Philip Kerr – Feuer in Berlin
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Inhalt:
Der Roman spielt im Jahr 1936 in Berlin.
Bertram Gunther ist Ex-Polizist, Ex-Hoteldetektiv und jetzt freischaffender Privatdetektiv, spezialisiert auf das Auffinden verschwundener Personen – und im Berlin des Jahres 1936 verschwinden viele Personen.
Eines Tages erhält er einen neuen Fall zu lösen. Sein Auftraggeber ist der reiche Industrielle Six, dessen Tochter und Schwiegersohn ermordet wurden. Die Polizei ermittelt in dem Mordfall, Gunther soll diskret die Juwelen finden, die im Safe der Tochter eingeschlossen waren und die verschwunden sind – und von denen die Polizei besser nichts erfahren sollte.
Die Ermittlungen führen Gunther in sehr hohe parteipolitische Kreise – und in große Gefahr ...
„Feuer in Berlin“ ist der erste Teil der „Berlin-Trilogie“, wobei die drei Romane jeweils in sich abgeschlossen sind.
Der zweite Teil heißt „Im Sog der dunklen Mächte“ und spielt 1938,
der dritte Teil heißt „Alte Freunde, neue Feinde“ und spielt 1947.
Meine Meinung:
Bertram Gunther ist ein Privatdetektiv der „cooleren Sorte“ – immer mit Hut und einem zynischen Witz auf den Lippen. Obwohl ich diese Detektive normalerweise nicht so mag, weil sie auf mich zu kalt wirken, mache ich für Gunther eine Ausnahme: so ganz cool ist er nämlich nicht. Kerr schildert sehr glaubhaft, wie sich Gunther als unpolitischer „Normalbürger“ im Berlin des Jahres 1936 unter dem Druck der Machtverhältnisse durchs Leben laviert und wie er sich gleichzeitig seiner Ohnmacht den Opfern gegenüber schämt. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Alltag so ähnlich wie in diesem Roman geschildert ablief.
Die Geschichte wird aus der Sicht Bertram Gunthers in der Ich-Form erzählt. Dadurch war ich als Leserin sofort Teil des Geschehens, das mich nicht mehr los ließ, bis ich das Buch beendet hatte. Positiv hervorzuheben ist, dass Kerr auf lange Beschreibungen verzichtet. Dadurch erhält der Roman ein rasantes Tempo, fast auf jeder Seite passieren außerdem Dinge, die für den Verlauf der Geschichte wichtig sind. Das war am Anfang für mich ein Problem, da ich „schnell und schlampig“ lese und deshalb einige Male zurückblättern und ein zweites Mal lesen musste. Ein weiterer Nachteil ist, dass nur Bertram Gunther wirklich bis in die Tiefe hinein charakterisiert ist. Die anderen Personen, egal ob Gut oder Böse, bleiben etwas flach, was mich aber nicht sehr gestört hat, denn der Schwerpunkt des Buches liegt eindeutig auf der Handlung.
Vom Stil her ist das Buch leicht und flüssig zu lesen, man mag es zeitweise gar nicht aus der Hand legen. Kerr schreibt in kurzen Sätzen, was der Geschichte zusätzlich Tempo gibt. Und er zeigt auch, dass wenige, aber dafür sehr präzise und gut eingesetzte Worte genügen, um im Leser Bilder entstehen zu lassen, die genauso deutlich sind, als wenn er über mehrere Seiten hinweg Dinge beschrieben hätte.
Mir hat dieses Buch einige spannende Lesestunden beschert, und ich werde sicher auch die anderen beiden Bände in nicht allzu langer Zeit lesen.
Ich gebe
Viele Grüße von Annabas