Maarten ´t Hart - Ein Schwarm Regenbrachvögel

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  • Einbandtext:
    Als Wissenschaftler hat er bereits eine steile Karriere hinter sich, aber in seinen Lebens- und Liebeserfahrungen ist Maarten gescheitert: ein Sehnsüchtiger, der seiner Kindheit noch nicht entwachsen ist. Ruhig und gelassen erzählt der Dreissigjährige seine bittere Geschichte, in immer neuen Erinnerungsbildern geht er den Ursachen seiner Einsamkeit und seiner Unfähigkeit zur Liebe nach.


    Maarten ´t Hart ist der Einzelgänger der niederländischen Gegenwartsliteratur und ein begnadeter Erzähler.


    Meine Meinung:
    Der Ich-Erzähler Maarten beschreibt seine Seelenqual so, dass es mir als Leser fast das Herz brach. Allein mit der Mutter und dem Vater, welcher nicht spricht, sondern nur wegen geringster Vergehen schlägt, lernt er nicht, wie man mit anderen Menschen Kontakt aufnimmt. Er ist fasziniert von den vielen spielenden Kindern auf dem Schulhof und wird doch nie dazugehören. Und dann ist da noch etwas anderes, seine unsägliche Angst vor eigenen Wutausbrüchen und seiner körperlichen Stärke. Die Ursachenforschung für die eigene Einsamkeit ist gut nachvollziehbar.
    Immer wieder überrascht uns der Erzähler mit Betrachtungen über die Tierwelt. Die Beschreibungen sind sehr schön. Als Maarten zu einem Vogel, welcher hungrig im kargen Erdreich pickt, leise sagt, dass er hier doch nichts findet und woanders suchen soll, und der Vogel den Rat befolgt, weiss man, so allein ist Maarten nun doch wieder nicht.


    Das Buch ist ein trauriges, leises Buch mit wunderschönen Beschreibungen und klugen Betrachtungen über Liebe, Leben und Tod.
    Mir hat es sehr gut gefallen.



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  • Maarten ’t Hart – Ein Schwarm Regenbrachvögel

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    OT: Een Vlucht Regenwulpen
    OA: 1978
    223 Seiten
    ISBN: 978-3492272162


    Inhalt:


    Als Wissenschaftler hat er bereits eine steile Karriere hinter sich, aber in seinen Lebens- und Liebeserfahrungen ist Maarten gescheitert: ein Sehnsüchtiger, der seiner Kindheit noch nicht entwachsen ist. Ruhig und gelassen erzählt der Dreißigjährige seine bittere Geschichte, in immer neuen Erinnerungsbildern geht er den Ursachen seiner Einsamkeit und seiner Unfähigkeit zur Liebe nach.
    (Quelle: Amazon)


    Eigene Meinung:

    In diesem Buch berichtet der Erzähler von dem Verhältnis Eltern – Kind, dem Verlust wichtiger Bezugspersonen und dem Aufdrängen orthodoxer Religiosität, welche in sehr vielen Fällen genau das Gegenteil bewirkt, aber eben nicht nur davon. Er beschreibt seine Heimat, das holländische Reetland, und die ihn umgebende Natur, welche sehr bildreich dargestellt wird. Es ist ein Buch über Einsamkeit, verpasste Chancen und der Fluch der fehlerhaften Erziehung, welche sich ein Leben lang auf Kinder und den, aus ihnen gewordenen, Erwachsenen auswirkt. Allein die Natur vermittelt dem Erzähler ein Gefühl von Geborgenheit und das macht sehr traurig, denn es sollten die Menschen um uns herum sein, die das Leben lebenswert machen. Dieser Roman, in der ersten Person geschrieben wirkt sehr glaubhaft und darum berührt er auch den Leser.
    Ich bin der Meinung, dass dieses Buch vor allem auch von Eltern gelesen werden sollte, damit diesen wirklich bewusst wird, welchen irreparablen Schaden man durch eine an Liebe, Geborgenheit und Verständnis mangelnde Erziehung anrichten kann.
    Die traurigen, bisweilen etwas deprimierenden Passagen des Buches werden jedoch wieder wettgemacht, durch die wunderschön dargestellten Landschafts- und Naturbeschreibungen.


    4ratten


    Tina

  • Hallo Tina,


    danke für deine Rezension, habe ich jetzt erst gesehen. Ich müßte das Buch wohl auch mal lesen.


    Um die Kindheit, falsche Behandlung der Kinder durch die Eltern und die Folgen davon geht es ja in mehreren Büchern von ´t Hart. Ich denke da nur an Gott fährt Fahrrad und gerade erst im Schneeflockenbaum ist es mir auch wieder begegnet. Wahrscheinlich erklärt Ein Schwarm Regenbrachvögel diese immer wiederkehrenden Elemente etwas tiefer und autobiographischer und man versteht die anderen Bücher besser, wenn man dieses gelesen hat.


    Grüße, kaluma

    Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden (R. Luxemburg)

    Was A über B sagt, sagt mehr über A aus als über B.

  • Hallo!


    Die traurigen, bisweilen etwas deprimierenden Passagen des Buches werden jedoch wieder wettgemacht, durch die wunderschön dargestellten Landschafts- und Naturbeschreibungen.


    Dem kann ich mich nur anschliessen. Es ist schon ein paar Jahre her dass ich das Buch gelesen habe, aber das ist mir noch ganz stark im Gedächtnis geblieben. Ich kann dich übrigens gut verstehen wenn du sagst, dass Du das Buch nur langsam lesen kannst :winken:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.