>> Spezial-Deutschland-Lesenacht ~ 06.10.2007

Es gibt 117 Antworten in diesem Thema, welches 24.278 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Miramis.

  • Hallo,


    ich werde versuchen auch noch ein bisschen mit einzusteigen. Lesen werde ich So zärtlich war Suleyken von Siegfried Lenz, das bei mir schon mindestens 10 Jahre auf dem SUB liegt und damit gut und gerne mein am längsten subbendes Buch überhaupt sein könnte. Ich habe es mit ca. 14 geschenkt bekommen, nur habe ich mich zu der Zeit nicht besonders dafür interessiert. Heute bin ich jedoch wirklich gespannt darauf, außerdem wollte ich schon länger mal etwas von Siegfried Lenz lesen. Deutscher Autor passt auch, und da es außerdem nicht sehr dick ist, bietet es sich für heute Nacht doch endlich mal an!


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    Wendy: Oh Gott, das ist für mich das schrecklichste Buch, das ich kenne. Ich hab nie wieder ein Buch von Grass angefasst. Herzlichen Dank an meine Schulzeit. :rollen:


    Das kann ich nur unterschreiben, dabei mussten wir das Buch nicht mal lesen. Der Film hat mir schon für das ganze Leben gelangt. :rollen: Ich sehe heute noch manche Szenen vor mir. Wäh! Ich fand den Film nicht nur ekelhaft, sondern regelrecht abstoßend. :kotz:
    ( Wendy: Würde mich aber interessieren, wie dein abschließendes Urteil ausfällt. :breitgrins: )

  • Irgendwie komme ich heute nicht zum Lesen. Zumindest nicht in meinem vorgesehenen Buch. Statt dessen habe ich, während die Spaghetti kochten, ein Stück in Gottfried Kellers Seldwyla-Märchen "Spiegel, das Kätzchen" gelesen. Kellers "Leute von Seldwyla", aus dem das Märchen stammt, liest Hildegard, die Ich-Erzählerin aus meinem eigentlichen Lesenachtsbuch "Das verborgene Wort" nämlich gerade und da Kellers sämtliche Werke bei mir subben, musste ich mir gleich mal selbst einen Eindruck davon verschaffen. Die Geschichte gefällt mir gut, nur war Keller leider Schweizer und gehört als solcher eigentlich nicht in diese Lesenacht.


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    In Seldwyla bekommt Spiegel, ein stolzer Kater, nach dem Tode seines Frauchens Probleme. Heruntergekommen und fast verhungert lässt er sich auf ein ungutes Geschäft mit dem Stadthexenmeister Pineiß ein: gegen ordentliche Verpflegung verkauft er dem Hexenmeister seinen "Schmer", den dieser dringend für seine Zauberei braucht. Spiegel wird ordentlich gemästet, woraufhin es ihm an den Kragen, bzw. den Schmer gehen soll. Da aber mit besserem Ernährungszustand auch eine bessere Denkfähigkeit einhergeht, lässt sich Spiegel etwas einfallen: er erzählt dem Pineiß die Lebensgeschichte seines verstorbenen Frauchens, die angeblich irgendwo 10000 Golddukaten versteckt hatte... Könnte es sein, dass Pineiß sich auf ein neues Geschäft einlässt?
    Das werde ich bald erfahren. Bisher gefällt mir dieses Märchen recht gut. Der etwas altmodische Stil lässt sich besser lesen, als ich es erwartet hatte und auch die Geschichte selbst ist überraschend interessant. Anscheinend ist Keller besser als ich es erwartete. Zwar blieb er mir als Schullektüre erspart, aber trotzdem fiel er für mich in die Kategorie "langweiliger deutsch(sprachig)er Klassiker". Zeit für eine Revision dieses voreiligen Urteils, will mir scheinen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich komme nur langsam vorwärts, da ich immer wieder Pausen einlegen muss. Das Gelesene sozusagen erst mal verdauen muss.


    Jetzt hat der Vater sie krankenhausreif geprügelt. Kein Besuch. Infektionsgefahr. Später kommt kurz eine Tante und bringt Äpfel. Die Mutter kommt auch, einmal, ihr Mitbringsel sind Vorwürfe. Ivan kommt, um sich zu verabschieden. Er muss den Hof verlassen. Er war es, der ihr beistand. Der Großvater holt sie ab - wortlos.
    Für die Ärzte war sie nur ein Ding in einem Bett. Jeder der Ärzte trug auf dem Kittel ein Namensschild, dort, wo das Herz ist.
    Ivan:Da gibt es Kindertage und Tage. Kindertage sind doppelt so lang, zweimal so groß und vielmal so breit. Wer möchte da schon mit Vroni tauschen!
    Ivan weg. Pierre weg. Und Vroni kann sich nicht einmal ihrer Trauer hingeben, weil sie auf die kleine Schwester achten muss. Die Herbstkatze, wie der Großvater sie bezeichnet. Vergeblich durchgefüttert.


    Gerade weil der Text größtenteils so emotionslos ist , erschüttert der Inhalt um so mehr. Wie kann ein Mensch so sein? Sicher waren die Menschen in den 50er Jahren noch stark vom Krieg geprägt und manches Trauma konnte nie überwunden werden, aber kann das wirklich eine Erklärung für das schreckliche Verhalten dieser Menschen sein? Wenn dann vielleicht als Verstärker schon vorhandener Veranlagungen.


    Seychella: Viel Spaß bei der neuen Lektüre. Das blaue Portal ist gewöhnungsbedürftig. Für witzige Fantasy ist da zu viel reale Brutalität drin.


    Wendy: Gute Nacht!


    @bine: Da sperr ich jetzt aber die Augen auf. Das Buch liegt auf meinem SUB, daher interessieren mich deine Eindrücke um so mehr.


    Zitat von Thanquola

    Das kann ich nur unterschreiben, dabei mussten wir das Buch nicht mal lesen. Der Film hat mir schon für das ganze Leben gelangt. Ich sehe heute noch manche Szenen vor mir. *graus* Ich fand den Film nicht nur ekelhaft, sondern regelrecht abstoßend.


    Uah, genau so erging es mir mit dem Film. Denn den durften wir uns auch noch antun! :rollen:

    Einmal editiert, zuletzt von yanni ()

  • Hallo an alle "Neuen" und gute Nacht an Wendy,


    danke für Eure netten Hinweise zu meinem Buch, ich habe mich nun im Netz auch mal ein bisschen kundig gemacht. Es handelt sich dabei also um eine Reihe von Bücher von diversen Autoren die in Phantasien spielen. Das war mir beim meinem Kauf und auch später nicht aufgefallen, ich habe nämlich immer Phantasien gelesen und nicht Phantasien, wißt ihr wie ich das meine?
    Die Reihe sieht vom Cover her sehr schön aus, so als HC mit Lesezeichenbändchen, ABER
    Die Geschichte an sich ist bis jetzt leider nicht so berauschend für mich, ich hab sogar schon mit dem Gedanken gespielt das Buch abzubrechen und mich einem Doku-Buch zuzuwenden. In "Hitlers Helfer" wollte ich schon immer mal wieder etwas blättern und lesen, mal sehen wie sich das nächste Kapitel so entwickelt und dann entscheide ich womit ich weitermache.


    Nun will ich meine Kritik aber auch kurz begründen:
    Die beiden bis jetzt vorgestellten (Haupt-)Charaktere bleiben oberflächlich, die Landschaftsbeschreibungen sind langweilig und es baut sich für mich auch keine Spannung auf...
    Also, noch ein Kapitel und dann entscheide ich nochmal.


    Grüße
    schokotimmi

  • Ich komme irgendwie nur langsam voran, da ich schon ziemlich müde bin, aber noch nicht müde genug zum schlafen...


    Grappa wird mir immer sympathischer :breitgrins: Sie bricht einfach mal in das Haus eines ermordeten ein und nimmt den Kater mit (Obwohl, man kann es nicht als Einbruch bezeichnen, da die Tür ja bereits offen war. Aber ein Hausfriedensbruch ist es trotzdem.)
    Ich muss zugeben, dass ich mich in eine der Figuren in diesem Buch unsterblich verliebt habe: in den Kater Eberhard. Ich bin einfach eine rießige Katzenliebhaberin und wenn dann etwas von schnurrenden Katzen bzw. Katern erzählt wird, ist es um mich geschehen :redface:
    Mit "Blondie" werde ich nicht so richtig warm. Sie wirkt so, als würde sie nur als belustigung für die Leser dienen.
    Dafür wirkt aber Kosmo um so netter. Besonders nachdem man etwas über seine Vergangenheit erfahren hat.
    Die Schreibstil gefällt mir, da er einfach und flüssig zu lesen ist.


    Dann werde ich ich mal wieder zu meinem Buch verziehen.
    Bis später :winken:

    Liebe Grüße

    Chibi

    Bevor i mi aufreg´, is ma wurscht. - Rainer Maria Schießler

  • Gewöhnungsbedürftig... Es war wohl einfach nicht mein Fall, solche Bücher gibt es immer mal wieder.


    Mit meinem neuen Buch ist das glücklicherweise ganz anders. :breitgrins:
    Nuria Niebla, die Großmutter von Catalina, hat scheinbar irgendwie überlebt. Zumindest wird das von zwei Seiten vermutet. Ich hoffe, dass diese Vermutung sich bestätigt, denn sie war mir im Prolog vom letzten Band mehr als sympathisch. Ramon, der Rabenkater von Nuria, ist ja leider tod - aber bei Catalina ist nun ein neuer Rabenkater namens Miércoles.


    Die große Frage ist jetzt erstmal, was mit Jordi passiert ist. Konnte er entkommen?
    Den Stil genieße ich sehr, z.B. auch solche Formulierungen wie "Der Rock, dessen Muster wie gesungene Lieder und erzählte Geschichten aussahen, ..." oder "Die Welt da draußen ist seltsam und wir sind wie ausgerissene Federn, die der Wind durch das Leben trägt.".


    :klatschen:


    (Christoph Marzi - Malfuria 2. Die Hüterin der Nebelsteine)

  • Hallo,


    Neues aus der hysterischen, pardon historischen Abteilung. Kai Meyer schickt seine Protagonisten auf die Via Mala - aber nicht nur einfach so, nein. Sie fliehen aus einer Burg, in der ein Gemetzel zwischen zwei verfeindeten Parteien stattgefunden hat, werden von einem Traumdeuter (schon wieder Träume :breitgrins:) auf geheimen Pfaden in eine Höhlenwelt geführt, in der sie unter schwierigsten Bedingungen mit ihren Pferde vorankommen; sie werden von Panzerhunden verfolgt und gleichzeitig bebt die Erde und beschert ihnen einen Steinschlag nach dem anderen. Zum Schluss verlöscht die Laterne, und die beiden müssen sich auf den Instinkt ihrer Tiere verlassen, die sie nach draußen führen. Der Traumdeuter bleibt drinnen bei seinem Drachenskelett (wohl ein Dino-Skelett), das er einst entdeckt hat und in dessen Nähe er nun sterben will. Die beiden Flüchtigen stellen unterdessen fest, dass ihre Verfolger ihnen auch am anderen Ende des Höhlensystems schon dicht auf den Fersen sind und schneiden daher die Seile einer Hängebrücke durch, um den Widersachern den Weg abzuschneiden; währenddessen werden sie mit Armbrüsten beschossen. Wer sind "sie": es handelt sich um Faun und Tiessa, die beide unterwegs nach Italien sind, wenn auch aus verschiedenen Gründen.


    Puh, das ist superspannend und es geht Schlag auf Schlag, kaum Zeit zum Luftholen. Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen, es darf aber jetzt auch gerne wieder etwas ruhiger werden.


    Kathrin: ich habe natürlich dein Leserundenfazit schon entdeckt. :zwinker: Ich finde die historischen Roman von Kai Meyer, soweit ich sie kenne, um einiges geradliniger als seine Trilogien. In der Leserunde zu "Lanze und Licht" hat er einiges dazu gesagt, was sich nun im nachhinein mit meinem Empfinden deckt; er meinte doch, bei den historischen Romanen (die ja auch alle eine gute Portion Mystery enthalten) würde der Plot von Anfang an feststehen und er die Geschichte komplett am Stück schreiben. Bei den Jugend-Trilogien stände nur der erste Teil komplett vorher fest, dann erst würde er sich entscheiden, wie es weitergeht. Ich finde, das hat man bei der Wolkenvolktrilogie ziemlich gemerkt und ich habe ja dann auch entsprechende Fragen dazu gestellt. Spätestens bei Band 3 hat man gemerkt, dass manche Handlungsstränge anfänglich sehr ausführlich behandelt wurden, dann aber irgendwie im Nichts verpufften. Gefallen hat es mir natürlich trotzdem - übrigens, ich hatte alle drei Bände von der Bibliothek... :zwinker:


    @Aldawen: dein Buch klingt recht lustig; ein Blick auf die Deutschen aus fremder Sicht ist manchmal ganz schön bizarr. Bei den Wortschöpfungen (unkaputtbar usw.) musste ich sofort an unser "wielen" denken... :breitgrins:


    Seychella: oh, Malfuria 2 möchte ich auch bald mal lesen. Ich war zwar nicht so überwältigt von Band 1, aber ich halte die Trilogie durchaus für ausbaufähig. Vermutlich wird aber einige Zeit vergehen, bevor die Bibliothek das Buch anschafft, so dass vielleicht Fabula sogar vorher noch kommt.


    yanni: :entsetzt: klingt sehr anstrengend, dein Buch. Mich hätte ja noch brennend interessiert, was du letztendlich zur Letzten Flut meinst. Aber deine Andeutungen im September-Thread lassen mich vermuten, dass wir ziemlich der gleichen Meinung sind.


    Erendis: Die Unendliche Geschichte kann ich dir nur empfehlen, ein wunderbares Buch und eigentlich ein Klassiker der Jugendfantasy, wenn man so will. Der König der Narren fand ich auch nicht schlecht, wobei mir aus den Legenden von Phantasien immer noch Die Verschwörung der Engel von Wolfram Fleischhauer am besten gefällt. Aber ich habe ja noch nicht alle gelesen.


    @Annabas: deine Beschreibung von Christiane von Goethe ist toll; ich fühle mich an ihre Rede aus der Feder von Christine Brückner erinnert. Ich glaube, diese Frau hat sie mit am besten von allen getroffen. Tja, schon rückt die Biographie wieder weiter nach oben auf dem Wunschzettel... :zwinker:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Das Buch ist gerade mal 21 Seiten alt und der erste Mord schon passiert.
    Ich musste ja schon Schmunzeln :smile:, so stelle ich mir die piekfeine Gesellschaft vor:
    Klatsch und Tratsch über Dies und Das...Hast du schon gehört...blablabla....ach nein wirklich...blablabla... und zwischendrin liegt eine Leiche :klatschen:
    Marsha regt sich fürchterlich auf, weil Andrew...die Leiche... nicht antwortet......Dann bemerkt man das er tot ist.....Der Kellner wird hysterisch und läßt sein Tablett fallen,es folgen schlaue Sprüche wie: Andrew ist der Fisch nicht bekommen und ein anderer läßt daraufhin eine Anekdote vom Stapel fallen, wie er sich fast an einem Cordon Bleu vergiftet hätte [size=5pt]leider nur fast[/size], damals in New York...blablabla........viel Gerede ...die Leiche ist immer noch da und man genehmigt sich erst mal nen Whiskey an der Bar :ohnmacht: und ich mach mir jetzt erst mal nen Tee...die Leiche rennt ja nicht weg... :breitgrins:

