Guillermo Martínez - Die Pythagoras-Morde/Die Oxford-Morde

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.519 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Guillermo Martínez
    Die Pythagoras-Morde
    OT: Crímenes imperceptibles (2003)


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    Der Autor
    Guillermo Martínez wurde 1962 in Bahia Blanca geboren und lebt seit 1985 in Buenos Aires. Er ist promovierter Mathematiker und verbrachte einen Teil seiner Doktorandenzeit an der Universität in Oxford. Die Pythagoras-Morde, für den er 2003 den Premio Planeta erhalten hat und mit dem er wochenlang die argentinische Bestsellerliste anführte, ist sein erster Roman, der ins Deutsche übersetzt wurde.


    Kurzbeschreibung
    Was hat das Theorem von Gödel mit Kriminalistik zu tun? Ein argentinischer Mathematikstudent bekommt ein Stipendium an der Universität Oxford und wird dort Zeuge einer Reihe von Morden, die einem logischen Muster zu folgen scheinen. Der Täter hinterläßt jedes Mal eine Botschaft mit einem Symbol, das offensichtlich entschlüsselt werden muß, wenn der nächste Mord verhindert werden soll. Zusammen mit seinem Mathematikprofessor Arthur Seldom versucht der ambitionierte Student die Identität des Serienmörders zu lüften. Doch schon bald stellt sich die Frage, ob die entscheidende Wahrheit vielleicht jenseits aller kriminalistischen Ermittlungen liegt...


    Meine Meinung
    Ein namenloser Ich-Erzähler, der mitten in eine Serie von Morden stolpert. Dazu eine Brise Liebesgeplänkel, welches ich als unnötig empfand. Und das alles in der Welt der Mathematik. Naja. Menschliche Beziehungen gut schildern, das kann er überhaupt nicht, der Autor. Das blieb alles total oberflächlich.


    Bei den mathematischen Ausführungen bin ich hin und wieder ausgestiegen, oft auch aus Desinteresse. Ich stand mit Mathematik seit jeher auf Kriegsfuss. Mir reicht es zu wissen, dass 1 + 2 = 4 ist, wozu brauche ich Gödels Theorem? Wobei ich sagen muss, dass die Ausführungen so geschrieben sind, dass man keine Leuchte sein muss, um ihnen folgen zu können. Diese Einflechtungen in den Krimi wirkten allerdings alles andere als homogen, einfach zu gewollt hinein platziert.


    Nett fand ich, dass der Autor für den Leser ein kleines Rätsel eingebaut hatte (welches leider nicht aufgelöst wurde, sicher ärgerlich für die, die es nicht lösen). Ihr kennt doch sicher diese Reihenfolgen von Zahlen, Symbolen etc. wo man herausfinden soll, welches Symbol als nächstes folgt. So eine Folge wurden relativ am Anfang hinein platziert, so hatte man etwas zum rätseln.


    Ein rasanter Krimi ist das sicher nicht, die Story verläuft sehr ruhig. Spannung wie von einem eigentlichen Krimi habe ich nicht entdeckt, allerdings machte mich die Fortsetzung der Symbol-Reihen neugierig. Schlecht ist das Buch trotzdem nicht. Den Schluß fand ich etwas überraschend. Ich hatte zwar eine gewisse Person in Verdacht, aber wie die Verwicklungen waren, darauf wäre ich nicht gekommen. Als sonderlich spektakulär kann man es trotzdem nicht bezeichnen.


    Fazit: Durchschnittskrimi, der sich aufgrund der relativ geringen Seitenzahl (200) schnell lesen lässt. Deshalb


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Ich denke, dass Lesern, die ein größeres mathematisch-logisches Interesse mitbringen als ich (also ca. 95% der Bevölkerung :breitgrins:), der Krimi wahrscheinlich besser gefallen wird.


    Was ich total daneben finde bei dem Buch ist, dass


    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

    Einmal editiert, zuletzt von sandi ()

  • HoldenCaulfield

    Hat den Titel des Themas von „Guillermo Martínez - Die Pythagoras-Morde“ zu „Guillermo Martínez - Die Pythagoras-Morde/Die Oxford-Morde“ geändert.
  • Kurzer Kommentar von mir:

    Ich habe mich gepflegt gelangweilt, die Mathematischen Überlegungen haben sich einfach sehr gezogen und mich ehrlich gesagt nicht sonderlich interessiert. Auch weil sie mir zum Teil zu Abstrakt waren und ich einfach keinen Bezug dazu hatte. Natürlich ist das schwierig, da der Roman eben von Vorneherein diese Verbindung herstellt. Zu dem hat mir auch ein bessres Gefühl für das Setting gefehlt. Ein Roman der so explizit in Oxford spielen soll und man merkt davon nichts... nun das ist dann schon ein Problem wie ich finde.

    Ich ertappte mich auch dabei, immer wieder abzuschweifen, weshalb es durchaus sein kann, das mir Dinge entgangen sind. Aber ich hatte auch nicht den Nerv, in der Handlung noch mal zurück zu gehen.

    Zudem blieben mir alle Figuren sehr fremd. Die Auflösung war mir irgendwie zu konstruiert.

    Alles in allem interessiert mich der Inhalt von Band 2 (Der Fall Alice im Wunderland) weit mehr und da er auch viele Jahre später erschienen ist, besteht die Chance, das Guillermo Martínez sich schriftstellerisch positiv weiter entwickelt hat.


    2ratten