Simone de Beauvoir: Ein sanfter Tod

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  • Hallo,


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    Übrigens, würde mich interessieren wie dir Ein sanfter Tod von de Beauvoir gefallen hat? Möchte ich mir demnächst neben Alle Menschen sind sterblich vornehmen. [/color]


    Ich habe ein kleinformatiges Taschenbuch von Ein sanfter Tod, offenbar so klein, dass ich es derzeit nicht finden kann. :sauer: (Ich habe den Text vor mehreren Wochen gelesen).


    Simone de Beauvoir erzählt vom langsamen Sterben ihrer Mutter. Sie ist in ihrer Wohnung gestürzt. Es zeigt sich, dass dieser Sturz von ihrer schweren Krankheit ausgelöst wurde, an die sie dann stirbt. Ich denke, de Beauvoir hat sich in diesem Büchlein ihre Seele freigeschrieben, erzählt sehr detailiert über Medizinisches, Krankenpflegerisches und über die Sorgen ihrer Verwandten einschließlich ihrer eigenen.


    Das Verhältnis zu ihrer Mutter war getrübt, die Mutter, ein, na wie soll ich sagen, schwieriger Charakter. de Beauvoir entwirft ein sehr plastisches Bild von ihr. Trotzdem, ihr Tod wird sehr schwer genommen. Selbstverständlich.


    Die Bindung zur Mutter ist auch sehr tief, wenn man sich untereinander nicht so gut versteht. Das habe ich auch erst kürzlich bei Cesare Pavese gelesen. Pavese schreibt in einer seiner Erzählungen, das er gar nicht wüsste, was eine Familie sei, weil seine Mutter sehr streng und knochenhart war. Als sie aber starb, war es für den italienischen Schriftsteller eine Katastrophe.


    Ja, darum sollte man das Buch ruhig lesen. Wenn man dem Tod ins Auge sehen muss, wird vieles verziehen. Menschen werden noch menschlicher. Was Simone de Beauvoir allerdings mit sanftem Tod meint, habe ich nicht wahrgenommen. Etwas verstörend fand ich, dass der Mutter ihre schwere Erkrankung verheimlicht wurde.


    Als Lebensbericht ist dieser kurze Text ohne weiteres zu empfehlen. Simone de Beauvoir kann ja sehr schön erzählen. Wer aber nach Philosophie sucht, wird in diesem Büchlein enttäuscht. Auch Sartre nur am Rande erwähnt.


    Ich denke, dass drei Ratten gerecht sind.


    3ratten


    In absehbarer Zeit lese ich die vierbändige Autobiografie und werde darüber gerne berichten.


    Liebe Grüße
    mombour

    Einmal editiert, zuletzt von mombour ()

  • Vielen Dank mombour



    Als Lebensbericht ist dieser kurze Text ohne weiteres zu empfehlen. Simone de Beauvoir kann ja sehr schön erzählen. Wer aber nach Philosophie sucht, wird in diesem Büchlein enttäuscht. Auch Sartre nur am Rande erwähnt.


    Genau diesbezüglich war ich mir nicht sicher, was ich von dem Buch erwarten soll. Aber das ist ja jetzt geklärt. Werde mir das Buch beim nächsten Bibliotheksbesuch mitnehmen.

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze: