dem Sprecher warm zu werden.
    Zum Glück dauert es dann auch nicht allzu lange bis die eigentliche Geschichte dann auch anfängt :zwinker:
    Kästner beschreibt die Familiensituation von Emil und seiner Mutter so rührend, dass ich gar nicht weiterhören wollte, weil ich doch genau wusste, dass Emil das Geld gestohlen wird. Mir tat der kleine Emil vorher einfach schon so leid, weil 140 Mark für ihn und seine Mutter so viel Geld sind, die sehr hart erarbeitet wurden.
    Aber natürlich habe ich dann doch weitergehört. Kästner beschreibt die Freundschaft der Jungs und ihren Ideenreichtum so locker und fröhlich, dass ich am liebsten auch mit ihnen Detektiv "gespielt" hätte.
    Sehr amüsiert habe ich mich auch über die seltsamen Namen wie z.B. Ponyhütchen, der "Professor" oder kleiner Dienstag :breitgrins: oder manche Wortwahl wie alles ist knorke :breitgrins:
    Dass Emil eigentlich viel zu brav, lieb und nett für diese Welt ist, hat mich gar nicht gestört, sondern ich fand es irgendwie ganz nett mal von einer "heilen" Welt zu hören. Das machte für mich auch den Charme dieses Buches aus, weil man dadurch noch mehr das Gefühl hat, dass es einfach ungerecht ist, dass Emil das Geld gestohlen wird und man hofft, dass er es wiederbekommt.
    Den Sprecher fand ich auch sehr angenehm. Er hat wenn es angebracht war mit Berliner Akzent gesprochen, aber es zum Glück nicht übertrieben.
    Am meisten amüsiert habe ich mich über die Kommentare von Ponyhütchen. Ich musste allein des Namens wegen schon immer lächeln, aber ihre Ansichten haben mich noch mehr zum Lachen gebracht. Sie wird auf jeden Fall, wenn sie erwachsen ist, das perfekte Heimchen hinter dem Herd und findet ihre Erfüllung darin :breitgrins:
    Das Ende war dann doch etwas langatmig... Das war wirklich fast zu viel des Guten. Dass Emil ein braver und guter Junge ist, das wurde doch schon vorher klar. Da muss man dann doch nicht noch so lange davon erzählen, was er unbedingt von der Belohnung für seine Mutter kaufen möchte auch wenn sie nicht möchte... :rollen:


    Mein Fazit: Absolut hörenswert!!!
    5ratten