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


    Einmal editiert, zuletzt von Bine1970 ()

  • Der innere Klappentext von "So zärtlich war Suleyken" war schon mal alles andere als berauschend. Da wusste ich gleich wieder, warum ich das mit 14 nicht lesen wollte. (Das Buch ist übrigens von 1996, meine Schätzung mit 10-11 Jahren SUB-Aufenthalt dürfte demnach einigermaßen genau sein.) Der Anfang (des Klappentextes) kam mir noch bekannt vor, das Ende dagegen überhaupt nicht, woraus sich schließen lässt, das ich den nicht mal bis zu Ende gelesen hatte. :redface:


    Die erste Erzählung gefällt mir dagegen schon mal sehr gut! Dabei geht es gleich um ein Thema, das uns allen gut bekannt sein dürfte: das Lesen.


    Der Großvater des Erzählers verpennt praktisch einen Überfall auf sein Dorf, weil er liest und währenddessen nicht gestört werden möchte. Auf Hilferufe der Dorfbewohner reagiert er schon mal gar nicht ("Gleich. Nur noch 5 Seiten.") und das ist ja auch verständlich, denn wer möchte sich schon beim Lesen gerne stören lassen? :vogelzeigen:
    Am Ende flüchten sogar die Bösen vor ihm. ("Nur noch 10 Zeilen, dann wird alles geregelt.") :breitgrins: Der Großvater selbst hat von der ganzen Aufregung natürlich nichts mitbekommen.


    Wenn das so weitergeht, bin ich hochzufrieden.

  • Hm, irgendwie bin ich von meiner entführten Prinzessin doch nicht so angetan, wie ich nach dem ersten Kapitel dachte. Der Humor der Autorin deckt sich - zumindest in diesem Buch - nicht so ganz mit meinem, der Stil ist mir stellenweise zu abgehackt und so richtig ins Laufen kommt die Geschichte wohl erst gleich, wenn der Prinz auf die Prinzessin stößt. Die ersten 62 Seiten waren also nicht übermäßig spannend.


    @ Aldawen
    Obwohl ich bislang ja noch nicht mal 1/4 des Buches gelesen habe, befürchte ich fast, dass auch ich mir am Ende eine Straffung gewünscht hätte. Aber gut, mal schauen, was jetzt passiert. Zumindest von der Idee her ist das Buch ja nicht schlecht.


    Allerdings, wenn ich da sehe, dass hier auch Malfuria 2 gelesen wird, was ja auch noch auf meinem SuB liegt... Nein, ich werde erstmal noch ein Stück weiterlesen und dann schauen, ob ich im Laufe der Lesenacht noch ein zweites Buch anfange. Und eigentlich wollte ich den zweiten Teil der Malfuria-Trilogie auch erst dann lesen, wenn der letzte Teil in Sicht ist, damit ich - falls es einen Cliffhanger am Ende geben sollte - nicht so lange auf die Fortsetzung warten muss.


    Mir fällt auch gerade auf, dass ich kein Buch mehr von Kai Meyer auf meinem SuB habe. Nachdem ich einige seine Jugendromane ganz begeistert verschlungen habe, bin ich mir aber noch nicht ganz sicher, ob ich es mal mit seinen "Erwachsenenbüchern" versuchen soll. Ich denke, ich werde mir demnächst erstmal die Wellenläufer-Trilogie anschaffen und dann weitersehen.


    Jetzt versuche ich mich aber erstmal weiter an Die entführte Prinzessin - in der Hoffnung, dass es jetzt, da die Entführung scheinbar relativ kurz bevorsteht, etwas spannender wird. Und dass die Charaktere noch interessanter werden. Bislang fand ich eigentlich nur bemerkenswert, dass Prinz Diego Vegetarier ist, um möglichst viele Pflanzen zu vernichten und sich somit quasi gegen seine Mutter aufzulehnen, die Pflanzen über alles liebt. Eine gute Idee, wie ich finde, die allerdings etwas plump eingebracht wurde. Passt in der Art aber auch wieder sehr gut zum restlichen Stil.


    Ach, was ich auch noch sagen wollte: Mein Tchibo-Nackenhörchen ist wirklich einmalig. Ich hatte so ein Ding noch nie, aber das Lesen ist damit wirklich wesentlich angenehmer.


