Sterben Männer als Leser aus?

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 9.372 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Hallo,


    unter dem provokanten Titel "Sterben Männer als Leser aus?" gibt es auf der Frankfurter Buchmesse eine Diskussionsveranstaltung am 12. Oktober.


    Hier der Link zum Börsenblattt.


    Wer schon vorab eine Meinung zu diesem Thema hat, darf sie gerne hier posten.


    Gruß, Thomas

  • Gibt es denn irgend eine repräsentative Studie/Umfrage, der zufolge immer weniger Männer lesen? Oder der zufolge die gleiche Anzahl von Männern immer weniger liest?


  • Gibt es denn irgend eine repräsentative Studie/Umfrage, der zufolge immer weniger Männer lesen? Oder der zufolge die gleiche Anzahl von Männern immer weniger liest?


    Das beantwortet vielleicht Frau Prof. Renner auf der Veranstaltung.


    Gruß, Thomas

  • Hallo,


    hört man immer wieder, dass mehr Frauen lesen als Männer. Warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht bleiben Männer an der Tageszeitung hängen. Sehr schade eigentlich, es gibt so viele schöne Bücher. Schade, wenn das Berufsleben die Männer auffrisst und keine Zeit mehr zum lesen bleibt. Ich nehme aber an, viele wollen einfach nicht lesen. Warum nur?


    Liebe Grüße
    mombour

  • Tendenziell ja. Wenn wir mal von Playboy & Co., Automobilzeitschriften u.ä. absehen, wo ja die Bilder mindestens so wichtig sind, wie die Texte, bleiben als Männerlektüre allenfalls einige Groschenhefte (Perry Rhodan, Jerry Cotten, Landser- und Wildwesthefte). Bücher werden m.M.n. von ca. 10-12 x mehr Frauen als Männern gelesen. Man beachte die Geschlechterverteilung in diversen Foren zur Literatur. Selbst im Bereich der klassischen Literatur bzw. der Literaturwissenschaft haben die Frauen in den letzten Jahren die Mehrheit gewonnen. Damit einher geht ein Sinken des Prestige und des Durchschnittslohns z.B. der Lehrerschaft.


    Und Lesen wird zunehmend als "unmännliches" Hobby betrachtet ... :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Ich nehme aber an, viele wollen einfach nicht lesen. Warum nur?


    Liebe Grüße
    mombour


    Vielleicht weil Lesen nicht männlich genug ist ???
    Außer naaatürlich Playboy und Autozeitungen und so :zwinker:


    Gruß


    gretchen

  • Hoffentlich geht jetzt hier nicht wieder die "Männerliteratur"-Diskussion los, die wir ja schon in einem anderen Thread hatten...


    Ich würde echt gern mal "harte Zahlen" sehen. Ich würde mich mit durchschnittlich 50 gelesenen Büchern pro Jahr (plus ca. 200 Heftromane jährlich, zugegeben) zwar nicht als "Vielleser" bezeichnen, aber ob ich damit aus dem Raster rausfalle, d.h. ob "Mann" ansonsten weniger liest, kann ich nicht beurteilen. Wenn ich mich so umschaue, kann ich es nicht bestätigen. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis jedenfalls mindestens genauso viele Frauen, die nicht (oder nur sehr wenig) lesen wie Männer, auf der anderen Seite sehe ich z.B. bei meinen häufigen und langen Bahnfahrten mindestens genauso viele lesende Männer wie Frauen.


  • Hoffentlich geht jetzt hier nicht wieder die "Männerliteratur"-Diskussion los, die wir ja schon in einem anderen Thread hatten...


    Ich würde echt gern mal "harte Zahlen" sehen. Ich würde mich mit durchschnittlich 50 gelesenen Büchern pro Jahr (plus ca. 200 Heftromane jährlich, zugegeben) zwar nicht als "Vielleser" bezeichnen, aber ob ich damit aus dem Raster rausfalle, d.h. ob "Mann" ansonsten weniger liest, kann ich nicht beurteilen. Wenn ich mich so umschaue, kann ich es nicht bestätigen. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis jedenfalls mindestens genauso viele Frauen, die nicht (oder nur sehr wenig) lesen wie Männer, auf der anderen Seite sehe ich z.B. bei meinen häufigen und langen Bahnfahrten mindestens genauso viele lesende Männer wie Frauen.


    Ich kann deine Beobachtung für mich jedenfalls nicht bestätigen. In meinem privaten Literaturclub gab es 2 männliche Teilnehmer und 5 weibliche Teilnehmerinnen. Bei meinen Kollegen (im Büro) schenken / leihen sich Frauen gegenseitig Bücher, bei Männern habe ich das nie beobachtet.


