Louise Jacobs - Café Heimat

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.009 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Louise Jacobs – Café Heimat (Die Geschichte meiner Familie)


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    Inhalt:


    Louise Jacobs erzählt die Geschichte ihrer Familie, der Kaffeedynastie Jacobs. Den Schwerpunkt setzt sie dabei einmal auf ihren Großvater väterlicherseits, Walther Jacobs, der das Kaffeeimperium aufgebaut hat, und zum anderen auf ihre Großmutter mütterlicherseits, Ann Jessurun, die als Jüdin mit ihren Eltern und ihrer Schwester in den 30er Jahren aus Hamburg fliehen konnte und deren Weg über Portugal, Südamerika und New York wieder nach Deutschland zurück führte.


    Meine Meinung:


    Zu Anfang hatte ich Mühe, das Buch zu lesen. Die Einführung in die Familiengeschichte ist recht wirr, Jacobs springt von einer Person zur nächsten und es war nicht einfach, die ganzen Namen und Verwandtschaftsverhältnisse zu entwirren. Leider ist kein Stammbaum im Buch enthalten, also griff ich nach dem viertel Kapitel doch zu Papier und Stift und malte ihn mir selbst auf. Von da an lief es besser. Außerdem hält sich die Autorin später bis zu einem gewissen Grad an den chronologischen Zeitablauf, was das Lesen vereinfacht hat.


    Das Buch ist teilweise etwas „ungelenkig“ geschrieben. Man merkt, dass es ein Erstling ist. Trotzdem lässt es sich ganz gut lesen.


    Louise Jacobs bleibt aber das ganze Buch hindurch merkwürdig distanziert. Sie beschreibt die Personen und die teilweise sehr tragischen Ereignisse sachlich und neutral, was an sich ja nichts Schlechtes ist, nur konnte ich kein einziges Mal mit den Personen wirklich mitfühlen, mitleiden, mitlachen. Auch die eigenen Emotionen konnte ich Louise Jacobs nicht so ganz nachempfinden. In einer Passage z. B. beschreibt sie, wie sie das Grab ihres Urgroßvaters findet und was sie dabei fühlt. Als Leserin hat mich dies aber völlig kalt gelassen, das fand ich sehr schade. Insgesamt hätte ich mir etwas mehr Lebendigkeit gewünscht, ich konnte beim Lesen nicht „mittendrin“ sein.


    Außerdem bleiben etliche Fragen offen:
    Warum hat Ann mit ihrer Schwester Eva so ein schlechtes Verhältnis?
    Warum meint Ann immer nur die Familie ihres Mannes, wenn sie von „meiner Familie“ spricht und nicht ihre eigenen Eltern?
    Wie haben sich die Eltern von Louise Jacobs denn nun kennengelernt? Im Buch tauchen irgendwann einmal die Großeltern mütterlicherseits in Bremen auf und keiner weiß, wie und warum sie dorthin gekommen sind.
    Und wie kommt Louise Jacobs bzw. deren Eltern dann noch in die Schweiz?
    Und das ist noch gar nicht alles, was nicht beantwortet bleibt. Viele Motive bleiben im Dunkeln. Ich habe mir überlegt, ob Louise Jacobs vielleicht auf ihre noch lebende Verwandtschaft Rücksicht nimmt und nicht alles preisgeben will. Nur, warum schreibt sie dann ein Buch über ihre Familie bzw. veröffentlicht es?


    Ein Gutes hat das Buch aber: mir ist klar geworden, dass es nicht selbstverständlich ist, seine Wurzeln zu kennen. Es ist schön, dass ich meine eigenen Großeltern noch kennenlernen konnte und auch meine „bucklige“ Verwandtschaft erscheint mir nach der Lektüre dieses Buches nicht mehr ganz so „bucklig“.


    3ratten


    Viele Grüße von Annabas :winken:

  • Ich muss ehrlich gestehen das ich dieses Buch so schlecht fand das ich es nach 20 Seiten abgebrochen habe. Der Stil des Buches hat mir überhaupt nicht zugesagt und es war für mich auch eher langweilig. Schade eigentlich, das Buch hatte mich eigentlich sehr interessiert.

  • HoldenCaulfield:
    Stimmt, der Anfang ist wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man den mal überstanden hat, geht's besser.
    Trotzdem würde ich das Buch nicht unbedingt für einen zweiten Versuch empfehlen.
    Schlecht ist es ja nicht, aber halt auch nicht besonders gut.


    Grüßle von Annabas

  • @Annabas
    Für mich war eben auch ein Grund das Buch nach diesen Seiten abzubrechen, das ich gerade eh soviel aus der Bibliothek habe und ich daher natürlich recht schnell entscheide ob mir ein Buch gefällt oder nicht. Meine Lesezeit war auch sehr begrenzt. Vielleicht hätte ich es sonst nicht so schnell abgebrochen.