    @ Chibi
    Wo du gerade von Katzen sprichst, fällt mir wieder ein, dass ich heute gleich zwei tote Katzen in unserer Wohngegend entdeckt habe. :heul: Hier läufen ein paar schwarze Katzen herum, die von den Anwohnern gefüttert werden und vor etwa einem halben Jahr gab es Junge. Heute lag eines davon tot hinterm Haus und ein weiteres wurde nicht weit entfernt überfahren. Das hat mir sowas von leid getan, ich hätte echt heulen können. Zumindest bei der einen hatte ich gehofft, dass man ihr noch helfen könnte, aber leider war sie schon tot und so konnte ich nur noch beim Tierarzt anrufen um zu fragen, was jetzt mit den Körpern passiert, damit sie nicht dort liegen bleiben.
    Sorry, dass das jetzt so OT war, aber wo ich gerade von den Katern gelesen habe, musste ich das einfach loswerden. :traurig:


    @ Saltanah
    Spiegel, das Kätzchen habe ich letzten Monat gelesen und fand es auch recht flüssig und interessant zu lesen. Allerdings war mir die Geschichte einfach zu schnell erzählt, so dass ich mit ein paar Ausschmückungen und ausführlicheren Beschreibungen sicher noch mehr Spaß an dem Büchlein gehabt hätte. Aber gut, von einer Novelle kann ich das wohl nicht erwarten. ;)
    Ich kann mich aber auch erinnern, in der Schule Kleider machen Leute gelesen zu haben und damals fand ich das gar nicht mal schlecht. Könnte mir also durchaus vorstellen, noch mehr von Keller zu lesen.


  • Seychella: oh, Malfuria 2 möchte ich auch bald mal lesen. Ich war zwar nicht so überwältigt von Band 1, aber ich halte die Trilogie durchaus für ausbaufähig. Vermutlich wird aber einige Zeit vergehen, bevor die Bibliothek das Buch anschafft, so dass vielleicht Fabula sogar vorher noch kommt.


    Oder vielleicht Nimmermehr? Amazon verschickt schon, ich hoffe meins landet am Montag in der Packstation. Ende des Monats sollen auch zwei Kurzgeschichten-Sammlungen veröffentlicht werden, zu der Christoph Marzi je eine beigesteuert hat. Die Bücher heißen Fenster der Seele (mit der Geschichte Die Seekatze) und Die Gassen von Saramee (mit der Kurzgeschichte Sonnenschwestern). Und in der Nautilus-Ausgabe 41 (August) gab es die Kurzgeschichte Teeblättertanz.


    Wendy: Gute Nacht!


    Ach, zu Kai Meyer wollte ich doch auch noch etwas schreiben! Noch habe ich nichts von ihm gelesen, aber Loreley liegt auf meinem SuB. Gehört das zu den historischen Romanen? Eine Trilogie ist das schon mal nicht. ;)
    Inhaltsmäßig hören sich viele seiner Bücher ja interessant an, und es gibt ja einige!


  • ...
    Den Stil genieße ich sehr, z.B. auch solche Formulierungen wie "Der Rock, dessen Muster wie gesungene Lieder und erzählte Geschichten aussahen, ..." oder "Die Welt da draußen ist seltsam und wir sind wie ausgerissene Federn, die der Wind durch das Leben trägt.".


    :klatschen:


    Dafür lieben wir ihn, oder? Freu Dich auf viele schöne Marzi-Momente!
    Was die Fortsetzung, sprich Teil 3 angeht hab ich gerüchteweise etwas von Januar/ Februar 08 gehört, das wäre doch ein Lichtblick, oder Sternenstauner?


    Miramis: das mit der Bibliothek ist für mich so ein Ding. Ich wohne in einem kleinen Städtchen mitten in Hessen, wir haben zwar eine kleine Stadtbücherei, bei der ich auch als Kind und Jugendlich nahezu tagtäglich ein und aus ging, aber zum einen weiß ich gar nicht, wie sie so bestückt ist mit neuen Büchern (ist wie gesagt, an die 15 Jahre her, als ich das letzte Mal drin war, eher noch länger) und dann kommt noch hinzu, dass ich zu den Frankfurtpendlern gehöre und nicht vor halb sieben abends daheim bin und da kann ich das mit den Öffnungszeiten vergessen. Aber vielleich sollte ich mich mal schlau machen, ich weiß echt nicht, was die für Öffnungszeiten haben. Aber eigentlich kann ich's auch lassen, wenn ich mir mein RUB angucke...Aber für die Wolkenvolktrilogie, wäre ausleihen wirklich besser gewesen.


    Zu meinem Buch: es war zu vermuten, dass die Damen nicht tot sind und glücklicherweise sind sie auch den Türken entkommen und aktuell befinden sie sich in Florenz, Savonarola predigt wild vor sich hin und bei den Medici ist es auch bös spannend. Ich werde jetzt aber erstmal den Fernseh einschalten und "Genial daneben" genießen. sollte ich hier nicht mehr auftauchen, bin ich seeliglich in der Werbepause eingeschlafen.


    Gute Nacht Wendy und gute Nacht Liandra.


    lg
    kathrin

  • Wendy und Liandra: Gute Nacht! :winken:


    Schön, dass noch ein paar Leute dazu gekommen sind!


    @Sternenstauner: Ich bin gespannt, wie dir das Buch weiterhin gefällt, bei mir subt es nämlich noch. Ich kann nur hoffen, dass mir der Humor so einigermaßen zusagt, wenn schon kaum Spannung aufkommt.