    Und im Zug muss man diejenigen Männer abziehen, die dort Computerliteratur o.ä. lesen. Sachbücher sind bei der Diskussion wohl ausgenommen, auch wenn es nicht explizit dort steht.


    Gruß, Thomas

  • Hi!



    "Sterben Männer als Leser aus?"


    Aufgrund von persönlicher Erfahrung würde ich sagen: Nein. Wenn ich an meine Redaktionskolleginnen und -kollegen denke, fallen mir spontan sogar mehr lesende* Männer als Frauen ein. Bei näherer Überlegung komme ich zu einem Unentschieden.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Männer halt im Alltag nicht (oder weniger) über Bücher sprechen, die sie lesen oder gelesen haben. Wenn man sie allerdings mal ein wenig aus der Reserve lockt und mit ihnen über Bücher zu reden beginnt, merkt man, dass die Kerle ja ganz schön viel lesen :smile: Dabei gabs auch schon heftige Überraschungen, zB als mir ein über 50 Jahre alter Kollege von einer Fantasy-Trilogie erzählte, von der er sich fast nicht mehr losreissen konnte :breitgrins:


    Aber eben, so lange hieb- und stichfeste Zahlen fehlen, ist das alles eh nur Spekulation...


    :winken:


    Alfa Romea



    *Ich beziehe mich hier auf die Lektüre von Belletristik aller Art, ohne Sachbücher und Zeitschriften

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.


  • unter dem provokanten Titel "Sterben Männer als Leser aus?" gibt es auf der Frankfurter Buchmesse eine Diskussionsveranstaltung am 12. Oktober.


    Man sollte betonen, das es bei dieser Frage um den Lesernachwuchs gehen soll und nicht um die Männer die eh schon lesen.


    Also ich habe zwei Söhne. Einer liest ab und zu mal. Der andere verweigert sich eher (man muß da aber sicher seine Hörschädigung und die damit zusammenhängende schlechte Sprachkompetenz berücksichtigen). Also im Vergleich zum Vater ist der Lesernachwuchs in unserer Familie recht gering.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Wenn ich an meine Redaktionskolleginnen und -kollegen denke, fallen mir spontan sogar mehr lesende* Männer als Frauen ein.


    Ich fürchte, Du arbeitest in einem Indianer ... äh ... Leserreservat ;) ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • @klassikfreund: Was die lesenden Männer in den Zügen angeht: Da bezog ich mich ausschließlich auf Leute, die erkennbar Romane lesen. Übrigens beobachte ich oft, dass Frauen im Zug gar keine Romane lesen, sondern Fachbücher. Studentinnen? Unsere unterschiedlichen Beobachtungen beweisen nur eines: Man kann zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Ich glaube nach wie vor nicht, dass mehr Frauen lesen als Männer oder dass Frauen mehr lesen als Männer. Vielleicht lesen die Menschen gleich welchen Geschlechts insgesamt weniger?


  • Ich fürchte, Du arbeitest in einem Indianer ... äh ... Leserreservat ;) ...


    Nein, das glaube ich nicht.
    Die Kerle auf der Redaktion haben sich einfach nur jahrelang getarnt (dh sie schleppen keine Bücher mit ins Büro, sie erzählen nicht rum, dass sie grade in Buch bestellt haben und wenn ein Autor erwähnt wird, sagen sie auch nicht "Ach ja, von dem hab ich auch schon eins gelesen" - das machen nur die Frauen). Aber wenn man mal ein bisschen wühlt und gräbt, tritt an fast jeder Ecke ein versteckter Leser zutage. :breitgrins:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich finde nicht, dass Männer als Leser aussterben, in meinem Umfeld ist es eher so, dass immer mehr Männer lesen, und das auch öffentlich :zwinker:


  • Die Kerle auf der Redaktion haben sich einfach nur jahrelang getarnt (dh sie schleppen keine Bücher mit ins Büro, sie erzählen nicht rum, dass sie grade in Buch bestellt haben und wenn ein Autor erwähnt wird, sagen sie auch nicht "Ach ja, von dem hab ich auch schon eins gelesen" - das machen nur die Frauen). Aber wenn man mal ein bisschen wühlt und gräbt, tritt an fast jeder Ecke ein versteckter Leser zutage. :breitgrins:


    Ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht. Und festgestellt, dass es oft eher Männer als Frauen sind, die im real life meinen Lesegeschmack teilen ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Balzverhalten? ;)


    Durch das Wort "bibliophil" in meiner Annonce bin ich zu meiner jetzigen Frau gekommen. :winken:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Durch das Wort "bibliophil" in meiner Annonce bin ich zu meiner jetzigen Frau gekommen. :winken:


    Och, süß :herz:


    Balzverhalten lohnt sich nicht, ich bin glücklich vergeben :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen