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(Originaltitel: The Blade Itself)
Wirklich gut gefällt mir die erste Kapitelüberschrift: „ENDE“. Ansonsten fand ich die ersten Seiten eher platt, der Barbar, der wiederholt Bemerkungen über seinen Topf macht, den er durch so viele Schlachte mitgeschleppt hat, soll vielleicht ein Running Gag sein, wirkt aber nur gewollt komisch, ohne es zu sein. Aber ich habe dem Buch eine zweite Chance gegeben und weiter gelesen und der Barbar Logen entpuppt sich als längst nicht so dumm, wie er mir zuerst erschien.
Die drei Hauptfiguren, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird, könnten allerdings auch kaum gegensätzlicher sein. Nordmann Logen, der alte Krieger, ist durch unzählige Schlachten und Scharmützel abgehärtet und desillusioniert. Glokta, der Inquisitor, einst einer der vielversprechendsten jungen Recken am Hofe, ein Meisterfechter, ist nach 3 Jahren Gefangenschaft in den Folterkellern eines Kriegsgegners nur noch ein Krüppel, der, selbst von Schmerzen geplagt, nun für die Inquisition Geständnisse durch Folter erlangt. Seine zutiefst zynischen Gedanken gefielen mir außerordentlich gut und er ist trotz seines Berufes einer der Sympathieträger des Buches. Und dann ist da noch Jezal dan Luthar, der einer der Favoriten für das nächste Fechtturnier ist und nur den Ruhm und eine angenehme Position sucht. Am Anfang ein arroganter Mistkerl, wird er gegen seinen Willen immer tiefer in die ungewöhnlichen Geschehnisse hineingezogen und entwickelt sich in eine sympathische Richtung. Die Figuren gefallen mir eigentlich insgesamt ziemlich gut und auch wenn Abercrombie manchmal zu Übertreibungen neigt, wirken diese immer etwas absichtlich und somit amüsant.
Nach einem lebhaften Einstieg, der die erste Hälfte des Buches locker trägt, hat man aber das Gefühl, es passiert zu wenig, die Energie verpufft, während immer neue Nebenhandlungen und Figuren eingeführt werden. Mag durchaus sein, dass sie für die weitere Geschichte notwendig sind, aber mir nehmen sie zuviel Raum ein, ich habe das Gefühl, der Autor verzettelt sich hier etwas. Die in der Fantasy allgegenwärtige Quest beginnt erst auf den letzten Seiten des Buches, bis dahin treffen die Figuren zusammen und erste Verbindungen werden geknüpft, auch wenn noch sehr viel davon parallel und vordergründig unzusammenhängend geschieht. Insgesamt betrachtet keine herausragende, neue Fantasy-Entdeckung, aber eine solide Arbeit, Band 2 wird sicherlich irgendwann den Weg in mein Regal finden, auch wenn ich nicht hingerissen genug bin, um es jetzt und sofort lesen zu müssen.
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