    Saltanah: Oh, Keller - von dem habe ich vor 2 Jahren gezwungenermaßen "Der grüne Heinrich" lesen müssen und dieses Buch hat mich so gelangweilt und ich hatte eine solche Abneigung gegen die Hauptfigur, dass ich mir zunächst geschworen habe, nie wieder ein Buch von ihm in die Hand zu nehmen. Mittlerweile habe ich aber trotzdem vor, ihm noch eine Chance zu geben. "Spiegel, das Kätzchen" scheint mir ja zumindest lesenswert zu sein. :smile:


    Von Marzi will ich ja auch schon seit Ewigkeiten etwas lesen. Ich denke mal, ich werde mit der Wolkenvolktrilogie anfangen, aber so ganz sicher bin ich mir da noch nicht. Malfuria wäre wohl auch interessant. Mal sehen.


    In meinem Buch erzählt Charlotte munter Anektoten aus ihrer Jugend. Man erfährt mehr über ihre heimliche Liebe zu Hugo, die von seiner Seite aus allerdings lediglich Freundschaft war. Sie musste im Schuhladen ihres Vaters als Verkäuferin arbeiten, nachdem ihre Schwester schwanger geworden war. Sie hätte allerdings viel lieber Abitur gemacht und studiert, aber da ihr Vater Misstrauen gegenüber Akademikern und Künstlern zeigte, blieb den Kindern nichts anderes übrig, als sich zu fügen.
    Allerdings ertappt sie ihr Vater mit Hugo rauchend im Keller des Geschäftes und meldet sie infolge dessen, weil er sie als Verkäuferin für untauglich hält, bei einer privaten Handelsschule an.


    Charlotte wird mir immer symphatischer, immerhin wählt sie die Grünen und ist Mitglied bei Greenpeace – und darauf auch noch mächtig stolz. Ich muss bei diesem Buch ständig grinsen, es ist wirklich sehr liebenswert und kurzweilig geschrieben.
    Ihr Enkel Felix hilft ihr nun beim Renovieren ihrer Wohnung und man bekommt mit, welch ein liebevolles Verhältnis die beiden zueinander haben. Felix neckt seine Großmutter gern und sie nimmt es ihm nicht übel.


    Felix zieht zur Renovierung mit einer ganzen Truppe von hilfsbereiten Studenten auf und die ganze Aktion ist ziemlich chaotisch und Charlotte fühlt sich nicht immer ganz wohl dabei, zumal sie auch skeptisch gegenüber Fremden ist.
    Zu ihren drei Kindern und den restlichen Enkel hat sie kein solch gutes Verhältnis und bezeichnet sie als schwierig. Ich bin schon sehr gespannt auf die Geschichte von Cora und darauf, wie Charlotte den Zweiten Weltkrieg erlebt hat. Es sind jedenfalls schon Andeutungen gefallen, dass es da interessante und spannende, aber auch traurige Ereignisse zu berichten gibt. Man kann kaum noch aufhören zu lesen, obwohl eigentlich gar nichts besonders Spannendes passiert.

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen

  • STRIKE!!!!
    Ich bin doch nicht in der Werbepause eingeschlafen sondern hab Werbung geguckt und bin grad freudig erregt durch die Wohnung gehüpft und hab mir "Das Dschungelbuch" von Walt Disney, das jetzt als Platinum-Edition neu rausgekommen ist, bestellt. Das hat zwar mit meinem Buch und Deutschland nix zu tun, aber ich bin grad extrem happy, bin doch so ein Walt Disney Fan und das Dschungelbuch hat mir doch noch gefehlt... :klatschen:


    so, jetzt gehts aber weiter bei Genial Daneben.


    lg
    kathrin

  • Hallo zusammen,


    ihr lest ja alle tolle Bücher!


    @ Bine: den „Mord auf der Buchmesse“ habe ich auch schon gelesen, hat mir damals aber nicht so gefallen. Ich bin gespannt auf deinen Bericht.


    @ Seychella: um die Bücher von Christoph Marzi schleiche ich schon längere Zeit herum, konnte mich aber zu einem Kauf noch nicht durchringen. Sind das eher Jugendbücher?


    Aber weiter geht’s bei meiner Christiane-Goethe-Biografie.


    Vorhin konnte ich mir ja nicht so recht vorstellen, wie Kleßmann im Buch weitermacht, nachdem er die Lebensgeschichte der Christiane Goethe bis zu ihrem Tod erzählt hatte. Aber er macht sehr geschickt weiter: in den folgenden Kapiteln beleuchtet er einzelne Aspekte des Zusammenlebens von Goethe und Christiane, das ist super interessant!


    Kurz aber noch etwas zum Schreibstil: Kleßmann zitiert sehr häufig aus den Briefen, die Christiane und Goethe gewechselt haben. Der Leser erfährt damit sehr authentisch, was für ein Verhältnis die beiden zueinander hatten und dass sie sich sehr geliebt haben.
    In meiner Ausgabe (Fischer-Taschenbuch) sind auch einige Fotos aus dem Wohnhaus der beiden abgebildet sowie einige Federzeichnungen (teilweise von Goethe selbst gefertigt), die Christiane mit ihrem Sohn darstellen. Auch das macht das Lesen lebendig, weil man das Gefühl hat, die Personen und Schauplätze vor sich zu sehen.


