Joe Coomer: Badewannen und der Sinn des Lebens

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    Inhalt
    Coomer entführt den Leser für einen Tag in die Worth Row, die Straße der Antiquitätenhändler im texanischen Fort Worth. Man begegnet einer paranoiden Tagebuchschreiberin, die Else Kling Konkurrenz macht. Einer ungekrönten Königin, die doch nur im Schatten ihrer Mutter steht. Einem liebestollen Tischler, der sich selbst den Boden unter den Füßen nimmt. Einem erfolglosen Erfinder, der seiner verlorenen Liebe nachhängt. Einem Ehepaar, das erst gemeinsam „genau richtig“ ist. Und anderen sehr eigenen Individuen... Man schwelgt in den Erinnerungen der Bewohner, erfährt ihre Geheimnisse und nimmt am Geschehen teil. Und dieser eine erzählte Tag ist tatsächlich sehr ereignisreich... Die Einblicke offenbaren neben den Geheimnissen auch die Ängste und Probleme der Bewohner, und innerhalb weniger Stunden wird das Leben aller radikal verändert.


    Meine Meinung
    Nach allem, was ich über das Buch gehört/ gelesen habe, hätte ich mir mehr davon versprochen. Ich liebe skurrile Figuren und abgedrehte Handlungen, hier bekommt man allerdings eher „schwere Kost“ als schräge Unterhaltung. Mit anderen Erwartungen hätte mir das Buch besser gefallen, denn schlecht ist es nicht, auch wenn es m. E. nicht an Irving heranreicht, der eine Vermischung skurriler Charaktere und tragischer Schicksale meisterhaft beherrscht. So bin ich innerhalb weniger Stunden durchgehetzt und habe die versprochenen Seltsamkeiten gesucht statt mich genüßlich auf die ausgebreiteten Leben einzulassen. Den Anfang fand ich recht schleppend, doch das Tempo nimmt rasant zu. Hinzu kommt ein ständiger Wechsel der Perspektive zwischen Tagebucheinträgen und Blicken auf die verschiedenen Protagonisten - eine sehr gut, ungewöhnliche Lösung.


    Von solchen Passagen hätte ich mir mehr gewünscht:
    Er wusste insbesondere, dass die Erde wie ein Ballon davongeschwebt wäre, hätte er sie nicht festgehalten, indem er auf ihr ging oder lag. Er versuchte deshalb so wenig wie möglich hochzuspringen, denn frühere Experimente hatten damit geendet, dass der Boden von unten gegen seinen Körper schlug. (...überlegte der Hund Selber)


    3ratten


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges