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(Originaltitel: Mr. Clarinet)
Max Mingus Leben ist auf einem ziemlichen Tiefpunkt angekommen. Als ehemaliger Polizist und Privatdetektiv, ist er soeben nach 7 Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden. Er ist zwar nicht völlig mittellos, aber eine gesicherte Zukunft hat er auch nicht und so lässt er sich von dem Angebot des Millionärs Carver verlocken. Dessen kleiner Sohn ist bereits vor einem Jahr auf Haiti verschwunden und es gibt keinerlei Hinweis, was aus dem Dreijährigen geworden ist. Der Vater möchte seinen Sohn zurück und wäre selbst für eine eindeutige Todesmitteilung bereit mehr als großzügig zu bezahlen. Mingus lässt sich auf die Herausforderung ein und wird in Haiti mit schmutzigem Geld, unglaublicher Armut, ungelösten Feindschaften aus der putschreichen Vergangenheit des Landes, Grausamkeiten und natürlich Voodoo konfrontiert.
Mingus erschien mir am Anfang als ein ziemlicher Idiot der Marke „viel Muskeln – wenig Hirn“ und somit fand ich die erste Hälfte des Romans sehr schwach. Irgendwann aber wird deutlich, dass fast alle Personen nicht so sind, wie sie am Anfang erscheinen und das Buch wurde interessanter. Mingus war zwar immer noch nicht der Sympathieträger für mich, aber damit konnte ich bis zum Buchende leben, auch wenn ich eine (vorhersehbare) Fortsetzung nicht unbedingt kaufen würde.
Der Autor ist selbst zum Teil haitischer Herkunft und hat auch einige Jahre auf der Insel gelebt, so dass man von einem gewissen Realismus ausgehen kann, trotzdem hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte eine (kolonialistische) Überheblichkeit ausstrahlt. Nick Stone spielt mit den übernatürlichen Elementen des Voodoo und bietet zwar keine wissenschaftliche Erklärung, zeigt aber deutlich, dass eine übernatürliche Erklärung unmöglich wäre. Diese Entscheidung sollte er lieber seinem Leser überlassen. Er verfängt sich überhaupt zu sehr in Klischees und Oberflächlichkeiten, Haiti wirkt nicht, als wäre er dort gewesen und die Figuren haben auch keine wirklich nachvollziehbare Gefühlswelt. Ich bin enttäuscht, denn ich habe einfach den Eindruck, aus der Story hätte man verdammt viel mehr machen können.
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