    Jetzt aber wieder zum Buch: Zunächst beleuchtet Kleßmann den Briefwechsel zwischen Christiane und Goethe. Ganz besonders weist er auf die zärtlichen Wortkreationen hin, welche die beiden für sich erfunden haben. Und wenn man die angeführten Beispiele liest, hat man wirklich das Gefühl, dass sich hier ein Liebespaar schreibt.


    Als zweiten Punkt geht Kleßmann auf die früher viel vertretene Meinung ein, dass Christiane literarisch desinteressiert gewesen sei und kein einziges von Goethes Werken selbst gelesen habe. Er korrigiert diesen Punkt und führt an, dass sie nicht nur einiges gelesen haben muss, sondern auch in einer gewissen Form an der Entstehung beteiligt gewesen war. Das Problem war nur, dass sie – durch ihre mangelnde Bildung – Goethe in seinen Briefen nicht "ebenbürtig" antworten konnte, so dass das Bild entstand, sie habe gar nichts von ihm gelesen.


    Zum Dritten beschreibt Kleßmann das Verhältnis von Christiane und Goethe zum Theater. Goethe war Theaterdirektor in Weimar und verstand in diesem Punkt wohl keinen Spaß. So verbot er einmal den Druck einer schlechten Kritik und schrieb seit dieser Zeit die Kritiken selbst. Objektivität kann man das wohl nicht gerade nennen ... Christiane liebte das Theater über alles und beriet Goethe wohl auch bei der Auswahl der gespielten Stücke sehr gut, denn sie schien immer zu wissen, was beim Publikum ankam. Beide sorgten aber dafür, dass die Schauspieler eine gute Ausbildung bekamen und luden sie zu sich nach Hause ein, dies zu einer Zeit, in der Schauspieler noch gesellschaftlich diskriminiert wurden. Kleßmann führt Christianes Engagement in diesem Punkt auf ihre eigene Außenseiterposition zurück, was mir einleuchtend erscheint.


    Weiter geht Kleßmann auf Goethes Weinkonsum ein, der für heutige Verhältnisse absolut unmäßig wirkt – bis zu drei Flaschen Wein pro Tag seien keine Seltenheit gewesen. Dies wirkte sich auch auf seinen Sohn aus, der tragisch und relativ jung (mit 41) in Rom an Alkoholismus starb, was Goethe aber nicht zu beeindrucken schien. Angeblich füllte er auch danach noch seine kleinen Enkel mit Rotwein ab und amüsierte sich darüber, dass sie anschließend nicht mehr lernen konnten. Hier wird nun ein Charakterzug erwähnt, der mir gar nicht gefällt. :vogelzeigen:


    Ich bin inzwischen etwas müde, aber ich habe den Ehrgeiz, das letzte Viertel des Buches auch noch zu lesen.


    Bis später.
    Annabas

  • Mein Hexenbuch ist inzwischen recht spannend geworden. Der angehende Rechtsgelehrte verliebt sich in eine junge Frau, die ihm in mancher Hinsicht die Augen öffnet über die Hintergründe der Hexenverfolgung. Es kommen ein paar Zufälle zu Hilfe und schon sind sie mitten drin in einer gefährlichen Aufdeckung wirklich übler Machenschaften, bei denen skrupellos Menschenleben benutzt werden.


    Ich werde mich jetzt aber mit dem Buch ins Bett begeben und dort noch ein bisschen weiter lesen. Dann schlafe ich nicht auf dem Sofa ein, das ist dann mitten in der Nacht so ungemütlich.


    Ich wünsche Euch noch weiterhin Spaß mit der Lesenacht. Tschau :winken:

    Liebe Grüße!<br />Zoe

  • Miramis: Ich muss mich doch mal dazu aufraffen und eine Rezi schreiben. Rauken würde ich eher als bewegend bezeichnen.


    Der Großvater hat Vronis Familie rausgeworfen nachdem er vom Vater das Protokoll wieder hatte.
    Sie ziehen nach München, wo der Vater eine Wirtschaft betreibt. Vroni ist einsamer als jemals zuvor. Gregor, der Bruder, erkrankt und erholt sich nicht davon. Er muss in ein Sanatorium gebracht werden.


    Der Vater stellt eine Kellnerin ein, die die Kinder schikaniert und wegen der sich die Mutter aus der Küche zurückzieht. Die Kellnerinnen wechseln und die Mutter zieht sich weiter zurück. Und weint.


    Cilly, die kleine Schwester, deckt Vronis Abwesenheit von zu Hause auf. Keiner weiß, dass sie nicht in eine normale Schule geht. Keiner weiß von Albert, der möchte, dass ein Brief an den Großvater geschrieben werden soll. Albert, der nach der Sternenkunde verschwunden ist.


    Da ist nur noch Manderl. Und auch diese Freundschaft findet ein jähes Ende.
    Was der Vater getan hat, dabei drehte sich mir der Magen um! Der einfache, unverschnörkelte Schreibstil lässt die Tat um so grausamer wirken. Schrecklich, wenn man seiner eigenen Phantasie ausgeliefert wird.


    @Annabas: Die Christiane-Biographie wird immer interessanter. Diese Seite von Goethe kannte ich ja noch gar nicht! :teufel:

  • Huhu,


    ich bin immernoch in den Legenden von Phantasien und ich habe sogar 2 Kapitel am Stück gelesen das 3. und das 5. und was soll ich euch sagen, ich hab das 4. nicht vermisst und hab auch nicht das Gefühl was wesentliches zu verpassen, vielleicht sollte ich das Buch in diesem Stil beenden, immer nur jedes 2. oder 3. Kapitel lesen. Vielleicht versteht ihr ja was ich damit meine - es gibt Kapitel die einfach nichts aussagen, keine tollen Beschreibungen zu Personen oder Gegenden, keine Spannungsbögen oder fesselnde Ereignisse.
    Vielleicht bin ich einfach zu negativ an das Ganze heute rangegangen, ich hab so lange überlegt was ich zu dieser Lesenacht lesen sollte. Ich würde jetzt gern noch was anderes lesen, aber was...


    Kennt ihr das Gefühl etwas bestimmtes lesen zu wollen - z.B. was philosophisches oder Kurzgeschichten oder so und doch nichts passendes findet. So geht es mir gerade. Mich drängt es nach irgendwelches erhebenden, großen literarischen Worten, aber ich kann nicht sagen wo ich diese jetzt finden soll.


    Ich glaub ich bin total abgedreht und verwirrt :spinnen:


    Gute Nacht schon mal an alle die ins Bettchen sind...


    Sonnige Grüße
    schokotimmi

  • So, nun habe ich das 5. Kapitel auch noch beendet und natürlich bin ich auch weiterhin sehr angetan von dem Buch.


    Charlotte erzählt den Studenten in diesem Kapitel von Alberts Selbstmord, welchen er in Frauenkleidern begangen hat. Albert war offensichtlich transsexuell und das war zur Zeit von Charlottes Jugend natürlich völlig verpönt. Albert hatte es auch schwer, einen geeigneten Beruf zu finden und half deshalb nur an einer Kinokasse aus, nachdem er sich in einer Goldschmiedelehre als ungeeignet erwiesen hat. Diese Geschichte war sehr bewegend. Auch erzählt Charlotte viel über die damaligen Berufschancen einer Frau, was sehr lehrreich für den Leser ist.


    Schmunzeln musste ich, als Charlotte einen gewissen Hang zu jungen Männern eingesteht. Aber ihr Herz gehört natürlich nur Hugo.


    Nun gehe ich aber ins Bett, denn meine Konzentration neigt sich nun dem Ende zu. Ich wünsche euch allen noch viel Spaß beim Lesen und eine gute Nacht. :winken:

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen

  • So, jetzt hat Stadthexenmeister Pineiß die verdiente Strafe erhalten. Und ich bin nicht nur neugierig auf weitere Seldwyla-Geschichten von Gottfried Keller geworden, dessen Buch somit auf meinen Akut-SUB (also zu den Büchern, die ich in den nächsten ein bis zwei Jahren lesen will :breitgrins: ) wandert, sondern auch darauf, was Walter Moers aus der Geschichte in seinem "Schrecksenmeister" macht. Ich war zwar von meinem ersten Zamonien-Buch nicht sonderlich angetan, aber es interessiert mich jetzt schon, wie Moers Kellers Märchen verarbeitet.


    yanni:
    Die ständige Gewaltbereitschaft und Brutalität aller Menschen in "Rauken" hat mich damals auch schwer erschüttert. Sie erinnert mich auch an mein aktuelles Buch "Das verborgene Wort" von Ulla Hahn, wo auf Kinder auch frisch und fröhlich eingeprügelt wird. Die Befriedigung, mit der der Vater dort seiner Tochter ein neues, größeres ("Du gehst ja jetzt in die Schule") Stöckchen präsentiert, nachdem das alte bei einer besonders kraftvollen Prügelaktion leider kaputtgegangen war, ist furchtbar zu lesen. Ich glaube nicht, dass man die Brutalität nur auf den gerade durchlebten Krieg zurückführen kann; die hat meiner Meinung ältere Wurzeln.


    Thanquola:
    Oh ja, "So zärtlich war Suleyken" ist toll. Zumindest dachte ich das als Kind. Wir hatten zu Hause eine Bilderbuchausgabe mit vielen Illustrationen, aus denen unser Vater uns immer wieder vorlesen musste. Mittlerweile liegt es als Taschenbuch auf meinem SUB.


    Erendis:
    Genau, der "grüne Heinrich" blieb mir zwar erspart, aber die Horrorstories weniger glücklicher SchülerInnen hatten mich um Keller einen großen Bogen lassen machen. Dass ich seine Bücher überhaupt besitze, liegt nur an lieben Nachbarn, die mir von vielen Jahren diese Bücher aus der Haushaltsauflösung des Großvaters schenkten. Zu einem Buchgeschenk kann man ja nun mal nicht nein sagen - zum Glück!


    @Sternenstauner:
    "Die entführte Prinzessin" gefiel mir anfangs ja recht gut, aber recht schnell nutzte sich der Reiz des Neuen ab.

    Wir sind irre, also lesen wir!